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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.01.1907
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 14.01.1907
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- Deutsch
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Treppenhaus, oben einen großen Vorflur und den Ausleih raum enthält. Das Haus hat zwei Zentralheizungen und eine elektrische Lichtanlage. Der Lesesaal enthält 4 8 Sitz plätze zu 1 Meter an 6 großen Tischen und 6 Sitzplätze für Damen an einem besonderen Tisch, daneben bestehen noch ein Zeitschriftenlesezimmer mit 24 Sitzplätzen und ein Dozenten- Arbeitszimmer mit 8 Sitzplätzen. Der Magazinbau enthält 6 Büchergeschosse und ein Reservemagazin im Dachgeschoß und ist ausgerüstet mit Lipmanschen Büchergestellen.') Die Fußböden sind wie in allen übrigen Räumen mit Linoleum belegt. Das Erdgeschoß enthält die Dienerwohnung. A. Gräsel. Kleine Mitteilungen. Vom Reichsgericht. (Nachdruck verboten) — Wegen Ver breitung einer unzüchtigen Schrift ist am 27. Juni v. I. vom Landgericht Leipzig der Übersetzer Abraham van Emden zu einer Geldstrafe von 100 verurteilt worden, der Verlagsbuch händler Ferdinand Spohr wegen Beihilfe zu einer Geldstrafe von 30 van Emden hat eine Schrift »Ehe und freie Liebe« ver faßt. Es ist darin die Rede von der angeblichen schädlichen Wirkung der Enthaltsamkeit und ihren Folgen. »Wissenschaftlicher Wert- — so heißt es im Urteil — »kommt der Schrift nicht zu; sie ist auch relativ unzüchtig. Sie ist geeignet, das normale, der zeit im Volke noch herrschende Scham- und Sittlichkeitsgefühl zu verletzen«. In der von den Angeklagten eingelegten Revision wurden dem Urteil widerspruchsvolle Feststellungen vorgeworfen. — Das Reichsgericht erkannte am 11. d. M. auf Verwerfung der Revision. Der Tatbestand des Z 184 sei einwandfrei fest- gestellt, und das Urteil enthalte keine Widersprüche. Es komme nicht daraus an, was die Angeklagten unter unzüchtig verstehen. Die Angeklagten waren sich bewußt, daß die Schrift das normale, im Volk herrschende Scham- und Sittlichkeitsgefühl verletze. lLentze.) Vom Reichsgericht. (Nachdruck verboten.) — Wegen Ver gehens gegen Z 184, 1 Str-G.-B. — Verbreitung einer unzüchtigen Schrift — ist am 25. April v. I. vom Landgericht I in Berlin der Schriftsteller Alexander Roda-Roda zu einer Geldstrafe von bO ^ verurteilt worden. Er hat in der »Welt am Montag« eine Erzählung veröffentlicht, von der das Gericht die Überzeugung ge wonnen hat, daß sie unzüchtig sei, weil der Angeklagte durch die Wahl des geschlechtlichen Stoffes beabsichtigt habe, einen geschlecht lichen Reiz auf die Leser auszuüben, und die Erzählung das Scham- und Sittlichkeitsgesühl des normalen Menschen in ge schlechtlicher Hinsicht verletze. Die Revision des Angeklagten wurde am 11. d. M. vom Reichsgericht verworfen. (Lentze.) Zeitschrift-Jubiläum. — Mit der am 1. Januar 1907 er schienenen Nummer von A. Hugos Jagdzeitung (Wien) ist diese Fachzeitschrift in ihren fünfzigsten Jahrgang eingetreten. Gegrün det von Albert Hugo im Verein mit dem frühern Besitzer der Wallishausserschen Buchhandlung, Josef Klemm, kam die Zeitschrift im Jahre 1881 in den Besitz des Hofbuchhändlers Herrn Adolph Künast, der sie — nachdem er im Jahre 1905 die Wallishaussersche Hofbuchhandlung in andre Hände übergeben hat — zwar getrennt von dieser, aber in unveränderter Weise weiter erscheinen läßt. In A. Hugos Jagdzeitung erschienen zuerst die literarischen Arbeiten des verewigten Kronprinzen Erzherzog Rudolf, ebenso die Mitteilungen über die jagdlichen Erfolge von der Weltreise des Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand, der sie seinerzeit direkt an seinen damaligen Kammerbuchhändler Künast aus dem Orient gelangen ließ. An der Spitze der Abonnenten stehen seit Beginn Se. Majestät Kaiser Franz Joseph, sowie seither fast alle Erzherzoge nnd eine große Anzahl deutscher Fürsten und Prinzen; das Blatt ist in allen Bibliotheken des hohen Adels und in allen Jagd- und Sportkreisen vertreten. Die redaktionelle Leirung liegt in den *) Aus der Straßburger Patent-Büchergestell-Fabrik von Robert Lipman in Straßburg i. E. Händen des Jagdschriftstellers Friedrich Freiherrn von Gagern, dem ein Stab bewährter