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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.10.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-10-18
- Erscheinungsdatum
- 18.10.1912
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- Deutsch
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244, 18. Oktober 1S12. Nichtamtlicher Teil. «»-I-nbl-ti i. d. Dtschn. v«4-°nd-l. 12S71 ren Raum ein. Die Einteilung folgt durchaus wissenschaft lichen Grundsätzen; an der Spitze einige Autographen, sämt lich an L. W. Cramer und seine Familie gerichtet, dann die Sammlungen von Goethes Schriften, die Einzel-Ausgaben seiner Werke, Goetheschc Privatdrucke, Werke mit Beiträgen Goethes usw., alles in streng chronologischer Ordnung, mit ausführlichen und wertvollen Anmerkungen. Hier fällt nur auf, daß diese Anmerkungen vielfach wörtlich dem Kataloge der Bibliothek Otto Deneke entnommen sind. Da diese Samm lung auch durch Joseph Baer L Co. im Jahre 1909 versteigert worden ist, so kann man diesen Umstand als eine Art Erklä rung dafür ansehen. Daß die Anmerkungen aber auch in den Teilen jetzt reproduziert werden, die inzwischen gegenstands los geworden sind, ist nicht ganz zu billigen. Es betrifft das besonders die Hinweise auf Goedekes Grundriß. Denekes Forschungen, die in den »Göttinger Beiträgen zur Goethe- btbliographie« zufammengestellt und auch in dem Auktions kataloge seiner Bibliothek verwandt worden sind, haben viele Unsicherheiten beseitigt und aus viele bisher unbeachtete Varianten in den Einzelausgaben der Werke Goethes, beson ders in den Göschenschen Drucken aufmerksam gemacht. In zwischen <1911) ist nun, von Karl Kipka bearbeitet, eine neue Auflage gerade des Teiles vom Goedeke erschienen (Biblio graphie der Werke Goethes, I. Heft — Vierter Band, dritte Abteilung, erstes Heft), der hier in Betracht kommt. Darin sind die Ergebnisse der Bemühungen Denekes auf das sorg fältigste beachtet, und obwohl der Bearbeiter des Katalogs Kurt Wolfs diese Neuauflage kennt und gelegentlich <z. B. unter Nr. 138: Stella) zitiert, werden doch noch die inzwischen verbesserten Jrrtümer oder Lücken des alten Goedeke so aus gezählt, als ob sie jetzt noch beständen (ek. Nr. 102: Goetz Von Berlichingen; Nr. 134: Stella). Die Reihe der Einzelausgaben Goethescher Werke be ginnt in der vorliegenden Sammlung mit dem Jahre 1773, und an erster Stelle steht das kleine, aber umso seltenere Schriftchen »Bon deutscher Baukunst. 1). dl. 8r- vini a Steindaab« <18 Seiten); ihm folgen der »Brief des Pastors zu *** a n d e n n e u e n P a st o r zu "*«, die von Goethe und Merck herausgegebenen »V orlrs ok 0 8 8 iLll« <4 Bde. Franks, und Leipzig 1773 —77) und der »Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand«. Schon beim Götz fällt es auf, in welcher Reichhaltigkeit die verschiedenen aufeinanderfolgenden Origi nalausgaben und ihre Nachdrucke in der Sammlung Kurt Wolfs vertreten sind, und das wiederholt sich dann auch bei fast allen folgenden Schriften in ähnlicher Weise. Es sind vorhanden: die erste Auflage von 1773, zwei Varianten des ersten Druckes der »zwoten Auflage« von 1774, die »ächte Ausgabe« von Goeschen aus dem Jahre 1787; dann zwei Drucke mit Goeschens Namen, der Jahreszahl 1787 und der Bezeichnung »Aechte Ausgabe«, die aber bekanntlich unecht sind und aus dem 19. Jahrhundert stammen; schließlich die Nachdrucke: O. O. 1773 <160 S.); Frankfurt und Leipzig 1774 <238 S.); Zwote Auflage Frankfurt und Leipzig 1774 <157 S.); Dritte Auflage Frankfurt und Leipzig 1775 <157 S.); Bern: Walthard 1776; Mainz 1789 und Mainz 1790 (^ Sammlung der besten und neuesten Schauspiele. Bd. 7). — Die Farce »Götter, Helden und Wieland«, die Kurt Wolfs selbst bei Ernst Rowohlt in Leipzig in einem köstlichen Faksimile der Goetheschen Handschrift herausge geben hat, ist in drei verschiedenen Drucken des Jahres 1774 .aufgcführt: O. O. 1774 <32 »»bezifferte Seiten); Leipzig 1774 <36 unbezifferte Seiten; Seite 14 und 15 vertauscht); Leipzig 1774 <36 unbezifferte Seiten in richtiger Folge). »Es gibt vier Drucke mit der Jahreszahl 1774, deren Reihen folge nicht festsleht«, heißt es in der Anmerkung des Kata logs, und so ist es erklärlich, daß hier als »erste Ausgabe« ein Druck gelten kann, den Goedeke zuletzt, und zwar als Nachdruck aufführt, während umgekehrt der hier zuletzt ge nannte bei Goedeke als der erste figuriert. — Von »Cla- bigo« ist die erste Ausgabe im ersten und fünften Drucke <1774) vorhanden; es folgt »Neueröffnetes mora lisch-politisches Puppenspiel« <1774, im richtig paginierten Druck). — Von den Seltenheiten aus den späteren Jahren verdient eine besondere Erwähnung der Separat- Abzug von »Erwin und Elmire« aus der »Iris« <1775), ohne Ort und Jahr, in 64 Seiten. Nur in 30 Exem plaren hergestellt, ist er Hirzel, Meyer, Goedeke unbekannt; von dem letzten dagegen wird die Ausgabe »Frankfurt und Leipzig sEttinger in Gothaj 1775«, die ohne Goethes Namen erschien, als »seitengetreucr, nochmals korrigierter Abdruck (nämlich aus der Iris) in 50 Exemplaren« bezeichnet. Übrigens ist dieser ebenfalls bei Wolfs vorhanden und auch sonst gar nicht so selten, so daß die Vermutung eines Irrtums bei Godeke naheliegt. — In ähnlicher Weise selten ist der aus Schillers Musenalmanach für 1796 in 36 Exem plaren hergestellte Separatdruck der »Epigramme, Ve nedig 1790« (Berlin: Unger s1796j. 56 Seiten und 2 Weiße Blätter); ob aber davon »nur 3 sich erhalten haben« — die Exemplare Hirzel, Grisebach und das vorliegende —, das mag dahingestellt sein. Demgegenüber treten die übrigen in reichlicher Anzahl und Auswahl dargebotenen Erstdrucke Goethescher Werke an Bedeutung doch zurück, wenigstens soweit sie in den bis jetzt vorliegenden drei Aushängebogen <Nr. 1— 301) des Katalogs enthalten sind. Für »Weither« und »Faust«, die noch nicht Vorkommen, sind allerdings noch be sondere und jedenfalls ziemlich umfangreiche Abteilungen zu erwarten. — Aus gelegentlichen Hinweisen steht man, daß Lavater: »Abraham und Isaak« unter Nr. 874 verzeichnet sein wird, und daraus ist zu schließen, daß der ganze Kata log weit mehr als 1000 Nummern enthalten muß. Wie man das schon jetzt beurteilen kann, ist in ihm eine große Menge sehr seltener, zum Teil sogar bisher unbekannter oder, besser gesagt, unbeachteter Ausgaben beschrieben, so daß er eine Bereicherung der Bibliographie der deutschen Literatur dar- stellt. Dieser Umstand wird ihm eine weitgehende Beachtung sichern und auch dem Verkaufe der dargebotenen Bücher nur förderlich sein. Am 19. November wird dann, wiederum bei Os wald Weigel in Leipzig, die Versteigerung der Bi bliothek von I. B. Holzinger beginnen. Dieser im Januar dieses Jahres in Graz verstorbene österreichische Rechtsan walt ist ein Polyhistor gewesen und hat damit zu einer Klasse des Menschengeschlechts gehört, von der man eigentlich an nehmen müßte, daß sie unter dem Einflüsse des Spezialisten tums der neuen Zeit längst ausgestorben sei. Seine Biblio thek umfaßt nahezu alle Wissensgebiete, die hier in der Reihen folge aufgeführt seien, in der sie in den sich folgenden Auk tionen Vorkommen werden: Theologie und Philosophie; Me dizin und Naturwissenschaften; Sprachwissenschaft; Geschichte und ihre Hilfswissenschaften; Jurisprudenz; Kunst, Musik, Theater, Kostümkunde usw. Der erste Katalog: »Theologie und Philosophie«, verzeichnet 289 Nummern, darunter viele um fangreiche Konvolute und aus älterer und neuerer Zeit gar manche wertvollen und seltenen Gesamt- und Einzelwerke. Nicht übel ist besonders die Abteilung Schopenhauer <Nr. 190 —206), in der auch »Die Welt als Wille und Vorstellung« in der ersten Ausgabe von 1819 enthalten ist; aber es ist nicht richtig — wie man nach Nr. 200 schließen müßte, daß B. Gracian eine Schrift »über Schopenhauer« herausgegeben hat. 8. ?. 1V4V»
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