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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.02.1924
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- Ausgabe
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- 1924-02-06
- Erscheinungsdatum
- 06.02.1924
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- Deutsch
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12^0 dSrsmdlall f. d. Dtkidn. rUiibiandkl. Redaktioneller Teil. X- 31, 6. Februar 1924. Vom schwedischen Urheberrecht. — Das sozialdemokratische Mit glied hex schwedischen ersten Kammer Sigsrid Hansson hat einen An trag cingebracht, wonach das Urheberrecht nach Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist (30 Jahre nach dem Tode des Ver fassers) an den Staat übergeht, der seinerseits gehalten sein soll, einen Kraukheits- und Pensionsfonds für schwedische Schriftsteller einzurichten. In Schweden war bis zum Jahr 1877 das Urheoer- recht unbegrenztes Eigentum des Autors und seiner Erben. Dann wurde es auf SO Jahre nach dessen Tode begrenzt und durch Gesetz vom Jahre ISIS auf 30 Jahre verkürzt. In der sehr ausführlichen und interessanten Begründung des Antrags wies Hannon u. a. nach, daß die verkürzte Schutzfrist nicht nur den Erben, sondern dem Autor selbst zum Nachteil gereicht, da ein Verleger für einen literarischen Nachlaß, der nach 30 Jahren frei wird, selbstverständlich weniger be zahlt als für einen solchen, der 50 Jahre geschützt bleibt. Ta die Rückkehr zur 50jährigen Schutzfrist kaum zu erzielen ist, der Schrift steller aber andererseits für das verkürzte Recht auf andere Weise entschädigt werden müsse, so regt er an, daß das Urheberrecht nach Ablauf der Schutzfrist an den Staat übergeht, der aus den Einkünften wiederum die Schriftsteller unterstützt. Hierdurch könnte auch die Kontrolle über die Ausgabe srcigewvröcner Werke erfolgen, die be kanntlich bisher sowohl in textlicher wie finanzieller Beziehung eine Freibeute der Verleger zu werden pflegen. Hansson bedauert auch, daß die staatlichen Unterstützungen schwedischer Schriftsteller jetzt nicht mehr als insgesamt 26 000 Kronen im Jahr betrügen und eine Er höhung dieser Summe durch den Reichstag ausgeschlossen sei, während Las weit kleinere Dänemark für diesen Zweck im Jahre 1022 137 500 Kronen aufgcwandt habe. Goldmarkpreise für moderne Graphik. — Uber eine Ende Januar in Berlin bei Paul Graupe abgehaltene Graphik-Auktion be richtet k. VV. in der »Frankfurter Zeitung« vom 31. Januar 1924: Seit einem halben Jahre, seitdem die Papiermark angefangen hatte, ihre letzten grotesken Sprünge zu machen, lag der Graphik-Markt völlig darnieder. Auch sonst war ja die Tendenz des Kunstmarkts, wie es im Börsenbericht heißt, »lustlos«. Aber Graphik war nahezu un verkäuflich. Tie breiteren Schichten des Mittelstandes oder des neuen Mittelstandes, die im Laufe der letzten Jahre damit begonnen hatten, moderne Graphik zu sammeln, konnten scheinbar nicht mehr mit. Dem entsprechend waren in den letzten beiden Monaten die Preisforde rungen des Graphikhandels von grotesker Niedrigkeit; 10 bis 20 Golö- mark für Radierungen bekannter Künstler waren übliche Forderungen. Und auch zu diesen Sätzen, fanden sich kaum Käufer. Mit besonderer Spannung wurde daher in Händler-, Sammler- und auch in Künstler kreisen die erste