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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.12.1909
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 22.12.1909
- Sprache
- Deutsch
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15816 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 297, 22. Dezember 1S0S. reiche Capitaine Danrit (Pseudonym für Driant), der ganz in den Fußstapfen von Jules Verne zu wandeln scheint, erscheint mit einem neuen Werk, das an Phantasie seinem Vorbild nichts nachgibt »R'^viatsur du Rasiügus« (lOFrcs, geb. 12 Frcs.). Auch die früheren Werke desselben Autors, ein Luft- und ein Unterseeboot-Robinson, werden noch an gezeigt. Ebenfalls bei Flammarion erscheinen mehrere Bücher über Hunde- und Tiergeschichten, die, da in Frank reich an guten Kinderbüchern dieser Art überhaupt Mangel ist, gewiß gute Aufnahme finden werden. Hübsch und geschmackvoll wie immer ist auch die An zeige der Firma Plan, Nourrit L Cie., in der diesmal eine auffallend starke Anzahl fürstlicher Autoren vertreten ist. Außer dem schon im letzten Jahre erschienenen Werke des Herzogs der Abruzzen über seine Ruwenzori-Besteigung (15 Frcs.) und der Polarreise des Herzogs von Orleans finden wir ein neues Werk des Herzogs von Montpensier, eines Bruders des Vorhergehenden, über eine Indien-Durch querung, ferner ein Werk von Ivan de Schaeck über die Weltreise des Großfürsten Boris Wladimirowitsch und endlich ein Werk des rumänischen Fürsten Sturdza über eine Reise in Birma. Die übrigen von dieser Firma angezeigten Ge> schenkwerke sind alle älteren Datums. Ein Werk über den jetzt wieder vielgenannten Montmartre-Künstler Fantin-Latour zeigt die Firma E. Rothschild an (25 Frcs). Einige Seiten weiter finden wir die umfangreiche An zeige der Firma Hachette L Cie. Auch fie bringt ein neues Werk über Luftschiffahrt: Alphonse Berget, I-» Route äs 1'^ir (15 Frcs.), das das Problem aber mehr vom technischen Standpunkte aus behandelt; ferner als wichtige Neuigkeit die französische Ausgabe des Werkes von E. H. Shackleton über seine Südpolarreise »^u eosur äs 1'^.ut»retique«, und im Anschluß daran die schon viel älteren Reisewerke von Sven Hedin »I-s lläket äsvoils«, und Amundsen über die Entdeckung der Nord-West-Passage. Bedauerlicherweise scheint die Kauflust für teure Werke in beschränkten Auflagen im Abnehmen begriffen zu sein; die Zeiten, in denen Alfred Mame eine Bibelausgabe zum Preise von 1500 Francs in einer Auflage von 1000 Exem plaren herausgeben konnte, sind offenbar vorüber! Heute find sowohl die Preise wie die Auflagen niedriger geworden Auch die schöne vierbändige Don Quichotte-Ausgabe, die schon vor einem Jahre bei Hachette erschien (350 numerierte Exemplare L 400 Frcs.), scheint noch lange nicht vergriffen zu sein. Wenigstens wird das Werk diesmal an auffallender Stelle wieder neu angezeigt. Es ist allerdings immer noch ein gewisses Publikum für schön illustrierte Ausgaben von Werken, besonders zeitgenössischer Autoren vorhanden und weniger für Reproduktionen von Inkunabeln oder Miniaturen So zeigt die Firma F Ferroud ein Werk von Anatole France, Dusts (1200 Exemplare im Preise von 35—150 Frcs.) als demnäcbst erscheinend an, ebenso das schon früher erschienene Werk von Huysmans, Pss Lasurs (Vatard) (250 Exemplare von 150 bis 600 Frcs). Auch der unsterbliche Jules Verne, dessen Phantasie und Schreibeifer offenbar seinen Verleger auf lange Jahre über seinen Tod hinaus mit Manuskripten versorgt zu haben scheint, ist wieder mit einem neuen Werk: »Die Schiffbrüchigen des Jonathan« vertreten. Die Firma Pierre Lafitte L Cie., die sich bis jetzt fast ausschließlich auf dem Gebiete des Zeitschriftenwesens und guter billiger Kollektionen