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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.11.1904
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 23.11.1904
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- Deutsch
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10480 Nichtamtlicher Teil. ^ 272, 23. November 1904. Dreycrs bestes Stück »Drei- beweist, daß auch er zuviel von der Theatertechnik versteht. Die stärksten Talente der Gegenwart sind Fr. Wedekind und H. v. Hofmannsthal. Der erstere ist durch seine Voraus sichtslosigkeit und dadurch, daß er sich von allem Alther gebrachten lossagt, ein besonderer Typus. Das Leben ist ihm eine Variötö, und der menschliche, besonders der weib liche Körper der eigentliche Gegenstand des Lebens. Trotz der Widerlichkeiten der »Büchse der Pandora« und des -Erdgeistes« bleibt er doch ein Künstler; findet seine Kunst aber erst allge meinen Anklang, so wird dies ein Zeichen tiefsten moralischen und sittlichen Niedergangs sein. Außerhalb jeglicher moralischen Zurechnungsfähigkeit steht auch die Kunst Hofmannsthals. Die Frage, ob es eine neue Romantik ist, die sich die Bühne erobern wird, oder eine neue Aristokratenkunst, glaubte der Herr Redner verneinen zu müssen. Die bisherige Richtung weise uns vielmehr auf eine Kunst hin, die mit unserm Leben in Be ziehung steht, zu einem Drama, das wir mitfühlen und mitleben können. Deshalb würden wir, die wir nicht wie Schiller und seine Zeitgenossen das Glück haben in einer Zeit zu leben, die zu einer abgeschlossenen Weltanschauung gekommen war, auch jenem Dramatiker unsere Sympathie cntgegenbringen, der uns in seinen Werken ein echtes Spiegelbild unsrer Zeit vorhält. Dieser Dichter ist Gerhart Hauptmann. Er hat uns in seinen Stücken einen Abdruck des wirklichen Lebens und aller Phasen unsrer Gesellschaft vom Jahre 1885 an bis heute gegeben. — Herr Professor vr. Witkowski erntete für die abgerundete Dar legung seines interessanten Themas den warmen Beifall seiner Zuhörer. Ilm so mehr darf man sich auf seinen Vortrag über Gerhart Hauptmann, der am nächsten Freitag, den 25. Novem ber im kleinen Saale des Deutschen Buchhändlerhauses zu Leipzig statthaben wird, freuen. Alle Buchhändler, auch deren Damen, haben freien Zutritt. G. Korczewski. Vereinigung der Berliner Mitglieder des Börsen vereins. — Eine außerordentliche Vcreinsversammlung ist auf Montag den 28. November, 8 Uhr abends, in Saal d des Architektenhauses, Berlin IV., Wilhelmstraße 92/93, einberufen. (Vgl. die Bekanntmachung im amtlichen Teil.) Weltausstellung St. Louis 1904. — Für die im Auf trag der königlich preußischen Unterrichtsverwaltung auf der Weltausstellung St. Louis 1904 veranstaltete Ausstellung von künstlerischem Wandschmuck und Lehrmitteln für den Zeichen unterricht ist dem Alb recht Dürer-Haus zu Berlin (Kronen- straße 18) der »Große Preis« zuerkannt worden. Neue Bücher, Kataloge re. für Buchhändler. Oatalogus ok oritioad sditions ok drsslr and Eutin elassioul uutbors und stundurd worbs doulinA witb drssb und Uowun bistorz? litsruturo and urt. kurt I: 8oriptorss drusoi. — Xntign.