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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.02.1924
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1924-02-18
- Erscheinungsdatum
- 18.02.1924
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- Deutsch
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1832VSrsmblatt f. d. Dtschn, Buchhandel. Redaktioneller Teil. M 41, 18. Februar 1924. immer bis auf den letzten Platz besuchten Veranstaltungen bei, die am Abend des Eröffnungstages mit dem geistvollen Vortrag des deutschen Gesandten Gerhard v. Mutius über »Goethes Aktualität« begonnen und mit Hilfe deutscher und dänischer Kräfte bis zum 12. Februar fortgesetzt wurden. Gerhard v. Mutius fand mit seinen Ausführungen sehr starken, warmen Beifall, ebenso Professor Albert Köster, Leipzig, mit seinem meisterhaften Vortrag über Goethes Faust. Außerdem sind die dänischen Gelehrten L. L. Hammerich (»Goethe und der Orient«) und Wilhelm Andersen (»Goethe und Dänemark«) und eine Reihe dänischer Sänger und Schauspieler zu Wort gekommen und haben Samenkörner ausgestrcut, die gewißlich Frucht tragen werden. Zu dauerndem Gedenken an die Ausstellung hat das Komitee be schlossen, eine besondere Erinnerungsschrift in deutscher und dänischer Sprache herauszugeben. Daß Goethe die Herzen der Dänen gewinnen werde, wer hätte daran gezwei-felt? Allein hier wurde mehr erreicht. Verlangend nahte sich ihm das kleine dänische Volk in seinen besten Elementen, in seiner Äugend vor allem. Und wer die frischen jungen Menschen nach ihren Eindrücken befragte, der hörte heraus, daß sie sich nach der Klarheit, nach dem Rhythmus, nach der seligmachendcn Weite Goetheschen Wesens sehnen. Denn auch die dänische Jugend drängt zu Neuem, Starkem, Unmittelbarem und steht nun staunend vor dem großen Menschentum des Dichters und seinem gewaltigen Lebenswerk. Möge sich eigenes reiches Schaffen aus dem Erlebnis entwickeln, das wir Deutsche dem stammverwandten Volke vermitteln durften — das wäre der größte Erfolg, den die Goethe-Ausstellung haben könnte. Doch daß wir Deutschen hier als die Verwalter höchsten geistigen Besitzes, als Gebende austreten konnten, ist der besondere Gewinn, den wir von der Ausstellung in Kopenhagen davontragen. Wir werden in einer Zeit, -die uns Erniedrigung und Schmach in uner hörtem Maße bringt, in einer Periode krassesten Materialismus daran erinnert, daß wir der Welt noch manches zu geben vermögen, daß man uns doch braucht. Daher ruft es freudige Empfindung wach, daß Stockholms »Nordisches Museum« unter dem Eindruck, den die Goethe- Ausstellung auf die Besucher aus Südschweden ausübte, die drin gende Bitte ausgesprochen hat, die deutschen Kostbarkeiten auch den Stockholmern zugänglich zu machen. Mögen sich die Verwalter und Besitzer unserer Sammlungen dazu verstehen, diese -kaum so bald wiederkehre-nde Gelegenheit zu benutzen, um Goethens friedlicher nor discher Heerfahrt Fortgang zu geben! Gura Ewald,Paula: Das berufstätige Mädchen. Ernsthafte Plaudereien über Lebensfragen und Lebensfor men. Nürnberg, Earl Koch Verlag. Preis —.80 Mk. Dies ist ein Büchlein, so recht für die weibliche Jugend der Jetzt zeit geschrieben, die durch das Berufsleben und die auf sozialem und wirtschaftlichem Gebiete so veränderten Verhältnisse ganz anders als frühere Generationen- schon frühzeitig auf eigenen- Füßen stehen muß und die goldene Freiheit uneingeschränkter genießen kann. Es ist zu wünschen und zur Ehre der jungen Mäde-l anzunehmcn, daß die klugen, wohlgemeinten Ratschläge einer Frau, deren Liebe und Verständnis für den- Nachwuchs ihres Geschlechts aus jeder Zeile spricht, auf frucht baren Boden fallen und in den Herzen der jungen -Leserinnen Wider hall finden mögen. Solch gute Lehren für das dienstliche sowie außer dienstliche Leben der weiblichen Jugend, in so- warme, -freundschaftliche Worte gekleidet, können in der heutigen Zeit, in der die Jugend auch den gebührenden Respekt und die nötige Ehrfurcht für das Alter glaubt nicht mehr aufbringen zu brauchen, viel Gutes stiften. Mine Mitteilungen. Gm. oder Gz. — Da eine Anzahl Verleger nicht zur Goldmarkberech- nung übergegangen ist, bittet die Deutsche Bücherei, auf den Be gleitfakturen zu den für die Ausnahme in die Bibliographien gesandten Neuigkeiten genau anzuge-ben, ob es sich bei den mitgeteilten Ziffern um Goldmarkpreise oder Grundzahlen handelt. — Leider gehen noch nach wie vor zahlreiche Neuerscheinungen ohne Preisangabe ein, die mit dem Vermerk »Preis nicht mitgeteilt« an-gczei-gt werden müssen. Im Interesse der e-iNsendcnd-en Firmen selbst wird dringend uni vollständige und klare Preisangabe gebeten. Lichtbilder für Kantfeiern. — Die Ankündigungen von Kantfeiern in aller Welt zeigen heute schon, daß die Veranstaltungen den Cha rakter von umfassenden Kulturkundgcbungcn tragen werden. Nicht nur alle deutschen Universitäten, alle deutschen Städte werden Kant feiern, auch ln fast allen anderen Ländern der