betätigt hat, verlegt sich trotz aller ungünstigen Anzeichen nun auch auf die Herausgabe von teuren Werken in geringer Auflage zu hohen Preisen und bringt gleich zwei davon: einmal das »unvermeidliche. Werk über Lustschiffahrt und dann ein solches über den im Januar dieses Jahres verstorbenen Schauspieler Coquelin, beide in einer Auflage von 500 numerierten Exemplaren und zu einem Preise von je 100 Francs. Ob die Begeisterung für Luftschiffahrt, über die man zunächst doch mehr technische als Prachtwerke erwartet, oder für Coquelin so groß ist, um diesen Preis zu rechtfertigen — dieses letztere Werk enthält außer 40 Phototypien nur ein Vorwort von Rostand —, möchte ich dahingestellt sein lassen. Auch die Firma Goupil L Cie., deren Spezialität die Herausgabe teurer Werke in beschränkter Auflage ist, läßt sich nicht abschrecken und bringt eine Ausgabe des Werkes von Anatole France »ll» Vis äs llsanns ä'^.re« in vier Bänden zum Preise von 400 Frcs. bei einer Auflage von 300. Außerdem sollen 50 mit römischen Ziffern numerierte Exem plare zum Preise von je 1000 Frcs hergestellt werden. Zu diesem recht annehmbaren Preise kommen noch die Kosten des Einbände; mit je 50 bzw 100 Frcs. für den Band! Auch ein Werk über Nattier, den Maler aus der Zeit von Louis X V., bringt dieselbe Firma, aber zu sehr viel bescheidenerem Preise, nämlich zu 20 Frcs., plus 50 Exemplare ü, 100 Frcs. Die Firma Larousse veröffentlicht als einzige Neuigkeiten die soeben vollständig gewordene Ausgabe ihres neuen Kon versationslexikons in 2 Bänden »lls I-»rous5s pour tous« (brosch, 17 Frcs. 50 Cts., geb. 22 Frcs. 50 Cts.), dem sich zweifellos ein außerordentlicher Erfolg Voraussagen läßt, und den ersten Teil der auf zwei Bände berechneten »Ristoirs äs Rranes« (27 Frcs., geb. 33 Frcs). Wie fast alle Werke von Larousse bewegen sich auch diese in dem Raum zwischen solchen rein wissenschaftlicher und populärer Natur oder gar Schulbüchern und haben vielleicht gerade diesem Umstande ihre häufig ungeheuren Auflagen zu verdanken. Einen französischen Struwwelpeter, die Übersetzung des Hoffmannschen unter dem Titel »llisrrs l'Rbourisss«, zeigt die Firma Fischbacher an. Den Schluß des Katalogs bildet eine Reihe guter Bilderbücher und Jugendschriften der Firma Jules Lallendier. Im ganzen ist die Auswahl an wirklicher Weihnachts- und Geschenkliteratur ziemlich dürftig, und auffallend ist, daß fast gar keine ausländischen Schriftsteller vertreten sind. Die beiden einzigen deutschen Firmen, die im Katalog Vor kommen, sind Grethlein L Co., die sich unter der Firma »I-n NouvsIIs Ropulsirs «aber mehr mit der Herausgabe von billiger Volksliteratur befaßt, die somit für Geschenkwerke nicht in Betracht kommt, und die Firma Bong L Co, die m einem hübsch und geschmackvoll ausgestatteten Inserat den dritten und vorletzten Band ihres Werkes »Da Rsmws« an zeigt (Gesamtpreis 160 Frcs.). Es ist zu bedauern, daß die deutsche Literatur nicht stärker auf dem französischen Weihnachtsmarkt vertreten ist. Es ließe sich gewiß manches deutsche Prachtwerk so für französische Verhältnisse Herrichten, daß es auf einen guten Erfolg in Paris rechnen könnte, wenn — ja wenn eben der französische Verleger sich nicht nur jedem deutschen, sondern überhaupt fast jedem ausländischen Buch gegenüber so zu geknöpft ve halten würde. Ernst Waldmann. Übersetzungen aus dem Deutschen in die slawischen, die magyarische und andere osteuropäische Sprachen. (Mitgeteilt von T. Pech.) 1909, III.*) (Schluß zu Nr. 296 d. Bl.) Nanu, Riorsnrs,. (llsrliu, 8. Disolrsr.) Nan-r. 1. chiopesuL Ilsx. 10. Onacensro. 8". Noslrau. IX, 158 8. 1000 Lx. II. I.—. *) 1909, II siehe Börsenblatt 1909, Nr. 242.
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