Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.02.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-02-25
- Erscheinungsdatum
- 25.02.1910
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19100225
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191002255
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19100225
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1910
- Monat1910-02
- Tag1910-02-25
- Monat1910-02
- Jahr1910
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^ 45, 25. Februar 1910. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 2453 überrascht über die Fülle der trefflichen Lehrmittel und sprachen ihre hohe Befriedigung über das Gesehene aus. Es gereicht dem Berichterstatter zur besonderen Freude, Zahlreichen hiesigen und auswärtigen Verlegern auch an dieser Stelle den wärmsten Dank aussprcchen zu können für die der Lehranstalt von ihnen zugegangenen reichen Bücherspenden, die teils der Bücherei für die Hand der Lehrer, zumeist jedoch der Schulbücherei zugeführt wurden. Auch aus Vereins mitteln wurden ansehnliche Neuanschaffungen hierfür gemacht, so daß im Berichtsjahre die Lehranstalts-Bibliothek ein erheb liches Stück vorwärts gekommen ist. Das schließt jedoch nicht aus, daß der Ausschuß gern bereit ist, auch fernerhin Bücherstiftungen für die Lehranstalt dankbar entgegen zunehmen. Kurz vor Weihnachten hatten die sächsischen Fachschulen, und die Buchhändler-Lehranstalt mit ihnen, einen schweren Verlust zu beklagen: am 16. Dezember starb in Dresden der Oberregierungsrat Gewerbeschulinspektor Enke, dem wir für die warmherzige Förderung unserer Lehranstalt durch Wid mung eines Lorbeerkranzes mit Schleife und ein An schreiben an die Witwe dankten. Der Ausschuß und das Lehrerkollegium werden sein Andenken stets in Ehren halten. Im nächsten Jahr dürften der Lehranstalt neue Auf gaben schon dadurch erwachsen, daß das Königliche Ministerium des Kultus und Öffentlichen Unterrichts eine Verfügung erlassen hat, wonach die Fortbildungsschulpflicht auch in den Großstädten grundsätzlich auf 3 Jahre fest gelegt wird. Abgesehen davon macht sich zu Ostern die Auf stellung einer weiteren II. Klasse nötig, da die zurzeit be stehenden fünf III. Klassen nach oben aufsteigen. In Ver bindung damit ist die Gewinnung einer neuen Lehrkraft erforderlich, während ein ausscheidender ständiger Lehrer durch einen sehr gut empfohlenen Herrn ersetzt worden ist. Eindringlich sei allen Mitgliedern unseres Vereins ins Gedächtnis gerufen, daß nach Z 9 der vom Königlichen Ministerium des Innern genehmigten Bestimmungen für die Lehranstalt nur Krankheit des Schülers als Entschuldigungs grund gilt, geschäftliche Abhaltung irgend welcher Art jedoch nie als Entschuldigungsgrund vorgebracht werden darf; bei jeder Versäumnis ist sofort eine schriftliche, vom Lehrherrn oder dessen gesetzlichen Vertreter Unterzeichnete Ent schuldigung dem Klassenlehrer oder dem Direktor einzusenden. Zum Schluß ist es dem Berichterstatter eine angenehme Pflicht, dem Börsenverein der Deutschen Buchhändler, dem Rate der Stadt Leipzig und dem Königlichen Ministerium des Innern zu Dresden für die der Lehranstalt von ihnen zu teil gewordene Förderung und Unterstützung den ge ziemenden aufrichtigen Dank auszusprechen. Möge unsere Lehranstalt auch im neuen Vereinsjahre wieder warme Freunde und Gönner finden I Die Bestellanstalt erledigte in gewohnter Weise ihre Geschäfte und suchte den Ansprüchen nach Schnelligkeit und kurzen Fristen nach Möglichkeit zu entsprechen. Dabei ist sie, nach wie vor, auf die einsichtige Unterstützung der Ein lieferer angewiesen. Versuchsweise soll der Fahrraddienst erprobt werden. Im Verlag sind die alljährlich wiederholten Klagen über eine Produktion, die zu dem erreichbaren Absatz nicht im richtigen Verhältnis steht, wie es scheint ungehört verhallt, denn die gleiche Erscheinung hat sich auch im Berichtsjahr bemerkbar gemacht. In besonders großer Zahl sind Reise werke auf dem Markte erschienen, darunter manche von hervorragender Bedeutung, die sicherlich auch ihren Weg ins Publikum gefunden haben. Einen breiten Raum in den Erörterungen der buchhändlerischen sowohl wie auch der übrigen Presse nahm der Kampf gegen die Schund- und Schmutzliteratur ein, in dessen Folge eine Reihe von Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 77. Jahrgang. Verlegern neue billige Sammlungen herausgibt, die in Aus stattung und packendem Inhalt mit jener verderblich wirken den Literatur wetteifert, ohne natürlich deren Tendenz, die auf das Gemüt der meist jugendlichen Leser so verderblich wirkt, beizubehalten oder direkt nachzumachen. Das Jahr 1909 ist für den Sortimentsbuchhandel ohne sonderliche Ereignisse verstrichen. Auffallend ist die Abnahme des Absatzes von neuen Jugendschriften und Bilderbüchern auch in Geschäften, die bisher noch leidliche Umsätze mit dieser Literatur erzielten. Dagegen scheint der Absatz von Artikeln des Restbuchhandels im vergangenen Jahr ein befriedigender gewesen zu sein. — Die Reise- und Ab zahlungsgeschäfte bringen immer mehr die Kundschaft der Studenten und anderer Bücherkäufer an sich; vor allem sind es auswärtige Geschäfte. Wir haben also die eigentümliche Erscheinung, daß die Einwohner der Bücherstadt Leipzig ihren Bedarf an Büchern teilweise auswärts decken, wo sie teurer kaufen und von wo aus sie auch nicht so schnell be dient werden können wie vom Leipziger Sortimenter, der in den meisten Fällen das Gewünschte noch am gleichen Tage der Bestellung liefert. Eine neue Erscheinung im Sortiment sind »Bücherausverkäufe«. Das Antiquariat kann auf das abgelaufene Jahr im allgemeinen mit Befriedigung zurückbluken. Kauflust und Kaufkraft sind unverkennbar im Steigen, und zwar sowohl im Jnlande wie im Auslande, besonders in Frank reich, Rußland, Amerika und neuerdings auch in Australien. Leider wird der Verdienst durch die immer mehr heroor- tretende Neigung zum Feilschen, besonders auch seitens vieler amerikanischen Käufer, beeinträchtigt; doch soll nicht verkannt werden, daß die für bestimmte Literaturgattungen so unge mein gestiegenen Preise einen Teil der Schuld hieran tragen. Die Bücherauktionen erfreuten sich guten Zuspruchs und dementsprechenden Erfolges. Es ist dringend zu wünschen, daß alte, bewährte Auktionsregeln nicht ohne zwingenden Grund geändert werden. Abweichungen von den alten Bräuchen haben im Berichtsjahre einmal zu einem noch in zweiter Instanz schwebenden Prozeß geführt, ein anderes Mal zu Auseinandersetzungen im Börsenblatt und in einem dritten Falle zu Auslassungen in den Mitteilungen des Akademischen Schutzvereins. Vorkommnisse dieser Art können leicht den guten Ruf der deutschen Auktionen gefährden. Das Autograph engeschäft war, von einigen Auktionen abgesehen, recht still. Der Tod des ersten Kenners und Händlers, Hermann Schulz, hat eine empfindliche Lücke ge rissen, die sobald nicht ausgefüllt werden dürfte. Aus Barsortiments-Kreisen hört man auch weiter die alte Klage, daß zwar der Absatz gut im Steigen be griffen sei, leider aber die Spesen sich in noch höherem Prozentsatz mehren. An die Leistungsfähigkeit des Bar sortiments haben die Depeschen und Ferngespräche des Weihnachtsgeschäftes hohe Anforderungen gesteüt. Kommissionsbuchhandel: Die vor nunmehr zwei Jahren einsetzende, allgemeine wirtschaftliche Krisis, die zwar im Lause des vergangenen Jahres eine leichte Besserung erfuhr, hat auch auf den Buchhandel einen merklichen und nachhaltigen Einfluß gehabt, der gerade beim Buchhandel um so stärker und empfindlicher zum Ausdruck kommt als bei jedem anderen Warenhandel, weil das Buch vor allem als der Luxusartikel gilt, dessen man am ehesten entraten kann. Auch der allgemeinen Klage des Verlags und des Sortiments, daß einer um vieles größeren Arbeitslast ein weit geringerer Verdienst gegenübersteht, kann sich der Kom missions-Buchhandel leider nur anschließen. Bedauerlicherweise sind auch unsere öffentlichen Vcrkehrs- anstalten durchaus nicht immer geneigt, dem Handel seine große Arbeitslast erleichtern zu helfen. 317
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder