Wie absolut unempfindlich gegen moralische Erwägungen gerade die Angelsachsen find, wo ihr wirkliches oder vermeintliches In teresse in Frage kommt, wird einem nirgends so klar wie in dem Buche „Die Zukunft in Amerika". Earl Ientsch. H. G. Wells, Die Zukunft in Amerika Politische Bibliothek Bd. 2, in Pappband M3.-, in Lwd. M4- Karlsruher Zeitung: Dies Buch ist aus der genauen, studtenmäßigen und persönlichen Kenntnis der Vereinigten Staaten von Nordamerika er wachsen. Sein Wert beruht auf der Schilderung der tatsächlichen Ver hältnisse und ihrer Entwicklungsmöglichkeiten. In dieser Beziehung springt die Bedeutung des Buches allerdings in die Augen. Den moralischen Zusammenbruch des schrankenlos individualistischen, rein kapita- listischenSystems, das außer demGeldinteresse keineRücksichten, weder staatlicher, noch sozialer Natur kennt, rückt Wells mit seinen Ausführungen ins grellste Licht. Es ist bezeichnend, daß gerade ein „freier Engländer" dieses scharfe Llrtetl über das „freie Amerika" fällt. Wells er blickt in dem schöpferischen Geist, der in Amerika waltet, den hauptsäch lichsten Grund zur Hoffnung für die Zukunft. Das Ganze ist in einem hinreißenden, prächtigen Stil geschrieben, der die Lektüre außerordentlich genußreich macht. Lös/' Frih Vöchting, Über den amerikanischen Frauenkult Pappband M 2.— In geistreicher Analyse weist Voechting die Verknüpfungen des öffentlichen und privaten, des künstlerischen und profanen Lebens in den Staaten mit dem Frauenkult auf und gibt ein Bild von den verheerenden Wirkungen des Feminismus. Erst wenn der männliche Geist, dem Mittler tum der Frauen entwachsen, wieder selbst nach der Krone des Daseins greift, wird Amerika in seiner Weise die Welt mit absoluten und dauernden Werten beschenken. Wilhelm Müller, Amerikanisches Volksbildungswesen Mit 8 Beilagen. Brosch. M 2.50, Pappband M 3.30 Eine glänzende Darstellung des amerikanischen Erziehungssystems, dessen besondere Note die Er ziehung zur Tat, „eckucation to cko", die Erziehung zum praktischen Sinn ist. Es wird damit die Stärke und die Schwäche des Amerikanismus deutlich. Es fehlt die unbedingte und reine geistige Aufgeschlossenheit. Wilhelm Müller, Das religiöse Leben in Amerika Brosch. M 4.50, Pappband M 5.30 Von der lauten Mannigfaltigkeit des religiösen Lebens in Amerika gibt der Verfasser ein über aus fesselndes Bild. Von ganz besonderem Interesse sind die Kapitel über Emerson, den amerika nischen Katholizismus, das Judentum dort, religiöse Laienorden, Erweckungsversammlungen, Kirche und Arbeiterschaft, Kirchlichkeit in Amerika. S S g Eugen Diederichs Verlag in Jena