^0' 9. Juli 1920. Fertige und Künftig erscheinende Bücher. VSrlenblan ». Ltsch». vuchhaudrt. 7601 S- Aus dem Vorwort des Verfassers: „Wer — wie ich - aus der Tiefe aufstkeg, sich vom Proletarierkinde, vom Fabrikarbeiter hinauf- entwkckelte, unter Arbeitern, unter Gelehrten, unter Künstlern, unter gemeinen Soldaten und unter Offizieren lebte, — wer unter Aermsten und Wohlhabenden, unter Ungebildeten und Gebildeten sich bewegte, darf vielleicht berufen sein, vorurteilsfreier die Dinge zu sehen und zu beurteilen, soweit ein Mensch überhaupt vorurteilsfrei sein kann . . p Aus zahlreichen Vressestimmen einige Urteile: Bürgel, der als Waisenkind und Fabrikarbeiter all die Böte des „Proletariats" durchmachen mußte, aber unbeirrt und allen Schwierigkeiten zum Trotz sich hinaufarbeitete und heute einer unserer glänzendsten volkstümlich-wissenschaft lichen Schriftsteller ist, gibt in diesem Rückblick einen eigenartigen und bisher noch nicht dagewcsenen Einblick in die Seele der Arbeiterschaft. Jeder, der sich ernstlich mit de» Verhältnissen unserer Zeit beschäftigt, sollte dieses seltene Büchlein lesen. Die Lese, Stuttgart Es geht ein eigener Zauber aus von dem Bürgelschen Buche, der Zauber der Wahrhaftigkeit und Natürlichkeit. Man fühlt, daß ein reifer und eigener Mann da sein Leben entschleiert, ein Mann, dessen Weltanschauung sich klärte und abschliff im Lebensstnrm, dessen Urteilskraft wuchs mit der Zahl seiner Jahre, seinem äußeren und inneren Erleben, dessen Herz aber treu seit der Jugend bewahrte, woraus unsere höchste, modernste Moral sich gründet: das große Mitleid mit all den vielen, die abseits der Straße der Glücklichen wandeln. Bruno H. Bürgel ist vorurteilsfrei bis zur äußersten Grenze, und was er uns schenkte, ist darum auch mehr als ein Lebensbuch. Es ist ein Buch, das den Leser bereichert, zu welcher Partei er gehören möge, ei» mahnendes Buch und ein tröstendes Buch- Reklams Universum, Leipzig Man liest daS Werkchen besser selbst. Ich wünsche ihm sehr viele Leser, vor allem unter den Arbeitern, Pädagogen und Sozialpolitikern. Das Alter gab Bürgel übrigens noch kein Recht, „Lebenserinnerungen" zu schreiben. Er hat, erst 44 Jahre alt, aus seinem Wege noch allerhand zu leisten. Vorwärts, Berlin Diese Lebensgeschichte bietet gerade jetzt ein ganz besonderes Interesse- Nicht sowohl durch das Einzclschicksal dieses Bruno H. Bürgel, sondern als allgemein soziales Dokument, als lebendiger Widerspruch gegen die starre sozialistische Klaffentheorie. Der Bund, Berlin Ein schönes und tiefsinniges Buch, das in unseren dunklen Tagen weitester Verbreitung empfohlen sei. In Bürgel spricht ein Mann, den das Leben durch die verschiedensten Volksschichten geführt hat. Bei all seiner Liebe zum Arbeiterstande, dem er durch seine Geburt am nächsten steht, bleibt er bei der Beurteilung des Bürgertums frei von aller Voreingenommenheit. Klar deckt er die sozialen und sittlichen Mißstände der Gesellschaft auf und verständig weist er den Weg, auf dem unser armes Vaterland, auf dein die kranke Menschheit genesen kann. Ergebung und sittliche Bereicherung, per nspers nä nstrn, das ist der Grundgehalt der Schrift- Volkskraft-Bund, Berlin Was Bürgel, der sozialistische Offizier, der einstige proletarierjunge, der frühere Arbeiter über die Ursachen des Welt krieges, des deutschen Zusammenbruches, über die Revolution, und die Enttäuschungen, die sie ihm als deutschen Patrioten bereitet hat, sagt, sollte vor allem von seinen einstigen Klaffengcnossen mit Ernst und innerer Einkehr, sowie von denen, die jetzt die Leitung der Geschicke des unglücklichen deutschen Volkes in die Hände genommen haben, gewürdigt und beherzigt werden. Breslauer Zeitung, Breslau