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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.09.1929
- Strukturtyp
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- 1929-09-24
- Erscheinungsdatum
- 24.09.1929
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- Deutsch
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Nr. 222 (N. 120). Leipzig, Dienstag den 24. September 1829. 90. Jahrgang. ÄLÄMioneUer Teil. Herbsttagung 1S2S. Die schönen Tage von Starnberg sind vorüber. Bis in die letzten Stunden lachte echt bayrisch blauer Himmel mit weißem Wolkenschmuck über der Herrlichen Landschaft. Das war für die Stimmung im ganzen nicht ohne Bedeutung und hat die Arbei ten förderlich beeinflußt, wenn schon der Blick aus den Verhand- lungsräurnen und von den Verhandlungsthemen ab und zu ein mal sehnsüchtig zum See hinaus und zum Sprungturm im Undosabad abschweifte. Doch wollen wir hier nicht weiter von den Schönheiten Starnbergs und Münchens schwärmen. Wir beschränken uns auf eine kurze Würdigung des Tagungsver laufs und -ergebnisfes. Nachdem von Montag an Beratungen des gsschäftsführen- dsn Vorstandes, des Gesrmtvorstandes, der Vorstände des Ver- legervcreins, der Buchhändlevgilde und anderer Vereinigungen sowie verschiedener Ausschüsse, insbesondere des Ausland-, des Kreis-, des Wahl- und des Werbeausschusses stattgcfundcn hatten, brachte der Freitag di« eigentliche Herbstverfammlung. Sie wurde vom l. Vorsteher des Börsenvereins, Herrn Max Rö der mit folgenden Ausführungen eröffnet: -«Meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen! Eingangs habe ich hervorgehoben, daß die heutige Tagung keine außerordentliche Hauptversammlung ist; sie soll lediglich der Aussprache und vielleicht der Vorbereitung für künftige Beschlüsse der Organisation dienen. Wir haben auf dem Gebiete der Organisationsarbeit bewegte Zeiten hinter uns: erst die Satzungsänderung und dann die Verkanfsordnung. Da ist es gut, eine Zeit der Ruhe eintreten zu lassen, in der das Neu- geschaffene sich einlebt >und erprobt. Mancher wird geneigt sein zu fragen, warum Hann über haupt die Tagung? Wir haben die Zweckmäßigkeit der Ein berufung im Vorstand sehr eingehend erwogen. Wenn wir sie bejaht haben, so war der Grund nicht nur, daß wir eine schöne Tradition aufrecht erhalten wollten, >die ins zur Satzungsänderung der Verband der Kreis- und Ortsvereine pflegte. Denn nur um der Tradition zu genügen, würden die Opfer finanzieller und personeller Art, welche die Veranstal tung fordert, keinen genügenden Grund abgeben. Auch ver schlossen wir uns nicht der Erkenntnis, daß in diesem Jahr der' Jubiläen buchhändlcrischer Kreisvcreine viele Mitglieder versammlungsmüde sein werden. Wozu noch die drückende wirtschaftliche Lage tritt! Wenn wir trotzdem die Einberufung beschlossen, so ge schah es, weil gerade infolge der zunehmenden Schwierigkeit der allgemeinen und der buchhändlecischen wirtschaftlichen Lage das Bedürfnis nach Aussprache besonders stark ist. Kan tate bietet bei seiner Belastung mit Formalien keine Gelegen heit dafür. Um die Aussprache in breitestem Rahmen zu ermöglichen, sind wir von >der Gepflogenheit früherer Jahre abgegangen und haben keine größeren Vorträge vorgesehen. Das Mit glied hat heute das Wort; das Mitglied, das wir in den Delegieren der Kreis- und Auslandverein« hier vertreten sehen. Wir hoffen mit dieser Regelung einen