Mitarbeiter zur Seite steht. (Red.) Kunstausstellung. — Del Vecchios Ausstellung für Kunst aller Art und Zeit in Leipzig eröffnet soeben ihre Januar- Ausstellung. Den Oberlichtsaal nimmt eine Kollektiv-Ausstellung von holländischen Meistern ein. In dieser sind Werke vertreten von B. I. Blommers, D. Schulmann, B. van Beevsr, G. v. d. Ven, B. Laguna, Toni Offermans, Hart Nibbrig, S. C. Bosch-Reitz, S. Bisschop-Robertson, L. v. d. Tonge, G. W. von Blaaderen. Im oberen Ausstellungssaal finden wir eine Sonderausstellung von A. Neumann, Landschaften aus Kleinasien und aus den Karpathen, ferner von dem Leipziger Felix Eisengräber Landschaften italie nischer Motive von großem Reiz. Eine kleinere Sonderaus stellung von dem Karlsruher Meister Professor G. Kampmann schließt sich an. Von Einzelwerken verdienen besondre Erwähnung die von Professor Ernst Körner, Franz Höpfner, P. Weimann, 'S. Wencke, Käthe Haeuhner, Professor G. Pflugradt, M. Reiß, W. Kopp, L. Skramstad, E. Blume, I. Kraus, H. Oehring, A. Knoop, L. Müller-Cornelius. Das Graphische Kabinett enthält bemerkenswerte Drucke von Käthe Kollwitz, S. Schmidt-Eschke, Wolfgang Zeller, M. Asperger, P. Peppmüller, P. Scheffcr-Cassel, O. Coppens, H. v. Volkmann. (Red.) Königliche Akademie der Wissenschaften zn Berlin. — Die Königliche Akademie der Wissenschaften zu Berlin hielt am 13. Dezember unter dem Vorsitz ihres Sekretärs Herrn Auwers eine Gesamtsitzung ab, in der zunächst Herr Waldeyer über die ^.rtoris, vsrtsbralie las. Cs wurde eine Reihe von Varietäten der vsrtsbrslis besprochen, insbesondre der Fall des Eintritts der Arterie in den V. Halswirbelquerfortsatz, anstatt, wie gewöhn lich, in den VI. Cs fand sich, daß diese Varietät häufiger links als rechts oorkommt, und zwar in allen beobachteten Fällen dann, wenn die vsrtsdralis aus dem Aortenbogen entspringt. Die Arterie muß dann näher' der Mittellinie und mehr ober flächlich verlaufen, welcher Weg sie am VI. Halswirbelloch vorbei direkt zum V. führt. Herr Diels überreichte eine neue Lieferung von Hirschberg, Geschichte der Augenheilkunde (II, 2 und III, 1: Geschichte der Augenheilkunde im europäischen Mittelalter und im Beginn der Neuzeit. Leipzig 1906). Die Akademie hat ihrem Mitglied Herrn Stumpf 2000 bewilligt zur Fortsetzung seiner in Verbindung mit dem König lichen Museum für Völkerkunde begonnenen Sammlung von Phonogrammen und seiner Studien über exotische Musik. Die Akademie hat das korrespondierende Mitglied der physi kalisch-mathematischen Klasse Herrn Ernst Psitzer in Heidelberg am 3. Dezember durch den Tod verloren. In der am 20. Dezember unter dem Vorsitz ihres Sekretärs Herrn Auwers abgehaltenen Sitzung der physikalisch-mathe matischen Klasse las Herr Engler über Beiträge zur Kenntnis der Pflanzenformationen von Transvaal und Rhodesia. Obwohl Rhodesia reichlich von Eisenbahnen durchzogen ist, war seine Flora bisher noch wenig erforscht. Die Teilnahme an der Reise der Lritisb ^.ssooiatiou kor tös aävauosmoot ok soisuos im August und September 1905 gab dem Vortragenden Gelegenheit zu eigenem Studium der dortigen Pflanzenformationen. Cr besprach zunächst die Formationen Transvaals am Fuß der Magalisberge, insbesondere die parkartige Baum- und Buschsteppe sowie die Trockenwälder auf der Nordseite derselben. Er schilderte dann dieselben Formationen aus dem Gebiet von Bulawayo, insbesondre im Matoppogebirge. Hieran schloß sich eine Besprechung der hohen Trockenwälder an den südlichen Zuflüssen des Sambesi, der eigenartigen Formationen um die Victoria-Fälle, der Trockenwälder, Baumsteppen und sehr interessanten Halbstrauchsteppen des Maschonalandes. — Herr Waldeyer legte eine Abhandlung des Professors H. Braus in Heidelberg vor, als Bericht über eine in den Jahren 1902 und 1904/05 mit akademischen Mitteln ausgeführte Untersuchung: Zur Entwicklungsgeschichte niederer Haie. Nach Hinweis auf den Um fang der von Joh. Müller zusammengebrachten Sammlung von Haiembryonen und auf die Erfolge späterer Sammlungen werden die günstigen hydrographischen Verhältnisse bestimmter Stellen des Tyrrhenischen Meeres und speziell des Äolischen Archipels geschil dert. Der Verfasser sammelte dort Embryonen von Notudamden 68*
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