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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.03.1907
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 25.03.1907
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- Deutsch
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Gesetzes widerspreche. Ingenieur Bleines verlangte Bestrafung des Angeklagten und Zuerkennung einer Buße von 6000 das heißt des in Z 40 des Urheberrechtsgesetzes festgesetzten Höchstbetrags einer Buße. (! I) Die Beweisaufnahme in der Hauptoerhandlung ergab zu nächst, daß der Prospekt von einem jetzt in Wien lebenden Schrift steller ausgearbeitet worden war, der seine Zeugenaussage dahin abgab, daß er den Prospekt selbständig fertiggestellt und daß sich der Direktor der Gesellschaft um Einzelheiten nicht gekümmert habe. Wenn also die unbedeutenden Versehen vorgekommen seien, so könnten sie nur ihm, dem Verfasser des Prospekts, zur Last ge legt werden. Der Verteidiger des Angeklagten erbrachte darauf den Beweis, daß Ingenieur Bleines im Jahre 1906 für die Nürnberglicht-Ge sellschaft literarische Arbeiten übernommen habe und dafür hono riert worden sei; auch habe ihm die Gesellschaft Material für die Arbeiten zur Verfügung gestellt. Bleines habe unter anderm auch im Januar 1906 einen Pauschalbetrag erhalten, und der Verfasser des Prospekts habe daher sehr wohl annehmen können, daß er berechtigt sei, einen Auszug der beiden Artikel für den Prospekt zu verwenden. Der Verteidiger bemerkte ferner, daß es sich nicht lohne, über die pekuniäre Forderung des Klägers auch nur ein Wort zu verlieren. Die Angelegenheit sei schon in schrift stellerischen Kreisen zur Sprache gekommen, und er wolle die scharfen Urteile, die allgemein über den Kläger gefällt werden, nicht wiederholen. Der Amtsanwalt beantragte gegen den Direktor der Gesell schaft eine Geldstrafe von 20-ck; dem Kläger müsse es anheim gestellt werden, eine Schadenersatzforderung im Wege des Zivil prozesses geltend zu machen. Der Gerichtshof sah bei der klaren Sachlage von der Ver nehmung des auf Antrag der Verteidigang zu dem Termin ge ladenen literarischen Sachverständigen ab und schloß sich den Dar legungen des Verteidigers an. Er erkannte auf kostenlose Frei sprechung des Angeklagten und wies den Ingenieur Bleines mit seinem Anträge auf Zuerkennung einer Buße ab. (Volkszeitung.) Vom Geldmarkt. — Die Bank von Frankreich, dis be merkenswerter Weise seit sieben Jahren den niedrigen Diskontsatz von 3 Prozent ständig innegehalten hat, hat diesen Satz jetzt auf Zl/g Prozent hinaufgesetzt. Den Lombardzinsfuß hat sie bereits im Januar d. I. von 3*/z Prozent auf 4 Prozent erhöht. (Red.) Blattkonte» in Buchform. — Wie uns der Verleger mit teilt, gestatte diese für den gesamten Buchhandel wichtige, zum Patent angemeldete und durch Gebrauchsmuster geschützte Er findung eins Verwendung von Blattkonten wie bisher und ent spreche gleichzeitig dem Z 38 des Handelsgesetzbuchs, der die Führung von Büchern vorschreibt. Die Ausgabe der Konten wird demnächst durch den Verlag von Hans Mahnung in Leipzig-R., Hohenzollernstraße 3, erfolgen, der auf Verlangen Probehefte kostenlos liefert. (Red.) Post. Württemberg. (Vgl. Nr. 68 d. Bl.) — Aus der von der königlich württembergischen Regierung den Ständen vorge legten Denkschrift über eine Erhöhung der Posttarife im Orts und Nachbarorts-Verkehr wird mitgeteilt, daß die Tariferhöhung im Interesse der Erhaltung des Gleichgewichts zwischen den Ein nahmen und Ausgaben für den Staatshaushalt nicht zu ent behren sei, da sonst die fehlenden Beträge durch einen Steuer zuschlag aufgebracht werden müßten. Es soll deshalb vom 1. April ab das Briefporto von 3 auf 5 H und das Postkarten porto von 2 H auf 5 ^ erhöht werden; das Porto für Drucksachen, Geschäftspapiere und Warenproben wird ebenfalls erhöht. Die Zweipfennigmarken und die Zweipfennigkarten sollen ganz in Wegfall kommen. Die zu erwartenden Mehreinnahmen sind auf 613 000 ^ geschätzt. Die Postverwaltung glaubt, daß zunächst mit einer Verkehrsverminderung zu rechnen sein werde, daß aber dieser Rückgang bald einer normalen Verkehrsentwicklung wieder Platz machen werde. (Red.) Gabelsberger-Stenographie. — Die Regierungen des Königreichs Sachsen, des Königreichs Bayern, des