Graphik-Auktion mit Goldmarkpreisen erwartet, die Paul Graupe am 25. und 26. Januar in Berlin veranstaltete. Tie nicht nur Versuch sein sollte, den Graphik-Markt wieder in Gang zu bringen; vor allem sollte sie wieder einen Preismaßstab geben. Um ein möglichst großes Publikum anzulocken, waren die Schätzungs preise äußerst niedrig angesetzt worden, was in der Tat der Auktion «ine starke Anziehungskraft gab; aus allen Teilen des Reiches waren Käufer, namentlich Kunsthändler, erschienen. Die größte Überraschung waren die Preise, die erzielt wurden. Gegenüber den Papiermark- Auktiönen der letzten beiden Jahre wurden (in Goldmark gerechnet) um das Drei- und Vierfache erhöhte Preise erzielt. Eine Rechnung, die allerdings auch fiktiv ist, da die nach dem Dollarstand berechnete Gold mark vor sechs oder gar zwölf Monaten eine wesentlich höhere Kauf kraft hatte. Vergleicht man mit den Vorkriegsprcisen, so stellt sich heraus, daß die Blätter bekannterer Künstler säst durchweg höher bezahlt wurden. Im einzelnen gab man für eine Lithographie von Barlach 22, Boehles »Ochsen am Pflug« (Rad.) 120, Zeichnungen von Wilh. Busch 65 bis 166, ein Aquarell von Campendonk 62, Radie rungen und Lithographien von Corinth 40 bis 60, eine Lithographie von Gaul 70, Radierungen von Großmann 11 bis 25, Zeichnungen von Groß 100 bis 170, Holzschnitte von Heckel 25 bis SO, Klingers »Intermezzi« 45, Lithographien von Kokoschka 65 bis 95, Kollwitz: »Webcraufstand« 175, »Losbruch« (Rad.) 180, »Inspiration« (Rad.) 220, Selbstbildnis (Lith.) 70, Liebermann: »Spielende Kinder« (Rad.) 230, Selbstbildnis zeichnend (Rad.) 350, Bildnis »Zuckerkand!« (Rad.) 400, Hans Meid: »Rendez-vous am Togenpalast« (Rad.) 750, kleinere Blätter 45 bis 90, Munch: »Das junge Modell« (Lith.) 470, Bildnis Keßler (Lith.) 200, Nolde: »Dampfer« (Rad.) 45, »Pferd« (Holzschn.) 80, Opplcr: Busoni 200, Pawlowa 230, 265, Radierungen von Orlik 60 bis 110, Aquarelle von Pechstein 33, 35 und 75, Schmidt-Rottluff: »Drei Leute am Tisch« (Holzschn.) 40, Holzschnitte von Sccwalö 11 und 16, Slcvogt: Zeichnungen 250 und 510, General Wenninger (Rad.) 300, »Pamina und Tamino« (Rad.) 280, Selbstbildnis (Rad.) 340, »Lauteschlagender Mephisto« (Lith.) 700, »Der Waldläufer« von Ferry 220, Zeichnungen von Spitzweg 105 bis 155, Toulouse-Lautrec: »üs» vioilles bistoireg« (Färb. Lith.) 130, »Lros vanns« (Lith.) 34, »Im vseks enragös« (Färb. Lith.) 105, Radierungen von Ury 62 und 85 Gvldmark. Luxussteucr bei der Einfuhr von Waren in Frankreich. — Bei dem Versand von Waren, die unter den Begriff »Luxus« fallen, anNicht- kau fleutc in Frankreich wird bei der Einfuhr eine Luxussteuer von 10HH erhoben. Von den Gegenständen desBuch Handels sind luxus steuerpflichtig: Kunstausgaben auf besonderem Pa pier mit beschränkter Auflage, ferner Gemälde, Aquarelle, Pastelle, Zeichnungen, Originalskulpturen (von der Steuer sind Originalwerke befreit, die unmittelbar durch ihren Urheber und nicht durch den Handel verkauft werden). Luxussteuerpflichtig sind weiter alle alten und modernen Bücher, die pro Band den Preis von 200 Fr. über steigen, ferner alte und moderne Stiche und Gravüren im Werte von über ISO Fr., Photographien im Werte von über 100 Fr. das Stück. Freiliste für die Einfuhr nach der Tschechoslowakei. — DaS tschechische Handelsministerium gibt bekannt, daß mit sofortiger Wir kung die Einfuhr nachstehender Waren in die Tschechoslowakei ohne Einfuhrbewilligung und ohne Gebühr freigcgeben wird: Bücher, Druck s orten,Kalender,literarischeBeilagen,Zei tungen, Mappen (wissenschaftliche), musikalische Schriften, sofern der Ort ihrer Herausgabe sich außerhalb der Republik Tschechien befindet, ferner Makulaturpapier und Muster. Mark Twains Beliebtheit in Amerika. — Eine der letzten Num mern des kublisüsrs' IVseKI^ bringt die Mitteilung, daß für Mark Twains Bücher vom 1. Oktober 1922 bis 1. Oktober 1923 vom ameri kanischen Publikum 1493 702 Z ausgegebcn wurden. Seine Beliebtheit steige von Jahr zu Jahr. Wenn man als Durchschnittspreis für einen Band zwei Dollar annimmt, so ergibt das allerdings eine Anzahl von Exemplaren, die sich sehen lassen kann. Bibliophilie in Amerika. — Eine Sensation aus dem NewIorker Nuktionsmarkt bildete im November vorigen Jahres die Versteigerung der Bibliothek Quinn, deren erster Teil 230 Bücher und Manuskripte des bekannten Schriftstellers Joseph Conrad enthielt. Das Ge samtergebnis betrug 110 998 K. Die wertvollsten Manuskripte wurden von Or. Rosenbach erworben, der für die Handschrift des Erstlings werkes von Conrad: »^.Imayer'o bolh« 5300 L bezahlte. Der Erst druck des gleichen Werkes, London 1896, erzielte 110 K. Interessant ist ein Vergleich mit den Preisen, die 1831 für W. Scotts Manuskripte bezahlt wurden; den Höchstpreis von 50 L erzielte damals das Manu skript zu »Rod kox«. Deutsche Buchhändler-Lehranstalt. — Der Einladung zu der Er öffnung ihrer Radioanlage am Sonntag, dem 3. Februar, waren eine stattliche Anzahl hervorragender Vertreter des deutschen Buchhandels, Herren des Vorstandes des Börsenvereins, des Vereins der Musi kalienhändler, des Vereins der Buchhändler zu Leipzig, des Vorstandes des Vereins »Deutsche Buchhändler-Lehranstalt«, sowie Freunde und Gönner der Anstalt gefolgt. Die Leistungen der von der Firma A. Schulze L Co., Generalvertreter der Radio-Behm L Co., vorgeführten beiden Apparate mit je zwölf Kopfhörern und einem »Lautsprecher« erwiesen die Brauchbarkeit der jungen Erfindung und üvertrafen zum Teil sogar die in sie gestellten Erwartungen. Während der einstündigen Vorführung konnte jeder Anwesende sich gut vom Stande der Dinge unterrichten. Ohne Zweifel ist das Gelingen der Vorführung nicht zum wenigsten den geradezu musterhaft gelegten Antennen (zwei 1- Antennen, eine Freiantenne und eine Innenantenne der Firma Weih rauch L Temm) zuzuschreibcn. Die erfreulicherweise so wohlgc- lungene Vorführung hat der Radiotelephonie nicht nur eine Menge be deutender, neuer Freunde gewonnen, sondern soll der Auftakt zu vielen, vielleicht dauernden Vorführungen in weiteren Kreisen des Buch handels sein. Die »Deutsche Buchhändler-Lehranstalt« ging anfangs von dem Gedanken aus, ihren Schülern und nahestehenden Freunden einzelne Vorführungen zu ermöglichen. Durch großzügiges Entgegenkommen maßgebender Herren vom Börsenverein und der Firma Schulze L Co. wuchs dieser rasch zu einem Programm, das heute bereits radio-experl- mentelle Vorträge nebst Vorführungen in größerer Anzahl Vorsicht. Viele Anfragen aus allen Kreisen des Buchhandels geben der Anstalt die Gewißheit, daß sie damit einem großen Bedürfnis entspricht. Die
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