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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.01.1907
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 30.01.1907
- Sprache
- Deutsch
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so bedeutungsvoller, als sie ihm sagt: Das, was du für uns geleistet und was du für uns und andre erstrebt hast, findet die volle Anerkennung und Billigung des Vereins. Einen schönern Abschluß konnte das erste Vierteljahr hundert nicht bringen, als den Beweis des einmütigen Zusammenwirkens zwischen den Mitgliedern und dem Vor sitzenden. Der Sitzung folgte ein Herrenessen, bei dem eine recht frohe Stimmung herrschte. Die allgemeine freudige Fest stimmung wurde noch vermehrt durch zwei gehaltvolle, witzige Tafellieder; ihren Höhepunkt erreichte sie, als unser unverwüstlicher Kobold Hayno Focken mit einem »Guten Abend, meine lieben Kollegen« als Vertreter des Zwerg betriebs den Saal betrat. Am meisten wurde bei diesem Vortrag von dem lockeren Vogel naturgemäß »der Lange« am Barte gezaust. Mit staunenswerter Fingerfertigkeit ge lang es Herrn Fockens Verleger, dem armen Zwergbetriebler bei seinem Scheiden das Manuskript zu entwenden; wir dürfen also hoffen, daß nun dieser so witzige Vortrag bald auch druckfertig vorliegen wird. Max Leithold, 2. Schriftführer. * * » Jahres - Bericht des Vereins Dresdner Buchhändler über das Geschäftsjahr 1906. Erstattet der 25. ordentlichen Hauptversammlung am 20. Januar 1907. Wenn sich das wirtschaftliche Leben Deutschlands seit Mitte des Jahres im allgemeinen scheinbar in auffteigender Linie bewegte, so hatte der Buchhandel an diesem Auf schwung leider keinen — oder doch zumindest keinen nennenswerten — Anteil; jedenfalls kann von irgendwelcher Besserung der Verhältnisse des Sortiments in unsrer Stadt nicht gesprochen werden. Dies ist völlig erklärlich, da auf der einen Seite die Spesenlast unausgesetzt eine größere geworden, der verlegerische Rabatt dabei aber eher zurück gegangen als gestiegen ist, — und weil auf der andern Seite infolge der sich uferlos ausbreitenden Konkurrenz eine Erhöhung des Umsatzes den einzelnen Firmen tatsächlich zur Unmöglichkeit geworden ist. Auch der den »tüchtigen Sortimentern« seitens des Ersten Vorstehers des Börsen vereins gelegentlich der Cafseler Abgeordnetenversamm lung gegebene Rat, »alle Kräfte zuzammenzuraffen«, um »durch äußerste Anspannung der geistigen Kräfte« zu besseren Verhältnissen zu gelangen, muß naturgemäß in allen jenen Fällen versagen, wo diese »äußerste Anspannung« bereits seit Jahren erfolgt ist und noch heute erfolgt; für diese Kollegen, die doch gewiß gerade zu den auch für den Verlag schätzbarsten gehören, scheinen auf dem Boden des Börsenvereins Früchte leider nicht mehr erwachsen zu sollen. Der für das Sortiment geradezu trostlose Ausgang der Casseler Verhandlungen — die blitzartig den bisher scheinbar überbrückten, tatsächlich aber heute noch in vielfacher Be ziehung bestehenden tiefen Interessengegensatz zwischen Ver lag und Sortiment beleuchteten und deren schwerwiegendes Ergebnis die ausschließlich zugunsten des Verlags und der Zwergbetriebe erfolgte Stellungnahme des Börsenvereins oorstandes, sowie eine unzweideutige Absage des Vorstandes des Deutschen Verlegervereins an das Sortiment bildete — muß ernste Befürchtungen für die Zukunft des deutschen Buchhandels erwecken. Ob zu einer Besserung der Lage des Sortiments nur auf dem Wege der besonders von unsrer Seite propagierten Errichtung von Stammrollen zu gelangen ist, mag an dieser Stelle unerörtert bleiben; gewiß gibt