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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.11.1904
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 21.11.1904
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- Deutsch
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10362 Nichtamtlicher Teil. ^8 270, 21. November 1904. Ich meine, sie hat die Aufgabe trotz der mannigfachen redak tionellen und technischen Schwierigkeiten, die die Zusammen stellung einer solchen gut gewählten Bibliothek, noch dazu in besondern Ausstellungsbänden, verursacht hat, geradezu glänzend gelöst: die Sammlung macht mit ihren feinen, dem Inhalte durchaus angepaßten, aber in keiner Weise auf dringlichen Einbänden in jeder Beziehung einen vornehmen und gediegenen Eindruck. Nicht anders darf man von der Hauptausstellung des deutschen Buchgewerbes im Illbsrg.1 ^rts LrüläivA sprechen. Die Aufgabe war hier, zu zeigen, inwieweit das deutsche Buchgewerbe den höchsten Anforderungen der Wissenschaft, der Industrie und des Geschäftslebens und endlich dem guten ästhetischen Empfinden, das die rastlos fortschreitende Kunst dem deutschen Volk anerzogen hat, durch seine Leistungen zurzeit gerecht wird, und weiter zu zeigen, inwieweit das deutsche Buchgewerbe in dieser Hinsicht den Vergleich mit dem Auslände aushalten kann. Daß das deutsche Buch gewerbe seiner Aufgabe durchaus gewachsen ist, bleibt nun freilich sachkundigen Inländern seit lange kein Geheimnis. Trotzdem waren die Arrangements für den Deutschen Buchgewerbeverein in Leipzig nicht ganz leicht, nament lich wenn solche Firmen wie Cotta, Brockhaus, Hirschwald, Giesecke <L Deorient, Mittler L Sohn, Puttkammer L Mühl brecht usw. sich fernhielten. — Dennoch hat der Deutsche Buchgewerbeverein das Unternehmen ganz vorzüglich aus zugestalten gewußt; das muß man ihm lassen. Die Ausstellung des Deutschen Buchgewerbevereins in Leipzig zerfällt in vier große Gruppen; den Buch- und Kunst verlag, die Ausstellung der Musikalien, die Dar stellung des Druckverfahrens sowie der Leistungen desselben für das geschäftliche Leben (Akzidenzdruckerei) und den, einen ziemlich breiten Raum einnehmenden künstle rischen Teil. Gleichsam durchbrochen wird diese Gruppierung, wenn auch nicht durch die Sonderausstellungen der Firmen Ernst Wasmuth, G. m b. H. in Berlin und Gerhard Stalling in Oldenburg, da diese nur ein besonderes Fach vertreten, so doch durch die Sonderausstellurg der Reichs druckerei, die alle vier Gruppen in sich zusammenfaßt. Ein vom Deutschen Buchgewerbeverein zu Leipzig und von dessen Verwaltungsdirektor Herrn Arthur Woernlein mit viel Sorgfalt bearbeiteter und wundervoll ausgestatteter Katalog, der von der Firma Poeschel L Trepte in Leipzig gedruckt wurde, leitet uns durch die verschiedenen Räume des in sich abgeschlossnen Gebiets des Deutschen Buchgewerbes. Unser Buch- und Kunstverlag hat sich seit Jahren daran gewöhnt, nicht nur korrekt, scharf und klar das wieder zugeben, was der Gelehrte und der Künstler an Ideen und Worten ausgezeichnet hat, sondern auch diesen Gedanken durch die Ausstattung selbständig einen sachgemäßen und durchaus künstlerischen Ausdruck zu geben. Der beredte Aufruf Peter Jessens, der auch in der Ausstellung für Buch kunst in schönem Rahmen aufgehängt ist, hat weithin durch die deutschen Lande aufmerksame Hörer gefunden. Wir sind ganz entschieden weiter gekommen in den letzten zwanzig Jahren. Man mustere daraufhin einmal die Ausstellung des Bibliographischen Instituts (Meyer) in Leipzig, das neben den Bänden der im Erscheinen begriffnen Aus gabe von Meyers Konversationslexikon die alten Bände der vorhergehenden Ausgabe ausgestellt hat; da hat man den Unterschied sofort. Selbst die billigen Bände der Klassiker bibliothek dieser Firma leisten in dieser Beziehung, was möglich war, gar nicht zu reden von Brehms Tierleben und den geographischen Werken von Sievers, Ratzel, Ranke usw., ff Ich hätte gewünscht, die