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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.08.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1920-08-03
- Erscheinungsdatum
- 03.08.1920
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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«riNldloU f. d. Dpchn. B»chh»llbe!. Redaktioneller Teil. ^1° 171. 3. August I92V. Unterlagen fordern müssen. Das gleiche könne der Fall wer- den, wenn nach den Andeutungen des Herrn vr. Paetel eine Neuregelung durch Erhöhung der Rabattsätze herbeigesührt würde. Herr vr. le Coutre sagte, daß er dem Herrn Minister dahin berichten würde, daß für die nächste Zukunft der 20pro- zenttge Teuerungszuschlag angemessen erscheine. Nun, meine Herren, diese Sitzung hat am Montag statt- gesunden. Ich weiß nicht, ob vielleicht Herr Geheimrat Siegis- mund inzwischen schon Nachrichten über eine Entscheidung des Herm Reichswirtschaftsministers erhalten hat. Jedenfalls können wir, wie ich glaube, sehr zufrieden sein, daß wir die Dinge, die uns allen so außerordentlich große Schwierigkeiten bereitet ha ben, Nun soweit haberr fördern können. Ich stelle nunmehr diesen Punkt zur Besprechung und erteile Herrn Geheimrat Siegismund das Wort. Geheimer Hofrat, Kommerzienrat Karl Siegismund (Ber lin) : Meine Herren, mit einem gewissen Optimismus — ich will nicht sagen, Laß dieser Optimismus ungesund ist — hat unser Herr Vorsitzender über die Versammlung referiert, die am ver gangenen Montag im Reichswirtschastsministerium stattgefunden hat. Er hat uns den Schlußsatz des Protokolls zum Vortrag gebracht, nach welchem der Referent im Reichswtrtschafts- mintstertum erklärt hat, das vom Börsenvereinsborstand vorge legte Material sei zwar ungenügend, aber er hätte doch aus der Verhandlung die Überzeugung gewonnen, daß im gegen wärtigen Augenblick der 20prozentige Teuerungszuschlag ange messen sei, und er werde seinem Minister entsprechend berichten. Meine Herren, am Montag war die Verhandlung. Am Mittwoch bin ich hierher nach Leipzig gefahren. Es ist mir nicht möglich gewesen, am Dienstag und am Mittwoch früh fest zustellen, ob eine Entscheidung des Herrn Ministers inzwischen bereits gefallen ist. Herr Jäh hat ganz richtig gesagt, daß uns diese Sache in den letzten Monaten außerordentlich viel Sorge bereitet hat. Ich erinnere an die Worte, die ich in Würzburg in der Versamm lung der Abgeordneten darüber geäußert habe. Ich habe mich damals auf den Standpunkt gestellt, daß es außerordentlich schwer sei, dem Reichswirtschastsministerium gegenüber zu da maligem Zeitpunkt die Forderung zu begründen, daß di« 20pro- zentige Teuerungszulage für das Sortiment «ine unbedingte Notwendigkeit sei. Ich habe damals gesagt, daß die Forderung nur dann Anerkennung finden würde und könnte, wenn genü gende Unterlagen vorhanden seien. Meine Herren, aus einer 25jährigen Tätigkeit für den Börsenverein im Verkehr mit den Behörden kenne ich die Mentalität der Berliner Behörden und auch der einzelnen beteiligten Beamten. Ich habe richtig voraus gesehen, wie sich die Dinge abspielen würden, und ich habe in Würzburg dringend davor gewarnt, die Sache zu übertreiben und Beschlüsse zu fassen, für die nicht die genügenden Unterlagen zu erbringen sind. Meine Herren, der Vorstand des Börsen vereins hat sich seit der Zeit der Würzburger Verhandlungen un ablässig bemüht, Unterlagen von seiten des Sortiments zu be schaffen, aus denen die Notwendigkeit des 2l)prozentigen Teue rungszuschlags klar und ohne Zweifel zu erkennen ist. Meine Herren, vielfach ist Ihnen nicht bekannt, in welcher Weise der Vorstand des Börsenvereins bedroht worden ist. Ende Januar oder Anfang Februar ist durch eine amtliche Bekannt machung der Preisprüfungsstelle Königsberg durch die Zeitun gen bekannlgegeben worden, daß gegen den' Vorstand des Bör senvereins, weil er den Beschluß am 6. Januar gefaßt hat, den 2üprozentigen Teuerungszuschlag für allgemein verbindlich zu erklären, die Strafanzeige wegen Wuchers erfolgt sei. Nur durch energisches und scharfes Eingreifen bei dem Minister selber mit Hilfenahme bei Verbänden, mit denen wir eng ver bunden sind — des Bundes der Deutschen Vereine für Druck gewerbe, Verlag und Papierindustrie, des Reichsverbandes der Papierindustrie, des Papierfachs —, und durch Hilfesuchen bei der Sächsischen Regierung, die in energischer Weise unsere Inter essen beim