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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.10.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-10-03
- Erscheinungsdatum
- 03.10.1907
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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-E 231 3. Oktober 1907. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. b. Ltschn. Buchhandel. 10017 Nichtamtlicher Teil. Lessings Beziehungen zum Buchhandel. Von Tony Kellen (Bredeney/Nuhr.) Wenn uns schon die Beziehungen irgend eines klassi schen Schriftstellers zum Buchhandel interessieren müssen, so kommt bei Lessing noch ein ganz besonderes Moment hinzu. Er war zeitweilig Teilhaber einer Druckerei und eines Ver lags, hat auch später einen Versuch mit dem Selbstverlag gemacht, indem er seinen »Nathan« auf Subskription drucken ließ, und hat sich öfter mit der Organisation des Buchhandels beschäftigt. Außerdem war er durch seine wirtschaftlichen Verhältnisse gezwungen, auf einen Gewinn aus seinen lite rarischen Arbeiten bedacht zu sein. Aus diesen Gründen liegt es nahe, daß namentlich seine umfangreiche Korrespondenz uns manchen Aufschluß über die damaligen Verhältnisse im Buchhandel und über die Beziehungen zwischen Schriftstellern und Verlegern gewähren muß. Kürzlich ist eine eigne Monographie über diesen Gegen stand erschienen unter dem Titel: Lessing und der Buchhandel. Von vr. Ernst Kundt. Groß 8". VII, 101 Seiten. Heidelberg 1907, Karl Winters Universitätsbuchhandlung. Geheftet 2 40 H. Der Verfasser hat sich bemüht, Lessings Ansichten über den Buchhandel und die damit zusammenhängenden Fragen, seine Kritik und seine Reformgedanken aus seinen Schriften herauszuheben. Er weist mit Recht darauf hin, daß Lessing der erste war, der versuchte, ganz vom Ertrag seiner Feder zu leben, und daß, wenn ihm dies auch nicht gelang, es doch von Bedeutung ist, die einschlägigen wirtschaftlichen Verhält nisse zu ergründen. Dabei sind natürlich nicht bloß die Honorarbedingungen festzustellen, sondern auch das für das Buchgewerbe wichtige Gebiet des literarischen Schutzes und der Nachdruck wirtschaftsgeschichtlich zu erfassen. Der Verfasser gibt zunächst einen Überblick über die Geschichte des deutschen Buchgewerbes im Zeitalter des Merkantilismus und zeigt darin namentlich, daß wirtschaft liche Gründe die Entstehung des Verlagsrechts hintangehalten haben. In einem Gebiet, das, wie das damalige deutsche Reich, in zahlreiche Einzelstaaten zerfiel, in denen die Wirt schaftspolitik des Merkantilismus maßgebend war, war an ein allgemeines Verbot des Nachdrucks nicht zu denken. In großen Zügen schildert vr. Kundt Lessings litera rische Tätigkeit und berücksichtigt dabei besonders seine Be ziehungen zu den Buchhändlern. Seine Arbeit zerfällt in die Abschnitte: Lessings erste Leipziger und erste Berliner Zeit. — Übersetzungen. — Der Schriftsteller und das Honorar. — Lessing in Leipzig, Berlin und Breslau. — Der Selbstverlag. — Lessing in Wolfenbüttel. — Der Buchhandel in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Da, wo sichere Angaben, wie über die Honorare, nur spärlich vorliegen, mußten manchmal Schlüsse und Analoga die genauen Zahlen ersetzen. Aber auch an manchen andern Stellen waren Hinweise auf andre Schriftsteller und andre Verhältnisse wenn auch nicht unbedingt notwendig, so doch sehr wünschenswert, und deshalb bietet das Werk mehr, als mancher Leser nach dem Titel erwartet haben wird. Es ist alles in allem eine sehr fleißige und gut orientierende Ab handlung über eine Periode, die nicht bloß mit Rücksicht auf Lesstng für uns wichtig ist, sondern auch, weil sie die neueste Entwicklung im Buchhandel vorbereitet. Deshalb verdient die Arbeit Beachtung sowohl bei den Literaturfreunden als Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 74. Jahrgang. auch bei den Buchhändlern, die sich für die Geschichte ihres Gewerbes interessieren.