80, 8. April 1907. Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. L675 lül ÜM Irr M i. «Ä s. MWi WoMüiMlii, Me«l klinke itöiprigsr ^gbl. vom 30. Illörr 07 (kortietzung): Teil des Romans spielt sich dann in der Reichshaupt-- stadt ab als Aampf zwischen dem Angeklagten und der Aolonialbehörde. Das alles ist so unmittelbar aus dem Leben geschöpft und so lebenswahr wiedergegeben, daß es der dem Aolonial- politiker freilich nahe liegenden Hinweise auf die kolonialen Vorgänge von Stuebel bis Dernburg unter teilweiser Nennung der handelnden politischen Personen gar nicht ksrliner llokal-ünrsiger vom 5. llpril o?: InDeutfch-Ostafrika spielt dieserkiolonial- vomair, der mit rücksichtsloser Wahrheit, aber >nit vollendetem psychologischen Feingefühl das Leben und Treiben in den Aolonien schildert. Lebensprühend sind die Bilder aus den deutschen Ansiedlungen und von den Rümpfen, die urn diese Ansiedlungen aus- gesochten werden. Biel stilles Heldentum iu unentwegter pflichttreue offenbart sich da, viel Oxferfreudigkeit und der Wagemut des tapferen Soldaten. Aber mit fester Hand greift der Verfasser auch in das Wespennest der Rolonialiutvigen. In meisterhaftem Auf bau zeichnet er, wie Neid und Trug sich einem wackern deutschen Beamten entgegenstellen, wie bornierter Fanatismus sich über natio nale Rücksichten hinwegseht, wie ein häsz- Lägl. kulilctiau, kerlin. vom 3t. lillnr o?: Als einen erfreulichen versuch, das Gebiet Deutsch- Afrikas, welches immer noch literarisches Neuland darstellt, zum Hintergrund eines Romans zu benutzen, müssen wir das soeben erschienene Werk von Alfred Funke bezeichnen, welches den Titel „Afrikanischer Lorbeer" trägt. Wir glauben, auf diese Arbeit, deren literarische Wür digung in anderem Zusammenhang wir uns Vorbehalten, vorerst nicht besser Hinweisen ZU können, als durch den Abdruck eines in sich ab geschlossenen Rapitels, welches in lebendiger Darstellung bedurft hätte, um uns davon zu überzeugen, daß hier Wirklichkeit in dichterischem Gewand uns entgegentritt. Alfred Funke hat in diesem Roman ein kulturhistori sches Werk geschaffen, das allen Freunden einer gesunden Rolonialreform Freude bereiten wird, und das kraft seines dichterischen Wertes auch vor dem Urteil des Literarästhetikers bestehen kann. Nköge es den großen Leserkreis finden, aus den es Anspruch erheben darf. liches Lügengewebe sich um den auf seine unbefleckte Ehre so stolzen Offizier legt und ihn niederzuziehen versucht — — versucht! Denn der „neue Rurs" verschafft auch hier Rläruug, und der von schwerer Wunde Ge nesende, der iu der Heimat sein Lebensglück gefunden, kann hocherhobeuen Hauptes wieder zurückkehren an die saure und doch so herrliche Arbeit, ein Neuland deutscher Rultur zu schaffen. — — Das Buch ist wie ein Spiegel unserer heutigen Rolouialxolitik. Ts ist Tendenz darin, gewisz aber von der Art, wie in Rlara Biebigs „Schlafendem Heer". Lin heiliger Zorn weht durch das Buch und zugleich ein froher Glaube an einen künftigen Frühling. ein Buschgefecht schildert. Reich bewegte Handlung rascher Fortschritt der Begebnisse sind ja, wie es nahe liegt, überhaupt ein Rennzeichen des Buches, welches sichtlich nach frischer Gegenständlichkeit strebt und trotz einer eingeflochtenen Liebesgeschichte psychologischer Aus spannung aus dem Wege geht. Sicher wird mancher gern nach dem Buche greifen, welches nach so vielen utopistischen Aukunftsschilderungen von Land-, See- und Luftkriegen sich wieder einmal auf den Boden der Wirk lichkeit und Gegenwart begibt. va dis Verstellung der notwendigen weiteren Auslagen nickt lokort erkolgen kann, können wir runäcklt nur Vorbestellungen und auck diese nur nack der ksitienkolgs des Lingangg auskütiren. V?ir bitten ru verlangen. — ksstsllrsttsl anbei. söoctiactitungzvoll ksrlin NV?. 52 „Vita" Oeutlckss Verlagrtiaus ll. 8. üpril 1Y07. S. m. b. 6.