Reichswirtschnstsminister vertreten hat, ist cs uns ge lungen, den Minister zu der Erklärung zu veranlassen, daß die > Klage gegen den Börsenvereinsvorstand wegen Wuchers, die be reits fix und fertig Vorgelegen hat, nicht zur Absendung gebracht ist. — Sie sehen, meine Herren, in was für eine unbequeme, häß liche Lage wir dadurch gekommen sind, daß das Sortiment uns nicht in den Stand gesetzt hat, an der Hand von'einwandfreiem Material den Beweis zu führen, daß der 20prozentige Teuerungs zuschlag eine Notwendigkeit ist. Der Boden ist dem Fasse dadurch ausgeschlagen worden, daß am 5. Dezember die Berliner Sortimenter den Beschluß gefaßt haben, den Teuerungszuschlag von 2V Prozent in Berlin ein zuführen. Es wird uns entgegengehalten — und es ist dies bei den mündlichen Besprechungen in Berlin besonders betont wor den —, daß das Sortiment im Dezember sicherlich nicht Nach weisen konnte, daß die wirtschaftliche Lage eine solche ist, daß der 20prozentige Teuerungszuschlag erhoben werden müßte. Es wurde uns — hier kann man sagen: nicht mit Unrecht — ent- gegeugehalten, daß die Umsätze im Dezember durchschnittlich das Dreifache des Monatsdurchschnitts betragen haben, und daß die dreifachen Umsätze auf keinen Fall eine wirtschaftliche Notlage des Sortiments begründet erscheinen lassen. Meine Herren, ich muß mit Bedauern feststellen, daß alle unsere Bemühungen, vom Sortiment aus Unterlagen zu erhalten, mit denen wir dem Reichswirtschaftsministerium die Vorlage hätten begründen kön nen, vergeblich gewesen sind, daß es uns nicht gelungen ist, die Unterlagen von seiten des Sortiments zu bekommen. Das Sortiment hat uns schmählich im Stich gelassen. Ich für meinen Teil bin nicht gewillt, noch einmal eine derartige Sache mit durchzumachen, und aus demselben Standpunkte stehen meine Kollegen im Vorstand. Wünschen Sie, daß wir die Interessen des Sortiments vertreten, meine Herren, so müssen Sie sich hinter uns stellen und müssen nunmehr dasjenige heranschafsen, was notwendig ist, damit wir in Ihrem Interesse tätig sein können. Meine Herren, Herr Jäh hat uns gesagt, daß nach seiner Ansicht der 20prozentige Teuerungszuschlag nun wohl von seiten des Reichswirtschaftsministers genehmigt werden würde. Ich hoffe das auch, und ich hoffe, daß vielleicht bis morgen vom Vertreter des Reichswirtschastsministeriums — er hat eben tele graphiert, daß er wegen Streiks nicht hierher reisen könnte noch ein« Depesche eingeht, die uns Klarheit darüber gibt; ich hoffe, daß der 2üprozentige Teuerungszuschlag nunmehr ge nehmigt werden wird. Aber absolut sicher ist das noch nicht. Wir müssen unter Umständen damit rechnen, daß uns der Teue rungszuschlag doch nicht genehmigt wird, und dann wird erneut an Sie die Bitte ergehen müssen: Jetzt schassen Sie uns nun das Material, das wir brauchen, um Ihre Interessen zu ver treten. Können Sie dann das Material nicht schaffen, so dllrsen Sie überzeugt sein: es ist nicht möglich, den 20prozentigen Teue rungszuschlag zur Anerkennung zu bringen. Ich hoffe, meine Herren, daß die Frage einer weiteren Er höhung des Teuerungszuschlags nunmehr für die berufene Ver tretung beim Reichswirtschaftsministerium erledigt sein wird. Ich hoffe, daß mit dem 20prozentigen Teuerungszuschlag, wenn er vom Reichswirtschastsministerium wirklich bewilligt werden wird, nunmehr die letzte Erhöhung des Teuerungszuschlags ein getreten ist. Stellt es sich heraus, daß das Sortiment unter den heutigen Verhältnissen mit dem 20prozentigen Teuerungszu schlag nicht mehr existenzfähig ist, so muß nach anderen Mitteln und Wegen gesucht werden, um dem Sortiment das zukommen zu lassen, was es zu seiner Existenz nötig hat. Darüber herrsch! Einverständnis zwischen dem Verlag und dem Reichswirtschafts Ministerium, daß man einen Kulturfaktor wie das deutsche Sorti ment nicht ausschalten darf, daß man das Sortiment lebensfähig erhalten muß. Aber auf dem Wege der Teuerungszuschläge darf nicht weitergegangen werden. Den Gedanken, den Herr Nitschmann in der Sitzung am vergangenen Montag bereits glaubte aukündigen zu rnüssen, als er meinte, daß es wahr scheinlich nicht möglich sei, für die Folge mit dem 20prozentigeu Tcuerungszuschlag auszukommen, den Gedanken, daß der Teuc- ruugszuschlag vielleicht aus 30 Prozent oder noch höher gesetzt > werden müsse, biile ich dringend nunmehr fallen zu lasse». Es
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