ie Erkenntnis, daß Deutschland endlich aus dem Chaos herausmuß in geordnete ^ ^ Zustände, nimmt sichtlich überhand. Zwar herrscht noch vielfach Verwilderung im Denken und Tun, und die sittliche Unsicherheit wird noch immer von geschäfts kundigen Leuten ausgeschlachtet, auch im Buchhandel. So finden denn allerhand unter grabende, verlotternde Bücher willige Käufer. Doch es beginnt zu tagen. Nicht alle, lange nicht alle haben sich am Tanze ums goldene Kalb beteiligt, einige protestierten, einige resignierten, lange Zeit vergeblich. Die Zahl derer mehrt sich, welche eine neue, bessere, geordnete Zeit, eine Zeit der Arbeit und der Pflichterfüllung und damit auch des äußeren Gedeihens herbeiwünschen und ihr Bestes tun, um diese Zeit zu erfüllen. Es sind auch nicht alle Dichtenden der heutigen Zeit der Wetterfahne gleich, die sich immer nach dem jüngsten Winde dreht, heiße er wie er will, sei er literarisch oder politisch. Mag es in Zeiten wie in den letzten Jahren schwerer gewesen sein als sonst seine Gesinnung zu bewahren, einige haben sie doch bewahrt, halb aus Natur, halb aus Einsicht, wohl wissend, daß eine Revolution ihre Zeit hat wie irgend eine andere Bewegung. Und zu den deut schen Helden zählen jene nicht, welche verstanden haben, stets obenauf zu schwimmen. Wer vom besten deutschen Geiste einen Hauch verspüren will, der befasse sich ein mal mit dem Studium der Werke von Hermann Burte mit seinem Roman Wiltfeber, der ewige Deutsche (1. Aufl. 1912; 25. Aufl. 1920), mit seinen Sonetten Patricia (2. Aufl.), mit seinen Dramen Gimson (4.-6. Aufl.) oder Kalte (3. Aufl.; im Herbst 1914 für den kaiserl. Schillerpreis vorgeschlagen), und er wird zugleich höchste künstlerische Ansprüche befriedigt finden. Es sind nicht die Schlechtesten, welche in Burte einen großen Kommenden begrüßen; wohl aber sind es „die Lauten im Lande", welche ihn ungern gelten lassen, weil er so wenig „zeitgemäß" (eine üble, minderwertige Eigenschaft) ist. Wirkliche Dichtung liegt jenseits der Zeit, sie hat noch ihren Wert, wenn die heute Berühmten längst vergessen sind. Wer je in Weltfeber oder Gimson wahres dichterisches Wesen verspürt hat, der ist für Burte gewonnen. Viele Zuschriften beweisen das. — Ich empfehle also wiederholt eine Verwendung für Burtes Schriften. Die Bedingungen sind günstige. Die geringe Preiserhöhung einzelner Bände bedarf keiner Erklärung mehr. Bestellen Sie ruhig 7/6 mit 30°/« ^ 401» seines Romans Willfeber, Sie laufen dabei kein Risiko. Ja, eine solche Partie läßt sich sogar bei seinen Dramen riskieren, welche da und dort aufgeführt, auch viel gelesen werden, und stets größeren Beifall finden, bis denn seine Kunst ganz durchgedrungen sein wird. Leipzig, u u M OjderM Aurl ExlfüslN