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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.03.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-03-04
- Erscheinungsdatum
- 04.03.1912
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- Deutsch
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- Saxonica
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SS, 4. März IS12. Nichtamtlicher Teil. vörkcnblcu d Dttchn vuchhanbel 2815 Österreich enthalte und das Buch konfisziert werden würde. Dieser Aufforderung gingen mehrere Unterredungen zwischen dem Präfekten und dem Verleger voraus, denen zufolge der letztere alle freundschaftlichen Mittel ausbot, um D'Annunzio von der Veröffentlichung der inkriminierten Stelle abzu bringen. D'Annunzio bestand jedoch auf bollinhaltlicher Her ausgabe, so daß Trebes seinen Verpflichtungen als Verleger Nachkommen mußte: er druckte 10V Exemplare von dem Werke, lieferte die drei Pflichtexemplare dem Staatsanwalt — und hatte sofort den Besuch des Polizeikommissars, der die übrigen 97 Exemplare mit Beschlag belegte und die inkrimi« inerte Stelle von der typographischen Form entfernen und vernichten ließ. Das Buch ist bereits in einer zweiten, ver stümmelten Auflage erschienen, während das Urteil des Ge richtes betreffs der Beschlagnahme noch aussteht. Zu be merken ist dabei, daß das inkriminierte Lied in den Tages blättern von Bologna, Rom und Palermo vollinhaltlich be reits früher erschienen war, ohne beanstandet zu werden. Um an die Turiner Ausstellung und das fünfzigjährige Jubiläum der politischen Wiedergeburt Italiens eine blei bende Erinnerung zu schaffen, wurde beschlossen, die Prin- ceps-Ausgabe der Divina Commedia Dantes, die beim Buch drucker Johanni Neumeister 1472 zu Foligno erschien, zu re produzieren. Das Original befindet sich in der Landes- Zentral-Bibliothek zu Florenz, während die getreue Repro duktion in Turin hergestellt werden soll. Papier, Schrift und Ausstattung, ja selbst die Fehler und Weglassungen des Origi nals werden beibehalten. Bemerkenswert ist, daß die Schrift (Typen) nicht immer gleich ist, da die Initialbuchstaben eines jeden Gesanges nicht gedruckt, sondern von Illuminatoren mit Farben- und Goldschrift mit der Hand gemalt wurden. Von diesem Bande werden nur 200 numerierte Exemplare gedruckt und mit dem Namen des Käufers versehen. Der stattliche, im Stil jener Zeit eingebundene Band wird 200 Frcs., mit den handkolorierten Initialen 260 Frcs. kosten. Dem Bande wird ein 95 Illustrationen enthaltendes Heft zum Preise von 120 Frcs. beigegeben werden. Da das Ncumeistersche Original keine Illustrationen enthält, so wur den diese aus den Zeichnungen der Illustratoren der Divina Commedia, die im iS. Jahrhundert lebten, entnommen, so daß wir Reproduktionen von Zeichnungen Sandro Botticellis (aus der florentinischen Ausgabe von Lorenzo di Nicolo de Lamagna), Bonino Boninis (aus der im Jahre 1487 zu Brescia erschienenen Ausgabe), Bernardino Benalis und Mattios da Parma (aus der zu Venedig 1491 gedruckten Aus gabe) darin begegnen werden. Aus der Brescianer Ausgabe werden 71, aus der Venezianischen Ausgabe 3 und aus der Florentinischen Ausgabe 21 Illustrationen entnommen. Ein herrliches bibliographisch-geschichtlich-literarisches Denkmal! Im Jahre 1895 erschien bei einem italienischen Verleger ein Werk, das bis zum Jahre 1908 unübersetzt blieb. Nach Verlauf dieser dreizehn Jahre, während deren das in Rede stehende Buch dem des Italienischen unkundigen deutschen Publikum unbekannt blieb, dachte ein deutscher Verleger es übersetzen zu dürfen, ohne die Einwilligung des italienischen Verlegers einzuholen. Laut Z 10 der deutsch-italienischen Literar-Konvention vom20.Juni 1884 verliert einWerk, das in einem der beiden Länder innerhalb eines Zeitraums von zehn Jahren, sei es vom Autor oder vom Verleger, nicht übersetzt wird, den Schutz gegen die Übersetzung, die Gemeingut wird. Der