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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.06.1909
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 14.06.1909
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- Deutsch
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'110 Börsenblatt s, d, Dtschn. Buchhandel, Nichtamtlicher Teil. -prechsaal. ^ 134, 14, Juni 1909. 1808 von Pellegrino Turri ersonnen und konstruiert wurde. Turri entstammte einer altitalienischen Adelsfamilie aus Gar- fagnano; seine Geburt ist um das Jahr 1765 anzusetzen. Zur Erfindung seiner gewiß noch rohen und unvollkommenen Maschine führte ihn das Bestreben, einer von ihm verehrten blinden Freundin, der Contessa Carolina Fantoni, einen direkten Brief wechsel mit ihren Bekannten zu ermöglichen. Das Archiv von Reggio bewahrt einen großen Teil der mit Hilfe des Apparats geschriebenen Briefe. Nach dem Tode der Gräfin, der 1841 in Reggio eintrat, machten die Erben die Maschine als eine sinnige Erinnerung dem gelehrten Sohne des schon im Jahre 1828 Heim gegangenen Erfinders zum Geschenk. Was Giuseppe Turri mit der Maschine seines Vaters begonnen hat, ist unbekannt, Dallaris Nachforschungen danach blieben erfolglos. Ferner erhielt die Redaktion folgende Zuschrift, die auch die Forschungen Umberto Dallaris, die in der »Frankfurter Zeitung« veröffentlicht waren, über den Haufen wirft: »Daß Tirol nicht den Anspruch erheben kann, das Geburts land des Erfinders der Schreibmaschine zu sein, sondern daß schon mehr als 100 Jahre früher ein Wiener solche erfunden hat, ist aus dem nachfolgenden Werk ersichtlich, das ich vor einiger Zeit im Besitz hatte: ,Knauß, F. v. (Direktor d. phpsikal. u. mathemat. Kabinete an d. Hofburg in Wien), S elbstschreibende Wunder maschinen auch mehr andere Kunst- u. Meisterstücke. Mit Portr. u. 10 Kpfrtfln. Wien, nirgends anders wo, als beim Herausgeber selbst zu finden. 1780. gr.-8°. Fzb.' Von großer Seltenheit! Der geniale Verfasser und Er finder beschreibt in diesem Werke nicht nur 4 von ihm er fundene Schreibmaschinen (die erste im Jahre 1753), sondern auch noch andere interessante Erfindungen, wie: Ein künstlicher Jüngling auf einer Flöte spielend; 3 be wegliche Bildertafeln; Theater mit beweglichen Figuren; redende und malende Maschinen re. »Bayreuth. B. Seligsberg's Antiquariat (F. Seuffer).« Postpaketauflieferung in Leipzig. — Die Leipziger Tages blätter brachten gleichlautend folgende wohl von der Ober-Post- direktion ausgehende Mahnungen: Die vor längerer Zeit einge leiteten, auf eine Verkürzung der Annahmezeit für Postpakete ge richteten Bestrebungen sind neuerdings wieder hervorgetreten. Die Schäden, die für das Geschäftsleben Leipzigs mit einem früheren Paketschalterschluß als dem jetzt bestehenden 8 Uhr-Schluß ver bunden wären, sind ganz unübersehbare. Wenn auch vorderhand an die Einführung eines früheren Paketschalterschlusses nicht zu denken ist, so steht doch die Ober-Postdirektion den Bestrebungen, die Geschäfte zu einer frühzeitigeren Einlieferung ihrer Post sendungen zu veranlassen, sympathisch gegenüber, weil dadurch die Abwicklung des Schalterdienstes in den Abendstunden wesentlich gefördert wird. Es ist den Firmen, die an der Versendung von Postsendungen beteiligt sind, schon wiederholt und dringend nahe gelegt worden, ihre Pakete so zeitig aufzuliefern, daß sie nicht nur vor 8 Uhr in den Schalterraum hineingebracht, sondern auch noch vor 8 Uhr abends abgefertigt werden können. Für die Postver waltung ist maßgebend, ob die abends aufgelieferten Pakete noch den Abendzügen ordnungsgemäß zugeführt werden können; bisher ist das mit Anspannung aller Kräfte noch ermöglicht worden. Sollten sich diese Verhältnisse aber weiterhin ungünstiger gestalten, so ist zu befürchten, daß die Postverwaltung doch dazu übergeht, die Paketschalter frühzeitiger zu schließen. Die Schuld an einer solchen Maßnahme träfe dann nicht die Postverwaltung, sondern diejenigen Firmen, die auf die Verkehrsverhältnisse bei den Post anstalten nicht genügende Rücksicht nehmen. Es ist beobachtet worden, daß bei Sendungen, die nach 7 Uhr abends aufgeliefert werden, es sich zum großen Teile um solche Firmen handelt, die ihre Pakete sehr wohl früher hätten einliefern können. Daß dies nicht geschieht, ist nicht selten auf Bequemlichkeit des Personals, auf Ersparung mehrerer Gänge zur Post und darauf zurückzu führen, daß viele Firmen die Sendungen nach Schluß der Kontore den Angestellten aus den Heimweg mitgeben. Es sei daher den Firmen in ihrem eigensten Interesse nahegelegt, auf eine früh zeitigere Einlieferung ihrer Postsendungen und eine gleichmäßigere Verteilung auf die übrigen Tagesstunden bedacht zu sein. Dringend erwünscht ist es ferner, daß die Sendungen, insbesondere in den späteren Abendstunden, genügend vorbereitet sind. Es ist möglichst zu vermeiden, daß erst in den Schaltervorräumen eine Vereinigung der Pakete mit den zugehörigen Begleitadressen stattsindet, ein alter Mißbrauch, der auf den Dienstbetrieb in der Post außer ordentlich störend einwirkt. Die Einrichtung der summarischen Paketauflieferung — Vorausfrankierung — ist im Interesse des Publikums getroffen worden, um die Auflieferung zu erleichtern und zu beschleunigen. Es sollte im Interesse einer glatten Ab wickelung des Verkehrs in noch höherem Maße davon Gebrauch gemacht werden, als dies jetzt der Fall ist. * Neue Bücher, Kataloge usw. für Buchhändler. lnvres äs tous ^snrss. —- Oataloxus äs la 1/ibrairis Oorbon- ^ ins L Laris, 53, (jaai äs8 dranäs-^UAustins. 8°. 35 8. 427 Hin. Osutsebs Lünäsr- unä Ltääts-dssobioüts. UtsilunA VI: Hannover unä Lraunsolivsi^ (mit bssonäsrem 8tiobvort: Harr nnä Msäsrsaebssn). Lnobsr, ^nsiobtsn, Liane, alte Zeitungen, Lio- Arapbisn, korträts unä ^utoAramws. — Latalox- 107, ^b- tsilunA VI, von Nax Ilarrrvitr in Hikolusses bsi ksrliv. 8". No. 3935—4518. Personalnachrichten. Gestorben: am 9. Juni in Brünn nach schwerem Leiden Herr k. u. k. Hof buchhändler Karl Winklest im zweiundsiebzigsten Lebens jahre. Der nach einem arbeitsreichen Leben Dahingeschiedene war länger als 54 Jahre im Buchhandel tätig, wenn man seine Lehrzeit, die er bei Carl Prochaska in Teschen zurücklegte, mitrechnet. Am 1. August 1873 hatte er in Brünn eine Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung unter der Firma seines Namens errichtet, und im Laufe der Jahrzehnte hat er dieses Geschäft in rastloser Tätig keit immer weiter ausgebaut. Im Jahre 1899 wurde er zum k. u. k. Hofbuchhändler ernannt. Dem Sohne Herrn Carl Arthur Winkler, der seinem Vater in den letzten Jahren als Prokurist bei der Leitung des Geschäfts zur Seite stand, sprechen wir unsere warme Teilnahme aus. Red. Der amerikanische Schriftsteller Hale st. — Der amerikanische Schriftsteller Edward Everett Hale ist nach einer Meldung aus New Uork dort im Alter von 87 Jahren gestorben. Er war geboren am 3. April 1822 in Boston, wo er auch den größten Teil seines Lebens als Geistlicher verbrachte, und hat durch seine philanthropische Gesinnung von der Kanzel wie durch die Presse segensreich auf seine Generation eingewirkt. Sein literarischer Ruf gründet sich auf die patriotische Erzählung: 1bs man rvittwut a oorwtrz' (1868), die einem Band Erzählungen den Titel lieh. Von seinen späteren Schriften seien hier noch genannt: Ilxs anä äorvns (1871); In bis naws (1873) und das Reisebuch ^ lamil^ üiAbt. Außerdem veröffentlichte er Jugendschriften, geschichtliche und geistliche Werke, einen Band Gedichte und als Achtziger das Memoirenwerk: Nsworiss ok s, twnärsä zwar« (1902). Sprechsaal. (Ohne Verantwortung der Redaltton: jedoch unterliegen alle Einsendungen ven Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) Nichtbeantwortung geschäftlicher Zuschriften. Am 12. Oktober 1908 bestellte ich von dem Verlag Renaissance in Schmargendorf-Berlin bar mit Remis sions-Recht 1 Schüler, Gedichte und, da es dem Besteller nicht entsprach, remittierte ich dieses Exemplar schon am 22. Oktober unter Beilage der mit der Remissions-Erlaubnis ver sehenen Original-Faktur. Trotz wiederholter Bitten um Einlösung seitens meines Herrn Kommissionärs wurde die Rücknahme ohne Angabe eines Grundes verweigert, und aus meine drei direkten Postkarten — darunter eine mit anhängender Antwortkarte — erhielt ich keine Antwort. Eine kleine Schärfe in meinem letzten Schreiben mag wohl dem Verlag mißfallen haben, entschuldigt aber dessen hartnäckiges Schweigen auf die vorhergegangenen höflichen Bitten um Einlösung keinesfalls. Hermannstadt, 3. Juni 1909. W. Krafft.
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