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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.08.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-08-19
- Erscheinungsdatum
- 19.08.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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«Lrs-N»latt f. d. DM-n. Buchender. Redaktioneller Teil. U 185, 19. August 1920. ist bei einem vergriffenen Buche durchaus nichts Besonderes, und es be darf durchaus nicht »gewisser Kreise--, um daraus ein Spekulations- Objekt zu machen, sondern es ist ein vollkommen natürlicher Vorgang, wie er, nicht erst seit heute und gestern, bei wissenschaftlichen Büchern sowohl, wie auch bei Werken der Kunst und Literatur stets vorgekom men ist und noch vorkommt. Ich brauche dabei nur an die Radierun gen von Slevogt zur »Zauberflöte« zu erinnern, die sogar bei Erschei nen schon weitaus hoher bezahlt worden sind, als der Verleger sie herausbrachte. Der Verlag Schroll L Co. teilt aber fernerhin mit, daß es ihm ge lungen ist, etwa 40 Exemplare wieder zum Verkauf stellen zu können. Er teilt mit, daß diese Exemplare teils aus dem Antiquariat zurück gekauft worden sind, teils habe er sie dadurch erhalten, Satz er durch Ergänzung von Bogen eine Anzahl Exemplare zusammenstellen konnte. Wenn es ihm möglich ist, heute Exemplare zum Preise von 660.^ wie der in den Handel zu bringen und von diesem Preise noch 60 als Vermittlungsgebühr zu zahlen, so bleibt ein Netto-Bcrkaufspreis von 600 übrig; es muß ihm also wohl gelungen sein, die Exemplare aus dem Antiquariat zu einem weitaus billigeren Preise zu erwerben. Er bietet sie trotzdem noch 150 teurer an als das billigste Exemplar, das man auf Gesuch im Börsenblatt hat anfangs Juni erhalten kön nen, und dazu brauchte man den Verleger Schroll. Vielleicht teilt der Verlag uns mit, wieviel Exemplare und zu welchem Preise er aus dem Antiquariat erworben hat. Was aber die Exemplare anbetrifft, die er aus Defekten zusammengestcllt hat und die er neu binden ließ, so kann man nur sein Erstaunen darüber ausdrücken, daß er zu einem so hohen Preis von 600 ^ gelangt. Demi'wenn er schon für das fertig gebundene Exemplar einen Preis von 275 als Ladenpreis festgesetzt hat, so wird der Herstellungspreis, zusammengesetzt aus defekten, bis her mit Null bewerteten Bogen, durch Neudruck ergänzten Bogen und durch Neubinden, doch nicht allzu hoch gewesen sein; er wird sicher nicht die Summe von 275 ^ überschritten haben, selbst wenn man den Halb ledereinband mit 125 berechnet. Er wird also bei dem neuen Verkaufspreis von 600 wohl mindestens 325 ^ verdienen. Selbst wenn man aber trotz dieser ziemlich klaren Rechnung seinen Verdienst noch etwas geringer einschätzt, so sind die 60 /// Vermittlungsgebühr bei den heutigen Spesen so unglaublich, daß man Len Kollegen, die das Buch für einen Kunden suchen, lieber empfehlen kann, es im Börsen blatt zu suchen und sich mit anbietenden Firmen zu verständigen, als der Firma Schroll L Co. 600 ./i dafür zu zahlen, wobei man noch die Bestellung der Behörde usw. einsenden muß. Alles in allein: »Spekulationsobjekt gewisser Kreise« — 60.,// Ver mittlungsgebühr — 660 ./( jetzt festgesetzter Verkaufspreis und 275 früherer Verkaufspreis — das paßt alles nicht gut zusammen, wenn man dazu noch bedenkt, daß schließlich der Verlag Schroll L Co. schon bei der Herausgabe des bald vergriffen gewesenen Werkes nicht ganz ohne Nutzen gearbeitet hatte. , Berlin W. 10, Llltzowufer 13. Josef Altmann, i. Fa. Fraenkel L Co., Antiquariat und Auktionsinstitut. 