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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.02.1912
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1912-02-28
- Erscheinungsdatum
- 28.02.1912
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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.U 49, 28, Februar 1912. Nichtamtlicher Teil. Erfolge hatten, oder an die Erben der berühmten Schrift steller aus der letzten Halste des vorigen Jahrhunderts heran und bieten ihnen recht beträchtliche Summen. Für jedes in der Ausgabe zu 95 Cts. erschienene Exemplar fällt dem Verfasser ein bestimmter Betrag zu, und da die Firmen, die die Heraus gabe dieser Bände zuerst veranstalteten, anfangs von einem jeden Werk schon in erster Auflage 20 009 Exemplare hergestelli haben sollen, so ist zu verstehen, daß gern in die nochmalige Verwertung des Manuskripts eingowilligt wird. Dem Ver leger der Original-Ausgabe fällt unter Umständen ebenfalls eine Entschädigung zu, die sich nach der Höhe der Auflage der 95 Cts.-Ausgabe richtet. Er kann natürlich feine 3 Frcs. 50 Cts.-Ausgabe beibehalten, aber ihr Absatz wird doch in den meisten Fällen nur noch ein minimaler sein. Die Begründer der billigen Ausgaben waren die Firmen Arthöme Fayard und Calmann-Lövy, und ihr Gewinn ist für einige Jahre ein sehr guter gewesen. Inzwischen ist ihnen aber eine nicht unwesentliche Konkurrenz durch andere Kollek tionen erwachsen, deren man gegenwärtig neun zählt: lckeLl-kiiblloibsqu« lUakltte L Oie.), Ülbllotbdque löser-iuoi (lallaucklsr), OoIIectiou illuströs klammariou, öidliotbegue lllusirde v luven, Die Verschiedenen Ausgaben vermindern natürlich den Gewinn des einzelnen Verlegers, und um einen Vorsprung zu gewinnen, hat die Firma Fayard angefangen, in ihrer Samm lung »Hoüern-I'llöLtre« die Stücke der beliebtesten modernen Bühnenschriftstellec in Ausgaben zu 95 Cts. zu veröffentlichen. Man findet darin Stücke von Courteline, Bataille, Porto- Riche u. a. Der italienisch-türkische Krieg ist nicht ohne Einfluß auf den Absatz französischer Literatur in den kriegführenden Län dern, die beide zu guten Abnehmern zählen, geblieben. Denn während dieser Monate, wo die Tageszeitungen mit den neue sten Meldungen vom Kriegsschauplatz alles Interesse des Publikums in Anspruch nehmen, bleibt wenig Zeit für die Beschäftigung mit Büchern übrig. Einen völligen Ersatz für diesen zeitweiligen Ausfall bilden jedoch die sich immer mehr ausdehnenden Verbindungen mit den beiden Amerika und speziell mit den bedeutenden Republiken des Südens, die in der Hauptsache von lateinischen Rassen bewohnt werden. Die vornehmen Argentinier oder Brasilianer sind es ge wohnt, einen Teil des Jahres in Paris zu verbringen, und bleiben natürlich auch nach ihrer Rückkehr in ständiger Ver bindung mit Frankreich und seinem geistigen und künstleri schen Leben. Bekannte politische Persönlichkeiten- wie Geor ges Cl 6 mcnceau, der ehemalige Ministerpräsident, oder Jean Jaurds, der Führer der französischen Sozialisten, sind zu Vortragsreiscn nach Südamerika gegangen, Madame Sarah Bernhardt und Madame Marguerite Carrö (von der Opöru Oomiqus) haben dort Gastspiele gegeben, und bekannte Schriftsteller, wie Victor Mar guerite und Mme. Catulle-Mendds, haben Vor lesungen aus ihren Wecken vexanstaltet. So wird die für französischen Einfluß günstige Strömung in jeder Weise ausgenützt und ein großes Absatzgebiet für französische Literatur offengehalten. Jules Huret, der durch seine verschiedenen Bände Reiseschilderungen über Deutschland und Nordamerika bekannte Mitarbeiter des »Figaro«, hat im Auf träge seines Blattes auch Argentinien bereist und seine Ein drücke im Feuilleton des »Figaro« veröffentlicht. Diese Rcise- schilderungcn sind in erweiterter Form als Buch bei Fas- quelle erschienen. Von dem ersten Band, betitelt: »Vs viisuos Lirss an Oran Obaco«, sind innerhalb von sechs Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 79. Jahrgang. Monaten über 15 000 Exemplare verkauft worden, was sür das Interesse an der Kenntnis von Südamerika spricht. Von diesem Werke hat der französische Verleger gleichzeitig mit der Originalausgabe eine in spanischer Sprache erscheinen lassen, die in der Hauptsache für die weiten Kreise jener südamerika- Nischen Republiken bestimmt ist. Den Vertrieb dieser Aus gabe hat die Firma Louis Michaud in Paris übernommen. Aber nicht nur französische Literatur wird von Paris nach Südamerika ausgeführt, es gibt auch eine Reihe bedeu tender Verlagshäuser, die ihren Betrieben besondere Abtei lungen für die Herausgabe von Werken in spanischer Sprache angeglieders haben. Zu den bedeutendsten dieser Art gehören Garnier Frdres, mit einer Filiale in Rio de Janeiro, und Vve. A. Bouret, deren Kataloge Titel aus allen Gebieten ent halten, wie Originalausgaben der bedeutenden lebenden spanischen Autoren, Übersetzungen von schöngeistigen und wis senschaftlichen Werken der berühmten lebenden Autoren aller Länder, sowie die Klassiker der Weltliteratur. Die Firmen Hachette und Armand Colin haben spanische Ausgaben ihrer Schulbücher und Jugendschristen veranstaltet, und andere Häu ser, wie Ollendorsf, Louis Michaud und die neugegründete »6usu väitoriul vtsxuuo-^msricuna.«, pflegen speziell die belletristische Literatur. Seit einigen Monaten werden in Paris auch zwei neue, nach ganz modernen Grundsätzen geleitete Zeitschriften in spa nischer Sprache herausgegeben; cs sind dies: »dluucki-rl Icka ßurlus«, eine Monatsschrift, die in Format, Ausstattung und Tendenz dem »Os suis tont« ähnelt, sowie eine Modenzeit schrift »VIsMncias«, die alle 14 Tage erscheint. Die Bouquinisten, die auf den Kaimauern längs der Seine ihre Bücher in Kästen zum Verkauf stellen, haben viel unter der Überschwemmung vom Jahre 1910 zu leiden ge habt, da ihr Geschäft eine Zeitlang stillliegen mußte. Zur Unterstützung dieser Notleidenden haben S. Morpurgo, der Direktor der Nationalbibliothek von Florenz, und I. Luchaire, der Direktor des »Institut vranqulo«, in gleicher Stadt eine Beschreibung der großen Überschwemmung, die am 4. Novem ber 1333 über Florenz hereinbrach, neu herausgegeben. Das Werk führt den Titel »Im Vrancls Inonckatlon cls I'L,ino sn 1333« und hat Antonio Pucci, einen florentinischen Poeten des 14. Jahrhunderts, zum Verfasser. Die Broschüre ist bei Champion erschienen, kostet 1 Fr. 50 Cts., und enthält den italienischen Text mit gegenllberstehender französischer über- sctzung. Da der gesamte Reinertrag den Bouquinisten zugute kommen soll, wäre diesem Heft ein guter Absatz zu wünschen. Die illustrierte Ausgabe in Quartformat der »Erzählun gen aus Tausend und einer Nacht« mit der neuen Übersetzung aus dem Urtext des vr. Mardrus liegt nunmehr voll ständig vor. Einer jeden Lieferung sind ganzseitige, farbige Illustrationen beigegeben, die alten arabischen oder hindu- stanischen Miniaturen entnommen wurden. Von neueren bedeutenden Erscheinungen wären noch zu erwähnen: »Imrousss inöilical«, ein Lieferungswerk, das medizinische Fragen in gemeinverständlicher Form erörtert und ^die bekannten Enzyklopädien der Vistrulris Imrousss um einen weiteren Band vermehrt. Hachette L Cie. ver sandten die erste Lieferung eines hübsch illustrierten Werkes: »ves Ickkrvsllles «tu liloucks«, das eine Schilderung in Wort und Bild der hervorragenden Naturschöpfungen und Gebilde der Menschenhand bringen soll. Da beide Firmen ihre Publi kationen vorzüglich illustrieren, ist auch diesen Werken ein guter Erfolg vorauszusagen. Aus der großen Menge der Ausstellungen, die in diesem Monat in Paris statifinden, sind zwei beachtenswert. In den Räumen des »Llusss cles v4rts clöcaratils« im Louvre sind über 200 farbige Holzschnitte, sowie Bücher mit Jllustratio- 340
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