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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.01.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-01-20
- Erscheinungsdatum
- 20.01.1910
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- Deutsch
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Verlag der Leutsch-Südwcstafrikanischen Zeitung G. m. b. H. in Swakopmund. 809 *Osut8vb-8üclvsst!rk>1üttllisobes ^äres-buob kür clas Ig.br 1910. 10 Friedr. Vicweg L Sohn in Braunschweig. 797 ^ncliee-Iftsn: Vollrslruriclliebss. Xus clviii bg^risob-österrsiobi- scben XIpsuKsbist. Xurt. 14 Zeb. 15 W. Weber in Berlin. 815 ^Oster: Abriss Oer Ossebiobts äsr kbilosopbis. 9. Xuü. Ls- urbeltet von l?risobsissn-Xöb1er. 3 20 ged. 4 .X 20 Carl Winter s NnibersitätSbuchhandlung in Heidelberg. 11 2 *Lul!iusr: kössusob uuä Heriuguu uuä Oorotbeg.. Ls-rt. 1 ^ 60 Nichtamtlicher Teil. Der englische Buchhandel 1557—1625. Kurz vor Weihnachten erschien Band 4 der »Okiwbriägs Hisloi')' ok Liigllsb 1-itsrs.turs, säitsä dzr X. IV. Ward anä >1. 11. Waller«. (Oainbriägs Ilnivsrsit^ Kress. Ro^.-80. Olotb 9/— net.) Dieses ans 14 Bände berechnete Werk wird für die englische Literatur das werden, was Petit de Julleville: Ilistoirs cke la ls-ngus st littöraturs kran^alss (8 Bände ü 20 Frcs., Colin) für die französische Literatur ist, nämlich, wie das »Xtbsnasuvr« richtig urteilt, »unent behrlich für den ernsthaften Studierenden der englischen Literatur«. Der deutschen Literatur fehlt zurzeit noch ein derartiges groß angelegtes Werk, wenn man von Goedekes Grundriß absieht. Dieser vierte Band oben er wähnter Hrstorz- nun enthält als Kapitel XVIII einen Auf satz von H. G. Aldis über den englischen Buchhandel in den Jahren 1557—1625 als Fortsetzung zu dem in Band II Kapitel XIII gegebenen Umriß von E. Gordon Duff über die Einführung der Druckkunst in England und die Werke der frühen Pressen, der von mir im Börsenblatt Nr. 141 vom 20. Juni 1908 erwähnt worden ist. Die 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts war bedeutungsvoll für den englischen Buchhandel durch die im Jahre 1557 der Ltstionsrs' Oompanz- verliehenen Rechte (Inoorporution). Diese Gilde war schon im Jahre 1403 gegründet und übte über alle neuen Bücher strenge Kontrolle aus, doch wechselte sie im sechzehnten Jahrhundert des öfteren, je nach dem protestan tischen oder katholischen Herrscher, ihren Standpunkt. 1555 wurden die Schriften Luthers, Melanchlhons und anderer Reformatoren verboten, 1584 wurde ein gewisser William Carter wegen böser papistischer Schriften gehängt und ge vierteilt. Schon damals sprach man von Überproduktion und zu vielen Druckereien, man legte das Bestimmungsrecht über Errichtung von Druckereien in die Hände des Erzbischofs von Canterbury und des Bischofs von London, diese wieder ernannten Zensoren. Die Rechtsakte der Ltstionsrs' 6ompau^ gab dieser das Recht, Haussuchung und eventuell Beschlagnahmung anzuordnen im Falle von un rechtmäßigen Nachdrucken; viele Verleger halten ausschließlich Rechte auf den Druck gewisser Gruppen von Büchern, und manches wurde überhaupt ohne Erlaubnis der Zensoren ge druckt. 1562—63 wurde W. Pomell wegen Drucks der Prognostikation des Nostradamus verurteilt nebst 19 Buch händlern, die sie verkauft hatten. Ein anderer Verleger wurde verurteilt, weil er seine Artikel an — Schnittwaren händler, jedenfalls zum Buchhändlerpreis, verkauft hatte. Tempora mutantur, heute ist das leider nicht mehr strafbar! Auch die Strafen für Öffnen am Sonntag erinnern an die »gute« alte Zeit. Ein energischer Buchhändler war John Wolfe, der kühn behauptete: »Luther war nur ein einzelner Mann und reformierte die Kirche, ich bin auch nur ein Einzelner und werde die Regierung diejer Gilde reformieren«. Später wurde er aber selbst Mitglied und war äußerst aktiv, die Rechte der von ihm früher angegriffenen Gilde zu verteidigen. Die Abneigung der kleineren Drucker und Verleger gegen die Gilde gründete sich darauf, daß jene nur aus 2S Firmen bestand, denen die Hauptprivilegien zufielen, und sonach wenig Aussicht auf Selbständigkeit für den ausgelernten Drucker vorhanden war. Aussichtsreicher war der Buchhändlerberuf durch vorteilhafte Tausche mit anderen. John Minsheu, Verfasser des »vuotor in linguas«, versuchte Selbstverlag, fiel aber damit durch, denn berechtigterweise wurde er von den Buchhändlern boykottiert. Die Shakespeareschen Schriften hatten verschiedene Verleger, von denen besonders E. White und Thomas Millington, William Jaggard, E. Blount und Thomas Thorpe zu erwähnen wären. Ich vermisse aber bei Aldis den Namen des Thomas Vautrollier, der 1564 als Bruder in die Gilde ausgenommen wurde und bei dem Shakespeare eine Zeitlang als Korrektor tätig war, der daher jedenfalls Shakespeare nahegestanden hat. Während man heutzutage über die Bevormundung von seiten des Verlags die Sortimenter klagen hört, so war damals die Klage über die drückende Hand der Sortimenter, die den Druckern und Verlegern nicht viel zahlen wollten, gang und gäbe. Andere hervorragende Verleger, um nur einige Herauszugreisen, waren W Ponsonby 1577—1604 (Sidnei) Spencers Verleger) und Christophe! Barker nebst dessen Sohn Robert, der 1599 das väterliche Geschäft über nahm. Frühzeitig traten auch Ausländer als Drucker und Verleger in England auf, deren Wettbewerb sich mehr und mehr fühlbar machte, so daß man 1523 durch eine Parla ments-Verordnung ihnen vorschrieb, nur englische Lehrlinge anzunehmen, und 1529 eine andere Verordnung Ausländern, soweit nicht bereits ansässig, das Eröffnen einer Druckerei oder eines Verlags verbot. 1584 wurde die Einfuhr eng lischer Werke verboten, wodurch haupisächlich die theologischen Flugschriften getroffen werden sollten. Doch halten mehrere Buchhändler, um den Bedarf der Gelehrten zu decken, Zweig niederlassungen. Zum Beispiel: F. Regnaull hatte in London und Paris, Brrkman in Köln, Antwerpen und London Ge schäfte. Auch Plantin ging mit dem Gedanken einer Ver kaufsstelle in London um. Ein Wendepunkt nicht nur im deutschen, sondern über haupt im internationalen Buchhandel trat mit der Frank furter Messe ein. Denn durch diese Messe haupisächlich wurden die literarischen Erzeugnisse einer breiteren Öffentlichkeit ver mittelt. Aldis Behauptung, daß der englische Export nach Frankfurt nicht bedeutend gewesen sei, stimmt nicht; ihm scheint die grundlegende Arbeit von vr. Spirgatis in Heft 15 der Sammlung bibliolhekswissenschaftlicher Arbeiten, herausgegeben von Dziatzko, 1902 (jetzt Verlag von R. Haupt), entgangen zu sein. Spirgatis behandelt die englische Literatur auf der Frank furter Messe von 1561 bis 1620 auf Grund der Zusammen stellung von Georg Draudius: Libliotbsoa sxotioa 1625, die übrigens schon dem Spürsinne Professor E- Arbers entgangen war Spirgatis hatte die Absicht, die Billschen Kataloge, das sind die während elf Jahren von John Bill in London (1617 bis 1626) gedruckten Ausgaben der Frankfurter Meßkataloge, die von 1622 ab regelmäßig einen Anhang »Englische Bücher« enthielten, den deutschen Lesern durch Kopien zugänglich zu machen, da er diese Kataloge nicht in deutschen Bibliotheken finden konnte. Die Abweichungen sind, wenn nicht bedeutend, doch jedenfalls von Interesse, da natur-
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