2624 «rs-E.tt I. d. Dlschn. B>,q?a»d-I. Künftig erscheinende Bücher. 49, 28. Februar 1912. Zum großen Frauenkongreß Berlin, 27. Februar bis 2. März 1912. Zum Versand liegt bereit: Mehr Sonne Eine Geschichte vom Schwesternelend von In feiner Ausstattung. — Preis geh. M. 2.50, geb. M. 3.50. Vorzugsrabatt 40 Prozent und 11:10 einschließlich -» Einband * /^ie Krankenpflege ist ein Beruf geworden. Krankenhäuser und Sanatorien schießen wie Pilze aus der Erde. Die Diakoniffenhäuser sind außerstande, den Bedarf an geeigneten Pflegerinnen auch nur halbwegs zu decken. Vielen ge bildeten Mädchen, selbst wenn sie von echt christlicher Nächstenliebe durchdrungen sind, wird es schwer, sich in das Leben der Diakoniffenhäuser hineinzufinden. Wer will es einem ideal veranlagten opferfreudigen Mädchen, das den Wunsch hat, Schwester zu werden, verdenken, wenn es, um sich die Freiheit des Geistes bewahren zu können, einem beruflichen Vereine seine Kräfte zur Verfügung stellt? Leider ist die Lage dieser „beruflichen Schwestern" durchweg eine sehr traurige. Die Welt braucht sie, aber sie sorgt nicht für sie. Ihre Arbeitskräfte werden in unverantwortlicher Weise ausgenüht; wenn sie erschöpft oder gänzlich verbraucht sind, geraten die Schwestern oft in die größte Not, da es nur wenige Erholungs- und Altersheime gibt. „Mehr Sonne" versucht einen annähernden Begriff von dem Elend der „beruflichen Schwestern" zu geben. Wollte man ein wahrheitsgetreues Bild entwerfen, so müßte man so tief in den Farbentopf eintauchen und so grell auftragen, daß jeder sich schaudernd abwenden würde. Auf dem großen Frauenkongreß in Berlin, 27. Februar bis 2. März, wird die Sache zur Sprache kommen; besonders aber wird sich der internationale Schwesternkongreß zu Köln am I. August 1912 damit beschäftigen. Hoffentlich gelingt es, warmherzige Menschenfreunde für diese „Stiefkinder der Sozialpolitik" zu er wärmen, damit sie, befreit von äußeren Sorgen, sich in ihrem schweren Beruf die Lebensfreude bewahren und so auch, — selbst im Lichte lebend, mehr Sonne ausstrahlen können. Das klar und warmherzig geschriebene Buch ist überaus fesselnd; es ist um so ergreifender, als nur tatsächliches Material herangezogen ist. Ähnlich wie seinerzeit die berühmte Diakonissengcschichte „Frei zum Dienst" von Luise Algenstaedt (Ernst Brcdt I9ll. 9. Aust.) wird „Mehr Sonne" lebhaft besprochen werden. Schwerin i. Meckl., Februar 1912. Hosbuchhändler. Ausgezeichnet für Leihbibliotheken!