1708 Börsenblatt s. d, Dtschn. Buchbandel. Künftig erscheinende Bücher. .4k 57, 9. März 1917. I. S. Lotta'fthe öuchhan-lung Nachf. Stuttgart un- öerlin Nur hier angezeigt! In Kürze erscheint: Koalitionen un- Koalitionsrecht in Deutschlanü bis zur Reichsgewerbeorönung Staatswirtschaftliche Abhandlung von Wolfgang Ritscher Doktor der Staatswirtschast (Münchener Volkswirtschaftliche Studien. Heraus» gegeben v. Lujo Brentano u. Walther Loß. 140. Stück) 20'/- Bogen. Groß-Oktav. Geheftet M. 8.— Unter den Fragen, die bei der Neuorientie rung unserer inneren Politik nach Wiederher stellung des Friedens Lösung verlangen, steht die Neuordnung des Arbeitsverhältnisses oben an. Unmöglich kann die Anomalie fortbestehen, welche die §§ 152 und 153 der D.G.O. bedeuten, indem sie eine Verabredung zwar als rechtlich zulässig anerkennen, ihr aber nicht nur die bin dende Kraft absprechen, sondern auch diejenigen mit Strafe bedrohen, welche den von einer ganz in die Ehre der Kontrahenten gestellten Abrede Abfallenden als unehrenhaft behandeln. Unter diesen Umständen ist von der größten Wichtigkeit, genauen Bescheidzu wissen, wiedieseParagraphen entstanden sind und Koalitionen und Koalitions- recht in Deutschland überhaupt sich entwickelt haben. Das Buch Ritschers gibt darüber gründ lichen Bescheid. Es verfolgt Koalitionen und Koalitionsrecht in Deutschland von ihren ersten Anfängen an bis zum Erhalt des geltenden Rechts in fesselnder und erschöpfender Darstel lung. Kein Publizist wird es entbehren können. Verla ngzettel anbei Stuttgart unS öerlin, Anfang März 1917 I.G.Cotta'sche Ouchhan-lung Nachfolger In Kürze erscheint: Die Frömmigkeit -er -eutsihen Kriegslprik von <dtto Herpel 1-2 Setten gr. s' (L) Zein gehestet S Mark ^s17>er den Krieg gerecht beurteilen und in der kommen- den Friedenszeit an dem inneren Neubau erfolg reich Mitarbeiten will, muß sich vor allem über die geistigen Kräfte, die uns durch den Krieg hindurchtragen, im Klaren sein. Dabei wird er gerade von der Kriegslyrik die aus führlichsten Aufschlüsse zu empfangen vermögen. Ist doch die lyrische Dichtung vor allem die Form gewesen, in der sich seit Kriegsbeginn der Geist, der das Volk erfüllt, am nachdrücklichsten geäußert hat. Indem sich der Verfasser, bekannt durch seine viel gekaufte Schrift „Das Dorf auf dem Hügel. Wie es den Krieg erlebte", bemüht hat, von hoher Warte aus den Kriegsdichtern, soweit sie nur einigermaßen Wertvolles geschaffen haben, gerecht zu werden, ist sein Buch zu einer umfassenden Monographie des religiösen Geistes ge worden, wie er sich in diesem Krieg ans deutschem Boden im deutschen Gedicht geäußert hat. Dabei ist versucht worden, sorgfältig festzustellen, wie sich dieser Geist im einzelnen abschattet, auf welche Kreise sich diese Ab schattungen verteilen und welches Maß an Kraft sie vom orthodoxen Christentum bis hin zum Monismus zu entfalten vermochten. So wird das Buch zu einer wertvollen Gabe zu nächst für jeden, der an der religiösen Entwicklung unseres Volkes Anteil nimmt. Der Theologie aller Lager, dem Religivnsphilosophcn und -Psychologen, dem Pfarrer und Lehrer wird cs willkommen sein, da es ihnen wertvollste Feststellungen und Anregungen bietet. Aber darüber hinaus darf das Buch auch ein all gemein literarhistorisches Interesse für sich in Anspruch nehmen. Denn es gibt einen fast vollständigen Überblick über die deutsche Kriegslyrik, macht aus führlich mit ihren Stoffen, ihrem Geist und ihren Trägern bekannt und vermittelt durch großen Zitatenreich- tum überdies eine gute sachliche Kenntnis. Das Buch kann also auch dem empfohlen werden, dessen innere Anteilnahme an der Dichtung ihn dazu treibt, sich auch über die Kriegslyrik zn unterrichten. Mreö Töpelmann. Verlag in Gießen