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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.01.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-01-17
- Erscheinungsdatum
- 17.01.1907
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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14, 17. Januar ISO?. Nichtamtlicher Teil. 673 Durch die vorstehenden Bestimmungen wird die dem K. K. Hauptzollamt in Wien erteilte Befugnis, auf Anfragen von Parteien und Zollämtern Auskünfte zu geben, die der Partei gegenüber unverbindlich sind, nicht berührt. lOesterreichisches Neichsgesetzblatt.) Deutscher Zolltarif. — Zollbehandlung von Waren katalogen (Preisverzeichnissen) großbritannischer Geschäfts häuser. — Laut Schreiben des Reichskanzlers (Reichsschatzamts) an den Senat in Hamburg von, 23. November 1906 werden Warenkataloge (Preisverzeichnisse) großbritannischer Geschäfts häuser bei der Einfuhr in Deutschland zollfrei gelassen, so lange von Großbritannien Gegenseitigkeit geübt wird. (Amtliche Nachrichten der Generalzolldirektion in Hamburg.) (Deutscher Reichsanzeiger.) Die Erhaltung wertvoller Miniatnrcnwerke. — Es ist fest gestellt worden, daß, abgesehen von den im vorigen Jahre in San Francisco entstandenen großen Verlusten, innerhalb der letzten Jahrzehnte nicht weniger als dreizehn große Bibliothcks- brände zu beklagen gewesen sind. Bei dem letzten Bibliotheks- brande im Vatikan war glücklicherweise bald Hülfe erschienen; immerhin wurde ein unersetzlicher Kodex vernichtet, ferner eine Papyrusrolle und eine Anzahl wertvoller alter Kupferstiche. Bedeutender waren die Verluste in Turin. 1893 wurden beim Brande der Central Library in Manchester nicht weniger als 10 009 Bände durch Feuer und Wasser unbrauchbar gemacht. Bei dem Brande des Königlichen Palastes in Brüssel 1883 wurden 12b MO Bände vernichtet, und bei der Feuersbrunst in der Universitäts-Bibliothek zu Toronto entstand ein Schaden, den man aus 100 000 Dollars schätzte. Die wenigsten der großen Bibliotheken sind einigermaßen ausreichend gegen Feuersgefahr versichert, die meisten überhaupt nicht. Welche Gesellschaft könnte denn wohl volles Risiko über nehmen gegen unersetzliche Verluste! Überwachung bei Tag und Nacht und weitreichende, täglich revidierte Löschvorrichtungen können die Gefahr etwas einschränken. Das zwanzigste Jahr hundert hat uns ein Mittel beschert, um wenigstens die wert vollsten Seltenheiten und Unica für alle Zeiten vor der Ver nichtung zu bewahren und dieses Mittel gab uns die graphische Kunst. Es besteht in der unbedingt getreuen Vervielfältigung. Wenn man imstande ist, ein nur in einem einzigen Exemplar vorhandenes kostbares, ja unschätzbares Miniaturenwerk in hundert oder mehr Exemplaren in aller Pracht der Farben und genau auch im Text, auf ganz ähnliches Papier oder Pergament ge druckt wiederzugeben, dann kann dieses Werk nur höchstens durch eine Weltkatastrophe in allen Exemplaren untergehen. Diese Er rungenschaft verdanken wir dem Farbenlichtdruck in seiner höchsten Vollendung, wie wir ihn im Lroviarivw 6riwani, das Albert Frisch in Berlin für den Verlag von A. W. Sijthoff in Leiden reproduziert hat, bewundern. Nirgends in der Kulturmelt gelang bisher Ähnliches in gleicher Vollendung. Noch ist dieses Werk erst bis zur Hälfte gediehen, da kündigt eine angesehene alte deutsche Buchhändlerfirma, Joseph Baer L Co. in Frankfurt a. Main, die deutsche Ausgabe einer in Utrecht ver legten Reproduktion eines andern kostbaren Miniaturenwerks an: des -Seelengärtlein». llorbuius amimas. (Herausgegeben und mit einer Einleitung versehen von Or. Friedrich Dörnhöffer. 514 Tafeln mit 109 farbigen, 857 schwarzen und 62 einfarbig getönten Seiten und beschreibendem Text. Man zählt auch dieses Werk zu den schönsten Miniaturen-Handschriften, die auf uns gekommen sind, und man hat sich bemüht, es in täuschender Weise in seiner vollen Farbenschönheit wiederzugeben. Dieser Bilderkodex ist zwischen 1517 und 1523 für die kunstsinnige Statthalterin der Niederlande, Erzherzogin Margarete von Österreich, Tochter Kaiser Maximilians I., geschrieben und mit Bildern geschmückt worden. Die künstlerische Ausstattung gehört nach Waagen zu den reichsten und prachtvollsten, die ihm vorgekommen sind. Mit der Herstellung des bildnerischen Schmucks wurde der Genter Maler Horenbout betraut, der die Miniaturen mit Hilfe seiner Schüler ausführte. Was er hervorgebracht hat, zeigt die hohe Stufe, die