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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.05.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-05-12
- Erscheinungsdatum
- 12.05.1910
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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5676 Börsenblatt f. d. Dtjchn, Buchhandel. Sprechsaal. ^ 107, 12. Mai 1910 Hause zum Festessen wieder, das durch mancherlei musikalische Vorträge, Reden usw. angenehm gewürzt wurde. Bald nach 3 Uhr führten bei lachendem Sonnenschein zwei Kremser die Festteilnehmer zur Stadt hinaus zum Steinkrug ain Deister. Hatte man auch hierfür auf etwas wärmeres Wetter gehofft, so ließ doch die fröhliche Feststimmung bei allen Teilnehmern nichts zu wünschen übrig, so daß auch dieser Ausflug zu allseitiger Zufriedenheit verlief. In gehobener Stimmung wurde dann abends nach der Rückkehr im Brauergildehause bei einem ge mütlichen zwanglosen Schlußtrunk das schöne Fest beendet. W. Riedel. * Jungbrunnen , Verein jüngerer Buchhändler und Allgemeine Bereinigung Deutscher Buchhandlungsgehilfen« in Karlsruhe i. B. — Die diesjährige Generalversammlung nahm einen sehr befriedigenden Verlauf, so daß sämtliche auf der Tagesordnung stehende Punkte glatte Erledigung fanden. Eine Veränderung im Vorstandskörper trat insofern ein, als Kollege Teichmann (Badische Lehrmittel-Anstalt) das seit Gründung des Vereins innegehabte Amt des Schatzmeisters niederlegte. Ihm sei auch hier für seine Mühe bestens gedankt. Der Vorstand setzt sich nun wie folgt zusammen: Karl Pompl <i/H. Müller L Gräff), I. Vorsitzender; Bruno Lange (i/H. Hofbuchh. Friedrich Gutsch), Schriftführer; Wilhelm Riemer (i/H. Buchh. des Evangel. Schriftenvereins), Kassierer; Fritz Edele (i/H. Herder'sche Buchh.), Bibliothekar. Die als günstig bezeichneten Kassenverhältnisse führten eine Reorganisation der Bibliothek herbei. Es wurde daher beschlossen, zum Zwecke der Fortbildung eine größere Anzahl fachwissen schaftliche Werke, u. a. »Joh. Goldsriedrich, Geschichte des deutschen Buchhandels« und »M. Paschke und P- Rath, Lehrbuch des deutschen Buchhandels«, in Kürze anzuschaffen. Der hierzu aus geworfene ansehnliche Betrag wurde einstimmig genehmigt. Auch stifteten einige Mitglieder einen Teil guter Bücher für die Bibliothek. Den Gebern danken wir auch an dieser Stelle. Wie alljährlich der Verein sein Stiftungsfest in der näheren Umgebung von Karlsruhe feierte, so soll auch das kommende (dritte) am 5. Juni in Form eines Herrenausflugs nach dem idyllisch gelegenen Holzbachtal gefeiert werden. Nähere Angaben hierüber folgen rechtzeitig. Zu den jeweils Freitags, abends S Uhr, im Bereinslokal »Palmengarten«, Herrenstraße 34a, II, stattfindenden Zusammen künften sind dem Verein noch fernstehende Kollegen stets will kommen; dort liegen die neuesten Hefte verschiedener Zeit schriften zur Einsichtnahme aus. Der Vorstand ist auch gern bereit, Anfragen, Auskünfte über örtliche Verhältnisse zu erteilen und neuhinzuziehenden Kollegen zur Erlangung von Wohnungen behilflich zu sein. Alle Zuschriften sind direkt an den ersten Vorsitzenden Karl Pompl, Lessingstraße 20, erbeten. B. Lange. Personalnachrichten. * Auszeichnung. — Der Verlagsbuchhändler Herr Otto Hartmann in Regensburg, Prokurist der Verlagsanstalt vorm. G. I. Manz, ist von Sr. Durchlaucht dem Fürsten von Thurn und Taxis für Widmung seines Buches: »Die Entwicklung der Literatur und der Buchhandel« (Verlag von Hermann Beyer in Leipzig) durch Überreichung einer kost baren goldenen Busennadel ausgezeichnet worden. Thomas Dixo» Galpin 1-. — Am 2S. April starb in London Mr. Thomas Dixon Galpin,, einer der Gründer des bekannten Verlagshauses Cassell L Co., früher: Cassell, Petter und Galpin. Im »LoolrssIIer« wird aus dem Lebensgang des Verstorbenen einiges Nähere mitgeteilt. Mr. Galpin kam aus Dorsetshire nach London und verband sich anfänglich mit dem verstorbenen G. W. Petter zu einer kleinen Druckerei, die ihren Sitz in den Gebäuden der »Vimes« hatte, ein Um stand, der dem Geschäft insosern von großem Nutzen war, als es die Dampfkräfte der Zeitung zum Teil für seine Maschinen benutzen konnte. Bald nach dieser Geschästseröffnung, Ende 1853 und Anfang l854, gab Mr. John Cassell, der gleichfalls kurz vorher seine Geschäftstätigkeit begonnen