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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.04.1925
- Strukturtyp
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- 1925-04-21
- Erscheinungsdatum
- 21.04.1925
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- Deutsch
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nähme und ohne Ansehen der Person und des angegebenen Zweckes abzulehnen. Der Börsenverein hat im Einvernehmen mit den Verlegerorganisationen eine Liste der Persönlichkeiten, Ver einigungen und sonstigen Stellen aufgestellt, die erfahrungsgemäß die Berlagsfirmen um Gratislieferungen angehen. Die Liste ist von der Geschäftsstelle zu beziehen. Papiernormung. Der Normenausschuß der deutschen Industrie entfaltete im Berichtsjahr eine lebhafte Tätigkeit, um sowohl die Frage der Papierformate wie der Papierqualitäten vorwärts zu bringen. Die Gefahren eines schematischen Vorgehens in derart schwierigen Fragen wurden leider nicht immer vermieden und forderten den Widerstand der interessierten Kreise des Verlagsbuchhandels heraus, die von dem übereifrigen Normierungsbestreben unlieb sam getroffen wurden. In den verschiedenen Verhandlungen wurde immer wieder von uns darauf hingewiesen, daß ein zwangs weises Vorgehen keinesfalls am Platze sei, und daß es der Ent wicklung überlassen bleiben müsse, welche Normalformate und Normalpapierqualitäten sich allmählich durchsetzen, übrigens be faßte man sich in erster Linie mit der Formatnormierung, wäh rend die Qualitätsnormierung noch im Ansangsstadium steht. Wir werden diesem Fragenkomplex nach wie vor unsere besondere Auf merksamkeit zuwenden. Werbung. Daß Werbung nötig ist, auch für das Buch und alle ihm verwandten Warengattungen, dürfte von niemandem bestritten werden, über Art und Ziel aber gehen die Meinungen weit aus einander. Der Starke ist auch auf diesem Gebiet am mächtigsten allein und sieht es nicht gern, wenn dem Schwachen oder Indo lenten aufgeholfen wird. Wir glauben aber, uns einer Unter lassungssünde schuldig zu machen, wenn aus solchen Widerständen heraus auf dem Gebiet der Werbung seitens der Organisation überhaupt nichts geschehen würde. Es handelt sich hier nicht nur darum, zu erwecken und anzüregen, sondern ein Gebiet zu er schließen, das für viele Neuland ist. Es liegt im Wesen des Buches und des Buchhandels, daß sie gern still ihres Weges gehen; die moderne Zeit verträgt das aber nicht immer und nicht auf jede Weise. Wir glauben daher, mit dem Ausbau der Werbestelle des Börsenvereins auf dem richtigen Wege zu sein, wenn dieser Ausbau nur organisch weiterschreitet und vor Überspannungen bewahrt bleibt. Als schönster Erfolg im Berichtsjahr ist wohl zu buchen, daß es gelungen ist, Musi kalien- und Kunsthandel auf diesem Gebiet dem Börsenverein anzugliedern, einen Ausschuß einzusetzen, in dem sämtliche Fach organisationen vertreten sind, und die Grundlinien für ein gemeinsam durchzuführendes Programm festzulegen. Die Tätigkeit der Werbestelle wurde auf bereits beschrittenen Bahnen weitergeführt. In ihren besonderen Mitteilungen im Börsenblatt weist sie regelmäßig auf das Buchfenster und seine Ausgestaltung hin. Das Vortragsamt hat seine Tätigkeit außer ordentlich erweitert. Durch Zusammenstellung von Reisen der Vortragenden wird eine Herabsetzung der Honorare angestrebt. In einzelnen Fällen ist es auf diese Weise gelungen, bis auf die Hälfte des sonst üblichen Satzes herunterzugehen. Das von der Werbestelle herausgegebene Weihnachtsplakat fand leider wenig Anklang, obwohl es auf der Stuttgarter Tagung durch ein Preis gericht, in dem allerdings die Künstler die Mehrzahl hatten, als das beste von etwa 150 ausgewählt war. In Zukunft wird dafür zu sorgen sein, daß der Buchhandel selbst die Entscheidung in solchen Fragen trifft, über die Herstellung eines Lehrfilms finden noch Verhandlungen statt. Vielleicht können wenigstens Filme aus einzelnen Herstellungsbetrieben zur Belehrung Verwendung finden, zumal wenn sie von den betreffenden Firmen unentgelt lich zur Verfügung gestellt werden. Welche Aussichten dem Rund funk zukommen, läßt sich gegenwärtig noch nicht mit Sicherheit Voraussagen. Für die Musik besitzt er sicher überragende Be deutung; aber auch mit Bücherbesprechungen sind schon gute Er folge erzielt worden. Im Laufe des Berichtsjahres haben in München, Hamburg und Stuttgart Buchwochen stattgefunden. Die Berichte über die damit erzielten Erfolge gehen auseinander. Man kann aus solchen Veranstaltungen nicht sich sofort auswirkende Nutzungen erhoffen; Reklame kann bestenfalls nur auf lange Sicht abgestellt sein. Die mit den Buchwochen gemachten Erfahrungen ermutigen dazu, das Jubiläumsjahr des Börsenvcrcins nicht vorübergehen zu lassen, ohne im Herbst eine allgemeine, das gesamte deutsche Sprachgebiet umfassende Buch-, Kunst- und Musikalicnwoche zu veranstalten. In welchem Ausmaß sich ein solches Unternehmen durchführen läßt, bildet gegenwärtig noch den Gegenstand ein gehender Besprechungen. Eine umfangreiche Aussprache erfolgte im Börsenblatt über Zweck und Nutzen der Beschickung der allgemeinen Messen durch den Buchhandel. Manchen Verlegern scheinen die erheblichen Kosten in keinem Verhältnis zu dem überhaupt erreichbaren Er gebnis zu stehen; der Zwang, Reisende hinausgehen zu lassen, wird durch die Messe nicht behoben. Zwei Leipziger Messen, im Früh jahr und Herbst, wurden in den Antworten auf die Umfrage als durchaus genügend angesehen, der Wegfall der Kantatemesse befürwortet, ja selbst der Besuch der Frühjahrsmesse als für den Buchhandel wenig zweckmäßig bezeichnet. Wir sind der Meinung, daß der Buchhandel wohl an dem Besuch der Leipziger Messen festhalten wird, vorausgesetzt, daß er auf Entgegenkommen bei der Leitung des Meßamtes rechnen kann und ihm die Kosten nicht zu hoch werden, daß aber die Beschickung der Messen in anderen Städten allgemein nicht in Frage kommt. Inwieweit die Wiederaufnahme des Planes der Errichtung eines Bugrameßhauses in der Hospitalstraße, in dem das gesamte graphische Gewerbe zu Ausstellungszwecken Aufnahme finden soll, den mancherlei vorhandenen Beschwerden über die jetzige Unter bringung des Buchhandels abhelfen wird, läßt sich noch nicht Voraussagen. Der Buchgewcrbeverein, der den Hausbau plant, kann aber des größten Interesses des Buchhandels gewiß sein. Fast noch größere Bedeutung als der Jnlandwerbung kommt der Werbung für das deutsche Buch im Ausland zu. Dabei han delt es sich nicht nur um buchhändlerische, sondern in weit stärke rem Maße um kulturelle, allgemeinwirtschaftliche und politische Interessen. Der Rückgang des Buchabsatzes — für Musik- und Kunstverlag liegen die Verhältnisse ähnlich — ist augenfällig. Einer Ausfuhr von 204 967 Doppelzentnern in den Monaten Januar bis Dezember 1913 stehen nur 105 891 Doppelzentner in den Ver- glcichsmonaten des Jahres 1920, 137 432 Doppelzentner im Jahre 1922, 83 700 Doppelzentner im Jahre 1923 und 77 130 Doppelzent ner im Jahre 1924 gegenüber. Diese Zahlen haben keinen Anspruch darauf, als absolut zuverlässiges Maß zu gelten. Sie schließen die gesamten unter Kreuzband ins Ausland gehenden Sendungen nicht ein, da diese statistisch nicht erfaßt werden. Sie sind aber sympto matisch. Aus Berichten einzelner Verlagsfirmen ist uns bekannt, wie sich ihnen der Auslandsmarkt mehr und mehr abschließt und. wie alle Anstrengungen des einzelnen, eine Besserung herbeizu führen, nichts fruchten. Für den deutschen Verlag und das Buchexportgcwerbe gilt es deshalb, gemeinsam mit allen Mitteln um Erhaltung und Wicdcrcroberung vcrlorengegangener ausländischer Gebiete zu kämpfen. Ob die Kräfte des Buchhandels allein dazu ausreichen, ist Gegenstand ernstester Erwägungen. Die Deutsche Gesellschaft für Auslandsbuchhandel, die dem Börsenverein zur Lösung dieser wichtigen Aufgaben angegliedert worden ist, war im Berichtsjahr bestrebt, im Rahmen der ihr zur Verfügung stehenden Mittel und Kräfte zu wirken. Über ihre Tätigkeit, insbesondere die Aus stellungen in Chicago und Barcelona/ und ihre künftigen Auf gaben ist an anderer Stelle berichtet worden. Wir wollen uns deshalb hier darauf beschränken, den Gcsamtbuchhandel zu eifrig ster Mitarbeit und zur Anspannung aller Kräfte in diesem wich tigen Aufgabenkreis aufzufordern. Die Rcparationsabgabe. Die englische Reparationsabgabe wurde im Frühjahr 1924 von 26^ auf 5^ herabgesetzt. Im Mai trat eine wesentliche Er leichterung dadurch ein, daß eine Freigrenze eingeführt wurde,.
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