*) Gleichzeitig wurde auch die seit drei Jahren im Er scheinen begriffene Ausgabe der Korrespondenz Lessings vollständig: Briefe von und an Gotthold Ephraim Lessing. In fünf Bänden. Herausgegeben von Franz Muncker. Groß 8°. Leipzig 1904—1907, G. I. Göschensche Verlagshandlung. 1. Band: Briefe von Lessing aus den Jahren 1743—1771. 1904. XI, 429 S. — 2. Band: Briefe von Lesstng aus den Jahren 1772—1781; Amtsbriefe aus den Jahren 1760 — 1764. 1907. XI, 501 S. — 3. Band: Briefe an Lesstng aus den Jahren 1746—1770. 1904. VI, 431 S- — 4. Band: Briefe an Lesstng aus den Jahren 1771—1773. 1905. VII, 296 S- — 5. Band: Briefe an Lesstng aus den Jahren 1774—1781. 1907. VIV, 323 S. Jeder Band geheftet 5 gebunden 6 50 H, in besserem Einband 7 50 H. Diese Ausgabe bildet zugleich den 17.—21. Band von Lessings sämtlichen Schriften. Die Bemühungen des Heraus gebers richteten sich auf möglichste Vollständigkeit und auf tunlichst genaue Wiedergabe des ursprünglichen Wortlauts. Außer den vollständig oder bruchstückweise erhaltenen Briefen verzeichnet der Herausgeber auch alle jene Briefe von und an Lesstng, deren Wortlaut zwar nicht auf uns gekommen ist, deren Inhalt wir aber mindestens zum Teil erschließen können. Die Ausgabe ist mit einer so peinlichen Genauigkeit bearbeitet, daß, falls nicht noch unerwartet neue Funde zu tage treten, sie wohl als für alle Zeit definitiv betrachtet werden kann. Daß der Verlag diese fünf Bände Briefe auch in einer Sonderausgabe auf den Büchermarkt bringt, ist schon deshalb dankbar zu begrüßen, weil sie dadurch auch den Besitzern andrer Ausgaben von Lessings Werken zu gänglich wird. Wenn auch naturgemäß mancherlei gleich gültige Briefe darunter sind, so ist doch die Zahl derjenigen, die uns in die Ideenwelt Lessings einführen, uns einen Einblick in seine Beziehungen zu Eltern und Geschwistern, zu seiner Braut und Gattin, zu Schriftstellern und Gelehrten gewähren, sehr groß. Lesstng stand mehr oder weniger andauernd im Brief wechsel mit den Schriftstellern seiner Zeit: Nicolai, Moses Mendelssohn, Gleim, Kleist, Ramler, Wieland usw. Nicolai war bekanntlich Schriftsteller und Verleger zugleich. Es sind uns viele Briefe erhalten, die zwischen beiden gewechselt wurden, während die Korrespondenz zwischen Lesstng und seinem andern Verleger Christian Friedrich Voß leider säst ganz verloren ist. In den Briefen Nicolais spricht fast immer der Schrift steller, nur selten der Verleger. Moses Mendelssohn schrieb zwar 1757: »Unser Hr. Nicolai wird bald, wie wir hoffen, die Handlung verlassen. (Wenn ich doch hoffen könnte, ihm jemals zu folgen!)«; allein diese Erwartung erfüllte sich nicht. Offenbar brachte ihm weder der Verlag, noch die Schrift stellerei so viel ein, daß er sich ganz auf letztere hätte ver legen können, wie es wohl seinen Wünschen entsprochen hätte. *) Es seien nur ein paar Kleinigkeiten hier berichtigt: Auf Seite 28 soll es natürlich heißen: l'iäiows äont l'autsur s'sst ssrvi (nicht ss ssrvi). — Von den Briefen Lessings an Voß (Seite 61) sind nicht 8, sondern nach Munckers Ausgabe 9 Briefe erhalten. — Seite 71 soll es heißen: Laints-Lsuvo (nicht Saint Lsuvs). 1305
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