es noch andre Möglichkeiten, die eine Gesundung des Sortiments herbei führen können. In Cassel aber sind von den an erster Stelle berufenen Instanzen des Börsenvereins wie des Ver legervereins irgendwelche zweckdienlichen Vorschläge hierzu nicht gemacht worden, obwohl die Notlage des Sortiments auch von dieser Seite ausdrücklich anerkannt wurde. Sonach erwächst dem Sortiment die Pflicht, selbst Mittel und Wege zu suchen, die ihm, unter Umständen auch ohne die Mithilfe der Vorstände des Börsenoereins und des Verlegervereins, die notwendige Besserung seiner Lage dauernd gewährleisten können. Das innere Leben des Vereins weist im Berichtsjahre nur verhältnismäßig wenig Bemerkenswertes auf; überdies hielten ja unsere allvierteljährlich erschienenen »Mitteilungen« die Mitglieder stets auf dem Laufenden. Das provo zierende Auftreten eines Teils der hiesigen Gehilfenschaft zwang uns zu Maßnahmen, die wir selbst nicht zum wenigsten bedauern, die aber im Interesse zukünftiger ge deihlicher Zusammenarbeit mit unseren Gehilfen nicht unter bleiben durften; wir hoffen und glauben auf Grund der gegenwärtig bestehenden Sachlage auch überzeugt sein zu können, daß die Gehilfenschaft es uns ermöglichen wird, an dem von uns seinerzeit bereits bekannt gegebenen Zeitpunkte diese Maßnahmen wieder aufheben zu können. Der von der Mehrzahl unserer Sortimenterkollegen be schlossene und infolgedessen von uns bei der Kgl. Kreis hauptmannschaft beantragte obligatorische Achtuhr-Laden schluß hat infolge gesetzlicher Vorschriften, die jeden Hausflur- Bücherhändler dem Inhaber eines wirklichen Sortiments geschäfts gleichstellen, die Genehmigung der Behörde leider nicht finden können. Die schon seit mehreren Jahren geplante Änderung der Satzungen unseres Vereins ist nunmehr soweit ge fördert worden, daß der Ihnen bereits vor einigen Wochen in Druckform zugestellte Entwurf heute Ihrer endgültigen Verabschiedung entgegensieht; der Vorstand ist der Hoffnung, daß die gewählte Fassung Ihre allseitige Zustimmung finden wird, und ich benutze gern die Gelegenheit, den Mit gliedern des Satzungs-Ausschusses für die dem Verein ge leistete Arbeit herzlichen Dank auszusprechen. Ich schließe diesen Bericht mit dem Wunsche, daß der Verein Dresdner Buchhändler auch im nächsten Vierteljahr hundert seines Bestehens jederzeit auf der Bahn kraftvollen und zielbewußten Vorwärtsstrebens zu finden sein möge! Rudolf Heinze. Neuigkeiten des russischen Büchermarkts. (Mitgeteilt von W. Henckel.) (P. f. -- Preis fehlt.) Adolf u. Ljubomudrow, Die römische Welt in Bildern. 1. Tl. 4. Aufl. 70 K. Agafonow, W., Wissenschaft und Leben. 1 R. Aichenwald, I., Silhouetten russischer Schriftsteller. Lsg. 1. 1 R. SO K. Album von Zeichnungen aus den Rechenschaftsberichten der Kaiser!. Archäologischen Kommission für 1882—1898. P. f. Alexandrowitsch, W., Handbuch für die Beschäftigung mit dem Richt meister bei Schnellfeuer-Geschützen. 2. ergänzte Aufl. 85 K- — Schule des Artilleriesoldaten. 2. Tl. Materialteil der drei zölligen Feld-Schnellfeuer - Geschütze, Muster von 1900 und 1902. 7b K. Alserow, A., u. Grusinskij, A., Die vorpetrinische Literatur und Volkspoesie. Eine Chrestomathie. Texte, Übersetzungen, An merkungen, Wörterbuch. 1 R. 30 K. Amfiteatrow, A., Sagen der Zeit. 1 R. Ansimiroiva, M., Die Frau. Ursachen ihrer heutigen sittlichen Physionomie. 75 K. Arbeiten der Biologischen Süßwasser-Station der kaiserl. Natur forscher-Gesellschaft. Bd. 2. 5 R. — der Entomologischen Gesellschaft in St. Petersburg. Bd. XXXVII- Nr. 3-4. 3 R.
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