Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.04.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 08.04.1907
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19070408
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190704087
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19070408
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1907
- Monat1907-04
- Tag1907-04-08
- Monat1907-04
- Jahr1907
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
80, 8. Lpril IS07. Nichtamtlicher Teil, Börsenblatt f. d. Dtschn, Buchhandel, 3659 Denkschrift über das deutsche Kartellwesen- (Vgl. Nr. 1 d. Bl., S. 11.) — Der dem Reichstag zugegangene dritte Teil der Denkschrift über das deutsche Kartellwesen dürfte (so schreiben die Berliner Politischen Nachrichten) noch nicht als der letzte an zusehen sein. Bekanntlich sind dem Reichstag in Berücksichtigung eines von ihm selbst geäußerten Wunsches bereits früher zwei die Kartelle betreffenden Denkschriftteile unterbreitet worden. Der erste gab eine Übersicht über das gesamte deutsche Kartellwesen, zählte die einzelnen Kartelle in verschiedenen Gewerbszweigen auf, enthielt ihre Satzungen, Lieferungsbedingungen usw. und stellte ein umfangreiches Werk dar. Der zweite Teil war erheblich kürzer und gab die Vorschriften des inländischen Zivil- und Strafrechts über das Kartellwesen unter Be rücksichtigung der Rechtsprechung des Reichsgerichts wieder. Als Anlagen waren ihm verschiedene Urteile des höchsten Gerichtshofs beigefügt. In dem jetzt dem Reichstag vorgelegten Teile handelt es sich um den Anfang der Würdigung der Ergebnisse der Kartell- enquetc an der Hand einer Preisstatistik. Diese Kartellenquete hat bekanntlich mehrere Jahre hindurch gedauert; sie bestand in vom Reichsamt des Innern veranstalteten kontradiktorischen Verhandlungen. Die letzteren betrafen zunächst die großen Kohienkartelle, wie rheinisch-westfälisches Kohlensyndikat, ober- schlcsische Kohlenkonvention und westfälisches Kohlensyndikat. Der Würdigung der hierbei erzielten Ergebnisse ist der dem Reichstag jetzt zugegangene Teil der Kartelldenkschrift gewidmet. Den Verhandlungen über die Kohlenkartelle sind aber noch andre gefolgt. Zunächst über den Verband Deutscher Druckpapier- Fabriken und über den Börsenverein der Deutschen Buch händler. Sodann über eine Anzahl von zur Eisenindustrie zählen den Kartellen Hierhin gehören das Rheinisch-Westfälische Roheisen syndikat, der Verband Deutscher Drahtstiftfabrikanten, der Weißblech verband und die Stahlwerksverbände. Ihnen folgten schließlich noch die Spirituszentrale und der Verband in der Tapetenindustrte. Die Verhandlungen über diesen Verband waren die letzten, die bisher stattgcfunden; sie datieren vom 30. November 1905. Man wird jeden falls in der Annahme nicht fehlgehen, daß mindestens noch die Er gebnisse, die bei den Verhandlungen über die eisenindustriellen Kar telle erzielt wurden, dargelegt und dem Reichstag unterbreitet werden sollen. Ob dieser Teil dem Reichstag allerdings noch in der laufenden Tagung wird zugehen können, steht dahin. Man wird aber auch wohl weiter aus dem nunmehr dem Abschluß entgegen gehenden Verlause der Behandlung der Kartellangelegenheit den Schluß zu ziehen berechtigt sein, daß weitere kontradiktorische Ver handlungen über Kartelle im Reichsamt des Innern nicht mehr stattfinden werden. Die bisherigen und noch ausstehenden Ar beiten des Reichsamts des Innern genügen vollständig zur Klar legung der deutschen Kartellierungsoerhältnissc, und damit würde der einst vom Reichstag geäußerte Wunsch erfüllt sein. (Leipziger Zeitung.) Wiesbadener Festspiele» — Wie fast alljährlich, und dies mal zusammentreffend mit der feierlichen Eröffnung des neuen Kurhauses (voraussichtlich 12. Mai), finden auf Allerhöchsten Be fehl im Königlichen Theater zu Wiesbaden die in weiten Kreisen bekannt gewordenen «Wiesbadener Festspiele» statt. Die Königliche Intendantur erläßt dazu folgende Bestimmungen: Der Vorverkauf der Billette ist mit Rücksicht auf die Bequemlichkeit des auswärtigen und internationalen Publikums einheitlich dem Uni versalreisebureau Schottenfels L Co. in Wiesbaden übertragen; dorthin sind alle Vorbestellungen zu richten. Letztere müssen in deutlicher Schrift den Namen des Werkes enthalten. In erster Linie werden nach Möglichkeit Bestellungen auf alle fünf oder doch auf mehrere Vorstellungen berücksichtigt, in zweiter Linie die übrigen. Die Bestellung erfolgt am besten durch Postkarten mit Rückantwort. Für die einheimischen Besteller sind vor gedruckte Festspielbestellkarten in allen Buchhandlungen sowie in der Vorverkaussstelle Universalreisebureau Schottensels kostenlos zu haben. Die Postkarten sind unter gleichzeitiger Ab sendung des erforderlichen Betrags an das Reisebureau Schotten fels u. Co., Wiesbaden (Theater-Kolonnade 29/31), zu senden. Die Postkarten gehen nach erfolgter Vormerkung mit dem Bescheid, betreffend Abholung der Billette, an den Besteller zurück. — Das Programm der Festspiele ist folgendes: Sonntag, 12. Mai: 'Festspiel- von Josef Laufs, zur Einweihung des neuen Kurhauses; Montag, 13. Mai: »Armide», große Oper in drei Akten von Christoph Willibald Ritter von Gluck; Dienstag, 14. Mat: -Herodes und Mariamne-, Tragödie in fünf Akten von Friedrich Hebbel; Mittwoch, 15. Mai: »Samson und Dalila-, Oper in 3 Akten von Saint-Saöns; Donnerstag, 16. Mai: »Oberon-, große romantische Feenoper von Carl Maria von Weber. — Die Preise der Plätze (einschl. 50 H Vormerkgebühr für das Billett) betragen: Mittel loge 25 50 Seitenlogen, l. Ranggalerie, Orchestersessel 20 50 H; Parkett 15 ^ 50 H; II. Ranggalerie 50 H; Parterre 6 50 III. Ranggalerie 4 50 Amphitheater 3 50 -H. (Geld sendungen durch Postanweisung sind 5 Bestellgeld beizufügen.) (Deutscher Reichsanzeiger.) KSnigliche Akademie der Wissenschaften »n Berlin. — Die philosophisch-historische Kiasse der Königlichen Akademie der Wissenschaften hielt am 21. März unter dem Vorsitz ihres Sekretärs Herrn Vahlen eine Sitzung, in der Herr Zimmer über den Einschlag aus den Kulturzuständcn der vorkeltischen Bewohner Irlands in dem in den Erzählungen der alten nordirischen Helden sage vorliegenden Kulturbild aus dem alten Irland las. Der Verfasser wendete sich gegen die Anschauung, daß die in den Erzählungen des Cuchulinnsagenkreises zutage tretenden Kulturzustände in allen wesentlichen Punkten der alt keltischen Kultur des Kontinents entsprechen, und zeigte, daß, so weit die Stellung des Weibes in dem Kulturbiide aus dem ge nannten Sagenkreis in Frage kommt, fremde Einschläge in die allkeltische Kultur angenommen werden müssen, die nur aus den Kulturzuständen der vorkeltischen, nicht indogermanischen Be wohner der britischen Inseln Erklärung finden. — Herr Erman legte von den wissenschaftlichen Veröffentlichungen der Deutschen Orientgesellschaft vor: Das Grabdenkmal des Königs Ne-User-Re. Von Ludwig Borchardt. Leipzig 1907. In der an demselben Tage unter dem Vorsitz ihres Sekretärs Herrn Auwers abgehaltenen Sitzung der physikalisch-mathe matischen Klasse las Herr Möbius über die ästhetische Be trachtung der Reptilien und Amphibien. Es wurden die anziehenden und die abstoßenden Eigenschaften der Eidechsen, Krokodile, Schlangen, Schildkröten, Frösche, Kröten und Molche be trachtet und gefunden, daß das Schleichen und Kriechen, das un vermutete Erscheinen, die feuchte und kalte Haut und d e Giftigkeit vieler Arten stärker abstoßend wirken, als die Formen, Farben und Bewegungen mancher Arten gefallen. Da aber unser ästhetisches Empfinden beim Anblick eines Tiers aus dem Gesamteindruck aller von uns erkannten oder vorgestelllen Eigenschaften desselben ent springt, so finden wir es häßlich, wenn die unangenehmen Eigen schaften stärker auf unser Empfinden einwtrken als die angenehmen. Die ungewohnten ästhetischen Einwirkungen der Reptilien und Amphibien haben die menschliche Phantasie angeregt, in ihren religiösen Mythen, Heldensagen und Märchen derartigen Tier- sormen wichtige Rollen zu übertragen. — Herr van't Hoff machte eine weitere Mitteilung aus seiner Untersuchung der ozeanischen Salzablagerungen: L. Franklandit und eine neue, dem Borocalcit verwandte Verbindung. Die einzige Probe Franklandit, die der Verfasser erhalten konnte, zeigte sich als Boronatrocalcit. Bei Versuchen zu dessen künstlicher Darstellung, die ebenfalls negativ verliefen, stieß er auf ein neues Natriumcalciumborat, dessen natürliches Vorkommen nicht ausgeschlossen ist und das durch die hohe Bildungstemperatur von 51 Grad ein gewisses Interesse beansprucht.— Herr Struve legte eine Abhandlung des Observators an der hiesigen Stern warte Or. P. Guthnick vor: Photometrische Beobachtungen der Jupitertrabanten von Juli 1905 bis April 1906. Die mit einem Zöllncrschen Photometer am 11 zölligen Refraktor der Sternwarte in Bothkamp ausgcsührte Beobachtungsreihe bildet eine Fortsetzung der früher veröffentlichten photometrischen Unter suchungen desselben Verfassers über die Veränderlichkeit der Hellig keiten der Jupitcrmonde und faßt die bisher erlangten Resultate zusammen. — Herr Helmert überreichte eine Abhandlung des Vorstehers des Erdmagnetischcn Observatoriums in Potsdam Professor vr. Ad. Schmidt: Über die Bestimmung des all gemeinen Potentials beliebiger Magnete und die darauf be gründete Berechnung ihrer gegenseitigen Einwirkung. — Herr 480'
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder