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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.09.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-09-16
- Erscheinungsdatum
- 16.09.1910
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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10558 BdrjcllMdtt x. l>. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 215, 16. September 1910. setzt. Nur Sam. Kohn hatte 1891 die Vermutung ausgesprochen und zu begründen versucht, es müsse eine vollständige, in Ägypten angefertigte griechische Übersetzung des samaritanischen Bibelwerks gegeben haben. Er hat mit seiner Vermutung recht. Diese Über setzung liegt nunmehr in einigen Resten vor, die, so gering sie sind, für die Arbeit an der Wiedergewinnung des ältesten alt- testamentlichen Bibeltextes große Bedeutung haben. (Deutscher Reichsanzeiger.) Personalnachrichten. * Jubiläum. — Der Buchhändler und Prokurist Herr Wilhelm Kunis in Leipzig blickt am nächsten Sonntag, den 18. d. M-, auf eine fünfzigjährige, erfolgreiche Tätigkeit in der Verlagsbuchhandlung Moritz Schäfer in Leipzig zurück. In Schönefeld bei Leipzig am l9. November 1845 geboren, er hielt Herr Kunis seine Schulbildung in Leipzig. Daselbst trat er am 18. September 1860 als Lehrling in die genannte Buchhand lung ein und blieb auch nach beendigter Lehrzeit als Gehilfe dort. Daneben trieb er volkswirtschaftliche und fachwissenschast- liche Studien und entfaltete auch auf literarischem Gebiete eine fruchtbare Tätigkeit. Bekannt sind an größeren Werken und Arbeiten aus seiner Feder u. a. »Illustrierte Münz-, Maß- und Gewichtskunde«; —»6 Tafeln ausgeführter Wasserräder«; — »Die Reinigung des Getreides und die gegenwärtig dazu benutzten Maschinen«; — »Die Einrichtungen zur Unfallverhütung in Mühlen und Maschinenfabriken«;—»Arbeiterordnung für Mühlen«; — »Deutscher Mühlenkalender« und »Der Handel mit Getreide«, deren Herausgabe zur Hauptsache in jene Zeit fällt. 1864 trat er in die Redaktion der im Schäferschen Verlage erscheinenden Wochenschrift »Die Mühle« ein und übernahm 1875 die Chef redaktion dieses Blattes, das unter seiner Leitung einen un geahnten Aufschwung nahm und heute als führendes Blatt der Branche gilt. Vor 13 Jahren wurde er zum Prokuristen der Firma Moritz Schäfer ernannt, deren geachtete Stellung im deutschen Buch handel zu einem guten Teile seiner zielbewußten Tätigkeit zu zuschreiben ist. Wilhelm Kunis ist ein Selfmademan in des Wortes wahrster Bedeutung, ein Mann mit weitem Blick, eiserner Willenskraft, zäher Ausdauer und unermüdlichem Schaffensdrangs, eine Natur, die nur in rastloser Arbeit Befriedigung findet. Möchten ihm volle Festigkeit der Gesundheit und unverminderte Frische und Arbeitsfreudigkeit noch recht lange Jahre erhalten bleiben! Sprechsaal. (Ohne Verantwortung der Redaktion! jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung de« Börsenblatts.) Zum Artikel im Sprechsaal: »Bezug der Zeitschriften aus einer Hand«. (Vgl. Nr. 205, 212, 214 d. Bl.) Auch nach meiner Ansicht ist der Bezug der Zeitschriften aus einer Hand (also vom Grossisten) praktischer als der vom Kommissionär. Außer den an dieser Stelle geschilderten Vorzügen ist noch der Punkt unbeachtet geblieben, daß bei Bezug durch den Grossisten ein ganzer Teil der Zeitschriften früher in die Hände des Sortimenters gelangt, weil die Grossogeschäste viel früher in den Besitz der Zeitschriften kommen. Ein ganzer Teil der durch Grossogeschäfte beziehenden Sortimenter und Auch-Buchhändler hat die Zeitschriften schon am Mittwoch und Donnerstag, während die durch Kommissionär beziehenden Buch. Händler dieselben Zeitschriften erst mit dem Donnerstag nach mittags in Leipzig abgehenden Ballen erhalten. Auch die Grosso geschäfte größerer Städte sind viel früher im Besitze der Kon- tinuationen, als der durch Kommissionär beziehende Buchhändler. Hierdurch werden direkt Auch-Buchhändler bevorzugt. Leider sind durch diese Tatsache die Auch-Buchhändler in die günstige Lage versetzt, früher zu liefern, als der sich höhere Spesen machende Sortimenter, der durch Kommissionär be zieht. Bei Nachbestellung ist der Grossist fast immer in der Lage, eine solche sofort zu erledigen, während bei Bezug