Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.06.1914
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- 1914-06-26
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- 26.06.1914
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Sodann hat Herr Nitschmann es so dargestellt, als ob der Aufschlag von 10"/» die Abzahlungsgeschäfte berechtigte, dann jedes beliebig lange Ziel gewähren zu dürfen, weil dann selbst über mäßig lange Fristen nicht mehr als unerlaubter Rabatt angesehen werden könnten. Die Sorge hierfür können wir dem Verband der Reisebuchhandlungen überlassen. Die Ratenzahlungsgeschäfte vertreiben in der Regel nur ganz bestimmte Artikel, und wenn die reellen und soliden Reisegeschäfte gegen Mißbräuche, die in dieser Hinsicht Vorkommen sollten, bei den betr. Verlegern vorstellig werden, dann wird den Schleudcrern sicher bald nichts mehr geliefert, und sie werden schnell kaltgestellt. Ich vermisse, daß überhaupt darauf eingegangen worden ist, ob im Buchhandel ein Zweipreise-System möglich ist. Doch lasse ich mich dadurch nicht irre machen, daß so viele dagegen sprechen. Ablehnende Erklärungen ohne sachliche Begründung sind ziemlich wertlos. Als ich im Jahre 1909 behauptete: es ist eine Inkonse quenz, daß wir keinen Rabatt geben dürfen, daß aber die ande ren zwei bis drei Jahre Kredit anbieten, da wurde mir auch entgegengehalten: »Dagegen läßt sich nichts machen«. Voriges Jahr haben wir aber trotzdem § 8 der neuen Verkaufsordnung beschlossen. Ebenso wird es mit dem heutigen Antrag gehen, und ich darf Wohl zitieren, was der Erste Vorsteher des Börsenversins in der letzten Herbstversammlung in Goslar in Anschluß an das Referat Pactfch, aus meine Vorschläge zurückkommend, laut Be richt, gesagt hat: »Es wird heute niemand etwas dabei finden, wenn das Sortiment erklärt, keinen Pfennig Rabatt mehr geben zu kön nen. Dies durchzuführen, sei möglich, trotz einiger abweichen den Meinungen. Wir werden wahrscheinlich sogar dahin kommen, Aufschläge auf die Ladenpreise zu machen, wenn das Sortiment weiter cxistie- ren wolle. Dann bekommen die großen Kun den den Ladenpreis berechnet, die anderen zahlen Aufschläge für Besorgung u s w.« Meine Herren, das ist genau dasselbe, was wir heute hier vorgebracht haben. Aber es geht ja immer so: in der vorgerück ten Stunde befaßt man sich hier mit den Fragen nicht mehr. Es liegt mir nun fern, die Sache morgen nochmals vortragen zu wol len; ich bitte aber die Herren Vertreter der Kreis- und Orts vereine, den Antrag nun nicht einfach unter den Tisch fallen zu lassen, sondern sich die Frage zu überlegen und sie im Herbst noch mals zu behandeln. Wenn Herr Schultze sagte, die Professoren würden noch mehr zu den Antiquariaten und Winkellieferanten abschwenken, so kann doch davon gar keine Rede sein. Ich habe ausdrücklich gesagt: der Ladenpreis ist der Nettopreis für die bar zahlenden und d i e regelmäßig und prompt regulierenden Kunden — dazu gehören unsere Professoren, und diese bezahlen nach wie vor nur den Ladenpreis als Nettopreis. Nur denjenigen, die über Gebühr Kredit in Anspruch nehmen, wird ein Aufschlag von 10"/» berechnet, und wenn sich nun einer darüber beklagt: »dann bin ich ja im Nachteil«, so können Wir ihm ruhig sagen, daß er es selbst in der Hand hat, sich vor diesem Nachteil zu schützen und den Vorteil des 10 7° niedrigeren Barpreises zu ge nießen. (Widerspruch.) Ich habe meine Aufgabe gegenüber dem Mitteldeutschen Ver band erfüllt und die Sache hier begründet. Im Mitteldeutschen Verband ist der Antrag seinem Sinne nach nicht nur in der letzten Frühjahrsversammlung einstimmig gutgeheißen worden, sondern auch in der vorjährigen Herbstversammlung. Bei der vorgerückten Stunde ist cs ja natürlich, daß die Herren nicht mehr recht Lust haben, die Sache zu verfolgen; aber wir werden darauf zurück- lommen, und ich hoffe, dieser Antrag findet doch noch die gleiche Beachtung wie meine seit 1909 immer wieder geäußerten Be denken, denen zufolge 1913 in die Verkaufsordnung ausgenommen worden ist: »Die Gewährung von übermäßig langen Zahlungs fristen ist als Schleuderet zu betrachten«. Es ist ja noch kein Baum auf den ersten Streich gefallen. Vorsitzender: Meine Herren, wir kommen zur Abstimmung. Diejenigen Herren, die für den Antrag sind, bitte ich aufzustehen. (Zuruf:! Er ist ja zurückgezogen!) — Das hätten Sie doch gleich sagen sollen! Herr Geheimer Hofrat Karl Siegismund, Berlin: Zur Geschäftsordnung! — Darf ich das morgen in der Haupt versammlung verkünden, daß dieser Antrag zurückgezogen ist? (Zuruf: Wir werden ihn später bringen!) — Das können Sie ja tun; ich meine aber, für heute oder morgen wird er formell zu rückgezogen? (Zustimmung.) — Das bestätigen die Herren Scheller und von Mayer? (Zuruf: Jawohl!) Herr Otto Paetfch, Königsberg i. Pr.: Ich möchte auch noch eine Bemerkung zur Geschäftsordnung machen und bei dieser Gelegenheit die Anträge des Herrn Boysen und des Herrn Braun unterstützen, daß wir mehr Zeit für unsere Verhandlungen zu gewinnen suchen. Ich habe heute schon in einer Privatunterhaltung mit Herrn Nitschmann darüber ge sprochen, ob es nicht möglich wäre, daß wir, wie früher, schon am Freitag Abend Zusammenkommen und zu verhandeln beginnen. Herr OScar Schuchardt, Berlin (zur Geschäftsordnung): Meine Herren! Daß wir Freitag abend zusammenkommen, ist ausgeschlossen. An diesem Tage hält seit Jahren die Ver einigung rechts- und staatswissenschaftlicher Verleger ihre Sitzung; ebenso tagen zu gleicher Stunde die Vereinigung der Schulbuchverleger und die Vereinigung schönwissenschaftlicher Verleger. Also diesen Abend können Sie nicht nehmen, oder wenn Sie darauf bestehen, dann müssen Sie darauf verzichten, daß die beteiligten Verleger zu unserer Versammlung kommen. Es wird Ihnen nichts anderes übrig bleiben, als schon Freitag früh hier zu sein, damit wir unsere Sitzung am Vormittag dieses Tages beginnen können. Herr Geheimer Hofrat Karl Siegismund, Berlin (zur Ge- schäftsordnung): Meine Herren! Sie haben gesehen, wie wir in diesem Jahre ebenso in die Bredouille gekommen sind wie voriges Jahr. Aber weshalb bestehen Sie so sehr auf Formalien? Feststellung der An- wesenhcitsliste, Verlesung des Jahresberichts — das sind doch Dinge, die innerhalb 5 Minuten erledigt werden können. Da sparen Sie allein zwei Stunden, wenn Sie diese reinen For malien beiseite lassen. Vorsitzender: Wir kommen jetzt zu den Anträgen der Herren vr. B. LehmannundR. v. BötticherinDanzigundGe« nassen. Will jemand dazu noch sprechen? Herr Kommerzialrat Wilhelm Müller, Wien: Ja, meine Herren, wir müssen uns darüber einigen. Das geht nicht, daß wir die Anträge einfach glatt ablehnen; sie enthal ten so viel Gutes, so viel Berherzigenswertes, daß darüber debat tiert werden mutz. (Zustimmung.) Ich hatte im vorigen Jahre ge glaubt, als ich den Antrag stellte, der Vorstand möge die Anträge in Erwägung ziehen, wir würden vom Vereinsausschutz erfahren, was damit geschehen solle. Ich habe Privatim nur gehört, daß der Vereinsausschuß morgen wahrscheinlich die Ablehnung be antragen werde. Jedenfalls werde ich mir morgen das Wort er bitten, um die Angriffe des Herrn vr. Lehmann gegen meine Person und seine Unterschiebungen in öffentlicher Versammlung zurückzuweisen. Er ist heute nicht hier, sonst würde ich es jetzt gleich tun. Sie werden mir zugeben, ich habe Herrn vr. Leh mann mehrfach in Schutz genommen, ich habe seine Anträge oft gerettet. Aber um die Person des Herrn vr. Lehmann handelt es sich hierbei nicht; ich möchte wirklich das Gute, das in seinen An trägen liegt, für uns verwertet sehen. Deshalb möchte ich doch dringend einpfehlen, darauf hinzuarbeiten, daß es nun morgen nicht wieder so kommt, daß diese Anträge einfach ignoriert wer den, und ich bitte den Verbandsvorstand, sich mit dem Antrag einverstanden erklären zu wollen, den ich morgen stellen will, daß dieser Punkt 11 auf der nächsten Delegiertenversammlung — Sie sehen, wieviel dort zu tun sein wird — zur Vorberatung vorge legt werde, damit wir unter uns Sortimentern darüber schlüssig werden können. Wir werden dann vielleicht auch noch über den Pragerschen Vorschlag sprechen. Denn ich halte an der Auffas sung fest, daß der Pragersche Antrag in unsere Verkehrsordnung gehört; das ist unser Gesetzbuch, und diese Meinung werde ich immer vertreten. Aber bezüglich der Lehmannschen Anträge
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