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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.02.1924
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1924-02-15
- Erscheinungsdatum
- 15.02.1924
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- Deutsch
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2. ein künstlerisches Plakat mit dem Stichwort »Hamburger Buch- woche«, 8. Beteiligung der Presse durch Hinweise aus die Buchmoche und Berichte von der Buchwoche. Daraufhin entschloß sich der Buchhandel zur Beteiligung, und die Sortimenter haben die Aufgabe auf die verschiedenste Weise zu lösen versucht. Ein oder zwei begnügten sich damit, das Plakat ins Schau fenster zu hängen zwischen andere Plakate und ohne eine Beziehung zur Buchmoche herzustellen. Das mar natürlich verfehlt. Andere hatten eine gute Auswahl von Werken Hamburger Schriftsteller ins Fenster gelegt und das Plakat an die Scheiben oder in den Hinter grund gehängt. Das machte zwar einen vornehmen Eindruck, aber es unterschied sich nicht äußerlich von den Schaufenstern anderer Wochen und anderer Buchhandlungen. Dagegen hatte eine Firma die Rückwand des Schaufensters mit grünem Tuch ausgeschlagen, in der Mitte eine große Kllnstlersteinzeichnun-g angebracht, die sich ausge zeichnet von der grünen Farbe und der roten Inschrift »Werke Ham burger Autoren« abhob. Hier wurde das Auge des Vorübergehenden angezogen und festgehalten zur Besichtigung der Schaufensterauslage. Eine andere Handlung hatte ein Plakat mit der Inschrift schreiben lassen: »Dies sind die Werke unserer heimischen Gelehrten«, und da runter verstreut lagen die Bücher. Durch die kurze Inschrift war der Beschauer gleich im Bilde und durch das Plakat »Hamburger Buch- woche« über den Nahmen des allgemeinen ganz Hamburg umfassenden Unternehmens unterrichtet. Wieder ein anderer hatte ein nieder deutsches Fenster zusammengestellt, wie es wohl einzig in Hamburg gewesen sein wird, so reichhaltig war cs und gut gruppiert. Aber da keine Inschrift über den Inhalt aufklärte, werden die meisten achtlos vor- übergegangcn sein. Allein, mir können hier nicht alle mehr oder weniger gelungenen Schaufenster schildern. Nur sei erwähnt, daß eine Firma einen vornehm ausgcstatteten Prospekt hergestellt hatte: »Hamburger Dichter und Denker. Zur Hamburger Buchwoche her- ausgcgeben von L. Friederichscn L Co«. Eine äußerlich ansprechende und innerlich wertvolle Gabe, die ihren Nutzen weit über den Anlaß hinaus bringen wird. Nach Sen Äußerungen mehrerer Buchhändler ist der Einfluß der Buchwoche unmittelbar nicht besonders spürbar gewesen. Neben den nicht immer gut gelungenen Schaufenstern wird die Schuld besonders der Presse gegeben, deren Unterstützung allerdings viel zu wünschen übrig gelassen hat. Wohl haben die meisten Tageszeitungen einen kurzen Hinweis auf die Hamburger Buchwoche gebracht, doch nur eine einzige hat sich die Mühe gegeben, in einem längeren Artikel die Ver anstaltung zu charakterisieren und einzelne Schaufenster zu schildern. Be! einer Wiederholung wird darauf gesehen werden müssen, daß durch gute Feuilletons bekannter Schriftsteller das Publikum ganz anders auf den Zweck der Veranstaltung eingestellt wird. Während das Sortiment in Hamburg den Gedanken der Buch- woche mit Verständnis ausnahm und guten Willen bei der Ausführung bewies, versagte der auswärtige Verlag leider fast gänzlich. Der Ham burger Verlag benutzte selbstverständlich die Gelegenheit und stellte den Buchhändlern gern Material zur Verfügung und lieferte Bücher zu späterer Verrechnung. Ilm aber dem auswärtigen Verlag die Arbeit zu erleichtern, übernahm die Genossenschaft Hamburger Buchhändler die Vermittlung. Sic forderte unter Hinweis auf die Veranstaltung die Verleger der Mitglieder des Schutzverbandes auf, ihr Bücher zu späterer Verrechnung zu schicken, die sic den hiesigen Buchhändlern zu gleichem Zweck und in gleicher Art weitergeben wollte. Da mußte sie es erleben, bah manche Verleger ein, zwei oder drei Stück eines Buches schickten, um die sich hier etwa 40 Buchhändler reißen dursten. Ganz wenige schickten reichlich, svdaß die Handlungen befriedigt wer den konnten. Hier sollte der Verlag in seinem eigenen Interesse etwas anpassungsfähiger sein. Wenn ihm ein Vermittler die Arbeit ab- nimmt, sollte er die Gefälligkeit auch benutzen. Bei der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit konnte die Genossenschaft keinen auf- klärcnden Briefwechsel führen. Infolgedessen hatte es keinen Zweck, wenn einige Verleger Bücherverzeichnisse schickten und auffordcrten, danach zu bestellen. Nur ein schneller Entschluß und genaues Ein gehen aus das Angebot war erforderlich. Was sollte die Genossenschaft z. B. mit Büchern, die nicht in den Nahmen des Unternehmens paßten? Das Programm war klar und fest Umrissen. Daher durfte man er warten, daß die Verleger sich die Zeit nehmen würden, es zu lesen und sich danach zu richten. Bei einer Wiederholung hoffen die Ham burger Buchhändler auf bessere Unterstützung durch den auswärtigen Verlag. Wenn der direkte Erfolg nicht den Erwartungen der Ham burger Buchhändler entsprach, so liegt dies an den geschilderten un- VSrscnblatt f. den Deutschen Buchhandel. 