Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.04.1925
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1925-04-02
- Erscheinungsdatum
- 02.04.1925
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19250402
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192504029
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19250402
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1925
- Monat1925-04
- Tag1925-04-02
- Monat1925-04
- Jahr1925
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
die Hauptversammlung in den Ausschuß für die Vereinsanstalten wieder die Herren Walter Jaensch, Adolf Opetz und Richard Quelle. Der Beitrag wurde für ordentliche Mitglieder auf 24 Mark und für außerordentliche auf 18 Mark für das Jahr 1925 fest gesetzt. Geschäftsbericht für das Jahr 1924 der Ordentlichen Hauptversammlung des Vereins der Buchhändler zu Leipzig am 18. März 1925 erstattet durch den Vorstand. Die Zahl der Mitglieder betrug am 31. Dezember 1924 492, von denen 462 stimmberechtigt waren. Sie vertraten 559 Firmen. Die außerordentliche Mitglied schaft besaßen 176 Firmen. Neu eingetreten sind 53, ausgeschieden sind 22 Mitglieder. Die Veröffentlichungen der Namen haben laufend im Börsenblatt stattgefunden. Durch den Tod wurden dem Verein entrissen: Herr Max Busch, Inhaber der Firma Max Busch, am 10. November 1924 im 62. Lebensjahre; Herr vr. Georg Hirzel, Inhaber der Firma S. Hirzel, am 15. Mai 1924 im 57. Lebensjahre; Herr Curt Lehmann, Inhaber der Firma B. Elischer Nachf., am 7. November 1924 im 65. Lebensjahr; Herr Ludwig Rösl, Inhaber der Firma Rösl L Cie., München, am 24. Oktober 1924 im 46. Lebensjahre; Herr Max Sängewald, Inhaber der Firma Max Sänge wald, am 13. März 1924 im 71. Lebensjahre; Herr Oswald Thomas, Inhaber der Firma Oswald Thomas, am 9. September 1924 im 44. Lebensjahre; Herr Gotthilf Wittrin, Inhaber der Firma G. Wittrin, am 31. August 1924 im 77. Lebensjahre; ferner der langjährige Vorsteher des Vereins Herr Hofrat vr. jur. k. o. Hermann Credner, ehemaliger Inhaber der Firma Veit L Comp., am 2. April 1924 im 82. Lebens jahre. Vorstandssitzungen fanden 22 statt, ferner 2 Vor standssitzungen gemeinsam mit dem Hauptausschuß und eine mit dem Ausschuß für die Vereins-Anstalten. Am 18. Juni 1924 fand eine außerordentliche Hauptversammlung statt, die die neue Satzung durch sprach und annahm. Die Satzung ist auf Beschluß des Vorstandes mit Wirkung vom 19. Juni 1924 in Kraft getreten und vom Börsen verein am 5. August 1924 genehmigt worden. Die Eintragung in das Genossenschaftsregister erfolgte am 10. November 1924. Der Hauptausschuß bereitete in der üblichen Weise die Wahlen zur Hauptversammlung vor und übernahm die Prü fung der Jahresrechnung und des Haushaltplanes. Der Verkehr in der Bestell an stalt hat sich trotz der stabilen Währungsverhältnisse nur sehr langsam, aber stetig auf wärts bewegt. Dre Zahl der Bestellzettel hat den Stand der Vorkriegszeit überschritten, jedoch sind, da noch nicht wieder im alten Umfange in Kommission geliefert wird, die Kontoabschlüsse und Remittendenfakturen ganz weggeblieben. Die Paket-Austausch st eile wurde am 25. Januar 1924 unter den neuen Verhältnissen eröffnet. Der Warenverkehr ist ständig im Wachsen begriffen. Der größte Teil der Ein lieferer bedient sich unseres Abhol- und Zustellverkehrs. Auch erfreut sich die Einrichtung der eingeschriebenen Rechnungspakete einer lebhaften Inanspruchnahme. Dem Abschnitt über den Verlag des letzten Jahresberichtes waren die folgenden Sätze aus einem Aufsatz Fritz Baades (Sozia listische Monatshefte) vorangestellt, die hier deshalb nochmals hergesetzt werden, weil nichts den krassen Unterschied zwischen dem Berichtsjahr und jener tollen Zeit besser beleuchtet als diese kurze Charakteristik: »Ob jemand Kartoffeln baute oder Bücher verlegte oder in Effekten spekulierte: überall hing der privatwirtschaftliche Erfolg seiner Tätigkeit in viel geringerem Maße von seiner be ruflichen Tüchtigkeit und Sachkenntnis ab, als vielmehr von seiner Geschicklichkeit, die ungeheuren Möglichkeiten der Geld entwertung zu nutzen, statt ihnen zum Opfer zu fallen, Mark schuldner statt Markgläubiger zu sein.