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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.02.1892
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1892-02-04
- Erscheinungsdatum
- 04.02.1892
- Sprache
- Deutsch
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690 Nichtamtlicher Teil. 28, 4. Februar 1892. zu wollen, damit an maßgebender Stelle Beschwerde gesiihrt und die Bitte um Abhilfe gestellt werden könne. Vorsitzender Herr vr. Eduard Brockhaus: Herr Heitmann irre sich in der Annahme, daß die beiden Vorstände des Leipziger Vereins und des Börsenvereins sich mit den Handelsverträgen nicht beschäftigt hätten. Es wäre vielleicht gut gewesen, wenn Herr Heitmann sich zuvor privatim beim Vorstande erkundigt hätte, ehe er in so drastischer Form mit Vorwürsen hervorgetreten wäre, die vollkommen unbegründet seien. Der Vorstand des Leipziger Vereins wisse diese Angelegenheit beim Börsenverein in besten Händen. Dessen Vorstand habe sich sogar sehr eingehend mit der Sache beschäftigt und gemeinsam mit dem Wiener und österreichischen Buchhandel die Beseitigung vieler erschwerenden Zollpositionen im Verkehr mit Oesterreich zugleich mit der Sicher stellung einer richtigen Ausführung des Zollgesetzes erstrebt. Seine und des österreichischen Buchhandels Wünsche seien voll und ganz erfüllt worden, was allseitig freudig berührt habe. Daß im Verkehr mir der Schweiz eine Position von 16 Fr. auf 60 Fr. Zoll erhöht worden sei, sei ihm vollkommen unbekannt; Bücher könne dieser Posten wohl kaum betreffen. Es wäre gewiß recht interessant, genau zu erfahren, um was es sich hier eigentlich handele; er bitte Herrn Heitmann, nähere Angaben der Ver sammlung nicht vorzuenthalten. Herr Apian-Bcnnewitz: Nach dem neuen Zolltarif mit Oesterreich sei ihm die Behandlung der Bilderbogen mit Text und ohne Text unklar geblieben Herr Heitmann: Er sei dem Herrn Vorsitzenden dankbar für seine Anlwort, finde aber, daß sich der Vorstand bei den Mitgliedern des Vereins in dieser Sache hätte orieniiren sollen. Seine Vorwürfe müsse er ausrecht erhalten. Vorsitzender Herr vr. Ed. Brockhaus: Er möchte wieder holt bitten, daß der Herr Vorredner milteile, um welche Posi tionen des Zolltarises es sich denn eigentlich handle. Herr Heitmann: Eine genaue Aufstellung könne er in diesem Augenblicke nicht geben. Vorsitzender Herr vr. Ed. Brockhaus: Das sei sehr be dauerlich angesichts des erhobenen Vorwurfes. Er könne nur seine schon vorher ausgesprochene Vermutung wiederholen, daß cs sich hier nicht um Erzeugnisse des Buchverlags handle. Herr vr. von Hase: Er müsse cs als ganz wünschens wert bezeichnen, daß in den Buchhandel etwas mehr Interesse sür wirtschaftliche Fragen hineingetragen werde. Aber im einzel nen sei cs doch Sache der zunächst betroffenen Mitglieder, daß diese ihren eigenen Angelegenheiten mehr Aufmerksamkeit zuwcn- dcn; den Vcreinsmitgliedern, nicht dem Vorstande, müsse der Vorwurf gemacht werden, daß sie sich nicht genügend um diese Sachen kümmerte». Zunächst müßte sich doch Jeder selbst um seine eigenen Angelegenheiten bekümmern und gegen drohenden Schaden rechtzeitig Vorkehrung treffe». Man dürfe nicht erwarten, daß die Vereinsvorständc jedes einzelne Interesse aufsuchen und dafür eintretcn, ohne hierzu aus dem Kreise der Interessenten selbst Anregung und vor allem Unterlagen empfangen zu haben Es habe sich meist gezeigt, daß wo infolge rechtzeitig gegebener Anregung irgend ein Vereinsvorstand in die Lage versetzt war, seinerseits rechtzeitig »nd mit den gehörigen Nachweisen ausge rüstet bei maßgebenden Behörden vorstellig zu werden, der Er folg nicht ausbleibe, denn im Grunde seien es meist Wünsche, die gegenüber anderen Forderungen im Handelsverkehr materiell ge ring in die Wagschale fielen und darum leicht zu befriedigen seien. So seien die Wünsche des Börsenvereins im Verkehr mit Oesterreich und neuerdings eine Bitte des Vereins der Deutschen Musikalienhändler im Zollvcrkehr nach Italien ohne weiteres er füllt worden. Hauplersordernis bleibe immer, daß man sich rechtzeitig rege. Herr Heitmann: Dieses rechtzeitige Eintreten gegen drohen den Nachteil sei eben beim Handelsvertrag mit der Schweiz wegen dessen später Bckanntwerdung nicht möglich gewesen. Vorsitzender Herr vr. Ed. Brockhaus: Derartige tief greisende Aenderunge» geschähen nicht von heute auf morgen, ohne daß die zunächst beteiligten Gewerbskreise davon hörten. Rechtzeitige Vorsorge wäre auch hier gewiß möglich gewesen. Beim Handelsvertrag mit Oesterreich habe der Börscnvereins- vorstand auch nicht gewartet, bis der fertige Vertrag Vorgelege» habe, sondern er habe schon ein halbes Jahr zuvor, als die Nachrichten über beginnende Verhandlungen in den Zeitungen standen, dem Reichskanzler die Bitte vorgetragen, daß die Unter händler in bestimmter Richtung instruiert werden möchten. Herr Streller: Er möchte anregcn, ob es nicht sachdienlich sein würde, künftig den Geschäftsbericht einige Zeit vor der Hauptversammlung den Mitgliedern gedruckt zugehen zu lassen. Man würde sich dann zu Hause orientieren können, und Wünsche wie der heutige des Herrn Heitmann könnten mit Muße und an der Hand des erforderlichen Materials vorbereitet werden. Er wolle diesen Wunsch übrigens nicht zum Antrag erheben, sondern ihn dem Vorstande nur zur Erwägung anhcimstellen. Vorsitzender Herr vr. Ed. Brockhaus: Der Vorstand werde sich natürlich mit dieser Anregung beschäftigen. Er per sönlich wolle hierzu erwähueu, daß er keine Möglichkeit sehe, diese Einrichtung einzusühren, und übrigens auch keine Notwendig keit. Der Geschäftsbericht sei eben ein Bericht, kein Antrag, und eine Notwendigkeit, sich auf seine Diskutierung zu Hause vorzu bereiten, liege seines Erachtens nicht vor. Es komme hinzu, daß die Zusammenstellung dieses Geschäftsberichtes aus den Akten eine sehr mühevolle und zeitraubende Arbeit sei und daher oft erst in letzter Stunde abgeschlossen werden könne. Er selber habe die Ausarbeitung eines ausführlichen Geschäftsberichts und dessen Verlesung in dieser Versammlung erst eingeführt; früher habe dieser Gebrauch nicht bestanden, der Bericht sei oft nur mündlich nach knappen, lediglich zur Unterstützung des Gedächtnisses dienen den Aufzeichnungen erstattet worden. Sodann habe er noch einen Nebengrund, die vorherige Drucklegung des Berichtes nicht zu wünschen. Er fürchte nämlich, daß die Hauptversammlungen dann noch geringer besucht werden möchten, als dieses leider heute der Fall sei. Der Geschäftsbericht fand hieraus Genehmigung zunächst mit Ausschluß derjenige» Anträge, die sich aus das Rechnungswesen des Vereins beziehe». Es folgte der Vortrag des Rechnungs-Berichtes sür das abgelaufene und der Haushaltpläne für das neue Vereinsjahr. Beide Abschlüsse lagen den Mitgliedern im Druck vor; sür die Leser des Börsenblattes entnehmen wir ihnen folgende kurze Angaben. Der Rechnungsabschluß gliedert sich in folgende Abteilungen: 1. Vereinskasse: L. Kassenkonto; L. Wertpapierekonto; 6. Lehranstalt; 2. Bestellanstalt; 3. Friedrich Fleischer'sche, Anonyme und Jubiläums-Stistung; 4. G. E. Schnlze'sches Vermächtnis. Der Haushaltplan für 1892 ist naturgemäß aus die drei Abteilungen: Vereinskasse, Bestellanstalt, Lehranstalt beschränkt. Das Kassenkonto erösfnete am 1. Januar 1891 mit einem Barbestand von 362 ^ 86 H. An Eintrittsgeldern von 34 neuen Mitgliedern (je 15 wurden 510 .A, an Jahresbei trägen von 404 Mitgliedern (je 9 3636 vereinnahmt. Zinsen brachten 1987 95 H. Aus den Zahlungen von 308 Vereinsmitgliedern zur Beschaffung des auf zehn Jahre zu gesicherten Jahresbeitrages von je 5000 ^ an den Börsenverein zum Bau des Buchhändlerhauses erwuchs eine Einnahme von 5338 Die Gesamteinnahmen aus diesem Konto betragen 12131 ^ 61 H. Unter den Ausgaben sind zu erwähnen: Beitrag zum Bau des Buchhändlcrhauses sür 1891 5900 Beitrag zu den Hiljskasfen des Buchhandlungsgehilsenvereins zu Leipzig sür l891 300^, Zuschuß zur Lehranstalt 1385 37 H.
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