hatte, eine Anzahl größerer Berlagswerke, so besonders sein »Illustrateck 1?s.mil^ kapsr« und eine Ausgabe von Onkel Toms Hütte heraus. Da diese beiden Veröffentlichungen Cassell die Verbindung mit einer leistungsfähigen Druckerei wünschenswert machen mußten, wandten sich die beiden jungen Drucker mit der Anfrage an ihn, ob an den zu erwartenden Aufträgen nicht auch sie beteiligt werden könnten, und hatten mit diesem Ersuchen Erfolg. Bald darauf geriet John Cassell aus privaten Ursachen in Schwierigkeiten, so daß Petter und Galpin zunächst das »Illastratock ?g.wil^ ?apsr« auf eigene Rechnung übernahmen und dann einen Gemeinsamkeitsvertrag mit Cassell abschlossen, aus dem bald darauf die Firma Cassell, Petter und Galpin hervor ging. Diese Firma gab nun bald eine Reihe von Werken heraus, die zu den gediegensten Schöpfungen ihrer Zeit gehörten und den Herausgebern verdiente Erfolge eintrugen. Wir nennen von diesen Werken als die bekanntesten nur Cassells Shakespeare, herausgegeben von Charles und Mary Cowden Clarke, illustriert von Selous, die »Illustrateck Uistor^ ok LnAlanck«, die »Illustrateck k'a.mil^ öidle«, ferner illustrierte Ausgaben von Bunyan, von Gullivers Reisen, von Robinson Crusoe, vom »Vicar of Wakefield« u. s. w. Auch eine große Anzahl von Schul- und Unterrichts büchern, vor allem der »kopular Läueutor« fand eine fast unbegrenzte Verbreitung. — John Cassell starb schon 1865, worauf die beiden andern Teilhaber das Geschäft allein führten, doch mit der Über einkunft, daß Galpin sich wesentlich dem praklischen Teil des Ge- schästs widmete, während die literarische Seite des Unternehmens Mr. Petter zufiel. 1883 nahm die Firma den Namen Cassell L Co. an, doch blieb Mr. Galpin ihr Oberhaupt und Leiter bis 1887 zum Teil sogar noch bis 1898, wo er sich endgültig ins Privatleben zurückzog. (Nach: »1bs Lookssllsr«.) Sprechsaal. <Ohne Verantwortung der Redaktion; jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung der Börsenblatts.) Eine Reise-Leihbibliothek, G. m. b.H. Die Gesellschaft gründet mit Hilfe der Hoteliers Leihbibliotheken für die Reisenden. Das gegen eine Leihgebühr von 10 H und gegen ein Pfand von dem Leih-Hotel einer Stadt entnommene Buch wird von dem Leih-Hotel des nächsten Aufenthaltsorts dem Leser wieder abgenommen oder gegen neue Lektüre unter den gleichen Bedingungen eingetauscht. Das Bestreben ist darauf gerichtet, möglichst viele Hotels einer Stadt dem Unternehmen dienstbar zu machen. Für die Hotels sollen durch einen Anhang in den Büchern gleichzeitig Reklamevorteile geboten werden. De'r Reisende braucht keine Reiselektüre mehr zu kaufen, das ist der springende Punkt und für die Verleger von Reise literatur und die Bahnhofsbuchhändler der wunde Punkt. Ein Unternehmen in großem Stile nach berühmtem Muster, aber für die Verleger weit gefährlicher als dieses nun Heimgegangene Unternehmen. Aus die Reisenden muß der Plan Eindruck machen. 10 H für die Reiselektüre! Wozu dann 1, 2 oder 3 <i ausgeben für ein Buch, das man nur einmal liest, dessen man sich als Reise ballast bald wieder zu entledigen sucht? Die Vorteile einer allgemeinen Leihbibliothek, die in der Regel die Verleger über nicht zu verkennende Nachteile des Leih bibliothekswesens hinwegsehen lassen, kommen bei der Reise-Leih bibliothek ganz und gar nicht in Betracht. Es gibt für die Ver leger nur Nachteile und im Laufe der Zeit einen gewaltigen Schaden, gegen den der erste größere Verkauf zur Ausstattung der Reise-Leihbibliotheken nichts zu bedeuten hätte. Die Reiseliteratur-Verleger haben es in der Hand, diese Schädigung ihrer Interessen und der des ganzen Bahnhofsbuch handels hintanzuhalten, indem sie einfach die Lieferung der Bücher verweigern. Es genügt aber nicht, daß der eine und andere Verleger das tut, nein, es müssen alle zusammen stehen. Bei der verhältnismäßig kleinen Zahl von Beteiligten kann das nicht schwer fallen. — Also Verleger, einigt euch und einigt euch rasch! Es gilt nicht nur für den einen Fall, sondern ein- für allemal. Wenn heute das Leih°Unternehmen nicht zustande kommt oder nur vegetiert, so kann in Kürze ein neuer Plan auftauchen und kräftige Schultern und tüchtige Organisation können es zur Blüte bringen. Die Gefahr bleibt immer bestehen. Ein Verleger.
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