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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.11.1909
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- Erscheinungsdatum
- 16.11.1909
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- Deutsch
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14028 Börsenblatt s, d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil» 267, 16. November 1909. Lyrie Rahbek, Professor an der Universität, der »Maria Stuart« für das Königliche Theater übersetzt hatte. Zwei Jahre vorher hatte der große dänische Schauspieler I. C. Ryge an seiner »Dramatischen Akademie« einige Austritte aus den »Räubern« dargeboten. Außer »Maria Stuart« hat das dänische National theater seinem Repertoire noch 6 Schauspiele Schillers einverleibt in folgender Reihenfolge: »Labais oß Ljärlißlrsci« (1817), — »^obanua ck'^ro. Orleans' Nö« (1819), — »Wallsustsins I-sjr« sLagerj (1820), — »köverns« (Die Räubers (1823), — »Don Carlos« (1831). Von diesen waren »Die Räuber« von Ryge übersetzt, die übrigen von Rahbek. Eine ansehnliche Zahl von Aufführungen erreichte davon nur »Maria Stuart«; dieses Drama ging am 22. Mai 1908 zum fünfzigsten Male über die Bretter; seitdem ist es nicht gespielt worden. Die zweitgrößte Anzahl Aufführungen erlebte »Don Carlos« mit 18 (zuletzt 1906), dann folgt »Kabale und Liebe« mit 11, die »Jungsrau von Orleans« mit 10, »die Räuber« mit 7, »Wallensteins Lager« mit 2 Malen; die vier letzten sind seit etwa 1835 nicht wieder ausgenommen worden. Die sechs Stücke gingen also 98 mal über die Bühne; davon fallen aber 50 allein aus »Maria Stuart«. Von den Kopenhagener Privattheatern hat sich nur »vaAmartsatrst« an Schillers Trauerspiele gewagt, und zwar in Johannes Magnussens auch im Buchhandel erschienener Über setzung (Schillers »Oävalßts Värksr«, nur die Dramen, gesammelt in acht Teilen, Köbenhavn 1893—1895) mit Ausnahme von »Wilhelm Teil«, der in Peter Hansens Übersetzung gespielt wurde (die Musik von Sophus Stockmarr). »Die Räuber« kamen schon am 5. Oktober 1888 zur Aufführung, später hat Professor Riis- Knudsen, während er die künstlerische Leitung hatte, »Kabale und Liebe« (1890, zuletzt gespielt 1899), »Fiesco« (1893 und nicht wieder) und »Wilhelm Tell« (26. Dezember 1886 und bis Ende Januar 1896) hinzugefügt. In der laufenden Saison endlich hat Direktor Schauspieler Martinius Nielsen »ckomkrusn ak Orleans« neu gebracht, und sein dieser Tage gerade eingesetzter Nachfolger in der Leitung, der als Jugendschriftsteller und Reiseschilderer be kannt gewordene Walter Christmas, brachte es jetzt am Schiller- Gedenktage zum zehnten Male. Im ganzen hat das Dagmar theater diese fünf Schillerdramen 105mal gespielt, am meisten »Kabale und Liebe« mit 34, dann folgen »die Räuber« mit 33 (zuletzt im Jahre 1900), »Wilhelm Tell« mit 19, »Die Jungsrau von Orleans« mit bisher 10 und »Fiesco« mit 9 Malen. Die oben erwähnten Übersetzungen von K. L. Rahbek er schienen seinerzeit im dänischen Buchhandel, in Kopenhagen, zuerst »Wilhelm Tell« 1805, also nur ein Jahr nach dem Original; dann »Maria Stuart« 1812; »Johanna d'Arc« 1813; »Kabale og Kjärlighed« 1815; »Wallenstein« (beide Teile) 1816; endlich »Don Carlos« 1830. Aber schon im Jahre 1801 war das erste Schillersche Drama in dänischer Übersetzung erschienen, eine Ausgabe der »Räuber« (»Röverne« nach der zweiten, verbesserten Auflage über setzt von Matth. Rahbek, Helsingör 1801). Eine Übersetzung von »Kabale und Liebe« gab schon im Todesjahre Schillers Andr. Christian Alstrup heraus (Köbenhavn 1805), eine des »Fiesco« Thomas Thortsen (Köbenhavn 1814), eine des »Don Carlos« Joh. Storm Munch (Christiania 1812). — Der bald eingegangeme Ver lag Hauberg L Co., Kopenhagen, brachte im Jahre 1888 folgende Einzelausgaben ä 1 Lr. heraus: »Maria Stuart«, übersetzt von I. Johansen; »Röverne», übersetzt von Jul. Magnussen; »Wilhelm Tell-, übersetzt von I. Lehmann. »Wallensteins Leir« jLagerj er schien, übersetzt v. T. Hansen, 1879 als Programmschrift der »8orö ^.Kaäsnn« (alten Gelehrtenschule), nicht im Buchhandel, in Sorö. Von »Wilhelm Tell« und »Maria Stuart« hat I. Kaper, der Schulmann und Verfasser des bekannten deutsch-dänischen Hand wörterbuchs, zuerst 1875 und 1879 bei Gyldendal, Kopenhagen, Schulausgaben mit Anmerkungen herausgegeben (später wieder holt neue Auflagen). Schließlich sei der Vollständigkeit wegen noch angeführt, daß eine Auswahl von Schillers Gedichten 1842, übersetzt von Oehlen- schläger und andern, gesammelt