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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.10.1936
- Strukturtyp
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- 1936-10-01
- Erscheinungsdatum
- 01.10.1936
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- Deutsch
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Nummer 229, 1. Oktober 1936 Jubiläen am 1. Oktober 225 Jahre Trowitzsch L- Sohn in Frankfurt a. Oder und Berlin Die im Hause Trowitzsch L Sohn vereinigten Unternehmen in Frankfurt (Oder) und Berlin führen ihren Ursprung auf ein Privileg zurück, durch das der erste Preußenkönig den Buchdrucker Gottfried Heimchen in Küstrin im Fahre 1711 zum alleinigen Regierungs buchdrucker in der Neumark ernannte. Im Jahre 1780 wurde Karl Gottlob Trowitzsch, der aus Niederzwönitz in Sachsen stammte, In haber dieses Unternehmens, das sich seitdem ununterbrochen im Besitz der Familie Trowitzsch, heute schon in der sechsten Generation, befindet. Im Jahre 1815 folgte das Unternehmen der Regierung nach Frankfurt (Oder), wo es mit der alten Universitätsdruckerei vereinigt wurde. Durch diesen Kauf kam das Haus Trowitzsch in den Besitz des Frankfurter Patriotismen Wochenblattes, aus dem später die Oder-Zeitung entstand. Ka Gottlob Trowitzsch nahm 1815 seinen Sohn Karl Ferdinand Sigismund als Teilhaber auf. Seit diesem Tage führt die Firma den Namen Trowitzsch L Sohn. Karl Ferdinand Sigismund Trowitzsch faßte 1818 in Berlin festen Fuß, zunächst durch Eröffnung eines Kontors zum Kalendervertrieb, später durch An kauf der Ungerschen Buchdruckerei und Schriftgießerei. Nachdem sich auf Grund eines Erbschafts-Übereinkommens im Jahre 1851 das Ber liner Geschäft von dem Frankfurter Stammhaus getrennt hatte, blieb es zunächst im Besitz der Berliner Linie der Familie Trowitzsch, wurde aber später an Edmund Mangelsdorf verkauft. In Frankfurt (Oder) folgte auf Hugo Trowitzsch, einem Sohn von Karl Ferdinand Sigis mund Trowitzsch, im Jahre 1877 Eugen Trowitzsch, der das Patrio tische Wochenblatt in die moderne Frankfurter Oder-Zeitung um wandelte, 1886 die Gartenbaufachzeitschrift »Der Praktische Ratgeber im Obst- und Gartenbau« und damit zusammenhängend 1891 den Gartenbauverlag, den Versuchsgarten auf dem Hedwigsberg und in demselben Jahre den Kunstverlag gründete. Nach ihm übernahm 1904 sein einziger Sohn Joachim Trowitzsch (f 1930) die Firma. Im Jahre 1928 kaufte Joachim Trowitzsch die Berliner Firma Trowitzsch L Sohn und vereinigte so das einst von seinen Vorfahren gegründete Unter nehmen wieder mit dem Stammhause Frankfurt (Oder). Das Haus Trowitzsch L Sohn besteht heute aus vier Einzelfirmen, und zwar befinden sich in Frankfurt (Oder) die Verlagsanstalt Trowitzsch L Sohn G. m. b. H., die Buch- und Kunstdruckerei Trowitzsch L Sohn und der Kunstverlag Trowitzsch L Sohn; in Berlin der Verlag Trowitzsch L Sohn. Das Unternehmen ist in dieser Form das größte Verlagshaus des mittleren deutschen Ostens. Seine Bedeutung geht schon aus der Tatsache hervor, daß es insgesamt 350—400 Gefolg schaftsmitglieder zählt. Drei Hundertjährige Die Libreria Detken L Rocholl (B. Johannowsky), Hof- und Universitätsbuchhandlung, in Neapel blickt auf ihr hundert jähriges Bestehen zurück. Der Gründer Albert Detken kam aus Bremerhaven und brachte seine Buchhandlung bald zu hoher Blüte. Wesentlich trug dazu der Umstand bei, daß sich sein Lokal unter den Arkaden der Kirche San Francesco di Paola in einer königlichen Domäne befand. Dadurch wurde der junge König Ferdinand III. von Neapel ans den deutschen Buchhändler aufmerksam, der inzwischen auch eine Kunstbuchbinderei eingerichtet hatte. Nach und nach bekatn er sämtliche Lieferungsausträge für den Hof und für die Aristokratie, auch die Gelehrten ließen die von ihnen benötigten deutschen, franzö sischen und englischen Bücher durch Albert Detken besorgen. Eine wei tere Vergrößerung brachten die angegliederte Musikalienhandlung und später ein Verlag, der hauptsächlich Werke aus den Gebieten der Phi losophie, Geschichte, Vulkanologie nnd Ergebnisse von Ausgrabungen veröffentlichte. In vielen Neisewerken der damaligen Zeit und auch in Büchern von Hyppolite Taine und Alexander Dumas findet die Buch handlung als geistiges Zentrum Neapels Erwähnung. 1861 trat Friedrich Rocholl, der Schwager des Gründers, als Teilhaber ein, 1865 siedelte das Geschäft in das heutige Gebäude über. Bald nach dem Tode Rocholls (1878) starb auch der Gründer (1881) und hinter ließ die in den damaligen Gelehrten- und Hofkreisen angesehene inter nationale Buchhandlung seinem Sohn Heinrich Detken. Dieser wid mete sich besonders dem Ausbau eines medizinischen Verlages und gründete eine später wieder aufgcgebene Filiale in Rom. Der heutige Inhaber Herr B. Johannowsky trat 1903 als Mitarbeiter ein, wurde zwei Jahre später Mitinhaber und übernahm 1912 das Ge schäft allein. Er fügte ein Antiquariat hinzu, dessen Umfang aus etwa dreißig Katalogen zu ersehen ist. Der Weltkrieg, den Herr 858 Johannowsky auf österreichischer Seite mitmachte, brachte der Firma große Verluste, und als der Inhaber nach fünfjähriger Abwesenheit als einer der ersten ausländischen Buchhändler zurückkehrte, mußte er von Neuem aufbauen. * Die Buchhandlung Max Negelein in Anklam wurde vor hundert Jahren von W. Dietze aus Dessau gegründet und einige Jahre später durch eine Buchdruckerei und einen Zeitungsverlag er weitert. Infolge hohen Alters übergab der Gründer das Sortiment 1868 Herrn R. Poettcke. Diesem folgten noch mehrere Inhaber, bis 1902 Max Negelein aus Hirschberg die Firma übernahm. Er führte sie mit bestem Erfolg nnd konnte sie noch zmci Jahre vor seinem Tode in größere Räumlichkeiten verlegen. Der heutige Inhaber, Herr Johannes Brandenburg aus Neustadt (Westpr.), kaufte das Geschäft 1934 von dem Nachfolger Negeleins, Herrn Johannes Faasch, der mit ihm nach Markt 7 gezogen war. Am 1. Oktober 1836 gründete Victor von Zabern, der Inhaber einer Druckerei in Mainz, eine Buchhandlung, deren Leitung er seinem Bruder übertrug. Bemerkenswert für die ersten Jahre des Bestehens ist die 1844 erfolgte Herausgabe von Freiligraths »Glaubensbekenntnissen«, die großes Aufsehen erregten und bald vor übergehend verboten wurden. Daneben erschien noch eine Anzahl wei terer Verlagswerke. Als der Gründer starb, gingen Buchhandlung und Verlag in den Besitz seines Neffen über, der sie bis zu seinem Tode im Jahre 1900 führte. Seine Witwe verkaufte das -Geschäft 1904 an Otto Foerster. Frau Lilly Hermes-Engelhardt ist seit dem Tode ihres zweiten Gatten im Jahre 1930 Inhaberin, nachdem die Leitung der Buchhandlung schon einmal von 1916 bis 1922, nach dem Tode Heinrich Engelhardts, des Nachfolgers von Otto Foerster, in ihren Händen ge legen hatte. Fünfundsiebzig Jahre alt Die Buchhandlung LudwigTolöi in Budapest bestand am 29. September fünfundsiebzig Jahre. Sie wurde von Bernhard Nagel und Viktor Wischän gegründet und kam 1891 nach mehrmaligem In haberwechsel in den Besitz von Ludwig Toldi. Der heutige Inhaber, Herr K. Semadam erwarb das Sortiment 1912 von der Witwe Toldis. Am 1. Oktober kann die Buchhandlung Rudolf Eckler in Nauen auf ein fünfundsiebzigjähriges Bestehen zurückblicken. Vom Großvater des heutigen Inhabers gegründet, ging das Geschäft 1897 an Gebhard Eckler über. Der jetzt Fünfundsiebzigjährige befaßte sich neben seiner Berufsarbeit mit Heimatkunde und -geschichtc und hat sich als Schöpfer das Nauener Heimatmuseums, dessen Direktor er noch heute ist, großes Ansehen erworben. Heute leitet sein Sohn Hans Eckler die Buchhandlung und hat ihr durch Vergrößerung und Ausbau der alten Geschäftsräume ein modernes Gepräge gegeben. Die Buchhandlung Hermann Koch in Rostock besteht am 1. Oktober fünfundsiebzig Jahre. Sie befindet sich noch heute in dem Grundstück auf der Hauptstraße, in dem sie Hermann Koch erösfnete und in achtnnddreißigjähriger Arbeit zu einem blühenden Unternehmen entwickelte. Richard Koch, der Sohn des Gründers, wurde nach sechs jähriger Mitinhaberschaft 1899 Alleininhaber. Er erneuerte das alte Geschäftshaus, fügte aus persönlicher Liebhaberei den Kunsthandel hinzu und erweiterte einen angegliederten Verlag durch Erwerb kleinerer Heimatverlage. Als er 1929 starb, kaufte die jetzige Inhaberin, Fräulein Elisabeth Schmidt das Geschäft, das ihre Lchrfirma ist. Langjährige znm Teil im Ausland erworbene Berufserfahrung be fähigte sie, in die etwas still gewordene Buchhandlung neues Leben zu bringen. Vor fünfzig Jahren gegründet Die Firma Ern st Vorrath in Cuxhaven kann am 1. Ok tober auf ein fünfzigjähriges Bestehen zurückblicken. Sie umfaßt Ver lag, Sortiment, Bnchdruckerei und Buchbinderei. Von dem noch leben den Scniorchef Ernst Vorrath gegründet, hat sich die Firma aus kleinsten Anfängen zu einem geachteten Unternehmen entwickelt, das heute von Eggert Vorrath geleitet wird. Neben dem Stammhause in der Fahrenholzstraße befindet sich ein Zweiggeschäft in der Hinden- burgstraße.
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