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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.04.1925
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- 1925-04-02
- Erscheinungsdatum
- 02.04.1925
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Geschäftes zu bemerken war. Auch kleine, während der Znsta- tionszeit entstandene Geschäfte warfen große Mengen ihres Warenlagers auf den Markt, sodas; von einer Stabilität der Preise selbst für gute Bücher nicht gesprochen werden konnte. Die ausländischen Bibliotheken benutzten zum Schaden des deut schen Antiquariatshandels den Tiefstand des französischen Fran ken; sie haben den Löwenanteil ihres Etats zum Ankauf ihrer Bücher in Frankreich verwendet. Es wird erst wieder eine ge wisse Ruhe in den soliden Antiquariatshandel kommen, wenn die internationale Währung stabil geworden ist. Die Stabilisierung der Mark brachte auch in der Lehr mitt e l b r a n ch c aus den bekannten Gründen zunächst unver hältnismäßig hohe Preise und damit ein fast schlagartiges Auf hören des Auslandgeschäfts. Erst allmählich belebte es sich wieder, nachdem ein immerhin fühlbarer Preisabbau erfolgt und eine gewisse Stetigkeit in der Preisbildung eingetreten war. Es mehrten sich die Prcisanfragen, und es zeigte sich, daß das Be dürfnis nach deutscher Qualitätsware und nach deutschen Souder- artikeln doch noch in erfreulichem Maße fortbesteht. Etwas ge schäftshemmend wirkt immer noch — zumal nach den mittcl- onlutigen Staaten — der hohe Stand unserer Mark. Das Jnlandgeschäft zeigte von März au eine erfreuliche Be lebung. Zum Teil schienen die festen Preise einen gewissen Kciuf- reiz zu bilden; wichtiger aber war wohl für die staatlichen Schu len die Notwendigkeit, die restlichen Etatsposten noch vor Ein bringung des neuen Etats zu verwenden. Die im April begon nene Etatserncucrung hat dann im weiteren Verlauf des Jahres einen gleichmäßigen, mittleren Geschäftsgang zur Folge ge habt, der jedoch den der Fricdcnsjahre noch nicht erreicht. Bei den geringen Mitteln, die dem Staat und also den Schulen zur Verfügung stehen, wird das Jnlandsgcschäft auch wahrschein lich den Vorkriegsstand nicht so bald wieder einuehmen können. Bis zu einem gewissen Grade bleibt daher die Lehrmittelindustrie auf den Export angewiesen. Sie wird sich darauf durch bessere Anpassung an die Auslandsbedürfnisse noch mehr einstellen müssen. Ihre Konkurrenzfähigkeit wird freilich in erster Linie davon abhängen, ob wir endlich eine Steuerregelung bekommen, welche die übermäßig hohen Lasten auf ein erträgliches Maß reduziert. Das Jahr 1924 stand beim Leipziger Ko m m i s - s i o n s b u ch h a n d e l im Zeichen des Wiederaufbaus des »Verkehrs über Leipzig«; den Auftakt bildete die Verständigung zwischen BAG und Kommissionsgeschäft am 6. Dezember 1923, die sich in der Folge als sehr segensreich für alle Be teiligten erwiesen hat: Der Verlag war in der Lage, wieder der Vorteile teilhaftig zu werden, die die BAG-Abrechnung für ihn bringt, und auf der anderen Seite hat das Sortiment besonders in der kritischen Zeit Anfang und Mitte des Jahres durch Kredit gewährung seitens der Kommissionäre auf kürzere oder längere Zeit für die BAG-Zahlung nicht unbeträchtlichen Nutzen gehabt, da Kredite bei den Banken ja kaum zu erhalten waren. Der Warenverkehr über Leipzig, der infolge der Inflationszeit fast vollständig zum Stocken gekommen war, hat sich allmählich wie der gehoben. Wenn zwar im Anfang des Jahres noch 6500 Firmen in Leipzig vertreten waren, so stand diese Vertretung in vielen Fällen doch lediglich auf dem Papier; Zahlungen und Waren gingen in großem Ausmaße um Leipzig herum. Am 3l. Dezember war die Zahl der über Leipzig verkehrenden Fir men aus rund 8700 gestiegen, und man kann wohl sagen, daß diese Firmen tatsächlich wieder über Leipzig beziehen und die Buchhändlerzentrale wirklich als Umschlagsplatz benutzen. Unter stützt wurde diese Rückkehr nach Leipzig durch die Verbilligung der Frachtsätze und eine Erhöhung der Portosätze, Faktoren, die den Vorteil der Sammelscndungen wieder stark in Erscheinung treten ließen und auch dazu führten, daß der Versand und Bezug von Zeitschriften über Leipzig, der durch das schnelle und ein fache Inkasso für den Verlag besonders vorteilhaft ist, wieder vorzugsweise benutzt wird. Dadurch hoben sich die Geivichts sätze beim Umschlag in Leipzig, die im Dezember 1924 etwa auf das Siebenfache desjenigen im