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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.02.1924
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- 1924-02-13
- Erscheinungsdatum
- 13.02.1924
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- Deutsch
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1S96B<irscnblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. X° 37, 13. Februar 1924. boten, da hier der geschäftliche Erfolg des zurückliegenden Zeit- raums nachzuweisen ist. Eine nach neuen Gesichtspunkten zu er richtende Eröffnungsbilanz hat aber nur die Vermögenslage an einem bestimmten Zeitpunkt darzustellen und dient lediglich als Grundlage für die späteren Erfolgsrechnungen. Mit den Erfolgen früherer Zeitabschnitte braucht sie sich nicht mehr zu befassen. Darum ist die von Herrn Graetz n a ch Feststellung der Gold mark-Vermögenswerte und -Schulden für die Anfangsbilanz ver suchte Umrechnung des Kapitalkontos mit den Zugängen von 1915 bis 1922 nicht nur verlorene Arbeit, sondern wegen ihres ab weichenden Ergebnisses auch ein Beweis dafür, daß derartige, sogar mit Jahresdurchschnitten arbeitende Umrechnungen ein zuverlässiges, brauchbares Ergebnis überhaupt nicht liefern können. In dem von Herrn Graetz durchgeführten Beispiel beträgt das Ge samtvermögen in der Eröffnungsbilanz 46 349 Gm., das Rein vermögen nach Abzug der 2447 Gm. Schulden 4 3 902 Gm., aber nicht 56 234 75 Gm., wie es die irreführende Umrechnung des Kapitalkontos ergibt. Den Mehrbetrag von 12332.75 Gm. setzt Herr Graetz als »Wertberichtigungskonto« unter Len Aktiven ein; dieser Posten wäre als Unterbilanz zu bezeichnen, wenn der Gegenposten ---Ge schäftsvermögen« eine echte Schuld darstellte, ist aber kein Vermögens wert, sondern nur der buchmäßige Aus gleich eines fehlerhaften Gedankenganges. In der Schluß- bilanz erscheint der Kapitalsaldo von 56234.75 Gm. unverändert abermals unter den Passiven, was Loch nur richtig wäre, wenn der Privatverbrauch zwischen Eingangs- und Schlußbilanz unter den Aktiven aufgesührt wäre. Damit wäre wenigstens dieselbe Wir kung erzielt, als wenn die Privatentnahmen, wie es in der buch halterischen Praxis meistens geschieht, für die maßgebende Schlutz- bilanz vorweg vom Kapitalkonto abgezogen werden. Darnach ist der Vermögensstand in der Schlußbilanz um den Betrag der Privatentnahmen zu niedrig, um den des »Wcrt- berichtigungskontos« aber zu ho ch angegeben. Für den durch die Goldmarkrechnung nachgewiefenen Verlust wird außer dem Warenkonto in den meisten Fällen auch das Ge haltskonto verantwortlich zu machen sein. Denn obwohl die Ge haltsempfänger in der hochkritischen Zeit der überstürzten Geld entwertung kaum ein Existenzminimum erreichten, waren die Ge haltszahlungen für den Unternehmer wegen des rückläufigen Ge schäftsganges dennoch fast durchgehends zu hoch. In meinem in Nr. 19 des BW. vom 23. Januar abgedrnckten Auf sätze »Goldmarkbilanz und Buchhaltungspraxis« muß es auf S. 676, Spalte 2, Zeile 11 heißen: »Steuererklärungen und -Veranlagungen« statt »Verhandlungen«, was hiermit richtig gestellt sei. Herr Bücherrevisor Hugo Goeze erkennt zu Beginn seiner Ausführungen an, daß ich in meinem Beispiel zu einem im Prin zip richtigen, wenn auch zahlenmäßig nicht ganz korrekten Resul tat gelange. Damit ist aber die ungeheure Bedeutung der Gold markrechnung ohne weiteres bewiesen. Ob das Resultat dabei auf Heller und Pfennig stimmt, ist weniger wichtig, die Hauptsache ist, daß der Bilanzierende über die gröbsten Täuschungen bei Be urteilung seiner wahren Geschäftslage aufgeklärt wird. Dieser Zweck wird erreicht, ganz abgesehen davon, daß sich jeder genauere Resultate errechnen kann, wenn er Wert darauf legt. Daß die monatliche Umrechnung sich nur für kleine und ein fache Betriebe -durchführen läßt, bestreite ich. Gerade größere Be triebe mit zeitgemäßen