italienische Verleger glaubte jedoch die 1908 in Kraft ge tretene deutsch-italienische Literar-Konvention anrufen und die Bestimmungen derselben betreffs des Übersetzungsrechts geltend machen zu können, indem er der letzterwähnten Kon vention rückwirkende Kraft beimitzt. Diese Meinungsverschiedenheit wird gewiß das Gericht noch beschäftigen und Klarheit darüber schaffen, ob die neuen Abmachungen gelten oder die alte Konvention noch herange zogen werden kann. Man geht in Mailand mit dem Gedanken um, unter dem Schutze der Seuols. ckel I-idro (Buchgewerbeverein) eine Landesausstellung der graphischen Künste im Laufe dieses Jahres abzuhallen. Die Ausstellung soll den Fortschritt des Dreifarbendrucks, sowie der photomechanischen und lithogra phischen Errungenschaften in dem letztabgelaufenen Jahr zehnt im allgemeinen darstellen. Ich bediene mich des in Deutschland geläufigen Wortes »Zettelpaket«, obwohl es hier ganz und gar nicht bekannt ist. Der italienische Verleger inseriert sehr selten in dem buch händlerischen Fachjournal, erstens weil die Beigabe eines Bestellzettels teuer zu stehen kommt, und zweitens weil das offizielle Fachblatt noch nicht die gewünschte Verbreitung er langt hat. Der italienische Verleger versendet seine Rund schreiben über Nova direkt an die Buchhändler, resp. vermeidet auch diese Ausgabe, indem er die Neuigkeiten unaufgefordert an die mit ihm in Kontokorrentverkehr stehenden Buchhändler der Provinz verschickt. Die erschienenen Neuigkeiten werden allwöchentlich im offiziellen Fachblait (»Oiornaw cknlla Inbrsria«) des italienischen Buchhändler-Vereins unentgelt lich ausgenommen, und wer sich das Blatt hält, kann danach ä cond. verlangen. An besonderen, auch den internationalen Buchhandel interessierenden Neuigkeiten findet man den zwei ten Band des »Oorxus nuininornin italioorum« (Hoepli, Mailand) angezeigt, der wie sein Vorgänger 60 Frcs. kostet. — Eine andere Neuigkeit, die die Aufmerksamkeit der gelehr ten Welt auf sich lenken wird, betitelt sich »Im speckiLions ckel Ducs, üexli ^brurri nnl Lnrakoruin 8 null' Inn,inin oooicksiitnls 1909-. Es ist ein von vr. F. Filippi verfaßter Bericht über die Forschungsreise des Herzogs Luigi Amedeo di Savoia im Himalajagebiet (Zanichelli, Bo logna), wozu S. k. H. der Herzog der Abruzzen das Vor wort geschrieben hat. Das Werk besteht aus zwei gr. 8"- Bänden mit über 200 Illustrationen von V. Sella, Tafeln und geographischen Karten in elegantem Einband (Frcs. 50.- ord.). — über moderne Bauten in Italien erschien bei C. Crudo L Co., Turin, ein neues Heft, die Stadt Turin be handelnd (60 Tafeln in Mappe, Frcs. 50.—). E. Monaci setzt seine »8tucki rcnnanri« fort und gibt jetzt das 7. Heft derselben heraus. (E. Loescher L Co., Rom; Frcs. 18.—). — Über die Politische Wiedergeburt Italiens erscheinen bei S. Lapi in Cittö di Castello zwei Bände von Rinaudo mit zahlreichen Illustrationen unter dem Titel »Kisorximonto italiano« (Frcs. 16.—). Das dürften die bemerkenswertesten italienischen Erscheinnngen des Januar sein. Von Interesse für die ausländischen Sortimenter ist die jüngsthin vom italienischen Finanzministerium im Einver ständnis mit dem Handelsministerium getroffene Verfügung betreffs der zollfreien Wiedereinsuhr italienischer Bücher nach Italien. Bis vor kurzem konnte man italienische Bücher nur fest nach dem Auslande liefern, da die ö. cond. gelieferten Werke von der italienischen Zollbehörde bei der Wieder einfuhr nach Italien (Remittenden) einem Zollsatz von 20 bis 75 Frcs. pro 100 KZ, je nach dem Inhalt, unterworfen wur den. Nun ist es dem italienischen Buchhändlerverein nach mehrjährigen Unterhandlungen gelungen, die an dieser Frage beteiligten Ministerien zu bewegen, den obenerwähnten Zoll abzuschaffen. Für die auf zeitliche Exportierung bestimmten Bücher italienischen Verlages muß der Verleger, resp. der Absender 387»
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