-LutuloA klo. 97 (kdovsmbsr 1904) von 8. U. Llueb- woll in Oxkord. 8". 34 8. 1289 kirn. Usriebt der Krnpp'sobsn UüobsrbuUs über dis Lotrisbsjubrs 1902/1904. 4". 6 8. und 7 DubsUon. Essen 1904, kneb- druobsrsi der dussstubltubrib von Eriod. Krupp, X.-d. Ver^eiobnis Autor und billiAsr Uüobsr uns vsrsobiodenen 2vsiAon der Wisssnsobuktsn. — Xntigu.-KutuIoZ Ho. 234. (XuAlsiob drussr UüvbsrurwsiAor. 18. dubrA. 1904. Ko. 1.) Von kuul Oisslur in drux. 8°. 50 8. 1808 kirn. Varia. Xuswubl bedeutender und interessanter Werbe aus allsn Eiterutui'Asbietsn. — Xntigu.-KutuloA von Lu ul Oisslur in drur. 8«. 50 8. 1002 Krn. KeuerverbunASn aus don dobistsn der Eiterutur, desobicbte, Kultui'Aesobiobts. — Xntigu. XrwsiAsr Ko. 3 von Otto Eiober in EeipriA. 8". 16 8. 293 kirn. XliAsrneine WsltAesobiobts, KirobsnAesebiobts, desobiobte einzelner Usriodsn saus dor Libliotbsb von Uroksssor l)r. Oitoliar Eorsnr in donu, sowie sinsm Arosssn Veil dor 8uwmiunAen von Uro- kessor I)r. Konrud von Nuursr in Nünebsnj. — Xntigu.- Kutulog Ko. 283 von Otto Kurrusso witr iu Esipxis. 8". 139 8. 3600 kirn. Nsdiain. — Xntigu.-Kutulog kio. 249 (Oer Aunren Ksibe kio. 399) von Xlbsrt Kuustsin 8obwsirerisob6s Xntiguuriut in 7,ü rieb. 8°. 26 8. 859 kirn. Ksobtswessn dor 8obwsw u. ibrsr Kuntons, Hundes- u. 8tuuts- rooüt dor 8obwsw. sl. Xbt. dor Libliotbsb des st Herrn Urok. Or. V. 8obneidsr.j — Xntigu.-KutuloA kio. 251 (Oer Aunrsn Ksibe kio. 401) von Xlbert Haustein, LobweiLsrisobes Xntiguuriut in Xüriob. 8". 38 8. 1266 kirn. Albert Langens Verlags-Katalog 1894—1904. Mit 36 Selbst biographien der Verlagsautorcn. 8°. XXXVI u. 196 S. mit 57 Karikaturen von O. Gulbransson und Th. Th. Heine. München 1904, Albert Langen, Verlag für Literatur und Kunst. Gewöhnliche Ausgabe. Preis 1 V6 ord.; 50 bar. — Ausgabe auf besserm Papier. Preis 2 ^ ord.; 1 ^ bar. Lüobsrsi. XI. dubi-AUNA 1904/5. Lildsr und 8prüebe kür das odristliobe Hans. — OurAsrsiobt von Ernst KöttAsr's Luob. u. KunstbundlunA Erit? Eowetsob in Kussel. 8". 112 8- Ernst 8sewann. Ein Esbsnsbild von d. 1!. (8exurutubdruob aus der Asitsobrikt kür bildende Kunst.) dross 4". s,4 8. Nit 2 Lild- nisssn. EsipriA, 8. V. 8ssmann. Eiteruturs, 8oisnos and Xrt. — Xntigu.-KutuloA kio. 646 (12. kiovember 1904.) von Ksnr^ 8otbsran L Oo. in London. 8°. 56 8. Vertrisbsmittsl von I,. 8tuuobmunn, Lursortiment in EsipriA. a) Vsrrsiebniss einer Xuswubl vor^ÜAliobsr Lüobsr und Xtluntsn in elsAUnlen und soliden Einbänden und in den neuesten XuüuASn 1904—1905. 16°. 209 8. b) Nusibulisobs Kuusbibliotbsb. Lins Xuswald der besten blussisobsn und modernen Nusib-Wsrbe in slsAunten und soliden Einbänden. 16°. 80 8. in ldwsobluA. o) 8obakk' Ante 11 lieber in Dein Laus. Eiterurisobe Kundsobuu. 1. dabrAanA. Holt 2 u. 3. Obiober/kiovorüber 1904. 4°. 16 u. 23 8. Nit vielen LüoberbsspreebunAen. Führer durch die Volks- und Jugendliteratur. Im Auftrag des Vereins von Verlegern christlicher Literatur herausgcgebeu von Paul Scheurlen in Tailfingen O./A. Balingen. 8". 96 S. Leipzig 1904, Verein von Verlegern christlicher Literatur. Kreisbuob in Lriskwurben-Xlbsn, pbilatsiistisobsn Ledurksurtibsln, l'ostbartsn-Xlben, Idsbigbildsr-XIben, Xlbsn kür Xmutsur- pbotoArapbisn sto. sto. aus dem Verlag des Onivsrsal- Lriekmarbsn-Xibums Ik. ksinbotb in OsipriA. 8obmalk'oiio 32 8. u. XnrsiAsn-XnbanA. Christlicher Bücherschatz für d. I. 1904. Illustrierter Weihnachts- Katalog fürs evangelische Haus, zugleich Katalog des Vereins von Verlegern christlicher Literatur. Herausgegcbcn von Or. pbil. Johannes Jeremias, Pfarrer. XXVI. Jahrgang. Lex.-8°. 112 S. Leipzig, Verein von Verlegern christlicher Literatur (Vertreter H. G. Wallmann in Leipzig). Ex libris. Luobdruobsrssiobsn; Emblems; Idandbüober kür Libliopbilsn. — Xutigu.-Katalog klo. 251 von Karl ll'beodor Völobsr's Vs'rlaA und Xntiguariat in Eranbkurt a. N. 8°. 30 8. 516 kirn. Personalnachrichten. Gestorben: am 18. November nach kurzem Krankenlager im sechzigsten Lebensjahre der Herzoglich Anhaltische Hofbuchdrucker und Kommissionsrat Herr Carl Dünnhaupt in Dessau, Verleger des Anhaltischcn Staats-Anzeigers. Einem Nachruf in diesem angesehenen Blatte ent nehmen wir folgendes über seinen Berufsgang und seine Persön lichkeit: -Der Verewigte, am 21. August 1845 zu Halberstadt in kleinen Verhältnissen geboren, war ein sslk made man in des Wortes bester Bedeutung. Nach beendeter Lehrzeit durchwanderte er als junger Schriftsetzer ganz Deutschland, die Schweiz und Österreich und kam durch seine Tüchtigkeit bald in leitende Stel lungen. Mitte der siebziger Jahre eröffnete er in Schweidnitz in Schlesien eine eigne Druckerei mit Zeitungsverlag. Später war er in Görlitz und Glogau tätig, iu lctzterm Orte als Teilhaber der be kannten Firma Carl Flemming. Von Glogau aus übernahm er im Frühjahr 1893 den »Anhaitischen Staats-Anzeiger«. Seine geschäftliche Umsicht und seine Tatkraft zeitigten auch hier die schönsten Erfolge. Der Betrieb hat sich unter seiner Leitung ver doppelt. Besonders lag deni Heimgegangenen die technische Aus gestaltung des -Staats-Anzeigers« sehr am Herzen. Das ständige Wachstum des Blattes unter der Leitung des Verewigten ist unfern Lesern bekannt. — Tieferschüttert stehen mir heute an der Bahre des rastlos tätigen Mannes. Um ihn trauert die Gattin, trauern neun Kinder und vier Enkelkinder und zahlreiche Ver wandte, um ihn trauern auch wir, die wir das Glück gehabt haben, mit ihm zusammen an der gleichen Stätte zu arbeiten. Und es war eine Freude, mit ihm zu arbeiten, selbst dann, wenn sein ausgeprägter starker Wille einmal nicht mit dem unsrigen übereinstimmte, denn Carl Diinnhaupt war, was nicht zu viele sind: eine Persönlichkeit. Eine urwüchsige Kraft wohnte diesem auch äußerlich kraftvollen Manne inne, eine Kraft zum ernsten Schaffen wie zum freudigen Leben. Auf Lebcnsbejahung war seine innerste Natur gestimmt.«
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