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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.09.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-09-16
- Erscheinungsdatum
- 16.09.1910
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- Deutsch
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10550 Börsenblatt s. d. Lisch». Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 215, 16. September 1910. A. F. Warren in Epsom je eine für Niederlande und für Nieder ländische Kolonien, an vr. Diena in Rom für Lombardei, Venetien, an den Earl of Crawford für Neapel, an Carl Günther in Chemnitz für Sachsen, an Jules Roussette in Turin für französische Kolonien, an M. Erich Unger in Forst (Lausitz) für deutsche Ko lonien, an I. Schieb in Bern für Großbritannien, an M. Z. Booleman in Amsterdam für Transvaal, an M. P. Castle in Brighton für die Trinidadstudie, an vr. Chiesa in Mailand je eine für Argentinien und für eine Raritätenzusammenstellung von Italien und Uruguay, an O. Fearnley in Westcliff für eine Generalsammlung und an E. I. Mertzanoff in Rom ebenfalls für eine Generalsammlung. Der Amerikaner C. L. Pack in Lackweed hat nicht weniger als vier silbervergoldete Medaillen erhalten, nämlich je eine für Spanien, Niederlande, die Nieder ländischen Kolonien und Neuseeland. Die von der Londoner lunior vbilatslie Loeist^ gestifteten silbervergoldeten Medaillen für jugendliche Sammler im Alter von weniger als 18 Jahren hat Miß Kitty Nelke in London er halten. Außer ihr ist noch eine Londoner Dame mit der silber vergoldeten Medaille ausgezeichnet, Mrs. Edith Field, die den Preis für eine sehr schöne Generalsammlung ungebrauchter Marken von Großbritannien und den britischen Kolonien, geordnet in sechs großen Bänden, erhalten hat. Silberne Medaillen sind etwa 30 verliehen, darunter an folgende Deutsche und Österreicher: Hauptmann a. D. P. Ohrt in Düsseldorf je eine für Oldenburg und für ein Werk über Neu drucke, Adolf Passer in Wien für Türkei, I. Heidrich in Gab lonz für Sizilien, Gustav Labhardt in Lörrach für eine Spezial sammlung von Europa, H. Kropf in Prag für ein Werk über Österreich, A. E. Glase wald in Gößnitz für postalisch gebrauchte Fälschungen und Paul Kohl in Chemnitz für sein großes Handbuch. Die Zahl der verliehenen bronzenen Medaillen beträgt ebenfalls gegen 30; außerdem sind noch viele Diplome verliehen worden. Franz Reichenheim in London hat, da in seiner, der Championklasse, eine Medaille außer den an Hausburg und Bondi verliehenen Auszeichnungen nicht mehr übrig war, ein Spezial-Ehrendiplom für seine hervorragende Sammlung von Frankreich erhalten. (Nach: Vossische Zeitung.) Ausweisung Peter «anters aus Bayern. — Die Polizei- direktion München hat kürzlich den Verleger Peter Ganter aus Poppelsdorf in Preußen, der durch seine berüchtigten Re klamebriefe im Dezember 1908 weite Kreise in ganz Deutschland beunruhigte (»Doppelte Moral«) und der unterm 27. Juli vorigen Jahres wegen Privaturkundenfälschung, Betrugs und Vergehens gegen das Reichspostgesetz zu einem Jahre Gefängnis und 3134 80-Y Geldstrafe verurteilt wurde, vom 29. September 1910 ab auf die Dauer von 2 Jahren aus München und Bayern ausgewiesen. Zur Begründung ist Bezug genommen auf das vorerwähnte Urteil und aus die Vorstrafen Ganters wegen Urkundenfälschung, Unterschlagung, Beleidigung und Nötigung; es heißt dann in dem Ausweisungs- beschlusse, da Ganter die Großstadt besondere Gelegenheit zu seinen Betrügereien biete und er München zum Ausgangspunkt seiner verwerflichen Manipulationen gemacht habe, erscheine die Annahme begründet, es werde durch seine Anwesenheit die öffent liche Sicherheit gefährdet. Gegen diesen Beschluß hat Ganter, dem seinerzeit 7 Monate Untersuchungshaft angerechnet wurden und der am 29. September dieses Jahres aus der Gefangenenanstalt Amberg entlassen werden wird, das Rechtsmittel der Beschwerde zur Kreisregierung eingelegt. Sein Rechtsbeistand, Rechtsanwalt Karl Brandmeier-München, beantragte vor dem verwaltungsrechtlichen Senat die Aufhebung des angefochtenen Beschlusses und führte zur Begründung seines Antrages aus, sein Mandant verwahre sich dagegen, daß die Strafen, die er wegen geringfügiger Handlungen erlitten habe und die acht Jahre zurückliegen, zur Begründung des Ausweisungsbeschlusses herangezogen werden. Die letzte straf bare Handlung, verübt durch die eigenartige Reklame für den in feinem Verlage erschienenen Roman »Doppelte Moral«, sei vom Gericht nicht als ehrenrührig erachtet worden. Der Beschwerdeführer habe durch seine Reklame keinen Menschen geschädigt, selbst aber dabei ein Vermögen von rund einer Viertelmillion verloren. Er habe gar nicht geglaubt, ein Vermögensdelikt zu begehen, ja, er sei von rechtskundigen Personen in dem Glauben bestärkt worden, daß er sich höchstens eines groben Unfuges oder einer Beleidigung schuldig mache. Das Delikt, aus welches die Ausweisung gestützt werde, sei nicht von der Art, daß dadurch die öffentliche Sicherheit gefährdet werden könnte. Es handelte sich lediglich um eine eigenartige Reklame für ein geschäftliches Unternehmen. Dabei habe Ganter aller dings die zulässigen Grenzen überschritten, aber nicht aus ver brecherischer Neigung, die eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit bedeuten würde, sondern in der übertriebenen Sucht, etwas noch nie Dagewesenes, einen amerikanischen Bluff zu machen. Bedeute das Delikt an sich schon keine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit, so daß die Ausdrücke »Betrügereien« und »verwerfliche Manipulationen« nicht berechtigt seien, dann sei von der Anwesenheit Ganters in München jetzt um so weniger eine Gefährdung der öffentlichen Sicherheit zu erwarten, als er kein weiteres Vermögen mehr zu verlieren habe. Für die Aufhebung des Ausweisungsbeschlusses sprächen auch Billigkeitsgründe. Ganter sei noch als Verleger und Verlagsgeschäftssührer am hiesigen Platze engagiert, er habe auch noch Zivilprozesse zu führen mit verschiedenen Personen, gegen die er Schadensersatzansprüche ge stellt habe. — Der Regierungssenat erkannte auf Verwerfung der Be schwerde. (»Augsburger Abendzeitung.«) * Paul Neff-Stistung, Stuttgart. — Das Amts- und An zeigeblatt der Stadt Stuttgart bringt folgende Veröffentlichung: Städtisches Stiftungsamt Stuttgart. Aufruf an junge Buchhändler aus Württemberg. Das verstorbene Fräulein Babette Neff von hier hat zum ehrenden Andenken an den vorverstorbenen Bruder, Herrn Buch händler Paul Neff, ein Kapital von 13 714 zum Zwecke der Austeilung des Zinsenertrags an gut prädizierte, talentvolle junge Leute aus Württemberg, welche eine Realschule, ein Gymnasium oder eine Lateinschule Württembergs besucht haben und sich dem Buchhandel widmen, gestiftet, um denselben die weitere wissenschaftliche Ausbildung für diesen Beruf durch Besuch von Privatstunden, Fortbildungsschulen, Handelsschulen oder von Vorlesungen auf einer Universität usw. möglich zu machen. Bewerbungen um diese Stiftung wollen bis spätestens 30. September beim Stiftungsamt Stuttgart eingereicht werden. Beizuschließen sind: 1. ein Zeugnis des Prinzipals über die geistige Fähigkeit des Bewerbers überhaupt und insbesondere über die Fähigkeit als Buchhändler, über Treue und Fleiß, sowie über das sittliche Verhalten; 2. ein Schulzeugnis über Fleiß und Betragen; 3. amtliche Zeugnisse über eigenes Vermögen und solches der Eltern. In der Bewerbung ist auch das derzeitige Gehalt des Be werbers anzugeben. Den 13. September 1910. (gez.) Städt. Stiftungsamt: Rathaus, Zimmer Nr. 54, Erdgeschoß. Erzherzog Leopold Salvator in der Lehrmittel-Aus stellung in Wien. — Erzherzog Leopold Salvator, der Protektor des zurzeit in Wien tagenden Internationalen Kongresses für kaufmännisches Bildungswesen, besuchte am 13. d. M. in Begleitung des Unterrichtsministers Grafen Stürgkh, des Sektionschefs v. Fesch, Ministerialrates vr. Dlabac und des Landesschulinspektors Ottel die im Gebäude der Wiener Handels akademie untergebrachte Lehrmittel-Ausstellung. Er wurde im Akademiegebäude vom Vizepräsidenten des Verwaltungs rates, Herrenhausmitglied Baron Czedik, begrüßt und vom Akademiedirektor Regierungsrat Kleibel, als dem Obmanne des Ausstellungskomitees, durch die Ausstellung geleitet. Bei seinem Rundgange ließ sich der Erzherzog die Verlagsbuchhändler Alfred Ritter v. Hölder, Otto Fromme, Wilhelm Müller und Hermann Pichler, die Herren Doktor Reichert, vr. Peuker, sowie den Leiter der Sammelstelle für den warenkundlichen
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