die niederländische Miniaturmalerei am Anfang des sechzehnten Jahrhunderts erreicht hatte. In den Kalender bildern und Umrahmungen sehen wir Szenen des täglichen Lebens Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 74. Jahrgang. mit vollendeter Natürlichkeit und gesundem Humor geschildert, ähnlich wie im Lroviariuw 6rimavi; in den Vollbildern ist die Heiligenlegende u. a. behandelt, meist mit fein durchgeführtem landschaftlichen Hintergrund. Auf Goldbordüren erscheinen Blumen und Tiere, Wunder realistischer Darstellungskunst. Der -Uortulus avimas« gehört zu einer Art von Andachts büchern, die in Deutschland und in den Niederlanden etwa die selbe Bedeutung erlangt hatten wie die verschiedenen Horarien oder die Invrss ä'bsarss in Frankreich. Die Handschrift wird auf photomechanischem Wege reproduziert. Alle durch mehrfarbigen figürlichen Schmuck ausgezeichneten Seiten werden in Farbenlichtdruck, die übrigen durch einfarbige Photolithographie in der k. k. Hof- und Staatsdruckerei in Wien wiedergegeben. Auch die schwarzen und selbst die leeren Blätter werden dem Original im Aussehen nachgeahmt durch den Ausdruck von Tonplatten, die den Pergamentcharakter imitieren. Die Tafeln sind auf beiden Seiten bedruckt, wie auch das Original beidseitig beschrieben und bemalt ist. Die Überwachung der künstlerischen Ausführung des typographischen Teils besorgt Professor Koloman Moser. Wir sind gespannt auf das Erscheinen der ersten Lieferungen und zweifeln nicht, daß Reproduktionen und Druck sich auf gleicher Höhe zeigen werden wie im örsviarium Orimani. Die uns zugegangenen Probedrucke, vielleicht zu frisch gedruckt versandt, hatten unterwegs stark gelitten. Es werden nur 200 numerierte Exemplare in deutscher Sprache gedruckt. Paul Hennig. Internationale Ausstellung von KachblLttern und Zeitschriften, — Während der Monate Mai und Juni 1907 wird in Kopenhagen in den Ausstellungsräumen des Industrie- Vereins eine internationale Ausstellung von Fachblättern und Zeitschriften, wie auch von sonstigen Erzeugnissen graphischer Ge werbe und von Reklamekunst eröffnet sein. Die Veranstaltung er folgt durch den Verein dänischer Fachblätter und Zeitschriften -kBrsnivgsu ak äkwiiks b'axblaäs ox Mäükriktsr») in Kopenhagen. Präsident der Ausstellung ist Seine Exzellenz der Minister des Innern Sigurd Berg. Das Bureau der Ausstellung befindet sich: Lolbjörnsonsxacks 14, Kopenhagen L. (Red.) »Verlag -er Lonne- Martin Kiesling, G. «n b. H., Leipzig. — Handelsregistereintrag: In das Handelsregister ist heute eingetragen worden: auf Blatt 13 155 die Firma -Verlag der Sonne» Martin Kiesling, Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Leipzig (Weststr. 9). Der Gesellschaftsvertrag ist am 5. Januar 1907 abgeschlossen worden. Gegenstand des Unternehmens ist die Fortsetzung des bisher unter der im Handelsregister des Amts gerichts Berlin eingetragenen Firma -Verlag der Sonne Martin Kiesling- betriebenen Verlags der »Sonne», Illustrierte Unter haltungsschrift für Liebhaber-Photographie und aller auf Heraus gabe, Verbreitung und sonstige Verwertung dieser Zeitschrift ge richteten Geschäfte. Zur Erreichung dieses Zwecks darf die Gesell schaft gleichartige Betriebe übernehmen oder sich daran beteiligen. Die Außenstände und Schulden der Firma »Verlag der Sonne Martin Kiesling- gehen nicht auf die Gesell schaft über. Soweit sich aber bereits geschlossene Verträge auf das Jahr 1907 erstrecken, tritt die Gesellschaft in diese Verträge aktiv und passiv ein, auch Übernimmt sie die Kosten für das Preisausschreiben der -Sonne« bis zum Höchstbetrage von Ein tausend Mark. Das Stammkapital beträgt oierzigtausend Mark. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so wird die Gesellschaft durch mindestens zwei Geschäftsführer oder durch einen Geschäfts führer und einen Prokuristen vertreten. Zu Geschäftsführern sind bestellt der Rittmeister a. D. Martin Kiesling in Deutsch-Wilmersdorf bet Berlin und der Verlagsbuchhändler Carl Rentsch in Leipzig. Aus dem Gesellschaftsvertrage wird noch bekannt gegeben: Der Gesellschafter Martin Kiesling leistet seine Stammeinlage dadurch, daß er das von ihm bisher in Berlin-Wilmersdorf unter der Firma »Verlag der Sonne, Martin Kiesling» betriebene Verlagsgeschäft betreffend die -Sonne-, Illustrierte Unterhaltungsschrift für Lieb haber-Photographie, sowie diese Zeitschrift mit allem Zubehör, 89
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