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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.07.1937
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- 1937-07-03
- Erscheinungsdatum
- 03.07.1937
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in Lessings »Minna von Barnhelm« und das Elly Ney-Trio durch Kammermusikabende und Symphoniekonzerte im Akademie-Saal des »Kurfürstlichen Schlosses« und im Mainzer Stadttheater unter Leitung von Karl Maria Zwißler herrliche Proben ihres großen Könnens boten. Am 26. Juni fand in Verbindung mit dem Gau - Johann issest der Reichsbetriebsgemeinschaft »D r u ck« eine würdige Feierstunde am Gutenberg-Denkmal statt, die sich zu einer wahrhaft volkstümlichen, eindrucksvollen Kundgebung unter größter Anteilnahme der Bevölkerung gestaltete und sowohl durch tätige Mitwirkung des Mainzer Städtischen Orchesters sowie des Mainzer Liederkranz ihre künstlerische Weihe erhielt. Die im wahrsten Sinne des Wortes internationale »Guten- berg-Gesellschaft e. V.« zu Mainz, die der wissenschaftlichen Erforschung und Vertiefung von Gutenbergs und seiner Jünger Leben, Werk und Wesen dient, tagte, wie alljährlich, während der Festwoche, um ihre Hauptversammlung abzuhalten. Der Oberbürgermeister der Stadt Mainz als jeweils Erster Vorsitzender begrüßte die zahlreich erschienenen Mitglieder der Gesellschaft und Gäste und gab nach einer musikalischen Darbietung des Mainzer Streichquartetts das Wort dem Direktor der Landesbibliothek Fulda vr. Jos. T h e e l e, der als Hüter eines der Pergament-Exemplare der 42zeiligen Gutenberg-Bibel berufen'schien zu dem angekündigten Fest- vortrage »Das literarische Denkmal für Gutenberg«. Ich habe bedauert, daß meine Augen in dem schönen Saale ver geblich nach den Jungbuchhändlern und Buchhändlern und Antiquaren suchten, die dem Werk des Meisters doch aufs innigste verbunden sein müßten und denen dieser hochinteressante bibliographisch-literatur wissenschaftliche Vortrag doch hunderterlei nützliche Anregungen für die kommenden Jahre hätte bieten können. — Mit beschwingten Worten erzählte der Vortragende von den bewundernden Briefen, Gedichten, Dramen, Distichen, Romanen, Jubelfeiern u. a. m., die von der ersten Kunde an (Brief Guill. Fichet an Prof. Rob. Gaguin 1471) zum Lobe und Ruhm und zur Ehrung Gutenbergs in allen Städten, Ländern, ja Erdteilen von Wissenschaftlern, Druckern, Dichtern und Künstlern durch der Jahrhunderte Lauf bis zum heutigen Tage (Toni Nothmunds »Unsichtbarer Dom« und Günther Birkenfelds »Schwarze Kunst«) verfaßt wurden. Er schmückte seinen gehaltvollen Vortrag mit vielerlei Proben aus den erwähnten Werken, um zum Schluß, wie auch voriges Jahr vr. Tronnier, an die Dichter zu appellieren, bis zum Jahre 1939 Dichtungen und Festspiele zu schaffen, die den verdienten Ruhm dieses großen Deutschen seinem Volke und aller Welt eindrucksvoll verkünden. Es würde zu weit führen, alle gerade auch für uns Buchhändler und Antiquare so wichtigen Einzelheiten des Vortrags hier aufzuzählen: er wird wahrscheinlich im Wortlaut als »Kleiner Druck der Gutenberg-Gesellschaft« am Ende des Jahres in Buchform erscheinen und dann möge ihn sich jeder Buchhändler und Antiquar als literarhistorisch-bibliographisches Rüstzeug für die Fünshundertjahrfeier 1940 sichern und anschaffen. — Nach herzlichen Tankesworten des Vorsitzenden begrüßte namens der Neichsbetriebsgemeinschaft »Druck« in der DAF. der Gauwalter Nielsen aus Frankfurt a. M. die Fcstversammlung und richtete an einige wohl noch außerhalb der Gemeinschaft stehende künstlerische Verbände und Vereinigungen des Druckgewerbes einen letzten dringen den Appell zum Anschluß an die Gemeinschaft. Der geschäftliche Teil der Generalversammlung nahm dank der umsichtigen und verdienst vollen Leitung der Gutenberg-Gesellschaft durch Direktor vr. Nup pel vom »Gutenberg-Museum« einen befriedigenden Verlauf. Ein »Volksfest« schloß am Abend des Sonntags die Mainzer Gutenberg- Festwoche ab und rückte den Zeiger ein Jahr näher zur Fünfhundert jahrfeier 1940. Alfred Schmidt- Wiesbaden. Reichsminister Dr. Goebbels gründet eine Kommission zur Bewahrung v. Zeitdokumenten Der Neichsminister für Volksaufklärung und Propaganda vr. Goebbels hat am 29. Juni in den Räumen seines Mini steriums eine Kommission zur Bewahrung von Zeit dokumenten gegründet. Es nahmen an dieser Gründungssitzung Vertreter der Archive und Bibliotheken von Partei und Staat und führende Vertreter des Rundfunks, des Films, des Schrifttums, der Presse und der Industrie sowie des Reichsinstituts für Geschichte des neuen Deutschland teil. Zweck dieser Kommission, in die auch der Leiter des Deutschen Buchhandels Hauptamtsleiter RL. Wilhelm Baur berufen wurde, ist es, wie der Minister in einer richtung weisenden Rede hervorhob, eine umfassende Zentralstelle für die Sammlung aller mit der Geschichte des Dritten Reiches zusammen hängenden Dokumente zu schaffen und Mittel und Wege zu finden, wie diese Dokumente für eine möglichst große Zeitspanne vor dem Verfall bewahrt und damit späteren Generationen erhalten werden können. Der Minister betonte, daß auf diese Weise der bisherigen Vergeudung der so wertvollen historischen Schätze unserer Zeit Einhalt geboten.werden soll. vr. Goebbels hat mit der Leitung der Kommission den Stell vertretenden Pressechef der Reichsregierung, Ministerialrat Bernbt, beauftragt. Zur Durchführung der praktischen Arbeit, die alsbald aus genommen werden soll, veranlaßte der Minister die Einsetzung von sechs Sektionen, deren Mitglieder sich aus Sachverständigen der vor genannten Stellen zusammensetzen. Zu Obmännern der Sektionen hat Reichsminister vr. Goebbels berufen: Ministerialrat Haegert (Graphische Arbeiten), den stellvertretenden Reichssendeleiter Boese (Schallplatten- und Rundfunkwesen), Ministerialrat Berndt (Presse wesen), Regierungsrat Kurzbein (Lichtbildwesen), Ministerialrat vr. Seeger (Filmwesen), und für das Schrifttum Ministerial rat vr. Wisman n. Neichsminister vr. Goebbels hat in die Kommission zur Bewah rung von Zeitdokumenten folgende Mitglieder berufen: den Leiter des Neichsarchivs Dir. vr. Zipfel, Generaldirektor der Preußischen Staatsbibliothek Geh. Negierungsrat vr. Krüß, Generaldirektor der Bayerischen Staatsbibliothek Ministerialrat vr. Buttmann, den Leiter des Hauptarchivs der NSDAP, vr. Utrecht, den Leiter des Reichs filmarchivs Karl Melzer, den Leiter des Schallplattenarchivs der Neichsrundsunkgesellschaft K. v. Brauchitsch, den Direktor der Deut schen Bücherei in Leipzig vr. U h l e n d a h l, den Präsidenten des Reichsinstituts für Geschichte des neuen Deutschlands Prof. vr. Walter Frank, den Leiter der Neichsdruckerei Dir. Hensel, den Leiter des Staat!. Materialprüfungsamtes Dr.-Jng. Seidel, Geheimrat Prof, vr. Heide als Vertreter der Zeitungswissenschaft, den Geschäftsführer der Reichsschrifttumsstelle Diehl, Verlagsdirektor Wilhelm Baur, Verlagsdirektor Hornauer, vr. Georgi jun. i. Fa. Paul Parey, den Leiter der Wirtschaftsgruppe Papier, Pappe und Zellstosf- erzeugung v. Wussow, Schriftgestalter Wiegand-München, den Leiter der Bildzentrale Atlantic-Foto vr. Hermann, Hauptschriftleiter Lorenz, Schriftleiter Mai i. Fa. Ullstein, Hauptschriftleiter Marsani (Foto-Hoffmann), vr. Walter Rahts (Agfa), vr. Waller Geyer i. Fa. Geyerwerk A.G., Hans Taubmann (Schleusnerwerke), als Vertreter des Propagandaministeriums: Oberregierungsrat vr. Ziegler, Regie rungsrat Carstensen, Oberregierungsrat Stephan, Referent Quaas, vr. Erckmann. „Das Deutsche Fachschrifttum" Mai- und Iunifolge Verleger und Buchhändler wird aus dem Maiheft der Zeit schrift der ausführliche Aufsatz »Die Abgrenzung zwischen Fachschrift- tum und Werbedrucksachen« interessieren. Die Arbeit bringt ausführ liche Erläuterungen zu Anordnungen über Fachbücher und Fach schriften und stellt dann die bestimmten Typen der Werbeschriften zusammen. Aus dem Protokoll der ersten Arbeitssitzung des Kura toriums für das deutsche Fachschrifttum, das ebenfalls im Maiheft abgedruckt wird (vgl. dazu Börsenblatt Nr. 89), sei noch einmal hingewiesen auf die Schaffung einer Gesamtkartei des Fachschrifttums und auf die Anforderungen von Besprechungsstücken. Dr.-Jng. habil. Edgar Hotz beschäftigt sich mit den »Auswirkungen der Neuordnung des gewerblichen Bildungs- und Prüfungswesens auf das Fach schrifttum«, vr. W. Bachmann schreibt über den »Weg zum Fach buchautor«. Wichtig ist eine Mitteilung des Kuratoriums, nach der vom 1. September ab in der Zeitschrift nur noch solche Werke be sprochen werden, die neben dem Auflageeindruck auch einen Vermerk über den Zeitpunkt bringen, an dem das Manuskript abgeschlossen worden ist. Da die in der Zeitschrift besprochenen Bücher die Grund lage für Buchlisten und auch für die erwähnte Kartei abgeben, sei noch einmal darauf hingewiesen. Das Heft endet, wie immer, mit Be sprechungen von »Büchern zur Berufserziehung« und Büchern für den Bauern«. Das Juniheft ist in seinem Hauptteil Fragen des Gesundheits- fchrifttums anläßlich der jetzt beginnenden Werbung dafür gewidmet. Hanns Johst und vr. Wagner stellen der Zeitschrift dafür ein ge meinsames Geleitwort zur Verfügung. Hans Bernsee schreibt im An schluß daran über »Gesundheitspslegerisches Schrifttum«, er betont dabei, daß die in Listen empfohlenen Bücher »für uns wirklich leben«. Der Beitrag »Förderung des Gesundheitsschrifttums« nimmt grundsätzliche Stellung zu der erwähnten Werbeaktion und enthält außerdem einen Überblick »Die Organisation des Gesundheitswesens«. In einem Aufsatz »Sichtung des Fachschrifttums« stellt vr. Werner Bachmann die verschiedenen Punkte heraus, die bei der Prüfung zu beachten sind: Fachlicher Inhalt, methodischer Aufbau, pädagogische Ausrichtung, weltanschauliche Haltung. —g— 571 Nr. ISO Sonnabend, den 8. Juli 1937
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