91. Jahrgang. günstigen Umständen. Wie groß der indirekte Einfluß der Ham burger Buchwoche auf das sehr erfreuliche Weihnachtsgeschäft war, läßt sich nicht seststellcn. Jedenfalls hat das Unternehmen gezeigt, daß sich auch mit einem geringen Aufwand von Mühe und Unkosten etwas Großes unternehmen läßt, nur wird cs sich bei ähnlichen Unter nehmungen in Zukunft empfehlen, alles Erforderliche selbst zu tun und sich nicht auf andere zu verlassen. Buch-Ausstellungen. — In D r e s ü e n veranstaltet die Akadem. Buchhandlung A. Dresse l im Anschluß an den Vortrag des Herrn Oberleutnant z. S. a. D. Land im Radio-Klub eine vierzehn- tägig-e Radio-Ausstellung. Es werden nicht nur sämtliche Büchererscheinungen, sondern auch die neuesten Radioapparate zur Schau gestellt. — In Hambur g wird die Firma Otto Meißner auf der Ende Mai bis Anfang Juni stättfindenden Ausstellung des Radio-Clubs Hamburg, die neben den wissenschaftlichen Ergebnissen und dem Apparatebau auch die kaufmännische Seite, besonders den Ex port berücksichtigt, vertreten sein. Interessierte Firmen werden ge beten, sich mit ihr zwecks Ausstellung von Radio-Literatur und Ver tretung in Verbindung zu setzen. Zusendung von- Material ist er wünscht. — Dieselbe Buchhandlung Otto Meißner in Ham burg hat sich auch für die 30. Wander-AussieIlung der Deutschen Landwirtschaftlichen Gesellschaft (Berlin) in H a in bürg einen- größe ren Platz gesichert und bittet Firmen, die Interesse daran haben, sich mit ihr umgehend in Verbindung zu setzen. In K i e b hat die Firma LipsiusL Tischerim Oberlichtsaal ihres Hauses, Falckstraß« S, eine Ausstellung von E r st - u n d F r ü h - ausgab en der deutschen Literatur im 18. und 19. Jahrhundert veranstaltet, die Seltenheiten zeigt, wie die Erst ausgabe von' Lessings- Fabeln, den Erstdruck von Goethes Farben lehre, die erste Auflage von Schillers Räubern mit der Besetzungs angabe der Mannheimer Uraufführung. Als große Seltenheit ist der Erstdruck von Heines Buch der Lieder anzusprechen, mit der Widmung an Salomon Heine, Friederike Varnhagen und Friedrich Merkel, die in allen späteren Ausgaben weggelassen sind. Die Heino Giesecke'sche Buchhandlung in Neubran- denburg gedenkt in der Zeit vom IS. März bis IS. Mai d. I. eine Buch- und Graphikausstellung mit dem Motto »Die deutsche Heimat in Wort und B-tld« zu veranstalten. Sie bittet die Herren Verleger, einschlägige Literatur über Volkstum, Land und Leute, schöne Städte u. dgl., evtl, auch Werke über Landhaus- und Gartenarchitektur für diese Zeit L cond. zur Verfügung zu stellen. Abrechnung erfolgt sofort nach Schluß der Ausstellung. Vorträge und Kultur-Abende. — In E s s e n -fand am 2. Februar in der Buch- und Kunsthandlung von G. D. Baedeker der zweite N u h r l a n d - A b e n d statt, über den die »Essener Allgemeine Zei tung« wie folgt berichtet: Vor einiger Zeit las der Arbeiterdichter Otto Wohlgemuth aus seinem Schaffen vor, dieses Mal gehörte dem Westfalen Erich Sieburg (Herne) der Abend. Er ist ein stiller Dichter, ein kühler, kluger Kopf; man muß für ihn reif fein. Deutsches Gemüt, ab und zu gar eine gewisse Küuzigkeit, vornehmlich aber mannhafte Lebensweis-Heit, die gegenüber allen Hemmungen der Welt in Güte innerlich zu klären sucht. Das ist wohl die Grundstimmung, die deutlich in den vorgetragenen Dichtungen zu spüren war. Herr Baedeker zeigte gleichzeitig in einer kleinen Schau: Essener K ü n st ler, Bilder von- Pieper und Bincenz, von Paul Hasse zwei Plastiken : Köpfe. Am Ende durften dieBesucher des Abends »das s ch ö n eBu ch« betrachten. Eine Sondersammlung wertvoller, gediegener Pergament- und Lederbände war so durchgearbeitet und aufgestellt, daß die Feinheiten erfreulich zur -Geltung kamen. vr. V. W. In Delitzsch haben die kulturellen Volksabende der Buch handlung Gustav Krause Montag, den 21. Januar, durch einen Schönheitslichtbilderabend und am Sonnabend, dem 9. Februar, durch einen B u s ch - L i ch t b i l d e r a b e n d ihre Fort setzung erhalten. Am 21. Januar sprach ein Dozent der Deutschen Hochschule sür Leibesübungen in Berlin. Die Lichtbilder stellte der S-chönheitsverlag Giesecke in Dresden. Der Vortrag fand im Rah men einer einwöchigen Ausstellung »Schönheit und Körperkultur« statt. Ter Besuch des Vortrags und der Ausstellung war sehr rege, der Busch-Li-chtbilderabend war gleichfalls ein- Ereignis. Obwohl an demselben Abend viele Veranstaltungen stattfanden, war der Busch- Saal so überfüllt, daß der Kartenverkauf eingestellt werden mußte. Geboten wurde eine Reihe der markantesten Buschdichtungen mit den dazugehörigen Lichtbildern. Ter Erfolg war sehr gut. — Das nächste Programm für weitere kulturelle Volksabende ist ein Radioabend 219
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