1« Es entzieht sich unserer Kenntnis, wieso Herr Altmann sich durch unsere Anzeige veranlaßt fühlt, eine »ziemlich klare Rechnung« über unseren Verdienst aufzustcllen, die nur an dem Fehler leidet, in allen Teilen aus der Luft gegriffen zu sein. Uber die gesamte Auflage des Werkes: Meder, Die Handzeichnung, war durch die bis zum 25. November 1919 beim Verlage cingegangenen Vorausbestellungen bereits verfügt. Als in den ersten Dezember tagen der erste Teil der Auflage zur Versendung gekommen war und viele Sortimente die Bedeutung des Werkes erst beim Augenschein er kannten, liefen bei uns zahlreiche Nachbestellungen ein, die wir ab schlägig bescheiden mußten. Fast gleichzeitig hatten die hiesigen tech nischen Betriebe infolge der Kohlenmisere unter einer mehrwöchigen Stromsperre zu leiden, sodaß in der weiteren Expedition eine Unterbrechung cintreten mußte. Aus diesen beiden Gründen bildete sich die Fama, baß das Werk bereits vergriffen sei, während der Ver lag noch mehrere hundert Exemplare zu expedieren hatte. Diesen Um ständen, an denen der Verlag völlig schuldlos war, ist eS zuznschreibeu, daß ein erheblicher Teil der Auflage des Buches, das keine Lnxns- publikatlon darstellt, von vornherein nicht den normalen Weg in das Publikum gefunden hat, sondern ein Spekulationsobjekt eines Teiles des Zwischenhandels wurde. Der Verkaufspreis schnellte in einzelnen deutschen Großstädten so in die Höhe, baß bas Werk für die eigent lichen Fachgelehrten und Bibliotheken, für die es bereits jetzt ein not wendiges und lange entbehrtes Handbuch geworden ist, überhaupt un erreichbar wurde (ein bekanntes Antiquariat verlangte für das Buch in seinem Mai-Katalog bereits 1500 und es liegen uns authentische Nachrichten vor, daß einzelne Sortimente, die das Buch von uns zum normalen Preis bezogen hatten, sogar 2000 verlangten, Preise, die natürlich nur Kriegsgewinnler zahlen konnten). So war es natürlich, daß bei uns von zahlreichen Kunsthistorikern und Fachbibllotheken Be schwerden gegen diese Preissteigerung und Gesuche um Lieferung eines Exemplars zu möglichst normalem Preise emlicfen und diese Fach kreise sich schließlich in ihrer Not auch der Presse bedienten (eine dies bezügliche Notiz ist nach den uns zugegangenen Ausschnitten fast in allen maßgebenden deutschen Tageszeitungen erschienen). Herr Alt mann schreibt selbst, daß das Werk »noch heute ununterbrochen im Börsenblatt gesucht wird, was darauf schließen läßt, daß eine große Anzahl von Buchhändlern Kunden hierfür hat«, ignoriert aber trotz dem die in unserer Anzeige klar zum Ausdruck gebrachte Tendenz un seres Vorgehens. Herr Altmann schreibt ferner selbst, daß er auf sei» Gesuch im Börsenblatt »6 Angebote im Preise zwischen 500 und 900 erhalten hat. Wir können Herrn Altmann deshalb verraten, daß wir für die größere Hälfte der 40 Exemplare im Durchschnitt pro Stück 560 ausschließlich Spesen bezahlt haben. Wenn wir zu diesen Prei sen unsere bar verauslagten Spesen hinzurechnen, so wird der Abgabe preis von 600 nicht unerheblich überschritten. Wir hatten aber ein