von Schaldemose, erschien (Lr. Loüiüsr, Hißte. Köbenhavn 1842, A. S. Salomon). Eine schöne Einzelausgabe des »Lieds von der Glocke« brachte der Gylden- dalsche Verlag 1893 heraus, übersetzt von F. Möhl, mit Zeichnungen des dänischen Illustrators und Radierers Hans Nicolai Hansen (Lr. Lviüllsr, »vißtet c>m Llolrksn«, Köbenhavn 1893. Preis: 2 Lr.). G. Bargum. »Schiller-Museum in Marbach. — Das Schiller-Museum in Marbach hat zum 150. Geburtstage des Dichters eine Reihe wertvoller Schenkungen erhalten. Wie die »Kölnische Zeitung« mitteilt, hat Seine Majestät der König von Württemberg zwei Manuskriptblätter zu »Fiesko« und den »Maltesern« gespendet, außerdem einen Brief von Schillers Vater an Cotta, einen Brief von Schillers Witwe, kurze Zeit nach Schillers Tode geschrieben, einen Brief von Wilhelm von Humboldt an Körner über Schiller und anderes. Von den übrigen Spendern ist zu erwähnen Geheimrat Professor l)r. Erich Schmidt in Berlin, der die Briese von Theodor Storm an Mörikes Witwe gesandt hat, und Geheimer Hofrat Or. Sieglin in Stuttgart, der dem Museum ein Schubartbild geschenkt hat. Neu erworben hat das Schiller- Museum ein Ölbild von PH. Fr. Hetsch, in dem offenbar das von diesem gemalte, bisher verschollene Bildnis Schillers aus seiner Stuttgarter Zeit wiedergesunden ist. * Schiller-Gedenkfeier im Auslände. — Aus New York wird gemeldet, daß am 10. November in allen Großstädten der Vereinigten Staaten größere Schillerfeiern stattgefunden haben. Aus Holland werden Gedenkfeiern an den deutschen Dichter gemeldet aus: Amsterdam, Rotterdam, dem Haag und anderen Städten des Landes mit deutschen Kolonien. Deutsche Schillerstiftung. — Die Deutsche Schillerstiftung hielt am 10. November unter Vorsitz des Staatsministers Or. Rothe ihre turnusmäßige, alle vierJahre stattfindende Generalversammlung in Weimar ab. Es waren Vertreter aus Berlin, Wien, Braun schweig, München, Hannover, Karlsruhe, Bremen, Brünn (Mähren), Dresden und Darmstadt anwesend. Zuerst wurde mitgeteilt, daß die finanzielle Lage der Stiftung eine sehr gute sei. Sie würde sich in späteren Jahren noch ganz bedeutend heben durch eine außer ordentlich hohe Zuwendung, die ihr Ernst von Wildenbruch testamentarisch zugedacht habe. Wie es heißt, hat der Dichter sein Vermögen, dessen Mitgenuß vorerst die Witwe hat, für die Schillerstiftung bestimmt. Als Vorort für die nächste Geschäfts periode von 19!0 1914 wurde Weimar gewählt. In den Ver waltungsrat traten neu ein die zwei Stiftungen Breslau und Stuttgart, so daß der Verwaltungsrat jetzt außer diesen Orten aus den Stiftungen Wien, Weimar, Dresden, München, Stuttgart und Breslau besteht. (Vossische Ztg.) Kügelgens Schiller-Nildnis. — Die Direktion des Goethe- Museums in Frankfurt a M. hat ihre Mitglieder und Freunde mit einem erlesenen Geschenke zum 10. November 1909 überrascht. Sie überreichte ihnen die in den Originalfarben her gestellte Reproduktion des Schiller - Bildnisses, das Gerhard von Kügelgen gemalt hat. Man sieht Schillers fein geschnittenes Gesicht von blondem Haar umwallt. Um den braunen Mantel mit schwarzem Kragen und das weiße Jabot und die bläuliche Weste ist ein roter Mantel gelegt. Die blauen Augen blicken sinnend in die Weite. Das Bild ist wohl vielen bekannt in schwarzem Druck, aber hier, wo das Blatt (im Kunst verlage von Hermann Knoeckel, Frankfurt a. M., hergestellt) in Kügelgens leuchtenden Farben uns entgegentritt, scheint es wie etwas ganz Neues, und wir haben den Eindruck, daß dieses erst nach Schillers Tode geschaffene Werk der Persönlichkeit des ge feierten Dichters würdig ist. (rs. Vossische Zeitung.) s Zeitungsbuchhandel. — Den »Hamburger Nachrichten« vom 10. November entnehmen wir folgende Betrachtung: »Weihnachtsprämien. »Sobald die Weihnachtszeit herannaht, findet man in dem Anzeigenteil kleinerer Blätter eine Bekanntmachung der Re daktion, daß es ihr »durch einen größeren Abschluß mit einem bedeutenden Verlage« möglich sei, ihren Lesern ein Original- Prachtwerk allerersten Ranges zu einem außerordentlich niedrigen Preise zu überlassen. Wohlweislich wird der Name dieses bedeutenden Verlags niemals genannt; dafür verfehlt man aber nicht, aus den hocheleganten Prachtband und auf die Ausstattung gebührend hinzuweisen. In der Regel handelt es sich bei diesen Werken um alte Ladenhüter, die, mit einem neuen Gewände versehen, an den Mann gebracht werden sollen: oft sind es aber solche Werke, die nicht mehr den Schutz
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