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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.01.1885
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 31.01.1885
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- Deutsch
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Sprechsaal. Beiträge zu buchhiindlerischcn Reform- beftrebungen. Schluß aus Nr. 19. Da es sich bei diesem Verfahren um massenhafte Zettel handeln würde, so könn ten die Herstellungskosten dem Verleger nicht allein aufgebürdet werden. Die Sortimenter, die bisher für Veröffentlichungen meist wenig Kosten gehabt haben im Verhältnis zu den be deutenden Kosten der Verleger für Inserate, Prospekte, Subskriptionslisten rc., müßten zur Tragung eines Teils der Herstellungskosten dieses Publikationsmittels freilich mit heran gezogen werden. Das wäre auch wirklich kein timentern gutgeheißen werden in Rücksicht auf die Vorteile, welche ihnen hierdurch erwüchsen. Es erscheint eine solche gegenseitige Berechnung jedoch sehr kompliziert und wäre es auch, wenn man nicht das Allereinfachste anwenden wollte: man berechnet lediglich nach dem Gewicht. Der Verleger sendet seine Ballen Novitäten zettel an die Centralstelle mit Faktur nach dem Gewicht, die Eenlralstelle bezahlt diesen Posten an den Verleger, besorgt die Sortierung, Hef tung und Versendung der Zettel an die Sorti menter und nimmt den Betrag hierfür auf dem Paket selbst nach. Erhält nun z. B. der Ver leger fürs Kilo 20 Pf., so müßte der Sorti menter fürs Kilo vielleicht 50 Pf. bezahlen; die Centralstelle müßte in Rücksicht auf ihre Arbeit, Buchbinderkosten rc. einen solchen Zuschlag höchst wahrscheinlich nehmen. Die Preise können sich erst durch die Praxis regeln. Der Verleger muß unterm Herstellungspreis liefern; er wird dies gern thun; erspart er doch dafür manches an Inseraten, Prospekten rc., die dann Weg fällen oder doch weniger werden könnten und würden. Die Centralstelle dürfte erklärlicher weise mit nur geringem Nutzen arbeiten. Der Sortimenter würde für diese Novitätenzettel ern die Kleinigkeit bezahlen, die selbst in grö- eren Geschäften fürs ganze Jahr nur eine kleine Summe ausmachen dürfte. Der Vorteil dieser Einrichtung liegt auf der Hand. Der Verleger wüßte genau, daß alle Jnseressenten von seinen Novitäten in Kennt nis gesetzt würden. Das will viel sagen. Ihm müßte die Centralstelle auch Rede und Antwort stehen über jede gewünschte Auskunft. Nach den statistischen Tabellen der Volkszählung kann er erfahren, wie viel von einer Bernfsklasfe in Deutschland Angehörige vorhanden sind. Nach der Angabe der Centralstelle kann er seinen Ver gleich anstellen, ob auch alle Befriedigung finden dürsten. Bei einem Minus könnte er nach den ver schiedenen Orten kontrolieren: wo zu wenig hingeht, sucht er die Ortssortimenter zum Be stellen zu bewegen; wenn vergeblich, wird er Konkurrenten eines Nachbarortes veranlassen, die Novitätenzettel dorthin zn senden. Es wäre demnach jeder Sortimenter zu zwingen, die innerhalb seines Bezirkes wohnenden Interessenten unbedingt mit diesen Novitätcn- zetteln zu versehen. Er wird dies aber zweifel los von selbst thun und sich nicht erst zwingen lasten. Bei einem Plus ist anzunehmen, daß sich dies mit der Zeit von selbst klärt, denn da der Sortimenter die Novitätenzettel bezahlen muß, so wird er nicht verschwenderisch damit um gehen, vielmehr die Zusendung unterlassen, so bald er gewahr wird, daß der betreffende Adressat nie bei ihm, sondern lediglich bei anderen Kollegen kauft. Ausdrücklich müßte auf der Vorderseite auch noch an den Adressaten das Ersuchen ge stellt sein, diese Zettel gefälligst aufzubewahren, um im Falle späteren Bedarfes sich derselben bedienen zu können. Auf diese Weise behielten die Novitätenzettel fortwährend ihren Wert und würden gleichsam an Stelle des Sorti menters thätig fein, wenn sich jemand in seinen Fächern Rath verschaffen wollte. Er brauchte dann nicht immer den Sortimenter zu mal genügende Auskunft zu erhalten; er könnte sich mit diesen Zetteln in Muße zu Hause schon genügend orientieren und mit bestimmte» Auf trägen vor den Sortimenter hintreten. Letzterem muß daran gelegen sein, seine Kunden stets genügend in Kenntnis von den sie interessierenden Neuigkeiten zu halten; daß bisher in dieser Richtung so gut wie nichts ge schehen ist, ist leider nur zu wahr. Die bereits erscheinenden Novitäten-Ver- zeichnisse einzelner Fächer genügen nur teilweise!; auch sind dieselben zum rationellen Vertrieb in Menge viel zu teuer. In der Regel sorgt der Verleger durch