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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.01.1915
- Strukturtyp
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- 1915-01-04
- Erscheinungsdatum
- 04.01.1915
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Nr. 2. . »weitere Exemplare zum eigenen Gebrauch kosten io 3^Mark!« Mitglieder für dis ^eile 10 <pf.. für 6. 32 2!?. statt 36 M.. R » jährlich frei Geschäftsstelle oder 36 Mark bei -Vostüderweisung N für'/- 6. 17 M. statt IS M. Stellengesuche werden mit 10 -Pf. pro R z» innerhalb des Deutschen Deiches. Nichtmitglieder im!r Seile berechnet. — In dem illustrierten Teil: für Mitglieder ZZ Li Deutschen Deiche zahlen für jedes Exemplar 30 Mark bez. ?Z des Dörsenvereins die viergespaltsne >petitzeile oder deren »» ^?36 Mark jährlich. Nach dem Ausland erfolgt Lieferung?; Daum 15<pf.,'/«6.13.50M..'/^6.26M..'/>6.50M.-. jurNicht- über Lmpzig oder dur^ Kreuzband, an Nichtmit^lieder in ?? Mitglieder 40 Pf., 32 M.. 60 M.. 100 M. — Deilagen werden L Leipzig, Montag den 4. Januar 19l5. 82. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Der Antiquar und die Leipziger Buchgewerbe ausstellung. Von Philipp Rath in Berlin-Wilmersdorf. I. Es war in der letzten Woche vor dem Ausbruche des unglücklichen Krieges, der jetzt ganz Europa erschüttert und an die Stelle friedlichen Wettbewerbs einen Waffenkampf der Völker um Sein oder Nichtsein setzt, als ich die glänzende Internationale Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik in Leipzig mit immer steigender Bewunderung ob all des dar gebotenen Schönen durchwanderte, um mit den Augen des Antiquars das in mich auszunehmen, was dort für ihn zu finden war. Es ist nicht wenig gewesen, und acht Tage waren eine gar zu kurz bemessene Zeit dafür. Denn war auch die Ausstellung ganz natürlicher Weise gar nicht darauf angelegt worden, gerade dem Antiquar eine systematische Belehrung zu bieten, so fand dieser doch überall eine solche Fülle des Interessanten für sein eigenes Fach, daß es fast unmöglich erscheinen mutz, in absehbarer Zeit eine ähnlich günstige Ge legenheit an anderer Stelle anzutreffen. Freilich muß er es verstehen, das hier und da ohne inneren Zusammenhang Geschaute daheim fein säuberlich in seinem Kopfe zu ordnen, waren es doch mit einzelnen, allerdings hervorragenden Aus nahmen vielfach nur kleinere Pröbchen, die sich ihm auch an allerhand solchen Stellen boten, wo man ganz andere Ziele mit ihrer Schaustellung verbunden hatte. Daher kam es, daß er vieles doppelt, ja drei- und vierfach zu sehen bekam. Doch das schadet nichts: repstitio est matsr »tuäiorum. Wer die vier Exemplare der ersten Ausgabe des Theuerdank (15l7) betrachtet hat — oder waren gar noch mehr da? — eins in der »Halle der Kultur«, zwei in der großen Buchgewerbehalle, Abteilung Bibliophilie, das vierte im Österreichischen Hause, der kennt das herrliche Buch nun Wohl genau und hat sich die zierlichen, mit kalligraphischen Schnörkeln verbrämten Druck- typen tief ins Gedächtnis geschrieben. Solche Seltenheiten aber, ja noch größere und bedeutendere, waren auf dem bei aller Ausdehnung der Ausstellung doch immerhin beschränkten Raume in so überaus reicher Anzahl vertreten, daß einem das Herz vor Freude lachte. Dieser Anschauungsunterricht, so möchte man es nennen, bietet für den Antiquar den höchsten Genuß, der nur durch das Bedauern getrübt wird, daß man die dargebotenen Schätze nicht erwerben kann. Aber nicht nur an schönen und kostbaren, seltenen Büchern konnte man sich erfreuen; auch der wissenschaftliche Spezialist fand ab und zu Zusammenstellungen der existierenden Literatur seines eigenen Faches von so weitgehender