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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.08.1911
- Strukturtyp
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- 1911-08-01
- Erscheinungsdatum
- 01.08.1911
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- Deutsch
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8764 BSrs-nilatt I. d. Dtschn. Suchhand-I. Nichtamtlicher Teil. 176, 1. August 1611. Verzeichnis erschienen. Bemerkenswert sind einige Neue rungen, nämlich ein Schlagwortverzeichnis für die Vor lesungen und ein alphabetisches Namenverzeichnis der Dozenten und Lehrer mit Angabe ihrer Sprechstunden und Hinweise auf ihre Vorlesungen. Damit die Herren Studenten den Weg nach der Universität und ihren In stituten nicht verfehlen, ist auch noch ein Orientierungsplan beigesügt. — Das verflossene Semester brachte die unrühm liche Erscheinung zweier größeren Bücherdiebstähle mit sich, deren einer, im Institut für Kultur- und Universal geschichte (Prof. Lamprecht) verübt, umfangreiche Haus suchungen in Studentenwohnungen und einen sich im Sprech saal der Leipziger Neuesten Nachrichten abspielenden Meinungsaustausch hervorrief. Eine große Naivität ist aus dem Vorschläge eines Studenten ersichtlich, der eine zweck mäßige Erledigung des Falles darin erblicken wollte, daß man von Haussuchungen absehen, dagegen jedes einzelne Instituts- Mitglied vorladen möchte, damit es seine Unschuld durch Ehrenwort vor Zeugen bekräftige. Als ob jemand, der un geachtet seiner Eigenschaft als akademischer Bürger zum gemeinen Dieb herabgesunken ist, vor einer ehrenwörtlichen Lüge zurückschrecken würde I Darin, daß die Haupt schuld an der mangelhaften Überwachung gelegen habe, und an dem Umstande, daß man der Ehrenhaftigkeit der Be sucher blindes Vertrauen schenkte, mag er recht haben. Das Institut wird als ein Haus mit großen Sälen geschildert, vollgepfropft mit einer auserlesenen Bibliothek ohne eigentlichen Aufsichtsbeamten oder ehrenamtlich von Studenten verwalteten Bibliothekarstellen, wo alle Bücher der Benutzung frcistehen. Ein derartiger Zustand muß allerdings zu Bedenken Anlaß geben im Hinblick auf die Geneigtheit vieler Benutzer, im Umgang mit Büchern es überhaupt an der nötigen Sorgfalt fehlen zu lassen. Hoffentlich ist die dem Institut gestiftete Briefsammlung des Leipziger Verlegers Wilhelm Friedrich bester verwahrt, nachdem seitens des sächsischen Kultus ministeriums ein Gebot ausgegangen ist, daß jedwede Benutzung und Veröffentlichung daraus zu unterbleiben habe, so lange noch ein guter Teil der Briesschreiber unter uns wandte. — Der andere, ebenfalls ziemlich umfangreiche Bücherdiebstahl betrifft das Indogermanische Institut, das gegenwärtig unter der Leitung des Pro fessors Brugmann steht. Manche Anzeichen weisen darauf hin, daß die Diebe unter den zahlreichen ausländischen Studenten zu suchen sind, die eine weitherzige Gastfreund schaft unserer Lima water genießen. Gelegenheit macht Diebe. Wenn die guten alten Leipziger Buchhändlerkarren nicht noch immer offen stünden, so wäre der Markthelfer vielleicht heute noch ein ehrlicher Mann, der sich jüngst eines Barpakets bemächtigte und beim Vorzeigen desselben fcst- genommen wurde. Herr vr. Kurt Koehler, Mitinhaber der Firma K. F. Koehler, der auch Vorsitzender des Verbandes der Freunde freistudentischer Bewegung ist, hat kürzlich in einer Mitglieder versammlung dieser Vereinigung einen Vortrag über den Buchhandel und seine Organisation gehalten, an den sich eine Diskussion anschloß. Es kann nur mit Freuden be grüßt werden, wenn Männer an hervorragender Stelle unseres Berufes sich der Mühewaltung unterziehen, andere Stände über sein Wesen und seine Bedeutung aufzuklären, um ein besseres, auf gegenseitiger Achtung begründetes Ver ständnis herbeizufllhren. Solche Bestrebungen unterscheiden sich in wohltuender Weise von Geschmacklosigkeiten, wie sie z. B. von seiten des Herrn Worm in Düsseldorf durch die Verbreitung des oberflächlichen Pamphlets aus der Feder des Herrn vr. Ernst Leopold Stahl begangen wurden. Wenn unserem Nachwuchs? auch Mängel anhasten, eine so unsinnige Konstruktion eines Satzes wie: »Aber zu der Ungeschicklichkeit, Indolenz und dem Mangel an Menschenkenntnis (die der Buchhändler aller dings unter allen Umständen in hohem Maße besitzen mutz, wenn er ein brauchbarer Vertreter seines Berufes werden will) kommt bei leider sehr vielen usw. ...» wäre ihm in keinem besseren Betriebs durch die Finger ge sehen worden. Hier wird sie einmal in den »Masken- ge druckt, das anderemal von Herrn Worm nachgedruckt und mit ähnlichen Oberflächlichkeiten als Reklame eines Buchhändlers unter Buchhändlern verbreitet! Auf die Wirkung dieser eigenartigen Propaganda kann man gespannt sein. — Die kommende Penstonsversicherung für Angestellte war der Anlaß einer öffentlichen Aussprache der Prinzipale des Buchhandels mit ihren Gehilfen, ob es besser und ratsam sei, sich noch rechtzeitig freiwillig einer der bestehenden Lebensversicherungen anzuschließen oder auf die Zwangs versicherung zu warten. Da bereits an dieser Stelle ein Sonderbericht erschienen ist, erübrigt es sich, näher auf diese Verhandlungen einzugehen. Nur darauf verdient noch hingewiesen zu werden, daß man versäumt hatte, die orientierenden Drucksachen rechtzeitig vorher in die Hände der Eingeladenen gelangen zu lassen. Durch ihre Verteilung im Saale ist die vorherige Prüfung der schwierigen Materie und die Vornahme ausschlaggebender Berechnungen und als unmittelbare Folge davon die Teilnahme der Angestellten an der Diskussion behindert worden. Dieser Umstand wurde von den Agitatoren kaufmännischer Verbände, die den Nachweis ihrer Zugehörigkeit zum Buchhandel gar nicht zu er bringen vermochten, weidlich ausgenutzt und die Besprechung in ein Fahrwasser geleitet, wie es der Klärung dieser Fragen nur wenig förderlich sein konnte. Die Form, beide Teile betreffende Angelegenheiten in öffentlichen Ver sammlungen zu behandeln, darf erst dann als wirksam an gesehen werden, wenn durch eine schärfere Kontrolle unbefugte Teilnehmer ausgeschlossen bleiben. Vom Leipziger Kontingent der Besucher des provisorischen Buchhändler-Erholungsheims in Ahlbeck sind die ersten heim gekehrt und des Lobes voll über die neue Einrichtung. Hoffent lich tragen diese guten Erfahrungen dazu bei, daß auch die Mehrzahl derjenigen Leipziger Firmen, die bisher dem Ge danken gegenüber sich abwartend verhielt, die Hand austut und ihr Scherflein zu dieser wohltätigen Stiftung beisteuert. Vielleicht ist es dann möglich, den zahlreichen Leipziger An gehörigen unseres Berufes namentlich auch den Minder bemittelten nicht allzu weit von unserer Stadt, etwa im Erzgebirge, in der Sächsischen Schweiz oder im Thüringer Walde, eine Stätte zu bereiten, wo sie nach harter Winterarbeit Erholung im Sommer und frische Kräfte zu neuem Schaffen finden können. Liscator. Kleine Mitteilungen. Internationaler Dermatologcnkongretz. — Wie der internationale Tuberkulose-Kongreß, so ist nunmehr auch der internationale Dermatologenkongreß, der im September dieses Jahres in Rom stattfinden sollte, aus Mitte April Iüt2 verschoben worden. Personalnachrichten. «cstorbcn: am 27. Juli in Deutsch.Krone Herr Franz Garms, seit I8Kg Inhaber der P. Garms'schen Buchhandlung daselbst, im Alter von 71 Jahren. Mit ihm ist nicht nur ein äußerst tätiger Berufskollege aus dem Leben geschieden, sondern auch ein Mann, der sich um die Stadt und das Gemeindewesen Deutsch-Krones hervorragende Verdienste erworben hat.
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