Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.12.1909
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 21.12.1909
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19091221
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190912215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19091221
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1909
- Monat1909-12
- Tag1909-12-21
- Monat1909-12
- Jahr1909
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Chef der Hofmusikalienhandlung P. I. Tanger in Köln feine sämtlichen Mitarbeiter zu einem geselligen Abend, der, wie stets, in fröhlichster Weise verlief und von dem ausgezeichneten Ver hältnis zwischen Prinzipal und Gehilfen, von denen ein großer Teil seit ihrer Lehrzeit in ununterbrochener langer Tätigkeit (die Firma zählt bereits vier Jubilars) dem Geschäft angehören, ein beredtes Zeugnis ablegte. Diesmal galt es eine besondere Gelegenheit festlich zu be gehen, nämlich die Fertigstellung des vor Jahresfrist begonnenen Neu- und Erweiterunsbaues der Firma P. I. Tonger, Am Hof 30—36. Am 1. Januar 1873 eröffnet« P. I. Tonger im Hause Am Hof 33 eine Musikalien- und Instrumentenhandlung. Das bisher in diesem Hause betriebene, 1822 gegründete väterliche Geschäft (Buchhandlung und Antiquariat) siedelte in das gegenüberliegende größere Haus 30—32 über, bei welcher Gelegenheit das Antiquariat an Paul Neubner verkauft und die Lehrmittelanstalt gegründet wurde. Während für die Musikabteilung in dem bisherigen Stamm geschäft nur wenige Gesächer ausreichten, wurde jetzt das ganze Haus Am Hof 33 hierfür eingerichtet. Aber schon nach drei Jahren wurde ein Anbau nötig. Durch fortwährendes Wachsen des Geschäfts und Gründung der zuletzt in einer neuen Auflage von 54 000 Exemplaren erscheinenden »Neuen Musikzeitung« reichten auch diese erweiterten Räume nicht aus, und es entstand im Jahre 1883 der Neubau Am Hof 34—36. Als auch dieser bald zu eng wurde, voschon durch Abstoßen der »Neuen Musikzeitung« und des alten Verlages sowie durch teilweise Benutzung des alten Nebenhauses Luft geschaffen wurde, mußte doch wieder zu einem Neu- und Erweiterungsbau geschritten werden, der sich auf die Häuser Am Hof 30—32—31-36 erstreckte und jetzt fertig gestellt ist. Das Bild der Straße Am Hof wurde durch den Neu- bzw. Umbau in ganz hervorragender Weise verschönert. Es war dem Architekten hier die interessante und schwierige Aufgabe gestellt, das alte Geschäftshaus mit dem Neubau zu einem einheitlichen Ganzen zu verschmelzen, sowohl in der inneren Anlage herrschaft liche Etagenwohnungen einzurichten, als in der äußeren Architektur Neubau und Altbau zu verbinden. Der Grundriß des Erd geschosses mußte so disponiert werden, daß der umfangreiche Geschäftsbetrieb möglichst einfach und glatt sich bewerkstelligen läßt. Besondere Schwierigkeiten bot die Durchführung der Fassaden, da die bestehenden Fensteröffnungen des alten Ge schäftshauses erhalten bleiben mußten und bestimmend waren für die Ausführung des neu anzugliedernden Teiles. Dies ist dem Architekten in überaus glücklicher Weise gelungen. Der vornehm monumentale, in modernen Barockformen ausgesührte Geschäftsbau bietet mit seiner Umgebung, von den Anlagen vor dem Domhotel aus gesehen, ein vorzügliches Städte bild. Besonders reizvoll ist das Bild dadurch, daß der Vorsprung des alten Hauses vor dem Neubau durch eine Erdgeschoß und Entresol umfassende Bebauung des Eckzwickels ausgeglichen wird, während in den Obergeschossen der ursprünglich bestehende Winkel der alten Straßenfluchten bestehen bleibt. Das Werk ist eine gemeinsame Arbeit der Architekten Klee und Renner und des Baugewerkmeisters Michael Herkenrath (Firma Josef Hermans) in Köln. * Eine städtische Universität in Frankfurt au» Main. — Der Vossischen Zeitung wird aus Frankfurt am Main ge schrieben: Die von Oberbürgermeister Adickes schon seit langem vorbereitete Errichtung einer städtischen Universität in Frankfurt am Main ist nun in greifbare Nähe gerückt. Der hiesige Magistrat hat sich, nachdem durch die Speyersche Erbschaft die noch fehlenden Mittel aufgebracht sind, eingehender mit der Angelegenheit befaßt, und da auch die Verhandlungen mit dem preußischen Staatsministerium anscheinend zu einem günstigen Ergebnis geführt sind, dürfte demnächst eine Vorlage an die Stadtverordneten gelangen, in der ein städtischer Zuschuß von 30 000 für medizinische Zwecke gefordert wird. Da die Stadt bereits für die Akademie für Sozial- und Handelswissenschaften 70 000 ^ beisteuert, würde ihr Gesamtzuschuß 100 000 betragen, während die übrigen Mittel aus Stiftungen und sonstigen pri vaten Zuwendungen, vor allem des Physikalischen Vereins, fließen werden- Der Staat gibt keine Zuschüsse. Deshalb hatte man bis vor kurzem — ob diese Absicht noch besteht, konnte ich nicht in Erfahrung bringen — die Absicht, die neue Hochschule als erste freie Universität Deutschlands ins Leben zu rufen. Sie sollte das freie Berufungsrecht der Professoren haben, dagegen auf das Recht der staatlichen Prüfungen verzichten, wohl aber ollten die hier verbrachten Semester den Studierenden auch auf den staatlichen Universitäten und vor allem beim Examen voll angerechnet werden. Damit wäre der Wissenschaft eine freie Stätte ohne staatliche Bevormundung geschaffen worden, und es wäre sehr zu begrüßen, wenn man an diesem Standpunkt auch etzt noch sesthielte. Zunächst ist nur die Errichtung von drei Fakultäten geplant, einer philosophisch - naturwissenschaftlichen, einer medizinischen und einer juristischen. * Erwerb eines alten BildeS. — Wie der Vossischen Zeitung aus Amsterdam mitgeteilt wird, erregt es dort all gemeines freudiges Aufsehen, daß es der Amsterdamer Firma Frederik Müller L Co. gelungen ist, in England ein von Ferdinand Bol gemaltes prachtvolles Bildnis des diesem befreundet gewesenen niederländischen Dichters Joost van Vondel zu erwerben. Die Echtheit des Bildes ist festgestellt. Es ist 107 ow hoch und 90 om breit. Ferdinand Bol war 1616 in Dordrecht ge boren, kam als Kind mit den Eltern nach Amsterdam und war dort ein Schüler Rembrandts. Seine Kunst im Porträt zeugt von größter Meisterschaft. Er gehörte durch seine Frau einem sehr angesehenen und reichen Amsterdamer Hause an, und es war in der dortigen Gesellschaft guter Ton, sich von ihm malen zu lassen. Mit dem Dichter Joost van Vonvel war er eng befreundet. Beide vereinigten sich oft zu gemeinsamer Arbeit, wo es die ge legentliche Ausstattung eines Festes mit bildlichem und dichte rischem Schmucke galt. Bol starb 1680. Friedrich Meyers Heine-Bibliothek. (Vergl. Börsen- blatt 1905, Nr. 69, 160). — Zu Friedrich Meyers »Heine bibliothek«, dem 1905 erschienenen bibliographischen Werke des Leipziger Buchhändlers Friedrich Meyer, wurde soeben vom selben Verfasser in der Dykschen Verlagsbuchhandlung in Leipzig ein »Namen- und Sachregister« (Preis 6 ^r) herausgegeben. Die auf den ersten Blick merkwürdige Tatsache, daß fast fünf Jahre nach dem Hauptwerk zu einem nicht unbeträchtlichen Preis ein Index erscheint, erklärt sich aus der besonderen Geschichte von Meyers Buch, das bekanntlich zunächst vor allem ein Verzeichnis der vollständig zum Verkauf stehenden Bibliothek des Verfassers, also eine Art Antiquariatskatalog sein sollte. Aber auch nachdem der erste Zweck mit dem Erwerb der schönen Samm lung durch die Stadt Düsseldorf erreicht war, hat das Buch seine Bedeutung behalten; es findet sich ebensogut in der Hand jedes Antiquars, wie es in den Kreisen der Wissenschaft als er probtes Handbuch empfohlen und gebraucht wird. Um dieser Aufgabe jedoch wirklich gerecht werden zu können, brauchte es ein praktisches Register, das nun in einem Heft von drei Bogen vorliegt; im Eingänge sind außerdem einige interessante Nach träge enthalten. Soweit Stichproben als Beweis gelten können, muß der Vollständigkeit und Genauigkeit der Arbeit das beste Zeugnis ausgestellt werden. R. Buch Wald. Biichcrversteigerung in Kopenhagen. — Aus einer am 3. Dezember bei Ehr. Hee's Cfterf., Auktionsinstitut, Kopen hagen, Ilisls ckuelsZacks, abgehaltenen Bücherauktion, aus der die meisten übrigen Bücher für 30 oder 40 Öre losgeschlagen wurden, erzielte die kleine, seltene, gegen Wielands Auffassung der Antike gerichtete Posse Goethes: »Götter, Helden und Wieland. Eine Farce. 1774« 171 Kronen. Lbanäiuavislr Lutilrvuriat (A. F. Höst L Sön), Kopenhagen, begann damit, 70 Kr. zu bieten, Herm. H. I. Lynge L Sön, Kopenhagen, gab das zweite Gebot mit 125 Kr. Für 171 Kr. wurde das Buch dem Lbunckiuuvislr ^utikvariat zu geschlagen. (Nach: »kolitLsu«, Kopenhagen.) Text- und Bilderstoff ausländischer Blätter in Däne mark. — Carl Allers Etablissement in Kopenhagen (Herausgeber und Verleger des in einer viertel Million verbreiteten »^Ilors Illuetrsret 1'amiliejournal« mit zahlreichen Beiblättern) hat durch den »Verein dänischer Fachblätter und Zeitschriften« an dessen Mitglieder ein Rundschreiben versandt, worin die Firma mitteilt, 2047'
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder