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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.02.1924
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1924-02-18
- Erscheinungsdatum
- 18.02.1924
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil (Nr. 25.) Bekanntmachung. Das Amerika-Institut beklagt sich darüber, daß die Bedin gungen für die Zahlung der OogyrlZilt-Gebüh- r e n vielfach nicht mehr beachtet werden. Die Nichtbefolgung ver ursacht erhebliche Kosten, die vermieden werden können. Für die Anmeldung deutscher Werke zum amerikanischen Copy right ist an das Höchster ok Lopvrichit eine Gebühr von 1 Dollar zu zahlen. Die Überweisung dieses Betrages erfolgt durch Ver mittlung des Amerika-Instituts, das dafür eine Gebühr von 3.50 Gm. erhebt. Der Dollar betrag ist in Dollarnoten unmittel bar in eingeschriebenem oder Wertbrief an das Amerika-Insti tut, Berlin NW. 7, Un i ve r s i t ä t s st r. 8, gleichzeitig mit der Anmeldung des Werkes zum ilöchsisr ok Lopvrichu einzusenden. Die besondere für die Überweisung erhobene Gebühr ist auf das Postscheckkonto des Amerika-Instituts, Berlin NW. 7, Nr. 152 472*), gleichzeitig zu überweisen. Das Amerika-Institut führt die Anmeldung nur bei Jnnehal- tung dieser Zahlungsbedingungen aus. Leipzig, den 16. Februar 1924. Geschäftsstelle des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, vr. Heß, Syndikus. Geheimrat v vr. Oskar Beck (Vgl. Bbl. Nr. IS.) Am Morgen des 22. Januar erlosch das Leben eines Kollegen, das reich an Arbeit, Wissen und Erfolg gewesen ist: Geheimrat l>. vr. b. e. Oskar Beck, der Ältestinhaber der C. H. Beck'schen Verlagsbuchhandlung in München, ist im 74. Lebensjahre ge storben. Schon mn die Mitte des vergangenen Jahrhunderts war die Beck'sche Buchhandlung in Nördlingen, die zu den ältesten Bayerns zählt, über die Landesgrenzen hinaus bekannt; durch die Tätigkeit Oskar Becks ist sie zu einen, bedeutenden Verlag empor gestiegen. Oskar Beck war ein Abkömmling jenes K. G. Beck, der im Jahre 1763 in Nördlingen die Beck'sche Buchhandlung gegründet hat, nachdem er den Mundbachschen Verlag, dessen Geschichte auf 1717 zurückging, übernommen hatte. Das Geschäft behielt jedoch zunächst nur örtliche Bedeutung, erst dein Enkel des Gründers, Karl Beck, sowie dessen Mitarbeiter und Nachfolger Ernst Rohmer war es beschieden, die Firma zu einem wissenschaftlichen Verlag weiter zu entwickeln, der zunächst auf dem Gebiet der protestantischen Theologie und dann der Rechtswissenschaft sich einen guten Namen machte. Oskar Beck, der zweite Sohn Karl Becks, begann seine buch händlerische Laufbahn 1868 im väterlichen Geschäft, war dann zu seiner weiteren Ausbildung in der Buchhandlung Adalbert Stüber in Würzburg tätig und trat am 6. Juni 1874 in die Nördlinger Firma ein, deren Inhaber er am I. Juli 1884 in Gemeinschaft mit seinem älteren Bruder Karl Beck wurde. Der Entschlafene hätte also in diesem Jahre ein doppeltes Jubilämn in seinem Verhältnis zur Firma feiern können. Er erkannte bald die Notwendigkeit, den Verlag in ein größeres Zentrum zu verpflanzen. Im Herbst 1889 erfolgte die Übersiedlung in die Wilhelmstraße in München-Schwa bing. Hier entwickelte sich die Verlagsbuchhandlung von Jahr zu Jahr bedeutungsvoller, und zwar durch die unermüdliche und um sichtige Arbeit ihres Leiters, der, auch durch gründliche wissenschaft liche Studien auf seinen Beruf vorbereitet, nicht zu den Verlegern zählte, die dem Geiste des Schriftstellers nur das Kapital und die kaufmännische Betriebsamkeit leihen, sondern zu jenen wertvolleren, die mit Wissen, Lust und Geschick anregend und fördernd die Werke *) In der Bekanntmachung im Börsenblatt vom 11. Februar war die Postschecknummer unrichtig mit 13 247 angegeben. eigentlich mitschaffen. Die ideale Gesinnung, die sein Leitstern war, hat aus diesem Verlage kein Werk hervorgehen lassen, das nicht auch seinem eigenen lauteren, gediegenen Charakter entsprochen hätte, wohl aber so manches, das, der Allgemeinheit und der Wis senschaft wertvolle Dienste leistend, auch Opfer vom Verlag forderte. Die weite Bildung Oskar Becks verhinderte jede spezialistische Ein seitigkeit im Ausbau seines Verlages. Alte und neue Philologie, Philosophie, Geschichte und Literaturgeschichte, Erziehungswesen, gediegene Unterhaltungsliteratur waren die Gebiete, um die er das übernommene Territorium erweiterte. Seine großzügige Art verraten die enzyklopädischen Unternehmungen, die von ihm persön lich bis ins Einzelne hinein ausgedacht und mit Energie und Erfolg durchgeführt wurden. Zuerst das »Handbuch der Theologischen Wissenschaften« von Herm. L. Strack und Otto Zöckler, dann das zu einer gewaltigen Reihe von Bänden angewachsene »Handbuch der klassischen Altertumswissenschaft«, als dessen Herausgeber Iwan von Müller zeichnete, das »Handbuch des deutschen Unterrichts«, das er mit seinem Freunde, dem Wirkl. Geheimen Oberreg.-Rat Adolf Matthias schuf, und das mit August Baumeister als Herausgeber gegründete »Handbuch der Erziehungs- und Unterrichtslehre für höhere Schulen«. Planmäßig wie diese Sammelwerke ist auch der Ausbau der großen Biographienreihe erfolgt, die sich an Biel- schowskys Goethe und Bergers Schiller anschloß. Bei allen seinen Unternehmungen verstand Oskar Beck es, die richtigen Mitarbeiter herauszufinden, sie anzufeuern, ihnen beizustehen und etwaige Schwierigkeiten in Gemeinschaft mit ihnen zu besiegen. Seine Per sönlichkeit, die Lebhaftigkeit seines Wesens, die Anziehungskraft seines Gespräches führten aus den besten Kreisen unseres Volkes Männer von Rang seinem Verlage zu: Ad. Wilbrandt, Fr. Th. Bi scher, I. I. von Döllinger, Pfarrer Klein, der Verfasser der »Frösch- wetler Chronik«, stehen neben führenden Gelehrten der Theologie, Jurisprudenz und Philosophie, sowie hohen und höchsten Verwal tungsbeamten des Staates. Genannt seien hier: Ernst Luthardt, I. C. Bluntschli, I. W. von Planck, K. Th. von Heigel, A. Furt- wängler, I. Volkelt, W. v. Christ, Karl Krumbacher, Ludwig Traube, Oskar Jäger, Lothar Seufferth. Den ihm überkommenen juristischen Teil des Verlags hat Oskar Beck unermüdlich gepflegt. Die Sammlung deutscher Reichs gesetze und bayerischer Gesetze wurde ständig ausgebaut. Ein be sonderer Erfolg seiner Tätigkeit auf diesem Gebiet war Fischer- Henles in über 100 000 Exemplaren verbreitete Handausgabe des Bürgerlichen Gesetzbuches. Auf historisch-politischem Gebiete ist der Europäische Geschichtskalender von Heinrich Schultheß der Her vorhebung wert. Die Freude am Historischen, die sich auch in zahlreichen Veröffentlichungen zur bayerischen Geschichte zeigte, hat Oskar Beck veranlaßt, diesem Unternehmen besondere Liebe zu wid men. Die Theologie ist in der zweiten Hälfte seiner Verlagstätig keit zurückgetreten. Immerhin hat er in Johannes Müller, dessen Schriften sämtlich bei ihm erschienen sind, eine der stärksten Persön lichkeiten auf dem Gebiete der praktischen Frömmigkeit gewonnen. Ein hochbedeutendes religionswissenschaftliches Werk ist seit zwei Jahren im Erscheinen begriffen: der große »Kommentar zum Neuen Testament aus Talmud und Midrasch« seines alten Freundes Herm. L. Strack, der durch seine Schriften feit Jahrzehnten mit dem Verlage verbunden war. Seine deutsche Gesinnung, sein Streben, Bildung im deutschen Bürgerkreise zu verbreiten, führten ihn zu Unternehmungen wie Fr. Baums Kirchengeschichte, O. Jägers Deutscher Geschichte und Alfred Dieses Deutscher Literaturgeschichte. Von diesen Werken hatte das letzte, das in nahezu 300 000 Bänden verbreitet ist, den größten Erfolg. Aus der gleichen deutsch-bürgerlichen Gesinnung ist die Memoiren- und Unterhaltungsliteratur, die der Becksche Verlag gebracht hat, herausgewachsen. Die Erinnerungen der Frau Pau line Brater, der, Frau Braun-Artaria, wie viele Herzen haben sic erquickt und erheitert! Von den Erzählern des Verlags sei August Sperl genannt; neben ihm stehen Dichter wie Emil Gött, 233*
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