Interesse daran, eine weitere Preissteigerung des Buches zu unterbinde», und haben deshalb jede Gelegenheit ergriffen, die sich uns zum Rück kauf eines Exemplars bot. Durch Neudruck einiger Defekte ergänze» konnten wir überhaupt nur noch einzelne Exemplare, und wenn Herrn Altmann die heutigen Produktionsbebingnngen bekannt wären, würbe er wissen, daß die Kosten des Neudrucks einiger Defekte häufig den ur sprünglichen Herstellungspreis des ganzen Werkes überschreiten. Wir wissen, daß die in unserer Anzeige ausgesprochene Absicht an anderen Stellen eine gerechtere Würdigung erfahren hat, und hoffen, daß die vielen Exemplare, die infolge der Preissteigerung ihrem eigent lichen Zwecke noch nicht zugeführt worden sind, schließlich auch noch den Weg ln das Publikum finden, bevor eine neue Auflage des Werkes, deren Herstellung nur durch die Materialknapphcit erschwert wird, er scheint. Wien, am 5. August 1920. Kunstverlag Anton Schroll L Co. G. m. b. H- Abba« der Notstandsordnung. Gemäß der Bekanntmachung des Vorstandes des Börsenvereins über den Abbau der Notstandsordnung vom 17. Juli 1920 im Nr. 162 des Börsenblattes fällt die Erhebung eines Sortimenterteuerungszn- schlages fort: auf sämtliche Neuerscheinungen, sofern sie mit mindestens 35°/° rabattiert sind, sofern auch das einzelne Stück mit 35"/,, ohne Berücksichtigung von Partiepreisen, rabattiert ist, sofern der Einband in gleicher Höhe rabattiert wird und der Verleger die Bestimmungen des § 17 der Bnchhändle- rischen Verkehrsordnung einhält. Keine von den in der letzten Zeit veröffentlichten Ncnanzeigen der Verleger genügte diesen Forderungen in einwandfreier Weife; von 81? wurde überhaupt nicht gesprochen! Von den erhaltenen Neuerscheinun gen mußte ich alle, obwohl sie mit 35°/„ rabattiert waren; mit E° Teuerungszuschlag belegen, da die Bestimmungen des 8 17 ans der Lieferungsfaktur nicht erfüllt waren. Duisburg, im August. H. Schenerinann. Vorsicht bei Prospekt-Annahme! Der Volksverbanö der Bücherfreunde in Berlin (vgl. Bbl. IlM Nr. 220 u. 240, n. 1920, Nr. 13) verbreitet in großen Mengen eine» Prospekt, in dessen vorletztem Absatz steht: »Die Erscheinungen des Volksverbanöes sind im Buchhandel nicht erhältlich«. Es handelt M bekanntlich um den Bezug von jährlich für 40 Bücher für sids" Mitglied. Trotz dieser großen Schädigung des Sortimentsbuchhandtts, dem seine Kunde» abtrünnig gemacht werden, verbreitet der Vow- verband seine Prospekte in den bekanntlich in großen Auflagen er scheinenden Zeitschriften, die das Sortiment vorzugsweise vertre! - zum Beispiel Daheim, Bergstadt, Velhage» L Klasings Monatsheft' Reclams Universum u. ä. Es wird also der Sortimenter genong- diese ihn arg schädigenden Prospekte in seinem Kundenkreise zn v treiben. Es ist diese Zumutung schon ein halb Dutzend Male in lichen Fällen von den verschiedensten Seiten im Börsenblatt grn. worden, auch vom Vorstand des Börscnvereins, aber, wie cs Ml ' noch immer ohne Erfolg. Neichenbach i. Schlesien. P- Wiese^ Verantwortl. Red. 1. V.: R 1 SardA l b c r t t. — Verlast: DerBSrsenoerein der Deutschen Buchhändler zu Alm««, Deutsche» Buchhänd^ Druck: Ramm L Teemann, «amtlich in Lew,ist. — Adresse de, Redaktion und Ervedttton: Letmia. GerichtSwea LS lBuchhändlerhaudi. 986
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