Insel-Verlag zu Leipzig SS von der Reichsdruckerei hergestellten Faksimile-Ausgabe des Hersleb schen Stammbuches, ^ ^ das vor drei Jahren erschien und bald vergriffen war, lassen wir nunmehr eine Faksimile- Reproduktion der bedeutendsten Blätter aus einem künstlerisch vielleicht noch wertvolleren Stammbuch folgen. Im Sommer 7977 wird erscheinen: Stammbuch des Barons Heinrich von Offenberg Mit Genehmigung des Oberbefehlshabers Ost nach dem im Provinzial-Museum zu Mitau befindlichen Original herausgegeben von Prof. Or. Otto Llemen 68 Blätter in mehrfarbigem Lichtdruck mit einem Nachwort und einem Verzeichnis der Künstler und sonstigen Einträger 300 Exemplare Subskriptionspreis (der Preis wird nach Ausgabe erhöht) Nr. 1-75 in Maroquin (Handeinband unter Benutzung alter Stempel der im Besitz des Insel-Verlages befindlichen Sonntagschen Sammlung) M.125.-; Nr.76-ZOO in Leder M.8O.-. ursprüngliche Besitzer dieses kostbaren Stammbuches ist ein kurländischer Baron ^ ) Heinrich von Offenberg, der, 17Z2 geboren, erst dem letzten Herzog von Kurland, dem kunstsinnigen Herzog Peter, als Kammerjunker, Adjutant, Kammerherr, Hof- und Reisemarschall und HofgerichtSrat diente, dann von der russischen Regierung übernommen wurde und schließlich als Kaiser!, russischer Geheimrat und Präsident des kurländischen OberhofgerichtS 7827 zu Mitau gestorben ist. In den Jahren 7778 — 7786 unternahm er Reisen nach Deutschland, Holland, England, der Schweiz und Italien und trat da vielen bedeutenden Künstlern und Gelehrten näher. Während dieser Reise hat er auch die meisten Handzeichnungen und Autographen, die die drei Bände seines Stammbuches füllen, zusammengebracht. Es sind darin u. a. vertreten: Chodowieeki, Nicolai, I. W. Meil, Benjamin West-London, IohnFrancis, Rigaud, die Brüder Kobell, Joseph Fratrel, Ioh.Friedrich von derSchlichten, WolfgangHeribert vonDalbcrg, IsaakIselin, Jakob Sarasin, Johann Kaspar Lavater, Bodmer, Pestalozzi, Philipp Hackert, Georg Abraham Hackert, Friedrich Müller (der „Maler Müller"). Aus dieser kurzen Übersicht erhellt zur Genüge der außerordentliche Wert dieses Stamm buches, und die sorgfältige Faksimile-Ausgabe wird Kunst- und Literaturfreunden sehr willkommen sein. Mitten im Kriege erscheint dieses Werk, von einem Feldgrauen im besetzten Land hcrausgegcben; möge es ein Symbol für die künftigen Beziehungen Deutschlands zu seiner ältesten KolonieIein! Prospekte zur Gewinnung von Abnehmern stehen zur Verfügung. Leipzig, im Februar 7977 Der Insel-Verlag