Arbeit wäre noch einmal einem Bibliothekar vorgelegt worden; es wären dann wohl kleine Ver sehen vermieden worden. deren Ausstattung durchaus mustergültig ist und den hohen wissenschaftlichen Gehalt dieser Bücher gleichsam zu würdigen weiß. Daß auch die G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung in Berlin, die die hohe Auf gabe hat, Gelehrten wie F. X. Kraus, W. Arnd usw. gerecht zu werden, Dichter wie Frenssen, Wolfs, Raabe, Stände, und Künstler der frühern wie der jetzigen Zeit dem Volk verständlich und lieb und wert zu machen, ihr Wirken von Jahr zu Jahr innerlich zu steigern versteht, sieht jeder, der auch nur ein paar Bände des Jahrbuchs der Königlichen Preußischen Kunstsammlungen durchblättert. Das Dürerwerk von Lippmann, von dem der erste Band ausliegt, die großen Bodeschen Reproduktionen von Kunst werken der Renaissance, selbst die kleine Quartausgabe von Botticellis Zeichnungen zu Dantes vivms, vowmsäio sind wahre Musterleistungen an scharfer Wiedergabe der Eigen heiten der großen Meister. In friedlichen Wettbewerb mit ihr tritt hierin die Firma Gerhard Kühtmann in Dresden, unter deren reichhaltigen, hier ausgestellten Werken aus dem Gebiete der Architektur, Technik und Mathe matik ich mir vor allem die schöne Wiedergabe der Prell - schen Wandgemälde im Palazzo Caffarelli in Rom aufschrieb, eine Arbeit, die wir wieder einmal der Initiative Seiner Majestät verdanken. Bekanntlich hat sich diese Firma genau wie Heinrich Keller in Frankfurt am Main auch beson dere Verdienste um die Wiedergabe von Abbildungen unsers deutschen Bauernhauses erworben, das auch bei den Vor führungen von Skioptikonbildern in natürlichen Farben, die das Kommissariat der deutschen Unterrichtsausstellung in ihrem Hörsaal unter großem Beifalle veranstalten läßt, eine hervor ragende Rolle spielt. Was die Firma Ernst Wasmuth, G. m. b. H., in Berlin auf dem Gebiete der künstlerischen Wiedergabe von architektonischen und plastischen Schönheiten bietet, hätte sie dem Fachmanne und Liebhaber nicht erst durch ihre wundervolle Sonderausstellung zu beweisen brauchen; aber immerhin ist es gut, daß der Amerikaner, Engländer und Franzose im ganzen sieht, wie weit der Kunst verlag in Deutschland schon gekommen ist. Und auf der Höhe steht Wasmuth jedenfalls. — Erwähnen will ich in diesem Zusammenhänge auch noch die Firma I. I. Weber in Leipzig, die sich schon durch die Herausgabe der illustrierten Katechismen ein bleibendes Verdienst erworben hat, um der hier ausliegenden Bände der »Jllustrirten Zeitung« willen. Man mutz anerkennen, daß der Jllustra- tionsdruck in Deutschland sehr groß geworden ist; das beweist schon die eben erwähnte »Jllustrirte Zeitung« und daneben die Velhagen <L Klasingschen Monatshefte recht glücklich. Wenn wir hier auch noch etwa die »Moderne Kunst«, Westermanns Monatshefte usw. daneben hätten, dann würde der hohe Stand des Jllustrationsdruckes in Deutschland sehr deutlich in die Augen springen; aber leider fehlen diese. Bekanntlich leisten auf dem Gebiete des Jllustrationsdrucks die Amerikaner, Engländer und Franzosen sehr viel, und deren Ausstellungen weisen einiges wirklich Hervorragende der Art auf. Ich nenne nur aus vielen andern heraus die Erzeugnisse der englischen und französischen Journalistik; aber ich glaube doch, daß die »Jllustrirte Zeitung« und vor allen die »Moderne Kunst« den Vergleich mit der Rsvns äs l'^.rt und der von Charles Schmidt in Paris herausgegebenen Urt ärr tüsktrs, die hier allgemein vorteilhaft auffällt, durchaus aushalten kann. Was nun die künstlerische Ausstattung von Büchern durch Randleisten, Initialen, Nachbildungen alter Muster in Schriftverzierung usw. betrifft, so muß man anerkennen, daß alle Nationen sich die größte Mühe geben, hierin das Beste zu leisten, und zwar mit vielem Erfolge. Man vergleiche darin z. B. die Arbeiten der Reichsdruckerei, der Iwprlmsris dlg,tionüls
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