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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.11.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-11-18
- Erscheinungsdatum
- 18.11.1910
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- LDP: Zeitungen
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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14072 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 267, 18. November 1910. eatboliques äs temxsranoe beiges, mit Wandtafeln, statistischen Angaben, Sprüchen. In der Nachbarschaft die Volkshochschule der Groß-Brüsseler Gemeinde St. Gilles mit dem Namen »b,s bo/er lutellsotusl«, die für ihre 8000 Bände zählende Bibliothek Propaganda macht, und der Verein der Handlungs reisenden mit seinem Vereinsorgan. Weiterhin die große wissenschaftliche Ausstellung für Radiographie und das üabora- toirs populairs ä'eleetrioits, das von einem wohlhabenden belgischen Privatgelehrten deutschen Ursprungs, Goldschmidt, ins Leben gerufen worden ist, von demselben, der unser Land mit dem ersten belgischen lenkbaren Luftschiff »Ua Lelgiqns« beschenkt hat; in beiden Sälen zahlreiche Tafeln und Bücher. Der anschließende Saal enthält zur Hälfte eine Ausstellung von Büchern, Zeitschriften, Wandkarten zur Veranschaulichung der »Lxxausiou böige«, d. h. der Handelsbeziehungen und der Tätigkeit Belgiens im Auslande; den größten Raum nimmt hier die Ausstellung der verdienstvollen Monatsschrift »Lx- xansiou beige« ein, deren Illustrationen und Textproben eine ganze Wandseite bedecken. Weiterhin die zahlreichen Publi kationen der ! größten belgischen Kolonialgesellschaft »8o- oiete beige ä'etuäes oolonialss« und die von den Export vereinen bzw. Handelskammern herausgegebenen Monats zeitschriften Russie st Lelgigns, 6bius et Lslgigus und äapon et Lslgigue; in den Vitrinen dieser Vereine mehrere Verlags werke der Firma Misch L Thron. Die andere Hälfte bes t Saales enthält die wissenschaftliche (ethnographische) Ausstellung von Cyr. van Overbergh: »Oolleotion ä e monograxbiss stbnogrLpbigues«, vollständig in 17 Bänden, von denen acht erschienen sind. In dieser werden nach und nach alle Eingebornenstämme des Kongo gebietes behandelt; sie sind nach einem einheitlichen Plane bearbeitet und bringen in Frage und Antwort alle erreichbaren soziologischen, politischen, theologischen, juridischen, philo logischen usw. Dokumente, die von dort ansässigen Kolonisten, Beamten, Missionaren, Offizieren zusammengetragen werden. Mehrere große Jllustrationszyklen an der Wand erläutern die Art und Weise, wie bei den hierzu erforderlichen Enqueten verfahren wird; sie illustrieren die Totengebräuche und das »Totem«. — Kehren wir vom »größeren Belgien«, das nun mehr eines der größten Kolonialreiche der Welt geworden ist, in die belgische Heimat zurück! Diese wird durch eine von den Verlegern des Prachtwerkes »Notre ka^s«, van O e st L Cie., organisierte Sonderausstellung in ebenso künstlerischer wie intimer Weise verherrlicht. »Notis La^s« betitelt sich ein mit reicher Unterstützung der Regierung im Anschluß an das Jubiläumsjahr 1905 von der Firma 8ooists beige äe librairie begonnenes, nach deren Konkurs von van Oest L Cie. fort geführtes und soeben zum Abschluß gebrachtes Prachtwerk in zwei Foliobänden, an dem beinahe sämtliche wissenschaftlichen, literarischen und künstlerischen Größen Belgiens mitgearbeitet haben. Es umfaßt ca. 800 Seiten mit rund 800 Illustrationen im Text, 29 farbigen und schwarzen Tafeln (Heliogravüren) aus der bereits genannten Kunstanstalt von Malvaux, und 17 Originalradierungen, wovon 2 farbig. Ein großer Teil dieser Illustrationen ist in ca. 7<j Rahmen an der Wand unter gebracht: Bilder aus Industrie und Landwirtschaft, Geschichte und Geographie, Schiffahrt, Literatur, Musik, Kunst in Gegen wart und Vergangenheit, allegorische und symbolische Bilder wie Khnopffs feiner, traumhafter Zyklus »ü'Iäee äs In justies« usw. An der Hinteren Wand ein eleganter Bücherschrank mit anderen Werken des Verlages, darunter zwei große Publika tionen über die Brügger Ausstellung vom goldenen Vließe, die Belgiens großer Vergangenheit gewidmet war. Dieser