Großherzogtums Oldenburg, des Grotzherzogtums Sachsen-Weimar und des Herzogtums Sachsen-Koburg und Gotha haben auf der Grund lage vollständiger Gleichberechtigung, zum Zweck der Erhaltung der Einheitlichkeit in der Schriftgestaltung und zur Erzielung einer Stetigkeit in der Fortentwicklung des Gabelsberger-Steno graphie-Systems, ein Übereinkommen getroffen mit der Maßgabe, daß der Beitritt zu diesem Übereinkommen jeder andern Regierung freistehe, in deren Schulen die Gabelsberger-Stenographie gelehrt wird. (Nach: Dresdner Journal.) Kachkursus für Buchhändler in Berlin. — Der vom -Krebs-, Verein jüngerer Buchhändler« in Berlin mit Unter stützung der Korporation der Berliner Buchhändler veranstaltete Fachkursus über das Thema -Die Tätigkeit des Verlegers bei der Herstellung der Bücher- wurde vor kurzem beendet und hat sich bis zum Schluß eines sehr regen Besuchs zu erfreuen gehabt. — Diese Tatsache ist wohl der beste Beweis dafür, daß eS der Vortragende, Herr Max Paschke, verstanden hat, durch seine klaren Ausführungen das Interesse der Hörer bis zum letzten Abend wachzuhalten, was ihm namentlich auch durch das viel seitige Anschauungsmaterial, das er unter nicht geringen Schwierig keiten zu allen Vortragsabenden in reichem Maß zusammen getragen hatte, in erfreulicher und dankenswerter Weise ge lungen ist. Einen angemessenen Abschluß fand dieser Fachkursus in der Besichtigung zweier buchgewerblichen Betriebe, einer Verlags- be ziehungsweise Wsrkdruckerei und einer großen Zeitungsdruckerei. Da mit der Tatsache gerechnet werden mutzte, daß zu einer solchen Besichtigung für Buchhändler nur die späten Abendstunden oder der Sonntag in Frage kommen und daß gerade zu dieser Zeit, wenigstens bei Werkdruckereien, der Betrieb selbst ausnahms los ruht, war die glückliche Lösung des ersten Teils der Aufgabe nur durch das überaus liebenswürdige Entgegenkommen des Chefs der Firma Georg Reimer, Herrn vr. Walter deGruyter, möglich. Herr vr. de Gruyter stellte seine Offizin in Trebbin für Sonntag den 17. März vormittags nicht nur zur Besichtigung zur Ver fügung, sondern er hatte auch, den Zwecken des Kursus voll ständig entsprechend, Vorsorge getroffen, daß die gesamte Druckherstellung in systematischer Reihenfolge — vom Handsatz im Winkelhaken bis zur Schnellpresse, einschließ lich Stereotypie und Setzmaschine — nebst Buchbinderei, Papier- und Werklager von erfahrenen Fachleuten eingehend und an schaulich erläutert wurde. So fand sich denn am genannten Tage ein Häuflein der getreusten, d. h. wißbegierigsten Hörer — 35 an der Zahl — gegen 9 Uhr des Morgens auf dem Anhalter Bahn hof ein, um der märkischen Stadt zuzudampfen. Dort angelangt, erreichte man in wenigen Minuten das erwähnte Etablissement, das mit dem Lagerhaus und zwei Beamtenwohnhäusern einen be deutenden Komplex einnimmt. Allgemein erstaunt war man über die vorzügliche Einrichtung des ganzen Betriebs und ganz besonders erfreut über die zuvorkommende Liebens würdigkeit, mit der seitens der anwesenden Vertreter der Firma unter Führung des Prokuristen, Herrn A. Hilbert, der gesamte Betrieb auf das klarste und erschöpfendste er läutert wurde. Besondres Interesse erregten einige Exemplare der Lanston Monotype, der Buchstabengießsetzmaschine, deren Mecha nismus von einem Ingenieur in vollem Betriebe vorgeführt wurde. Sehr belehrend war der anschließende Besuch des Lager hauses mit seinem gewaltigen Inhalt an Verlagsvorräten, deren Ordnung und Verwaltung die Herren Schumann und Klein bis ins einzelne erklärten. Die zweite Besichtigung fand am 19. März abends in Berlin statt und galt der bekannten Zeitungsdruckerci der Firma Ull stein L Co. Über 120 Teilnehmer hatten sich eingestellt und wurden in zuvorkommender Weise in drei Gruppen von Beamten der Firma durch alle Teile des umfangreichen Etablissements geführt, beginnend mit den Ferndruckern, die die neuesten Telegramme in Schreib maschinenschrift direkt auf Streifen druckten, bis zu den Rotations pressen, die unter ohrenbetäubendem Brausen die riesigen Papier rollen mit fabelhafter Geschwindigkeit zu fertig gefalzten Nummern der -Berliner Morgenpost- und der -Berliner Illustrierten Zeitung« verarbeiteten. Von den Zwischenstadien sei hier nur
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