« Die Kartoffelbauern ebenso wie die Bücherverleger, die es vielleicht Ende 1923 noch nicht wußten, haben inzwischen gelernt, in wie hohem Maße Sachkenntnis und Fleiß nötig sind, um sich über Wasser zu halten. Wie sah die Substanz des Berlages im Anfang 1924 aus? Wer kann behaupten, sein Vermögen durch die Zeit des Krieges ^ und der Inflation unbeschädigt erhalten zu haben? Als die Goldmarkeröffnungsbilanz vom 1. Januar 1924 mitleidslos den Schleier von den Billionen- und Trillioncnziffern der Abschluß rechnung vom 31. Dezember 1923 hinwegnahm, war der wahre Tatbestand erkennbar. Er wird manchem eine bittere, aber auch heilsame Enttäuschung gewesen sein, die nötig war, um die er forderliche Grundlage für die Wiedergesundung zu geben. Und ein Gesundungsprozeß hat wie überall, so auch im Verlags- buchhandcl eingesetzt, wenn auch die Schwere der Zeit den Auf stieg hemmt. Zunächst hat der Verlag mit allen Mitteln eine Steigerung der Qualität seiner Erzeugnisse erstrebt. Die wäh rend der Inflationszeit gebräuchlichen holzhaltigen Papiere wer den nur noch da verwendet, wo sie auch vor dem Kriege üblicher weise im Gebrauch waren. Die leichten Pappbändc haben den soliden Halbleinen- und Ganzleinenbänden wieder weichen müssen. Die Ausstattung kann als vollkoinmen auf der Höhe stehend bezeichnet werden. Eine ernste Sorge des Verlagsbuchhandels bildete die Entwicklung der Preise im Buchgewerbe. Papier, Satz und Druck und die Einbände der Bücher kosten 80—100N mehr als vor dem Kriege. Mehrfache und in ihrer Höhe zum Teil unverständliche Erhöhungen der Buchdrucker- und Buch binder-Tarife bedeuteten erhebliche Steigerungen der Gestehungs kosten, die in die Verkaufspreise einzurechnen der Verlag nur in den seltensten Fällen in der Lage war. Werden doch die Preise der Bücher von vielen als zu hoch empfunden, obgleich die Berechnung der Ladenpreise als äußerst knapp bezeichnet wer den muß. Die Ausfuhr des deutschen Buches ist in erschreckender Weise zurückgegangen. Das Ausland hat während der Inflations zeit trotz der Ausfuhrkontrolle reichlich Gelegenheit gehabt, sich mit billigen deutschen Büchern zu versorgen und ist, dadurch ver wöhnt, nicht ohne weiteres gewillt, die heutigen berechtigten Preise anzuerkennen. Die Zahl der Neuerscheinungen des Be richtsjahres ist sehr groß gewesen. Sie läßt sich einstweilen nur chätzen, doch greift man nicht fehl, sie als nicht allzu weit ent- ernt von den Vorkriegsziffern zu vermuten. Ob diese große Zahl der Neuerscheinungen im richtigen Verhältnis zu der ge ringeren Aufnahmefähigkeit der Bücherkäufer steht, muß füglich », bezweifelt werden, und es will scheinen, als ob diese große Pro duktion wiederum eine Gefährdung der stark geschrumpften Ver lagssubstanz darstellte. Kein Wunder auch, daß diese über mäßige Produktion, verbunden mit einer Absatzstockung, den Ver lag zu den erdenklichsten Anstrengungen zwang, durch nachdrück liche Werbung den Absatz seiner Erzeugnisse zu fördern. Es will cheinen, als ob hier des Guten oft zu viel getan wurde. Die Erwartungen, die der Verlag wohl teilweise an die Stabili- ierung unserer Währung geknüpft hatte, haben sich nicht erfüllt. Auf der einen Seite kann keine Rede davon sein, daß wir wirk lich stabile Verhältnisse und bleibende feste Preise bei den Liefe ranten bekommen hätten. Nach vorübergehenden Abschlägen zogen die Preise wieder an, und bei Druckern, Buchbindern, Pa- nerlieferanten und Klischeefabrikanten traten in der aus der Inflationszeit her gewohnten Weise fortgesetzt Erhöhungen ein, die sogar wieder dahin führten, daß die Papierfabriken zu dem ani Lieferungstage gültigen Preise zu verkaufen suchten. Wie es der Verlag unter solchen Umständen anfangen soll, seinerseits este Preise einzuhalten, ist unerfindlich. Daß trotzdem Preis erhöhungen nur ausnahmsweise vorkamen, beweist, daß er mehr oziales und allgemeines wirtschaftliches Verständnis zeigt und weniger auf seinen eigenen Nutzen bedacht ist als seine Liefe ranten, und daß er seinerseits nach besten Kräften bemüht ist, an einer Gesundung der Verhältnisse mitzuarbeitcn. Die enorm er höhten Spesen, Steuern (trotz der jüngsten Herabsetzungen!) und Unkosten, die ebenso wie die gegen die Vorkriegszeit verringerte
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder