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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.03.1915
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1915-03-02
- Erscheinungsdatum
- 02.03.1915
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Rr. 50. ! ; 36^M^rl? j?hr!uch?Ä^ ^cm^UuEand'^Elgt^i^fer^ng ^ ^aum für Ni6)" !» UlAMüM^Mr'leMerW'öÄNMN^MWUMr'^^^^ Leipzig, Dienstag den 2. März 1915. 82. Jahrgang. Des sächsischen Bußtags wegen erscheint die nächste Nummer Donnerstag, den 4. März. Redaktion Politik und Buchhandel. Die Ausführungen im Sprechsaal dieser Nummer gehören eigentlich nicht vor das Forum der Leser des Börsenblattes, sondern hätten an den Ausschuß für das Börsenblatt gerichtet werden müssen, in dessen Händen die Entscheidung über Beschwerden gegen die Redaktion liegt. Wenn wir gleich wohl dem Wunsche des Herrn Einsenders entsprochen haben, sie aus den Boden des Sprechsaals zu stellen, so geschieht das einmal, um nicht den Vorwurf zu verstärken, daß »eine gegenteilige Meinung im Börsenblatt gar nicht richtig zum Ausdruck kommen« könne, zum anderen aber, weil die An gelegenheit nicht nur die Redaktion, sondern in viel stärkerem Maße die Leser angeht. Denn sie sind die eigentlichen Leid tragenden, wenn eine Redaktion nichts taugt, und nicht zu letzt auch mitschuldig, wenn sie — wie im vorliegenden Falle die Hamburg-Altonaer Buchhändler — die Redaktion durch Ein sendungen zu »falschen« Maßnahmen verleiten. Freilich ist mit gegangen, mitgefangen, mitgehangen, da es ja die Redaktion, wenigstens nach Meinung des Herrn Einsenders, in der Hand hat, die Ausnahme von Einsendungen für den Sprechsaal abzulehnen, wenn andere daran Ärgernis nehmen könnten. Wäre dieser Grund ausschlaggebend für die Aufnahme oder Ablehnung einer Einsendung, so würde damit allerdings zugleich > über Sein oder Nichtsein des Sprechsaals entschieden werden, denn es dürsten Wohl recht wenige Einsendungen an dieser Stelle ab gedruckt werden, die nicht, ob mit oder ohne Berechtigung, das Mißfallen des einen oder anderen, oft sogar ganzer Beruss- gruppen Hervorrufen. Daß der Sprechsaal an der Spitze den Vermerk »Ohne Verantwortung der Redaktion« trägt, befreit diese weder von der preßgesetzlichen Verantwortung, noch davon, daß sie ohne jede nähere Prüfung in dieses Mißfallen mit einbezogen, ja unter Umständen ganz allein damit belastet wird. Es wird der Redaktion nicht immer leicht, diese Auffassung mit der notwendigen Würde zu tragen und dem Verletzten oder sich verletzt Fühlenden den Zweck und die Aufgabe des Sprechsaals, seine Stellung im Rahmen des Börsenblattes und den verhältnismäßig geringen Einfluß, den die Redaktion auf diese Einsendungen ausüben kann, klar zu machen, obgleich in der Bezeichnung Sprechsaal selbst der Zweck, eine Aussprache und damit eine Verständigung her beizuführen, schon angedeutet ist. Daraus erklärt sich auch, daß sür eine Zurückweisung dieser Einsendungen weit weniger materielle als formale Gründe geltend gemacht werden können, und daß die Redaktion, wenn sie nicht die freie Meinungs äußerung unterbinden und somit den Zweck dieser Einrichtung illusorisch machen will, in der Hauptsache kein anderes Krite rium für die Aufnahme hat, als das mehr oder minder be rechtigte öffentliche Interesse, das einer Einsendung beizu messen ist. Ein solches öffentliches Interesse aber ist, um vom Allgemeinen zum Besonderen zurückzukehren, der Erklärung der Hamburg-Altonaer Buchhändler nicht abzusprechen, und ganz gleichgültig zunächst, ob diese Erklärung an sich falsch oder richtig ist, wird man die Aufnahme einer Einsendung eller Teil. nicht als »falsch« bezeichnen können, die, getragen von den Unterschriften fast aller bedeutenden Firmen einer der größten Handelsstädte, Stellung zu einer weite Kreise des Buchhandels interessierenden Frage nimmt. Einer solchen Kundgebung gegenüber hat die Redaktion nicht nur kein Recht zur Zu rückweisung, sondern im Gegenteil die Pflicht zur Aufnahme. Damit wären wir vom Negativen zum Positiven, von der Unterlassung zum Tun gekommen. Noch nie ist Wohl die Aufgabe des Börsenblattes so mißverstanden worden wie von dem Herrn Einsender. Denn das Börsenblatt ist kein »literarisches Blatt«, sondern ein Fachblatt, dessen Ausgaben zunächst geschäftlicher Natur sind. Wenn wir in den letzten Jahren mehr als bisher literarischen Fragen unsere Aufmerksamkeit zugewandt haben und gern jede Gelegenheit ergreifen, Verständnis dafür unter den Lesern zu Wecken, so geschah und geschieht das aus der Erkenntnis heraus, daß es dem Begriff Geschäft eine recht enge Aus legung geben hieße, wenn man darunter nicht auch die Kennt nis dessen verstehen würde, was Gegenstand dieses Geschäfts ist. Denn wie im kaufmännischen Leben die Warenkunde eine bedeutsame Rolle spielt, so ist auch sür den Buchhändler die Bücherkunde Voraussetzung sür alle diejenigen, die lieber ein gutes als ein schlechtes Buch verkaufen und das beste Geschäft darin erblicken, ihren Kunden das beste, d. h. das am besten für sie geeignete Buch in die Hand zu geben. Nie und nimmer aber haben wir daran gedacht, etwa in eine Kon kurrenz mit dem Literarischen Echo, der Deutschen Literatur zeitung oder anderen Literaturzeitschristen zu treten und das, was Teil unserer Bestrebungen ist, zur ausschließlichen Auf gabe zu erheben, auch wenn die Verhältnisse hierfür günstiger lägen, als es der Fall ist. Das Börsenblatt ist also kein Literaturblatt. Weit eher ist es, wenn man sich die Gegenüberstellung des Herrn Ein senders zu eigen machen will, ein politisches Blatt. Es fragt sich nur, was darunter verstanden wird. Nicht darunter zu verstehen ist ein parteipolitischen Zwecken dienendes Organ, das seine Aufgabe darin erblickt, die Leser von der Zinne einer der zahlreichen politischen Parteien herab zu informieren oder gar zu beeinflussen. Für die Vertretung einer derartigen Auffassung ist im Börsenblatt kein Raum, da es nicht danach zu fragen hat, zu welcher politischen oder religiösen Gemein schaft sich der Einzelne bekennt. Wohl aber ist es. neben den rein praktischen Arbeiten, die ihm bei der Organisation des Büchermarkts, der Erörterung besserer und zweckmäßigerer Arbeitsmethoden und Werbemittel, dem Kampfe gegen Schund und Auswüchse literarischer oder geschäftlicher Natur zufallen, eine seiner Hauptaufgaben, die Berussgenossen einander näher zubringen, ihnen den Wert gemeinschaftlicher Arbeit vor Augen zu führen und sie so an die Gesamtorganisation des Buchhandels, wie sie im Börsenverein ihren Ausdruck findet, zu ketten, daß sie sich als ein lebendiges Glied dieses Gemein wesens fühlen. Dieses Gefühl wachzuhalten und, wo es nicht oder nicht in genügendem Matze vorhanden ist, zu wecken, erscheint uns mit Rücksicht aus den Charakter und die Stellung 285
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