oft aus Mit gliederkreisen geäußerten Wunsch zu erfüllen. Seien Sie aber dessen eingedenk, daß die Erfüllung dieses Wunsches Ihnen Verantwortung bringt, die Verantwortung nämlich, nicht nur die Debatte sachlich zu führen, sondern sie von Kleinigkeiten und Kleinlichkeiten frei- und die große Linie einzuhalten. Ich müßte oft Gesagtes und Gelesenes wiederholen, wenn ich vor Ihnen auseinandersetzen wollte, in wie schwieriger Lage wir Zusammenkommen. Die Allgemeinheit, jeder Ge- werbcstand und jeder von uns trägt an >der Last, die der Ver lust unseres Ringens um Weltgeltung dem deutschen Volke aufgebürdet hat. Wir wissen nicht und können es noch nicht wissen, wie unser Schicksal sich wenden wird. Wir müssen hof fen und glauben, und müssen unsere Pflicht am Werk des gegenwärtigen und kommenden Tages tun. Pflichterfül lung im Berufe, Pflichterfüllung am Volke, das ist das Gebot der Stunde für Alt und Jung und für jeden! Ein Stern leuchtet uns in allem Dunkel: der Stern der Liebe zu unserem Beruf! Ein zweiter Stern strahlte früher —ich möchte sagen, in besseren Zeiten — über uns: der Stern des Stolzes auf die Eintracht und Geschlossenheit des deutschen Buchhandels. Mich dünkt manchmal, sein Schein sei nicht mehr so hell. Gewiß ivaren die wirtschaftlichen Verhältnisse früher leichter und bequemer: Verlag und Sortiment und auch die verschiedenen Sparten lagen weit mehr als in der zur Spe zialisierung drängenden Und zwingenden Gegenwart in einer Hand. Es ist nicht leicht und zwingt vielfach auch zu Opfern, in wirtschaftlich bewegter und ungewisser Zeit den altruistischen Willen i>es Bekenntnisses zur Allgemeinheit des Bcrufsftandes aufzubringen. Und doch müssen wir es: Verlag und vertrei bender Buchhandel! Nicht bloß um der Erhaltung der Tradi tion willen, sondern weil uns mit dem Verlust dieser Einheit ein wirtschaftliches Gut verloren ginge, dessen Verlust nicht nur die Organisation, sondern auch den einzelnen schwer tref fen würde. Einmal verloren wäre es unwiederbringlich ver loren. Wir müssen deshalb immer wieder darum kämpfen, die ses Gut der Einheit, Geschlossenheit und Verbundenheit des ^deutschen Buchhandels zu erhalten. Wir müssen cs immer wieder von neuem festigen. Wenn uns die heutige Tagung in diesem Bemühen einen Schritt weiter und vorwärts bringt, so hat sie Zweck und Auf gabe erfüllt». Die Tagesordnung brachte zunächst ein Referat von Herrn Reinhardt-München »Das Kreditwesen im Buch handel — B e di n g t ve r ke h r«. Seine Vorschläge sind aus den Börsenblattveröffentlichungen bekannt. Die Aussprache setzte lebhaft sin und brachte mancherlei bemerkenswerte Anre gungen. Als vorläufiges Ergebnis konnte festgestcllt werden, daß der Deutsche Berlegerversin versuchen sollte, zunächst volle Einheitlichkeit in der Durchführung der halbjährlichen Abrech nung herbeizuführen. Das 2. Referat hielt Herr Diederich - Dresden über die »Bibliothekenabkommen». Auch hier folgte eine ein gehende, wenn auch nicht sehr umfangreiche Aussprache. Die Lage ist noch nicht restlos geklärt, llber bei Ausnahme der minderrabattierten Artikel oder 4?6 bei Fortfall aller Aus nahmen für Bibliotheken mit mindestens 20 000 Mk. Vermeh rungsetat sollte jedenfalls nicht hinausgegangen werden. Der 3. Punkt der Tagesordnung »Werbung — Tag des Buches» fand die ausgedehnteste Behandlung. Die Er- 1029
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