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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.12.1907
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 20.12.1907
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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13860 Börsenblattd. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 296, 20. Dezember 1907. Rapport ä Ll. 1s lllini8trs äs l'Iv8truetion pnbliqus, Paris 1876; I. Havet, Vbs Rational Library (lllbllotliäqus vatio- nals), Paris 1892, haben auch diejenigen bibliothekgeschicht- lichen Werke bei Ballte Berücksichtigung gefunden, die die Nationalbibliothek neben andern Sammlungen mehr oder weniger ausführlich mit aufführen wie: Le Gallois, Rraitö äss plu8 bsllss bibliotbsguss äs l'Lurops, Paris 1680; L. CH. F. Petit-Radel, Ksebsrolrss sur 1s8 bib1iotbtzqus8 aueisun88 st woäsrns8, Paris 1819; I. L. A. Bailly, Roties lüsioriqus 8ur Is8 bibliotbtzqus8 anoisuuss st woäsrnsa, Paris 1828; Eduard Edwards, Nernoirs ok Iibraris8, London 1859, usw. In den vorliegenden beiden Bänden haben die Be arbeiter den Stoff nun so unter sich vergeben, daß Marcel das Allgemeine, die andern vier die ihnen unterstellten Ab teilungen der Bibliothek behandeln. Demgemäß bringt der erste Band unter I die Gebäude, die Sammlungen und die Verwaltungsorganisation, unter II das Departement der Kupferstiche in 4 Abschnitten (Ursprung, Wachstum, Direk toren, gegenwärtiger Stand), unter III das Departement der Medaillen und Antiken in 6 Kapiteln (historischer Überblick, Münzen und Medaillen, Kameen, Antiken, mittelalterliche Monumente, allgemeine Bemerkungen). Im zweiten Band wird die Druckschriftenabteilung in 5 Abschnitten (vom Ursprung bis zur Revolution, von der Revolution bis zur Gegenwart, die Ausstellung der dalsris Nai-arivs, gegen wärtiger Stand, die Sektion der Karten und geographischen Sammlungen) und die Handschriftenabteilung in 4 Ab schnitten (bis Ludwig XI., von Ludwig XI. bis zur Revolution, von der Revolution bis zur Gegenwart, der zeitiger Stand) behandelt. Tie ältesten Nachrichten von den Handschriften, die fran zösischen Königen angehört haben, gehen bis auf Pipin den Kleinen zurück, doch sind auf der Bibliothek Handschriften erst aus dem Besitz Karls des Großen erhalten, so ein kost bares Evangeliar. Zahlreiche Manuskripte sammelte Ludwig der Heilige. Ihm gehörte u. a. ein mit zahlreichen Miniaturen geschmückter Psalter der Uibliotbdgus nationals. Als eigentlicher Begründer der Libliotbdqus äu Lol ist Karl V. (1364—1380) anzusehen. Dieser brachte eine für die damalige Zeit bedeutende Sammlung von fast 1200 Bänden zusammen, von denen er ein Inventar anfertigen ließ. Auch seinem Bruder Jean, Herzog von Berry, verdankt die Bibliothek seltene Kostbarkeiten. Mit Ludwig XI. (1461— 1483), dessen Regierung einen neuen Abschnitt der Geschichte der Handschriftenabteilung bezeichnet, da Ludwig Übersetzer, Kopisten und Illuminatoren in seinen Dienst zog, beginnt infolge der Erfindung der Buchdruckerkunst gleichzeitig die Geschichte der Druckschriftenabteilung. Es würde zu weit führen, auf diese und die Handschristenabteilung hier näher einzugehen. Nur einige wichtigere Daten ihrer Ent wicklung mögen noch hervorgehoben werden. Karl VIII. (1483—1498), der glänzende Handschriften anfertigen ließ, brachte aus Neapel den besten Teil der Bibliothek der Könige von Aragon hinzu, Ludwig XIl. (1498— 1515) aus Pavia die Büchersammlung der Herzöge von Mailand. Unter ihm wurde Blois Sitz der mit der Privatsammlung des Königs vereinigten Bibliothek. Unter Franz I. (1515—1547), der besonders auf das Sammeln griechischer und orientalischer Handschriften und auf kunst volle Bucheinbände bedacht war, wurde die Bibliothek 1534 von Blois nach Fontainebleau übergeführt und mit einer von Franz selbst begründeten Sammlung vereinigt. Heinrich II., der wie sein Vater schöne Einbände liebte, verlieh den königlichen Bibliotheken 1556 das Recht, von allen mit königlichem Privileg in Frankreich erschienenen Büchern je ein auf Seide gedrucktes, gebundenes Exemplar beanspruchen zu dürfen?) Unter Karl IX. (1560—1574) kamen die Sammlungen während der Kricgswirren der Liga von Fontainebleau nach Paris. Hier brachte sie Heinrich IV. (1589—1610) in dem durch Vertreibung der Jesuiten frei ge wordenen Oollegs äs Olsriuoni, heute Lc>ui8-ls-dranä, unter. 1604 wunderten sie nach einem Saale des Klosters der Franziskaner und 18 Jahre später unter Ludwig XIII. nach einem den Franziskanern gehörenden Haus in der Lus äs La Harpe. Unter Heinrich IV. wurde die Bibliothek durch die von Katharina von Medicis hinterlassene Bücher sammlung, die 800 Bände, darunter zahlreiche griechische Handschriften zählte, bereichert. Auch die Bibel Karls des Kahlen, ein kostbares Kunstwerk, wurde damals durch Parlamentsbeschluß vom Jahre 1595 aus der Abtei Saint- Denis in die Bibliothek gebracht. Der Vorstand der Bibliothek führte seit 1522 den Titel Naltrs äs 1a librairis, der eigentliche Bibliothekar oder Konservator den Titel daräs äs 1a bibliotbdgus; seit 1718 hieß der leitende Beamte Libllotbseairs äu Roi, dann Oirsetsur oder seit 1806 LrsÄäsnt äu Oou8srvatoirs, endlich seit 1852 aäwiuistratsur gsudral. Seit Überführung der Bibliothek nach Paris war zunächst I. Amyot von 1567—1593, dann der bekannte Geschichtschreiber I. Auguste de Thou von 1593—1617, nach dessen Tode sein Bruder Franyois de Thou von 1617 —1642 waltrs. Als garäs wirkte u. a., von Heinrich IV. berufen, seit 1604 auch der berühmte Philologe Isaak Casaubonus, doch mußte dieser wegen seiner religiösen Über zeugungen 1610 bereits Frankreich verlassen. Unter Ludwig XIII. (1610—1643) nahm Nikolas Rigault als garäs den ersten Katalog in Angriff, den er 1622 vollendete. Von den 5 Abteilungen sind 3 den Handschriften, 2 den noch schwach vertretenen Druckschriften gewidmet. Der Ge samtbestand der verzeichneten Bände belief sich auf rund 6000. 1645 redigierten die als garäs8 funktionierenden Ge brüder Pierre und Jacques Dupuy auf Grund der Rigaultschen Arbeit einen neuen Katalog in 3 Abteilungen, deren beiden ersten die Handschriften mit 3930, die dritte die Drucke mit 1329 Bänden umfaßten. Jacques Dupuy vermachte bei seinem Tode seine eigne kostbare Sammlung von 9000 Druck schriften und 260 Manuskripten 1656 der Bibliothek. Unter Ludwig XIV. (1643—1715) war es besonders der Minister Colbert, der, obwohl selbst Sammler und Besitzer einer hoch- bedeutenden privaten Bücherei, als Vorstand der Königlichen Bauwerke die Bibliothek unter dem fachmännischen Beistand von Pierre de Carcavy und Nicolas Clement in groß zügiger Weise förderte. Er ließ auch die Sammlungen, um ihnen näher zu sein, 1666 in eins der ihm ge hörigen Häuser der Rue Vivienne bringen. Eine nach Colberts Tode von Clsment 1683 vorgenommene Zählung ergab, ungerechnet die Karten und die Kupferstiche, einen Bestand von 10 542 Manuskripten und 40000 Drucken. Seit 1675 hatte Clsment fleißig an einem neuen Katalog gearbeitet, der 1684 in 7 Foliobänden nebst 6 Register bänden vollendet war. Colberts Nachfolger als Luriuisuäant äs8 dLiiwsots, Louvois, nahm sich der Bibliothek gleichfalls mit Eifer an und ließ u. a , wie sein Vorgänger, durch französische Gelehrte Handschriften und Bücher im Auslande aufkaufen. Auch sorgte er dafür, daß das Recht auf Ab lieferung von Pflichtexemplaren seitens der Verleger strenger gehandhabt wurde. An Stelle seines früheren, inzwischen bereits wieder veralteten Katalogs fertigte Clsment bis 1688 einen zweiten Katalog von 14 Bänden an, dessen alphabeti sches Register in 21 Bänden bis 1721 Buvat zustande brachte. *) »Ostts oräonnanes 8ouvsnt rsnouvslss-, bemerkt L. Paris in seinen Annalen hierzu, »n'a samais sts eoraplätsrasnt obssrvss: es aui sst rssrsttabls.»
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