Buchhaltungsmethoden und Konzentration der Monatsüberträge auf die Sachkonten auf verhältnismäßig wenige Posten werden weniger Zeitaufwand haben als kleinere Betriebe, bei denen die Buchhaltung oft noch recht vernachlässigt und rückständig ist. Daß sich das Ergebnis meiner Goldmarkrechnung auch auf anderem Wege erreichen läßt, ist klar. Wenn ich aber die Wirkung der Inflation zeigen will, kann ich nicht nur Schlußzahlen auf- sühren, sondern muß deren Entwicklung zeigen. Aus dem gleichen Grunde habe ich auch das Wertberichtigungskonto in den Aktiven belassen und nicht ohne weiteres über Kapitalkonto ausgeglichen. Deshalb betrachte ich es noch lange nicht als Vermögenswert. Ebensowenig wie Privatentnahmen zum Vermögenswert werden, wenn sie zunächst auf die Aktivseite eingesetzt und erst nachträglich vom Kapitalkonto abgebucht werden. Ich habe die Privatentnah men überhaupt nicht berücksichtigt, weil sie den Erfolg nicht beein flussen, und um mein Beispiel zugleich für Gesellschaften gelten zu lassen. Mein Artikel kann keinen Anspruch darauf machen, die Theorie der Goldmarkrechnung voll auszuschöpfen. Dazu ist er schon räumlich zu sehr beengt. Er soll aber allen denen, die weder Zeit noch Lust haben, weitläufige Abhandlungen durchzuackern, an einem kurzen und übersichtlichen Beispiel die praktische Anwendung der Goldmarkrechnung zeigen. Voraussetzung für das Verständnis meines Artikels sind selbstverständlich genügende buchhalterische Kenntnisse, um die durch die Raumbeschränkung notwendigen Lücken in den Erklärungen ergänzen und das Beispiel den jeweiligen be sonderen Anforderungen anpassen zu können. Daß dies für einen praktischen Buchhalter eine Leichtigkeit ist, beweisen die Ausfüh rungen des Herrn Goeze. Felix Graetz. Einige statistische Zahlen über den deutschen Berlagsbuchhandel. Von Ludwig Schön rock. Es ist wiederholt der Versuch gemacht worden, die deutsche Buchproduktion — zu der nicht nur die Buchherstellung innerhalb der deutschen Reichsgrenzen, sondern auch jedes im Ausland erschie nene deutschsprachige Buch gerechnet wird — nach den einzelnen Produktionsländern usw. zu erfassen. Im Bbl. Nr. 39 vom 17. Februar 1914 und in der Deutschen Verlegerzeitung Nr. 7 vom 1. April 1921 erschienen unter der auch diesen Zeilen voran gestellten Titelüberschrift »Einige statistische Zahlen über den deutschen Verlagsbuchhandel« lehrreiche Angaben über die Beteiligung reichsdeutscher Firmen an der deut schen Buchproduktion in den Jahren 1913 und 1920. Nachstehend ist diese Arbeit für das Jahr 1922 fortgesetzt worden, wobei als Bearbeitungsgrundlage das »Verleger-Register« benutzt wurde, dar dem »Wöchentlichen Verzeichnis« beigegeben ist. Da die für 1922 errechneten Zahlen sich mit denen der Jahre 1913 und 1920, die an der Hand der in jeder Nummer des Börsenblattes abgedruckten Bibliographie »Erschienene Neuigkeiten« gewonnen waren, gut ver gleichen lassen, so wurden für Vergleichszwecke die für die beiden Jahre festgehaltenen Zahlen nach Möglichkeit mit angegeben. Die gesamte reichsdeutsche literarische Produktion im Jahre 1922 auf die einzelnen Länder auf Grund des »Wöchentlichen Ver zeichnisses« verteilt, ergibt nachstehende Übersicht: 8782 Preußen (5,6) 5030 Sachsen (9,6) 2339 Bayern l6,6) 2302 Württemberg (12,2) 793 Baden (6,9) 630 Thüringen (7,3) 582 Hamburg (5,4) 336 Hessen (5,6) 241 Braunschweig (9,7) 213 Meckleuburg-Schiverin (11,8) 79 Oldenburg (13,1) 64 Bremen (3,8) 52 Lübeck (4,3) 36 Anhalt (3) 33 Lippe-Detmold (6,7) 1-9 Saargebiet (2,4) 15 Mecklenburg-Strelitz (3) 3 Schaumburg-Lippe (1) Die hinter den einzelnen Bundesstaaten in (runde) Klammern gestellten Ziffern geben die Anzahl der Bücher an, die im Durch schnitt auf je 1 Verleger errechnet wurden. Es ergibt sich hierbei als Reichsdurchschnitt für 1922 : 6,9 1920: 10,12 1913 : 9,43.
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