Welt, selbst in Japan und in China wird der 22. April d. I. dem Andenken Kants gewidmet fein. Auch der Buchhandel wird sicherlich durch Vortragsabende mancherlei Art sich an der Ehrung Kants beteiligen. Da wird es begrüßt wer den, daß der Deutsche Lichtbilddicnst dabei ist, eine Kantserie hcrzu- stellen, deren Ausführung der Landcsabteilu-ng Ostpreußen der Neichs- zentrale für Heimatdicnst übertragen ist. Die Serie wird unter engster Mitarbeit der Firma Gräfe L Unzer in Königsberg, die bekanntlich im Besitz der größten Sammlung von Kantbildnissen ist, hergcstellt werden. Es handelt sich um einen Zyklus von etwa 40 Bildern aus Kants Leben und seiner Vaterstadt Königsberg zu seinen Zeiten. Die Bilder gelangen zur Ausgabe mit den nötigen Erläuterungen und einem Vortrags der aus der Feder eines der besten Kantkenner Königsbergs stammen wird. Die Leihgebühr für diese Serie wird -etwa 7—10 Mark einschließlich Postversanö betragen. Interessenten wollen sich bereits jetzt bei dem Leiter der Landcsab- tcilung Ostpreußen der Reichszentrale für Heimatdienst, Herrn Schrift steller Alfred Hein, Königsberg, Hintertraghcim 48 a, melden. Vom amerikanischen Bibliothekswesen. — In einem Aufsatz der Kölnischen Volks-zeitung wird von einem Universitätsbi-bliothekar über das amerikanische Bibliothekswesen mancherlei berichtet, was auch in Deutschland besondere Beachtung verdient. Das amerikanische Biblio thekswesen unterscheidet sich in manchem von dem der alten Welt. Schon der Entwicklungsgang ist ein anderer. Diejenigen ameri kanischen Bibliotheken, die aus den Collegebib-liotheken hervorgegangeu sind, stellen heute vorwiegend U n t c r r i ch ts b ü ch c r e i e n dar, die den europäischen Universitätsbibliotheken ähneln, während die Vor gänger der heutigen amerikanischen- öffentlichen Biblio theken die früheren bürgerlichen waren, die einen allgemein bil denden Charakter trugen. Infolge des- gewaltigen politischen Auf schwungs Ende des 18. Jahrhunderts zogen die Bibliotheken die Auf merksamkeit der Allgemeinheit in immer steigendem Maße auf sich, sodaß ihnen von privater und öffentlicher Seite immer mehr Mittel -zuflossen und sie endlich sogar durch Gesetze geschützt wurden. Be zeichnend für das letztere ist es, daß von insgesamt 46 Staaten der Union heute 37 eine besondere Bibliotheksgesetzgebung haben. Zuerst gewährte nur der Staat selbst den neu gegründeten Leseinstituten Schutz und Unterstützung. Doch ungefähr nach Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Gemeinden durch Gesctze ermächtigt, eine besondere Steuer für öffentliche Bibliotheken zu erheben. A u ch tt b e r w i c s i h n e u- d e r S t a a t s ü r Biblio thekszwecke die Erträgnisse gewisser Steuern. Doch nicht nur durch finanzielle Unterstützung bekundete der Staat sein Interesse an den öffentlichen Bibliotheken, sondern er setzte auch staatliche Bibliothekskommissionen ein, die jungen Unternehmungen in jeder Beziehung Ratschläge erteilten. So wurde das allgemeine In teresse an den- Sammlungen immer weiter gehoben, und jede Ge meinde strebte darnach, eine eigene Bibliothek zu haben. Beispiels weise soll der Staat Massachusetts mit seinen 4 Millionen Einwohnern 1919 414 öffentliche Bibliotheken gehabt haben. Auch das Verhältnis von Bibliothek und Schule ist von dem europäischen verschieden. Die Lernenden erhalten in der Schule eine regelrechte Einführung in die Bibliotheksbcnutzung, Handhabung der Kataloge, Behandlung der Bücher usw., die sogar durch eine Prüfung abgeschlossen wird, damit sie sich die in einer Bibliothek ruhenden Schätze in- jeder Weise zu eigen machen können. In einer großen Anzahl von Schulbüchereien finden diese Unterweisungen eine praktische Stütze. Mit der Schaffung der öffentlichen Bibliothek hat der amerikanische Staat auch den Schutz der Bücherbestände übernommen. Scharf wacht er über sie, und jede Verfehlung der Benutzer wird mit hoher Strafe geahndet. Nur unter einer derartigen Protektion des Staates konnte das amerikanische Bibliothekswesen einen solch ungeahnten Aufschwung nehmen, der jeden Beobachter in Erstaunen setzt. In -Frankreich schenkt man diesen Verhältnissen neuerdings größte Beachtung, namentlich in Buch handelskreisen, die wohl wissen, was zahlreiche wohlhabende Biblio theken aller Art für den Buchhandel bedeuten. iDeutfchlands blühendes Bibliothekswesen hat durch die Verarmung unendlich viel verloren. Auch hier sollte man daher diesen Dingen etwas mehr Interesse widmen. Nachtrag zum Deutschen Buchdrucker-Tarif. — In Nr. 13 der »Zeitschrift für Deutschlands Buchdrucker und verwandte Gewerbe« vom 12. Februar wird ein längerer Nachtrag zum Deutschen Buch drucker-Tarif vom 19. Dezember 1922 veröffentlicht, der am 10. Ja nuar d. I. abgeschlossen wurde. Wir entnehmen diesem Nachtrag u. a., daß verheiratete Gehilfen der Klasse L 19"/,,, verheiratete Ge hilfen der Klasse ^ 20°/» und Ausgelernte 40°/» weniger erhalten,
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