Vollständigkeit, daß er nur darüber staunen konnte, wie es möglich war, das alles hier zusammen zubringen. Den Anweisungen des »Amtlichen Führers« treulich folgend, hatte ich meinen Rundgang mit der Haupthalle »Deutsches Buchgewerbe« begonnen und war daun erst nach der »Halle der Kultur, gekommen. Das war nicht richtig; ich hätte es umgekehrt machen müssen. Denn die »Halle der Kultur« bildete, wenn man von ihrem großen Anhängsel zeit genössischer Kunst und Photographie und von einigen nach träglichen Einfügungen absah, die ihrem großzügigen Grund plan räumlich nicht mehr ganz folgerichtig unterzuordnen waren, doch eine so geschlossene, die intellektuelle Entwicklung der Menschheit in allen ihren Äußerungen widerspiegelnde Grundlage der ganzen Ausstellung, daß man sie unbedingt an die Spitze stellen mußte. Ihre streng logische und historische Gliederung bot gerade dem Antiquar eine unerschöpfliche Quelle der Belehrung. Wo es sich darum handelt, die Ent stehung und Fortbildung der Schrift und der Zeichnung von ihren primitivsten Anfängen an bis zur höchsten Kunst in ihren manuellen und maschinellen Anwendungen verfolgen zu können, da ist er in seinem Element. Alles andere, was ihn interessierend in den übrigen Hallen dargeboten wurde, brachte nur Ergänzungen und Wiederholungen des hier Geschauten, nur eine Abrundung in dem trefflichen Gesamtbilde, das ein jeder, der es vermag, aus dieser Ausstellung in seinem Geiste erstehen lassen kann. In der Schilderung von Einzelheiten muß darum hier von der »Halle der Kultur« ausgegangen werden. Die Halle der Kultur. Sie war in ihrer Anlage etwas verzwickt, diese Halle. Betrat man sie durch ihren Haupteingang, dann durste man mit der Betrachtung der hier ausgestapelten Schätze nicht etwa in dem imponierenden Kuppelraum beginnen, der sich dem staunenden Besucher öffnete, sondern man mußte, gewisser maßen mit verbundenen Augen, durch den rechten Seitenflügel hindurchgehen, um in die »Grundausstellung» zu gelangen, die — in einem Anbau untergebracht — das Werden von Zeichnung und Schrift von ihren ersten tastenden Versuchen an schilderte. Die Bilderkritzeleien unserer Kinder vom zartesten Alter an wurden mit denen niederer Völker in Parallele gesetzt und in ihrer fortschreitenden Entwicklung ver folgt; die Entstehung der Schrift als Bilderschrift wurde ge zeigt und stufenweise zur Silben- und Lautschrift weitergeführt. Daran reihte sich dann noch manches, das hier nicht weiter wiedergegeben werden soll. Man kann freilich sagen: den Antiquar interessierte das alles, und kein Berufsgenosse wird ohne Gewinn diese Grundausstellung durchwandert haben. Hier aber gilt es, das besonders herauszuheben, was ihm in etwas unmittelbarer Weise von Nutzen sein kann und nicht nur seinen eingebornen Trieb zu historischer Erfassung seines Gewerbes befriedigt. In dieser Hinsicht aber wäre auf die Bücherminiaturen hinzuweisen, die hier zum ersten Mal meist in schwarzen Faksimiles der Firma Riehn L Tietze in München, ab und zu auch in bunten Nachbildungen gezeigt wurden; auf die Abteilung, die der Entwicklung des Porträts gewidmet war, und auf die japanischen Holzschnitte; alles Sonderzweige des in Deutschland blühenden Antiquariats. Hatte man hier, von der «Kindheit« angefangen bis zu den »Neuesten Zeiten«, eine Generalübersicht der Hauptkultur stufen zu sich genommen, dann konnte man im Rllckwärtsgehen vorwärtsschreitend — das klingt paradox, aber die räumliche Anordnung bedingte es so — sich in Einzelheiten vertiefen. Der vorher k durchschrittene, jetzt aber erst zur Betrachtung kommende ^üael der Halle barg eine vom Museum
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