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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.06.1909
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 15.06.1909
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- Deutsch
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7154 klrsentkatt s. b. Dtschn. Buchhandel Nichtanrtlicher Teil. ^ 135, 15. Juni 1909. Irgend ein Optimist hat nun den Kaufleuten empfohlen von ihrer Kundschaft mit Bezahlung der Rechnungssumme auch die Entrichtung der Gebühr zu verlangen. Dieser Mann ist Optimist und Bureaukrat zugleich und hat keine Ahnung vom Geschäftsverkehr. Welchen Spesenbetrag soll der Lieferant dem Käufer abverlangen, 5 oder 12 Du Forderung von 5 H wird den Käufer ärgern und die von 12 -H noch mehr. Was geht den Käufer die 600. Buchung des Lieferanten an? Also auch die unrichtige Behandlung der Zahlkarten-Gebührenlast muß einer Änderung unterzöge! werden. Diese Gebühren muß der Zahler entrichten, nicht der Zahlungsempfänger. Ein Modus wird sich finden lassen. Das einfachste Mittel dürfte sein, mag man auch sonst dieses oder jenes dagegen einwenden, die Zahlkarten mit Marken über den Gebührenbetrag zu versehen und sie nur gegen Ent richtung dieser Gebühr abzugeben, genau so wie frankierte Postkarten und Postanweisungsformulare. Es ist gerechtfertigt, diese Zahlkarten-Einzahlungen mit einer etwas höheren Gebühr zu belegen als 5 H, einmal, um zu einem entsprechenden Durchschnitts-Satz gegenüber den Gebühren von 5-P7 —12-H zu gelangen, zum andern aber auch, um dadurch den Über weisungsverkehr vorteilhafter zu gestalten und das Interesse mehr auf diesen, als die eigentliche Hauptsache des Postscheckverkehrs, zu lenken. Der Buchhandel wird für eine bessere Regelung der beiden Punkte des für ihn so notwendigen Postscheckoerkehrs sehr dankbar sein, in erster Linie der Verlagsbuchhandel bei seinem Verkehr mit dem Sortiment, mit Inserenten u. dergl Aber auch das Sortiment soll sich dann das Postscheckkonto mehr zu nutze machen können und soll nicht Gefahr laufen, für die meist kleinen Einzahlungen der Privatkundschaft noch die Zahlungsspesen tragen zu müssen. Otto Schramm. Das amerikanische Zeitungs- rrnd Zeitschriftenwesen. Die Bedeutung der Zeitungen und Zeitschriften für die Lite ratur wird wohl niemand bestreiten. Viele ausgezeichnete Werke wurden zuerst in Zeitungen und Zeitschriften abgedruckt. Das aus diesen Quellen geflossene Honorar an die Autoren spielt im literarischen Haushalt eine große Rolle. Ein großer Teil der besten kritischen Arbeiten wurde zuerst ebenfalls in der Presse veröffentlicht. Manche hervorragenden Abhandlungen sind nur in Blättern zu finden, da sie in selbständigen Schriften nicht ab gedruckt worden sind. In den Vereinigten Staaten gab es um I8l0 nur etwa dreißig Zeitschriften; 1900 gab es 239 allgemeine und literarische Zeitschriften, von denen Manche auch außerhalb Amerikas weit verbreitet sind. In dieser kurzen Übersicht können natürlich nur die wichtigsten literarischen Blätter erwähnt werden; der riesige Umfang der journalistischen Tätigkeit der Vereinigten Staaten möge an der Tatsache gemessen werden, daß 1900 über acht Billionen (nach deutscher Rechnung also acht Milliarden) Nummern von Zeitungen usw. verbreitet wurden, die einen Marktwert von etwa 325 Millionen Dollars darstellten. Das amerikanische Zeitschriftenwesen war im achtzehnten Jahrhundert belanglos. Erst zehn Jahre nach dem ersten Er scheinen von Ms Osntlsiaan's Ns.»nidne, 1731 von Edward Cave in London begonnen, gründeten Andrew Bradford und Benjamin Franklin in Philadelphia die ersten Monatszeitschriften in Amerika. Von dem von John Webbe herausgegebenen Ms ^msrioan LlaASLino Bradfords erschienen nur drei Nummern, während Franklin von seinem Ms Osnsral Naxarins nur sechs Nummern herausbringen konnte. Im Laufe des achtzehnten Jahrhunderts er schienen verschiedene andere Zeitschriften, von denen genannt seien: Ibs ^.msrioan Ng.AS.rins and Historioal Obroniels (Boston 1743—46); 'übe Indspsndsnt kstlsotc»- (New Nork 1752—53), zu dessen Mit arbeitern Gouverneur William Livingston, John Morin Scott und Präsident Burr gehörten; Ms ^msrios-n NaAgLins (Phila delphia 1757—58, 1769 wieder erscheinend), das von Professor Tyler das bei weitem beste Muster einer literarischen Zeitschrift der amerikanischen Kolonialzeit genannt wird und von Rev. William Smith, dem ersten Vorsteher des Philadelphia College, herausgegeben wurde; Tbs Nerv ^msriean NaZarins (Woodbridge, New Jersey 1758—60), herausgegeben von S. Nevil; Ms Koxal Misrioan Na^anins (Boston 1774—75); Ms Pennsylvania Lla^s.- sins (Philadelphia 1776—76), herausgegeben von Thomas Paine, das Beiträge von Francis Hopkinson, John Witherspoon und William Smith enthält; Ms Oolumbian Na^arins (Phila delphia 1786 -90), das zuerst von Matthew Carey, dann von Alexander I. Dallas herausgegeben und 1700 in Ms Uni versal äszdum (1790—92) umgewandelt wurde, welch letzterem Benjamin Rush ein fleißiger Mitarbeiter war; Ms Lmsriean Unssum (Philadelphia 1787—92, 1798), das Carey vom Oolmnbian NgAarins zu sich herüberzog und das erste wirklich erfolgreiche literarische Unternehmen dieser Art in Amerika war; Me Nassa- oimsstts Navsaains (Boston 1789—96); Mw blsvv 'Lorlc Na^av.ins (1790—97); Me parrnsrs' Nuseuin (Walpole, New Hampshire 1793—99), von dem Joseph Dennie, sein Herausgeber 1796—99, rühmte, daß es von mehr als zweitausend Personen gelesen werde und in Europa ebenso wie an den Ufern des Ohio Gönner habe; Ms Nontbl^ Na^arins and ^nwrioan ksvisrv (New Dork 1799— 1800), begründet von Charles Brockden Brown und 1810—12 als Ms ^.msrioan Uovisv and I-iterar/ dournal weitergeführt. Da das Lesepublikum jener Zeit nur ein kleines war, auch ver schiedene andere Umstände den Verlegern nicht günstig.waren, so überlebte fast keine dieser Veröffentlichungen das achtzehnte Jahrhundert. Von den vor 1860 begründeten literarischen Zeitschriften haben nur eine oder zwei Bestand gehabt. Wir sehen jedoch, daß diese Zeitschriften eine größere Lebensfähigkeit entwickeln und sich mehr und mehr mit bodenständiger amerikanischer Literatur beschäftigen, wie auch die amerikanischen Schriftsteller ein größeres Selbst vertrauen bekunden. Die erste Hälfte des neunzehnten Jahr hunderts war der Zeitraum, in dem der amerikanische Geist tief Wurzel faßte und rasch wuchs; dieser nationalamerikanische Geist äußert sich in hohem Grade in der Literatur jener Zeit. 1801 begannen Joseph Dennie und John Dickins in Phila delphia mit der Herausgabe von Ms Port Polio, das 26 Jahre lang bestand. Zu seinen Mitarbeitern gehörten John Blair Linn, Verfasser von Ms korvsrs ok Oevius, Ms Oeatb ol IVasbinx-ton usw., Robert H. Rose, Verfasser von Llcstobss in Vsrss, John Sanderson, Verfasser einer Sammlung von Pariser Skizzen unter dem Titel Ms ^wsiionn in Paris, Alexander Graydon, Gouverneur Morris, Joseph Hopkinson, Verfasser von 8ail, Oolumbia und ver schiedener Abhandlungen über Shakespeare, sowie Alexander Wilson, der Dichter und Ornitholog, dessen Werke von Alexander B. Grosart (Paisley, Schottland 1876) herausgegeben wurden. Von 1803—1811 gab der Mtbolog^ Olub in Boston eine sehr anregende' Zeitschrift Ms Mtboloxz' and Hoston Rsvisrv heraus. Die besten Geister Bostons lieferten Beiträge dazu, u. a. George Ticknor, William Tudor, Joseph Buckminster,'John Quincy Adams, Or. John Sylvester, Edward Everett und John Gardiner. Diese Zeitschrift brachte niemals die dafür aufgewendeten Kosten herein, die Mitarbeiter zahlten aber wohlgemut für ihr Vergnügen. Der Klub tat viel, um den literarischen Ruf Bostons herbeizuführen, und war der Vorläufer des berühmten öoston ^.tbsnaeum. Der Novellist Brown begründete Ms lutsrar^ Un^arins and American ksxistsr (Philadelphia 1803—08) und ließ darin u. a. seine Hlsmoirs ok Oai'rvin tbs Liloguisl abdrucken. Washington Jrwing begann seine literarische Laufbahn mit der Veröffentlichung von 8slmsAundi, 1807 in New Uork gegründet in Verbindung mit seinem Bruder William und mit James Kirke Paulding, dem späteren Marinesekretär. Das kleine Blatt mit gelben Umschlägen wurde von dem exzentrischen Verleger David Longworth herausgegeben, der an seinem Hause ein die ganze Schauseite bedeckendes, die Krönung Shakespeares darstellendes Gemälde anbringen ließ. Diese Zeitschrift hat sich den 8pso- tstor von Addison zum Muster genommen. Paulding war Launcelot Langstaff, Jrwing der Dichter Pindar Cocklost. Unsere Absicht, schrieben die Herausgeber, ist einfach die, die Jungen zu belehren, die Alten zu ändern, die Stadt zu bessern, das Zeitalter zu strafen; dies ist eine mühsame Aufgabe, deshalb unternehmen wir sie vertrauensvoll. Dieses Unter nehmen wurde wegen der geschickten Vorführung gesellschaftlicher Schwächen bald in den ganzen Vereinigten Staaten sehr Volks-
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