Salon, der mit Tischen und Sesseln ausgestattet ist, lehrt in beredter Weise, welch Prächtiges, einheitliches Ganzes die ge schickte, kunstsinnige Ausstellung eines einzigen Verlagswerkes bewirken kann — auch hierdurch hat sich der Verleger van Oest um den Buchhandel von neuem verdient gemacht, »blotrs «gegenüber befindet sich der Salon der Volksbi - bliotheken,in dem die Demonstrationen der Stadt Lüttich einen großen Platz einnehmen; daneben Musterbibliotheken des flämischen »Davids-Fonds« und der liberalen »lügus äs I'en- ssigusmsnt« in Brüssel, ferner Schränke mit Zettelkästen, Formularen u. a. — Im Durchgang eine kleine Ausstellung des öffentlichen Bibliothekswesens: Je ein Schrank mit einer nach Wissenschaften geordneten Musterbibliothek und mit Formularen und Verwaltungsdokumenten. Eine hochinteressante literarische Ausstellung hat das Ministerium für Wissenschaft und Kunst im Vorsaal zur »8s.lls äes tlonksisness« eingerichtet. Es hat unter der Überschrift »8sotic>n äse lsttres beiges« alles Vereinigt, was sich auf die belgische Belletristik bezieht, d. h. Proben der literarischen Produktion in französischer, wallonischer und flämischer Sprache. Hierzu gehören auch alle Übersetzungen in fremde Sprachen und alles, was über die belgischen Dichter in Belgien oder im Ausland geschrieben worden ist. So sehen wir in den Vitrinen die schönen deutschen Ausgaben von Maeterlinck, Verhaeren (Jnselverlag), Lemonnier(AxelJuncker), de Coster (Diederichs), englische, italienische, skandinavische Übersetzungen; an den Wänden Porträts, Autographen, Skulpturen, Reliefs, Denkmalentwürfe. Einen Ehrenplatz in diesem belgischen Dichtersaal nimmt das Manuskript von de Costers berühmt gewordenem »Tzä Ozäenspiegsl« ein, das sich leider in Privatbesitz befindet. In anderen Schaukästen wallonische Theaterstücke, Theaterprogramme und -Affichen, Diplome, Zeitschriften, gegenüber neben gleichartigen flämischen' Schriftwerken de Potters unschätzbare flämische Bibliographie in vier Abteilungen. Ein Zettelschrank enthält Proben der vom Ministerium unternommenen Gesamt bibliographie belgischer Dichter, um deren Zustandekommen sich der Ministerialdirektor Rouvez Verdienste erworben hat; sie enthält u. a. die von den lebenden Schriftstellern selbst auf gestellte Bibliographie ihrer Werke, nebst deren Übersetzungen und der über sie im Ausland verfaßten Bücher und Zeit schristenartikel; von diesen allein sind Maeterlinck und Verhaeren jeder mit mehreren hundert Titeln vertreten. — In der Armee halle befinden sich interessante Dokumente, Autographien, zeitgenössische Stiche, Proklamationen und Zeitungsaus schnitte aus der Zeit der belgischen Revolution, sowie die umfangreiche Auslage des »Institut eartogragbigne militsirs« mit den verschiedenen Generalstabskarten 1 : 20 000, 1 : 40 000 und 1 : 100 000, mit geologischen und Reliefkarten, Publikationen des Landesvermessungsdienstes u. a. (drei Wandflächen und mehrere große Tische und Vitrinen); in der anschließenden Sportabteilung ein mit Umschlägen und Illustrationen ausgeschmücktes Bureau der bekannten ,Revue sportivs illustrss«; in der Ausstellung für Frauenarbeit (Lalais äe la ksmms) ein großer Glas kasten mit ca. 50 Einbänden und Buchhüllen (diese haben neuerdings die Bezeichnung »lissuss« bekommen, die früher den Lesepulten bzw. Lesezeichen eigen war); es befinden sich vorzügliche, kunstvolle Arbeiten darunter, die den Lieb- Haber-Buchbinderinnen alle Ehre machen, fast ausschließlich Ledereinbände in Relief und nur ganz wenige mit Mosaik einlagen. Ein Missale in Folioformat aus dem Ursuline- rinnenkloster in Mons sei seines ernsten, dem Inhalt ange paßten, äußerlichen Schmuckes wegen besonders erwähnt; auch einige schöne moderne Handschrift-Miniaturen sind aus gestellt. Im selben Gebäude ein Schränkchen mit den Werken belgischer Schriftstellerinnsn, vorwiegend schöne Literatur, Reisebeschreibungen und sozialpolitische Bücher. — Auch die großangelegte Wegebauausstellung (in einer beson deren, stattlichen Halle) weist eine Bücherauslage auf, in der eine Anzahl von neueren und älteren Werken belgischen, franzö-
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