fleißiges Annoncieren in Fachblättern für ge nügendes Bekanntwerden; doch Inserate werden gelesen und wieder vergessen; die Zettelkataloge sollen sich aber die Empfänger aufheben und wer den es auch gern thun. Durch diesen Bekannt machungsmodus würde mancher Verleger ziem liche Beträge ersparen, die er sonst für massen haftes Inserieren, Versenden von Prospekten u. s. w. ausgeben mußte, denn letzteres ließe Eiuwand machen, es möchten diese Zettel nicht genügend Beachtung finden! Das ist jedoch kaum anzunehmen; Bücherfreunde werden diese sorg fältig durchsetzen und dann verlangen was sie interessiert. Alle diejenigen, welche die Zettel unbeachtet bei Seite legen, dürften wohl auch den zur Ansicht gesandten Büchern kaum be sondere Aufmerksamkeit zuwendeu. Würden diesen Novitätenzetteln auch von antiquarischen Büchern Offerten angehängt, so würde auch von älteren Werken mehr denn bis her abgesetzt werden können. Auch Fachjournale könnten ans diese Weise zeitweilig mit Vorteil angezeigt werden. Die Spesen des Versenders wären schließ lich auch keine hohen; die meisten Firmen wür den dieselben den auszutragenden Journalen, Lesezirkeln rc. einschalten, und steht die Aus tragung dieser Zettel in keinem Verhältnis zur Austragung umfangreicher Ansichtspakete. Noch ausführlicher hierüber schreiben, würde die Sache für jetzt zu sehr ins Weite führen, aber auf einen für den Sortimenter wesentlichen Vorteil, der sich mit dieser Einrichtung leicht verbinden ließe, mag noch hingewiesen werden. Am Kopfe eines jeden Novitätenzettels müßte nämlich eine genaue Klassifikation des Inhaltes desselben, also des genauen Titels aufgedruckt sein. Von allen Novitätenzettel» nun, die ausgegeben werden, muß sich jeder Sortimenter zwei für seinen eigenen Bedarf kommen lassen. Bei einem Exemplar entfernt er die Drahtheftung und ordnet die Blätter nach den Wissenschaften und speziellen Titeln, die am Kopfe erwähnt sind, auf welche Weise er sich stets einen brauchbaren Zettelkatalog und zwar bis auf die neuesten Erscheinungen anlcgt; das andere Exemplar bewahrt er ans und ordnet es nur nach den Fächern. Daß die Titel so speziell nach Fächern geordnet sein müssen wie sein, manchem Sortimenter geradezu unentbehr lich; denn sie würden eine Lücke in unserem Hilfsmaterial ausfüllen. Diese Einrichtung würde keineswegs be stehende Zustände auf den Kopf stellen; sie würde lediglich ergänzen, was an diesen noch fehlt, manches aber vereinfachen, vor allem dieSpesen. Und wenn schon durch dieses Verfahren mehr noch als bisher zur Ansicht versandt werden müßte, so wäre auch anzunehmen, daß mehr behalten werden würde, weil die betreffenden Bücher ausdrücklich verlangt wurden. Der Umsatz müßte sich nach meinem Dafürhalten sicher heben; es wäre auf diese Weise mehr denn sonst an geboren und die Nachfrage dadurch erhöht. Es würden sich allerdings bei manchem Verleger die s. condition-Bestellungen mehren, aber gewiß auch erfolgreicher. Der Verleger giebt aber nicht jedem ü. condition! Im lieben Buchhandel sind jetzt zu vielerlei verschiedene Elemente. Wie wäre nun hier wiederum zu helfen? Allerorts regt es sich in den buchhänd lerischen Vereinen; man bestrebt sich, Besserungen herbeizusühren und fertigt zur Unterstützung dieser Bestrebungen Stammrollen an, in der That hiermit einem dringenden Bedürfnis ab helfend. Diese Stammrolle wird, wenn ich recht unterrichtet bin, nur „gelernte" Buchhändler enthalten. Nur diese sollten die Novitätenzettel zur Verbreitung erhalten; Nichtbuchhändler blei ben ausgeschlossen. Da der Verleger die Stamm rolle besitzt, mag er sich bei der Versendung nach dieser richten und den darin aufgeführten „ordentlichen" Buchhändler auch durch eine L condition verlangte Zusendung unterstützen; er wird dabei nicht viel riskieren. Auch bekannte „Schlcuderer" würden selbst verständlich die Novitätenzettel nicht erhalten dürfen. Gegen Firmen, welche sich der „Schleu derei" verdächtig machen, dürfte der Entzug der Lieferung derselben ein wirksames Korrektiv sein. Zum Schluffe bitte ich, meine wohlgemeinten Ratschläge zu nehmen als das, was sie sind: eine Anregung, eine Aufforderung: mit anderen, wenn möglich noch besseren Vorschlägen vorzutreten. In diesem Punkte möchte und muß auch mit der Zeit etwas geschehen ; das werden wohl die meisten Sortimenter bejahen. 2. I.. S. NsnAriselüseliss LorliMsud sb'to»! Gcpr. Hoffmann, Buchbinderei mit Dampfbetrieb in Leipzig, Lindenstraße 10/12. unter ganz besonders günstigen Bedingungen zu drucken gesucht. 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