Dezember 1923 gestiegen sind. Äua) der Verlag, der während der Inflationszeit seine Leip ziger Auslieferung stark gekürzt oder ganz aufgehoben hatte, ist größtenteils damit wieder nach Leipzig zurückgekehrt, und auch eine Anzahl neuer Verleger hat Auslieferungslager nach Leipzig gelegt, um die Leistungsfähigkeit des Leipziger Buchge werbes für sich in Anspruch zu nehmen und die Frachtkosten von dem Herstellungsplatze bis zum Verlagsorte zu sparen. Besonderen Vorteil brachte für das Sortiment die Beschleu nigung ves Bezugs über Leipzig durch die Wicdereiurichtung des »Empfohlenen-Verkehrs«, den die Kommissionäre trotz der damit für sie verbundenen Kosten wieder aufleben ließen. Nachdem der Leipziger Kommissionsbuchhandel durch die Inflation in ähnlicher Weise wie die Banken große Verluste er litten hatte und durch die Einstellung des Verkehrs fast voll ständig vernichtet war, hat das Jahr 1924 die Rettung und den Wiederaufbau gebracht. Der Verkehr über Leipzig hat etwa 30?L des Umschlags der Vorkriegszeit erreicht, während der Ab bau au Personal und Geschäftsspesen nicht in entsprechendem Maße erfolgt ist. Das Jahr 1924 hat gezeigt, daß das Leipziger Konimissionsgeschäft im Verkehr des Gesamtbuchhandels ein Fak tor ist, dessen Verlag wie Sortiment nicht gut entraten können. Große Schwierigkeit bereitet noch die Kreditfragc; da Bank kredite nur sehr schwer zu haben und noch verhältnismäßig teuer sind, so war das Kommissionsgeschäft wohl in vielen Fällen nicht in der Lage, den Kreditbedürfnissen im früheren Umfange nach zukommen. Jedenfalls geht das Bestreben der Kommissionäre auch nach dieser Richtung dahin, im Rahmen der vorhandenen Betriebsmittel den Geschäftsfreunden nach Möglichkeit ent- gegenzukommcn und damit den Abrechnungsverkehr zwischen Ver lag und Sortiment weiter zu erleichtern und zu beschleunigen. Leider konnte der Gedanke, das Barsortiment durch Überführung in ein genossenschaftliches Unternehmen des Ver lages zu einem großen »Deutschen Buchhaus« auszubauen, nicht durchgeführt werden, weil beim Verlag nicht das genügende In teresse für eine solche Gründung vorhanden war. Das Barsorti ment mußte somit versuchen, in bescheidenerem Rahmen den Wiederaufbau aus eigenen Mitteln in die Hand zu nehmen. Es wurde daher ein durchgreifender Abbau der Zahl der Lagerartikel vorgenommen, um auf einer kleineren Grundlage die alte Lei stungsfähigkeit wiederzugewinnen. Der im Frühjahr erschienene Literatur-Katalog wurde als erster Katalog, der die neuen Gold markpreise brachte, zu einem wichtigen Handwerkszeug des Buch handels und fand allgemeinen Beifall. Der G r o s s o b u ch h a n d c l hat sich 1924 aufsteigend ent wickelt, insbesondere war die Nachfrage und der Umsatz in führen den Monatsheften und Zeitschriften angenehm bemerkbar, der Umsatz in Romanen leidlich, Schulbücher fast ohne Interesse, da bei diesem Artikel meistens Geld zugesetzt wird. Nach Kalendern war die Nachfrage in diesem Jahr schwächer. Der Volksroman findet trotz der relativ hohen Preise mehr Aufnahme als in der Vorkriegszeit. Bilderbücher verzeichnen besseren Absatz als Jugendschriften. Die Hauptzugartikel in der Kolportage bilden heute die Modezeitungen und die Versicherungsblätter. Zeitfchriftenvertrieb und Buchhandel. Von Friedrich Wagner. Es darf wohl als allgemein feststehend betrachtet werden, daß der Vertrieb illustrierter und literarischer Zeitschriften, von Fachblättern ganz abgesehen, in der Hauptsache den Händen des regulären Buch handels entglitten ist. Besonders gilt dies für die Buchhandlungen- i» größeren Städten, während in kleineren Orten der Buchhändler diesen Zweig noch nicht ganz hat eingehen lassen, weil dort das Zeitschriftcn- geschäft mit den anderen Nebenzweigen- des Buchhandels verbunden ist. Trotzdem hat sich auch hier schon die Konkurrenz des Zeitschrif- tcnhändlers, wenn auch nur in der Form des Hausierhandels, geltend gemacht. Ursachen dieser Erscheinung sind bekannt: Die viele Arbeit, die mit dem Bezug und der Verteilung der Zeitschriften zusamm-eu- hängt, hat vielen Buchhändlern bei der Billigkeit des Objekts diese als nicht mehr lohnend erscheinen lassen. Die Versuche, -kurz vor und während der Kriegszeit den Bezug durch gemeinsame Bestellung und Verteilung zu verbilligen, mußten in fast allen Fällen aufgegeben wer den, auch dort, wo sie nicht den wirtschaftlichen Erscheinungen der
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