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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.07.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-07-27
- Erscheinungsdatum
- 27.07.1910
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^ 171. 27. Juli 1910. Nichtamtlicher Teil, Börsenblatt f, d. Dtschn. Buchhandel. 8633 nierten Jäger geschrieben werden, u. nur allmählich entstehen konnte: ich habe Jahre lang dazu gesammelt, u. möchte es nur unter sauberster Ausstattung erscheinen sehn. Der Preis der ersten Auslage zu 1000 Exemplaren ist 40 Friedrichsdor. Wollen Sie davon Notiz nehmen, so haben Sie die Güte, mich davon in Kenntnis zu sehen. »Vergessen Hab ich noch, daß ein Anhang »Die deutsche Jagdsprache« vollstaendig mittheilt, um dem Laien Manches ver- staendlich zu machen u. dem Jäger solch ein praktisches Ganze, was er sonst nur bei grossen Jagdwerken findet, kauslockend mit in den Kauf zu geben. Hätten Sie Lust dazu, so fragte sich's freilich, ob Ihnen dies nicht ein Uebelstand schiene, daß ich den Druck gern hier bewerkstelligt sehn möchte, um eine Revision der letzten Correktur zu lesen, da ich die ungewöhnlichen Aus drücke nicht einem Correktor überlassen u. das Buch um jeden Preis ganz fehlerfrei gedruckt sehn möchte. Das Jagdpublicum hält einen Druckfehler leicht für einen Berstoss der Kenntniss. Ferner wäre es förderlich, die diesjährige Jagdzeit noch für den Verkauf zu benützen, u. das Büchlein bis Ende des Monats flott zu machen. »Mich Ihrem Wohlwollen empfehlend Ihr ergebener vr. Heinr. Laube.« Mit dem Jahre 1840 beginnt Laubes Wirksamkeit als Drama tiker, um später in die des Dramaturgen überzugehen, und diese seine Domäne nahm säst für zwanzig Jahre seine ganze Arbeits kraft in Anspruch. Seine dramatischen Werke begannen mit dem Jahre 1845 im Berlage von J.J. Weber, Leipzig, zu erscheinen, der auch Laubes letztes Reisewerk »Drei Königsstädte im Norden« (1845) herausgebracht hat; doch ist über Laubes Verkehr mit dieser Firma leider gar nichts Briefliches erhalten, wie es überhaupt mit den Verlagskorrespondenzen Laubes durchweg schlecht bestellt ist. Außer dem Brockhausschen Archiv, das einen umfangreichen Briefwechsel mit Laube so gut wie vollständig ausbewahrt, hat sich nur noch bei B. G. Teubner in Leipzig eine kleine Samm lung von Briefen Laubes gefunden. Bei Teubner veröffentlichte Laube in den vierziger Jahren zwei Werke. Zunächst die kleine historische Schrift »Der Prätendent« (1842), die sich mit dem Uhr macher Karl Ludwig Naundorf beschäftigt, der damals den An spruch erhob, der einzige, nicht im Temple verstorbene, sondern von dort entkommene Sohn Ludwigs XVI. und somit der Dauphin von Frankreich zu sein. Mit Genehmigung des Ver lags B. G. Teubner kann ich aus den daraus bezüglichen Briefen Laubes einige Mitteilungen machen. Laube, der zu jener Zeit in Leipzig lebte, kannte den damaligen Besitzer des Teubnerschen Verlags, Benedikt Gotthelf Teubner, persönlich und dürfte mit ihm mündlich über die genannte Schrift Verabredung getroffen haben. Daran anschließend schrieb er ihm am 8. September 1841 von Muskau aus, wo er alljährlich als Gast des Fürsten Pückler zur Jagd zu weilen pflegte: »Ich schreibe Ihnen Folgendes eiligst, weither Herr Teubner, so wie ich eben vom Wagen gestiegen bin! »Ich denke, Folgendes sei ein gutes Zeichen: Eben habe ich den letzten Buchstaben an dem in Rede stehenden Buche ge schrieben, habe damit meine Waldsaison beendigt u. mich hier herein begeben, um das kaum trockne Manuskript dem H. Fürsten u. der F. Fürstin vorzulesen, dann nach Leipzig zu reisen u. es Ihnen zu bringen, — da überreicht mir so wie ich auf dem Schloßhos vom Wagen steige der Bediente Ihren unterdeß an gekommenen Brief, welcher das Manuskript heischt! — »Der Titel ist einfach folgender: .Der Prätendent, von Heinrich Laube' — u. das Ganze wird einen schwachen Band von sechzehn elegant gedruckten Bogen bilden. Bereiten Sie nur Alles vor, daß wir in einigen Tagen Satz u. Druck dergestalt beginnen, um das Buch Ende Septembers fertig zu haben. Ich würde es Ihnen gleich ein packen u. schicken, weil ich mich doch wol einige Tage auf der Reise aufhalte, muß aber diese Paar Tage zu nochmaliger genauer Durchsicht anwenden, weil es bei diesem Buche außer ordentlich auf die Details der Data ankommt. Dennoch sende ich vielleicht morgen oder übermorgen den Anfang des Manu- skripts voraus, damit Sie den Satz beginnen können. So viel für heute von Ihrem ergebensten vr. H. Laube.« Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 77. Jahrgang. Am nächsten Tage schon übersandte er das Manuskript, und einen Monat später wurde das Buch versandt. Laube war ein sehr praktisch angelegter Autor und bekümmerte sich deshalb auch mit Sorgfalt um die richtige Lancierung seiner neuen Schrift in der gleichzeitigen Presse. Allerdings, von den Hunderten von Rezensionsexemplaren, die heute die Festung Presse wie im Sturm zu nehmen pflegen, war damals noch nicht die Rede. Etwa ein Dutzend war das Höchste, wozu sich der damalige Ver leger entschloß; aber eines kannte man damals wie heute, den so viel gescholtenen und doch so unentbehrlichen »Waschzettel«, und ein Autor wie Laube sträubte sich durchaus nicht, den nötigen Text dazu höchstselbst zu liefern. Am 18. Oktober schrieb er an Teubner: »Anbei, mein verehrter Herr, die Anzeige für die Zeitungen. Die beiden allgemeinen Zeitungen, der Hamburger Corre- spondent, die Cölner, die Königsberger u. eine Breslauer Zeitung sind am wichtigsten dafür. »Für belletristische Blätter kann man sich die Jnsertions- gebühren dann sparen, wenn man eine Besprechung des Buchs veranlassen kann; ich bitte Sie also, in meinem Namen ein Exemplar zu geben an 1) vr. Kühne (Elegante) 2) vr. Hirsch (Komet) 3) vr. Heller (Rosen) 4) vr. Diezmann (Mode Ztg.) 5) A. Lewald (Europa), welchem ich darüber schreibe. »Eben so ein Exemplar an vr. Kolb Red. d. Allg. Ztg. in Augsburg, an den ich ebenfalls schreibe, eins an Herrn Thoschesky bei der hiesigen Allgem., dem ich schon davon gesagt, u. eins an vr. Louis Lax Red. der Aachner Zeitung in Aachen. »Mit diesen acht Exemplaren haben wir in allen Theilen des Reichs Feuer angelegt, u. die Sache rutscht dann von selber. Wollen Sie in meinem Namen noch an Hofrath Winkler in Dresden u. an vr. Wienbarg (Bl. d. Börsenhalle) in Hamburg eins verabreichen, so gewinnt dies allerdings noch zwei Blätter mehr. »Die Augsb. Allgem. Zeitung ist am ersten mit der Anzeige zu versorgen. »Die Preußische Staatszeitung — welche ich vergessen habe — alsdann, u. dem Redacteur derselben, vr. Zinkeisen, ist ebenfalls in meinem Namen ein Exemplar zur gefälligen Notiznahme zu überreichen. »Dies wäre Alles! Diese elf Exemplare müssen Sie dran setzen! »Nun Kaufmannsheil! Von Ihrem ergebenen Laube.« Auch der kurze und prägnante Waschzettel Laubes sei nicht unterdrückt. Man sammelt heute gern Urteile von Zeitgenossen über frühere Schriftsteller und es ist deshalb manchmal gut, zu wissen, wo der Autor sein eigener Kritiker gewesen ist: Der Prätendent pp. Dieses Buch entwickelt das interessanteste Geheimniß der neueren politischen Geschichte, ein Geheimniß, welches bisher nicht gelöst worden ist. Dem Vers, haben alle möglichen Quellen zu Gebote gestanden, u. der Name desselben bürgt dafür, daß die Aufgabe geistreich und geschmackvoll behandelt sei. Teubner. Auch Laubes nächster Brief vom 4. November 1841 verdient mitgeteilt zu werden, da er neben seinem geschäftlichen Inhalt eine persönliche Note hat. Teubners zweiter Sohn war damals, wie schon vorher der erste, plötzlich gestorben: »Leipzig, 4. Novbr. 41. »Erst jetzt, mein wertster Herr Teubner, werde ich von dem großen Unglück, welches Sie betroffen, von dem Verluste Ihres Sohnes unterrichtet. Könnte Ihnen der Ausdruck meiner Teil nahme, meines lebhaften Beileides in etwas wohl thun! Trost giebt es bei so unersetzlichem Verluste nicht; Kraft zur Entsagung, männliche Fassung ist das Einzige, was man Ihnen wünschen kann. Das Leben fordert schwere Opfer; Sie haben eins der schwersten gebracht, u. das Schicksal wird Sie nun durch einen ungestörten Lebensathem zu entschädigen suchen. 1124
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