durch Kom missionär die Bestellung erst an den Verleger geht und durch diesen expediert wird, wodurch erheblicher Zeitverlust entsteht und oft der Anschluß an den letzten Wochenballen nicht er reicht wird. Noch eine Eigentümlichkeit ist mir bei Bezug durch Kom missionär aufgesallen. Bestelle ich am Dienstag Exemplare von Zeitschriften nach, so erhalte ich diese, falls die Expedition in Leipzig ist, gewöhnlich mit dem am Mittwoch abgehenden Ballen inkl. der in derselben Woche erscheinenden bzw. er schienenen neuesten Nummern. Die Kontinuation von diesen neuesten Nummern erhalte ich jedoch erst mit dem am Donnerstag in Leipzig abgehenden Ballen. Weshalb also diese Kontinuationen nicht auch am Mittwoch expediert werden, ist mir unklar. Bei der jetzigen Expeditionsweise drängt sich das Erscheinen der Mehrzahl der Zeitschriften auf den Freitag zu sammen, so daß der Buchhändler in den letzten zwei Tagen die Nummern und Hefte an die Kunden kaum aus dem Geschäft bekommt. Diese Übelstände würden sich jedoch verringern lassen, wenn die Nummern durchweg am Mittwoch in Leipzig abgehen würden, so daß sie schon am Donnerstag im Besitz der größten Anzahl der Sortimenter und Freitag und Sonnabend in die Hände der Kunden gelangen könnten. '1'b. Direkt erbetene Angebote auf gesuchte Bücher. (Vgl. Nr. 194 d. Bl.) Der Einsender des Aussatzes (vgl. Artikel in Nr. 194 d. Bl.) scheint nicht zu berücksichtigen, daß der Antiquar nur auf solche Gesuche direkt offerieren kann, die auch der Höhe des gesuchten Objektes entsprechen. Leider hat sich in neuerer Zeit die Unsitte herausgebildet, daß sogar auf 10 Pfennig-Artikel direkte Angebote verlangt werden. Es steht in jedem Börsenblatt eine ganz Reihe von Gesuchen, die nur ganz billige Objekte betreffen und bei denen selbstverständlich der Antiquar nicht direkt anbieten kann, da er sehr bald mehr Porto ausgegeben haben würde, als das ganze Buch wert ist. Sogar auf einzelne Nummern von Zeitschriften, Broschüren usw. werden direkte Angebote verlangt. Einzelne Firmen und sogar Leipziger und Berliner ver langen überhaupt nur direkte Angebote. Diese Firmen haben direkte Gesuche überhaupt doch nicht nötig, da durch die schnelle Verbindung mit Leipzig durch die Bestellbriefe doch so wie so fast alle Offerten in ganz kurzer Zeit eingehen; außerdem erhalten die Berliner Firmen durch die täglichen Zettelpakete von Leipzig nach Berlin auch die Angebote durch Bestellanstalt mit sehr geringem Zeitverlust. Es ist ganz merkwürdig, daß Angebote oft direkt verlangt werden und daß die betreffende Bestellung sodann ganz gemütlich nach vier Wochen im Zettelpaket durch die Bestell anstalt ankommt. Ein Beweis, daß der Suchende nur direkte Offerten verlangt, weil er nicht das Porto zu tragen hat und daß also die Offerte ganz gut auch durch die Bestellanstalt hätte gehen können. Wenn der Antiquar alle die Gesuche, die im Börsenblatt mit Sternchen versehen sind, direkt aussühren wollte, würde er in ganz kurzer Zeit die traurige Erfahrung machen, daß sein Spesen konto den Gewinn übersteigt. In vielen Fällen hat auch der Antiquar, z. B. wenn eine Reihe von Zeitschriften gesucht wird, nicht genau das aus Lager, was der Inserierende wünscht. Er wird auch in diesem Falle, wo er mit der hohen Wahrscheinlich keit rechnen muß, daß sein Angebot nicht angenommen wird, nicht unnütz drei Pfennig für den Bücherzettel ausgeben. Viele Antiquare unterlassen direkte Offerten überhaupt, weil der Erfolg der direkten Offerten nicht im Verhältnis zu dem ausgewendeten Porto steht. Außerdem werden in fast jeder Nummer des Börsenblatts dieselben Objekte von ver schiedenen Handlungen gesucht, obwohl diesen verschiedenen Gesuchen ein einziger Interessent gegenüber steht, der durch An fragen bei möglichst vielen Antiquaren in den Besitz eines recht billigen Angebotes kommen will. Derartige Gesuche sind für den Fachmann leicht festzustellen, und er wird sich selbstverständlich hüten, denselben Posten direkt an drei bis vier Handlungen zu offerieren. Es würde sich daher auch zur Hebung der Erfolge von Gesuchen empfehlen, möglichst wenig direkte Offerten zu verlangen und letztere nur, wenn sie unbedingt nötig sind. 1b.
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